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Veröffentlicht am 20.07.2022

Gut erzählte Erfolgsgeschichte der Unternehmerin der Steiff-Tiere

Fräulein Steiff
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Im Goldmann Verlag erscheint der biografische Roman "Fräulein Steiff" von Maren Gottschalk.

Margarete Steiff wird 1847 in Giengen (Schwaben) als eines von vier Kindern geboren, sie erkrankt an Kinderlähmung ...

Im Goldmann Verlag erscheint der biografische Roman "Fräulein Steiff" von Maren Gottschalk.

Margarete Steiff wird 1847 in Giengen (Schwaben) als eines von vier Kindern geboren, sie erkrankt an Kinderlähmung und bleibt zeitlebens an den Rollstuhl gefesselt. Mit viel Willensstärke und Lebensmut kämpft sie darum, selbständig und unabhängig zu sein. Zunächst wird sie Schneiderin, später eröffnet sie ein Filzgeschäft. Die zündende Idee für Plüschtiere kommt ihr, als sie ein Nadelkissen in Form eines Elefanten näht, den ihr kleiner Neffen sofort ins Herz schließt: Das Elefäntle.

Das "Elefäntle", zuerst noch als Nadelkissen gedacht, war das erste weich gestopfte Spieltier welches Margarete Steiff kreierte. Es ist der Beginn eines noch heute florierenden Unternehmens in dem Margaretes Motto "Für Kinder ist nur das Beste gut genug" (Zitat Seite 302) immer noch gilt.

Margarete Steiff trotzte ihrem Handicap und wurde erfolgreiche Unternehmerin und Mutter aller Teddybären.

Die Autorin erzählt in zwei Zeitebenen aus dem Leben der Margarete Steiff und schafft damit eine Art von Spannungsaufbau. Detaillierte Erlebnisse aus der Kindheit wechseln sich mit den Vorgängen von Gretes Firmengründung ab. So kommt man der Person Margarete Steiff sehr nah, erkennt ihre schwierige, aufgrund der Lähmung auch isolierte Situation in der Kindheit, erlebt ihre vielen Arztbesuche und fühlt, wie sie sich ihren Platz im Leben schafft und als Unternehmerin sich auch um ihre Mitabeiterinnen sorgt.

Der fiktive Roman ist gegründet auf biografischen Fakten, er lässt uns auf lebendige Weise teilhaben, wenn Gretle ständig auf Hilfe angewiesen ist und getragen werden muss und wie sie unvergessliche Wochen in der Kinder-Klinik erlebte. Die Geschichte wird aber auch angereichert mit interessanten Schritten im Schneiderhandwerk bis hin zu ihrer Firmengründung und dem Bau des Jungfrauenaquariums. So zeichnet Maren Gottschalk ein umfassendes und mitreißendes Bild dieser bemerkenswerten und mutigen Frau, deren Kuscheltiere mit dem Knopf im Ohr über Deutschlands Grenzen hinaus berühmt wurden und heute noch hergestellt werden.

Das ausgewogen dargestellte Verhältnis zwischen Alltagsleben und Freundschaften und der informativen Gründungsgeschichte hat mir gut gefallen. So bekommt man einen umfassenden Eindruck der damaligen Zeit und von der Person Margarethe Steiff.

Ein interessanter und unterhaltsamer Roman um eine beeindruckende Frau, die trotz aller Widrigkeiten ihren Weg ging und ein Familienunternehmen von Weltruf gründete.

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Veröffentlicht am 09.07.2022

Eine faszinierende Reise ins Indien der 50er Jahre

Die Hennakünstlerin
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Im Harper Collins Verlag erscheint der Debütroman "Die Hennakünstlerin" von Alka Joshi.

Lakshmi wird mit fünfzehn verheiratet, erlebt Gewalt in der Ehe und flieht nach Jaipur, wo sie sich als Hennamalerin ...

Im Harper Collins Verlag erscheint der Debütroman "Die Hennakünstlerin" von Alka Joshi.

