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Veröffentlicht am 22.08.2022

Jede Geschichte hat ihre Zeit

Die Gutsherrin
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Groß Bernau, in den 1930ern
Der junge Gutsherr Karl- Friedrich von Bernau verliebt sich in die junge Hauslehrerin Margot Schenk. Durch die Heirat steigt die zur neuen Gutsherrin auf mit dem Anspruch an ...

Groß Bernau, in den 1930ern
Der junge Gutsherr Karl- Friedrich von Bernau verliebt sich in die junge Hauslehrerin Margot Schenk. Durch die Heirat steigt die zur neuen Gutsherrin auf mit dem Anspruch an sich selbst, das Personal auf dem Gut besser als ihre verhasste Schwiegermutter zu behandeln. Mit dem Vorrücken der russischen Armee flüchtet Karl-Friedrich mit Margot jedoch in das Rheinland, wo er sich kurze Zeit darauf umbringt.
In Groß Bernau rettet derweil die beherzt Köchin Berta Wagenseil das Gut vor dem Abriss.
Groß Bernau, 1998
Mit der politischen Wende eröffnet sich für den erfolgreichen Manager Hartwig von Bernau, Margots einziges Kind, die Chance, Gut Bernau zurückzukaufen, was er basierend auf dem Konzept eines florierende Pferdehotels auch tut. Doch sein Vorhaben damit seine Mutter und seine Frau Anja zu überraschen geht gänzlich schief. Seine Mutter zieht sich zurück und Anja wirft ihm einen Alleingang vor.
Was geschah in der Vergangenheit, das Margot vergessen will und gelingt Hartwig und Anja ein Neuanfang im Osten?
Enteignung, Flucht und Vertreibung ist neben allen anderen Gräueltaten ebenfalls ein dunkles geschichtliche Kapitel. Der Autorin gelingt es jedoch hervorragend, die Situation aus der Sicht der verschiedenen Akteure zu schildern, so daß man sich gut in sie hineinversetzen kann. Nach und nach kommen dabei jedoch auch Geschehnisse an den Tag, welche das Handeln plötzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.
Sehr interessant ist für mich der Wandel der Sympathien, die ich Margot als auch Anja entgegengebracht habe. Das Margot dem selben Verhaltensmuster ihrer Schwiegertochter gegenüber verfällt wie sie es selbst als junge Frau von ihrer ertragen musste, ist mir nicht ganz plausibel, aber wahrscheinlich formt die Zeit und die Erfahrung die Menschen und der Generationenkonflikt erschwert die Verständigung. Das scheint auch auf Helma, Bertas Enkelin, zuzutreffen. Von Anja hingegen bin ich positiv überrascht, von der verwöhnten, mit Vorurteilen behafteten Wessifrau zur "Ostversteherin"...
Nachdem ich bereits einige Romane zu dieser Thematik gelesen habe, besticht dieser durch eine realistische Darstellung ohne dabei bei den Beziehungen der Akteure untereinander kitschig zu wirken. Auch wenn zum Ende sich viele Probleme doch etwas zu einfach auflösen, hat mich dieses Buch sehr gut unterhalten - gern empfehle ich es weiter.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Er beobachtet dich...

Der Bewunderer: Thriller
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Eine Frau wird ermordet aufgefunden - als Detail auf einer riesigen bemalten Leinwand arrangiert.
Spezialermittlerin Laura Kern wird mit der Ermittlung beauftragt und steht vor einem Rätsel. Bis ein weiteres ...

Eine Frau wird ermordet aufgefunden - als Detail auf einer riesigen bemalten Leinwand arrangiert.
Spezialermittlerin Laura Kern wird mit der Ermittlung beauftragt und steht vor einem Rätsel. Bis ein weiteres Kunstwerk auftaucht..
Wie von den vorherigen Büchern gewohnt, fesselt auch dieses ab der ersten Seite. Vor allem der Prolog hat es in sich, der den Leser geschickt in eine Richtung lenkt. Sofort taucht die Frage auf, ob und wie diese Frau in die Story gerät). Jedoch lässt auch Inszenierung um die Botschaft dahinter rätseln. Dazu Hannah's seltsames Verhalten - viele interessante Aspekte, die auf Klärung warten und auch letztendlich auch erfahren!
Durch den flüssigen Schreibstil und die unvorhergesehenen, spannenden Wendungen hat man "Der Bewunderer" wie viele von C. Sheperds Büchern wieder viel zu rasch ausgelesen. Doch genauso muss ein Buch sein - klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Unglaublich fesselnd und spannend bis zur letzten Zeile.

Das Quiz
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Nachdem vor einem Jahr eine Frau in ihrer Umgebung überfallen wurde, igelt sich Marlene Fassberger immer mehr ein und meidet das Verlassen ihrer Wohnung bzw. Kontakte. Nur ihren Freund und ihre Putzfrau ...