Lakshmi wird mit fünfzehn verheiratet, erlebt Gewalt in der Ehe und flieht nach Jaipur, wo sie sich als Hennamalerin ihren Unterhalt verdient. Ihre künstlerischen Ornamente sprechen sich schnell herum und so erreicht sie auch Kundinnen der oberen Kasten und Gesellschaftsschichten und wird sogar im Palast des Maharadschas von Jaipur eingeladen. Von ihren Einkünften baut sie sich ein eigenes Haus. Doch dann taucht plötzlich ihre kleine Schwester Radha auf, von der Lakshmi nichts wusste, weil sie nach ihrer Flucht geboren wurde. Jetzt steht Lakshmis erarbeitetes Freiheit und ihr mühevoll aufgebautes Leben der letzten 13 Jahre auf dem Spiel. Denn sie muss Radhas Erziehung übernehmen, die Aufträge der Hennakundinnen erfüllen und nun weiß auch noch ihr Mann, wo Lakshmi zu finden ist. Aber sie gibt nicht auf und kämpft weiter für ihre Ziele.



Dieser Roman hat es mir zu Anfang nicht leicht gemacht, denn es gab einige Lesehürden zu überwinden. Da sind einmal die ungewohnten indischen Namen zahlreicher Personen und ihre Beziehungen zueinander und außerdem die vielen eingebauten indischen Vokabeln, die ich im Anhang nachschlagen musste. So ein Hin- und Herblättern stört mich immer sehr im Lesefluß, doch nach den ersten 50 Seiten kannte ich die wichtigsten Personen und fand mich auch schnell in der ungewohnten indischen Kulisse mitsamt dem Kastensystem, der besonderen Küche und den gesellschaftlichen Geflogenheiten zurecht.

Die Geschichte zog mich gebannt mit sich und ich tauchte ein in das exotische Flair des indischen Lebens und bewunderte diese willensstarke und mutige Frau. Gleichzeitig erfuhr ich von dem Mischen der Farben und der Bedeutung der Henna-Malerei, erlebte ihr diplomatisches Geschick und wie sie auch ihre Fähigkeiten des Heilkräuterwissens anwendet und durch dieses Wissen eine Art Geburtenkontrolle ausübte. Durch Lakshmi bekam ich Einblick in das Leben und Machtgefüge der oberen Kasten, wo Frauen nur zum Gebären eines Sohnes dienen und als schmückendes Beiwerk ihrer Ehemänner ihre kostbaren Saris tragen. Ich lernte etwas über die spezielle Art der Heiratsvermittlung und ich erlebte auch, wie niedere Kastenmitglieder in Not und Elend vom großen Kuchen nichts abbekamen und als Arbeitskräfte ausgenutzt wurden.

Lakshmi hat sich gegen ihre traditionelle Rolle als Ehefrau entschieden und flieht. Dank ihrer Hennamalerei hält sie sich ohne Ehemann über Wasser. Das ist ungewöhnlich und es hat mich beeindruckt, mit welch diplomatischem Geschick sie sich ihren Kundinnen anpasst und sie in gewisser Weise beeinflusst. Sie nimmt sich der Erziehung ihrer Schwester an, aber deren Probleme werden zu entscheidenden Hindernissen von Lakshmis bisher erreichtem Kundenstamm und Lebensstandard. Etwas übertrieben wirkt für mich die schnelle Entwicklung Radhas von einem gewöhnlichen Landmädchen zu einer aufgeschlossenen und an westlichen Ideen interessierten jungen Frau. Schliesslich ist sie erst dreizehn Jahre alt und kann von ihrer Herkunft und Ausbildung nicht so einen gewaltigen Entwicklungssprung machen. Auch den Persönlichkeitswandel von Laksmis Mann konnte ich nicht nachvollziehen. Doch ich habe diesen Romanfiguren das einfach mal augenzwinkernd abgenommen und die packende Geschichte gespannt verfolgt. Manche Dinge und Wendungen habe ich kommen sehen, ich konnte mich aber trotzdem am Verlauf der Handlung erfreuen und war berauscht von den schicksalshaften Fügungen.

Dieser Roman zeigt ein spannendes Drama vor dem Hintergrund des bunten Lebens der 50er Jahre in Indien. Er beschreibt das Kastenwesen, die gewürzreiche Küche und die unterwürfige Rolle der Frauen dieser Zeit, die teilweise heute noch gilt. Als wunderbar geschriebener Unterhaltungsroman gebe ich dem Buch 4,5 Sterne, die ich wohlwollend aufrunde.