Nachdem vor einem Jahr eine Frau in ihrer Umgebung überfallen wurde, igelt sich Marlene Fassberger immer mehr ein und meidet das Verlassen ihrer Wohnung bzw. Kontakte. Nur ihren Freund und ihre Putzfrau Dana lässt sie noch an sich heran.
Eines Tages findet sie einen Flyer mit einem Gewinnspiel, „Das Quiz“, in ihrer Post und nimmt daran teil, denn was hat sie schon zu verlieren.
Doch von Frage zu Frage werden diese intimer - wer auch immer dahinter steckt, scheint viele Details aus ihrem Leben zu kennen....
Was relativ normal und harmlos beginnt, entwickelt sich zunehmend zu einem Psychospiel. Genau wie Marlene zweifle ich an der Aufrichtigkeit ihrer Freunde und suchte nach plausible Erklärungen. Das letztendlich alles anders als zu Beginn vermutet kommt, gibt der Handlung den gewissen Kick und macht das Buch so unglaublich spannend, das ich es kaum aus der Hand legen konnte. Auch die Auflösung ist stimmig und lässt keine Fragen offen. So muss ein Thriller sein! Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Zerfix, war das guat!

Affenhitze (Ein Kluftinger-Krimi 12)
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Was ergeben ein Ermordeter auf einer wissenschaftlichen Ausgrabungsstätte in einer Tongrube, eine obskure Sekte, ein anscheinend zwielichtige Kindermädchen für Maxima sowie gemeinsamer Hightec-Drohnenflug ...

Was ergeben ein Ermordeter auf einer wissenschaftlichen Ausgrabungsstätte in einer Tongrube, eine obskure Sekte, ein anscheinend zwielichtige Kindermädchen für Maxima sowie gemeinsamer Hightec-Drohnenflug und Flohmarkt Verkauf mit dem Erzfeind Langhammer? Richtig: jede Menge komische Situationen, lustige Dialoge und auf jeden Fall eine Menge gelungene Unterhaltung durch und mit dem Interrimspolizeipräsident Kommissar Kluftinger!
Nachdem der Vorgängerband "Funkenflug" für mich eher enttäuschend war (Jungs, das könnt ihr echt besser! ), hat mich "Affenhitze" für alle Entbehrungen entschädigt. Kluftingers bewährte Eigenschaft sich von Fettnäpfchen zu Fettnäpfen zu hangeln, sorgte bei mir genauso zu Schmunzelanfällen wie der ewige Streit mit seinem "Freund" Langhammer und Kluftis Einstieg in die sozialen Medien.
Im Gegensatz zu anderen Autoren, die beispielsweise reale Personen und Cafés als Dauer(schleich)werbung in ihre Bücher einarbeiten, sind sich Klüpfel/Kobr nicht zu schade sich selbst auf die Schippe zu nehmen und Klufti zwei Bände eines berühmten Allgäuer Autorenduos quasi als Ladenhüter abwerten zu lassen. Prinzipiell sollte man sowieso die gesamte Darstellung mit Augenzwinkern betrachten, anstatt sich in die angebliche Missachtung aktueller Themen hineinzusteigern.
Mich hat "Affenhitze" sehr gut unterhalten und ich freue mich schon sehr auf weitere Bände!

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Veröffentlicht am 09.07.2022

Sich auf seine Wurzeln besinnen..

In den Wäldern der Biber
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Nach einem Streit mit ihren Freund, der sie aus seiner, aber gemeinsam bewohnten Wohnung in Frankfurt/Main wirft, weiß Alina erst nicht wohin. Dann fällt ihr ihr Großvater ein, der in Brandenburg in einem ...

Nach einem Streit mit ihren Freund, der sie aus seiner, aber gemeinsam bewohnten Wohnung in Frankfurt/Main wirft, weiß Alina erst nicht wohin. Dann fällt ihr ihr Großvater ein, der in Brandenburg in einem kleinen Dorf wohnt. Einziges Problem: sie hat seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Doch ohne großartig Fragen zu stellen nimmt er sie sofort bei sich auf und auch im Ort findet sie schon bald echte Freunde.
Das Buch besticht durch das Besinnen auf die kleinen Momente und Gesten, die sehr viel bedeutender und wertvoller sind als das ewige Hetzen nach etwas schnellerem, größerem, teurerem. Der Wert des Lebens wird nicht von Prestige und Äußerlichkeiten geprägt, sondern von inneren Werten und Ausgeglichenheit.
Nach und nach kann auch Alina herausarbeiten, was ihr bisher zu ihrem Glück fehlte, obwohl sie doch eigentlich dachte glücklich zu sein.
Ein warmherziges Buch mit viel Gefühl. Absolut lesens- bzw. hörenswert!

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