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Veröffentlicht am 02.09.2022

Toller Abschluß mit Kopfkino-Effekt

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 2)
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"Wogen der Freiheit" von Julie Heiland ist der zweite und letzte Band der Müggelsee-Reihe "Freundinnen vom Strandbad" aus dem Ullstein Verlag.

Im zweiten Band wird nahtlos an die erste Folge angeknüpft ...



"Wogen der Freiheit" von Julie Heiland ist der zweite und letzte Band der Müggelsee-Reihe "Freundinnen vom Strandbad" aus dem Ullstein Verlag.

Im zweiten Band wird nahtlos an die erste Folge angeknüpft und die Lebenswege der drei Frauen von der Zeit des Mauerbaus bis zur Wiedervereinigung 1990 geschildert.

Martha, Betty und Clara erscheinen mir inzwischen wie eigene Freundinnen. Sie suchen nun ihren jeweiligen Platz im Leben, ich habe erneut mit ihnen mitgefiebert und ihren unterschiedlichen Werdegang und ihr Erwachsenwerden verfolgt.


Die drei Freundinnen werden so intensiv mit ihren Erlebnissen, Beziehungen und Schicksalen geschildert, dass man gar nicht anders kann, als sich ihnen nahe zu fühlen. Alle haben ihre persönlichen Probleme, müssen sich über ihre Wünsche an das Leben klar werden. Die Charaktere werden mit ihren Eigenheiten weiterentwickelt und in ihren Lebensräumen anschaulich gezeigt. Martha fühlt sich im DDR-Regime eingeengt und muss sich mit ihrer Familie auseinandersetzen. Betty will um alles in der Welt Schauspielkarriere machen, durch ihre Heirat mit Kurt hofft sie auf eine große Chance, doch das entpuppt sich als Einbahnstraße. Und Clara hat mutig ihre Flucht in den Westen geschafft, doch ganz so glücklich ist sie in ihrer neuen Heimat auch nicht, sie sieht sich überfordert und muss sich einen neuen Lebensraum und Freundeskreis aufbauen.

Julie Heiland hat einen bildhaften, einnehmenden und empathischen Erzählstil, der sich wunderbar leicht und locker verfolgen lässt und dabei ganz klar die Situation in Ost und West nach dem Mauerbau aufzeigt. Die Handlung wird durch die beschriebenen historischen Ereignisse interessant und durch die individuellen Dramen auch spannend zu verfolgen, in meinem Kopf sprang immer wieder das Kopfkino an und ich erlebte die Freundinnen in ihrer persönlichen Gefühls- und Lebenswelt auf intensive Weise und hoffte mit ihnen auf ein Wiedersehen.


Ein wunderbarer Abschluß der Dilogie, der empathisch die Figuren herausarbeitet und die Deutsch-deutsche Geschichte nachfühlbar macht. Bravo Juli Heiland!

Veröffentlicht am 03.06.2022

Die bewegende Schilderung einer Familie zwischen Ost und West

Berlin Friedrichstraße: Tränenpalast
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Der Roman Tränenpalast ist der abschließende Band der Dilogie Berlin Friedrichstraße von Autorin Ulrike Schweikert. Beide Bücher erscheinen bei Rowohlt Polaris.

In Berlin wachsen die Freunde Robert, ...

Der Roman Tränenpalast ist der abschließende Band der Dilogie Berlin Friedrichstraße von Autorin Ulrike Schweikert. Beide Bücher erscheinen bei Rowohlt Polaris.

In Berlin wachsen die Freunde Robert, Johannes, Ilse und Ella auf, bis der Krieg sie trennt. Und auch nach dem Frieden bleiben tiefe Wunden zurück, der Bahnhof Friedrichstraße wurde teilweise zerstört. Nur Johannes’ Kiosk blieb als Treffpunkt der Freunde, die fast zu einer Familie geworden sind. In den Nachkriegsjahren bekommt Lilli, die Tochter von Robert, Zwillinge, ihr Freund Michael verschwindet und sie muss die Kinder allein durchbringen.

Ulrike Schweikert hat das Zeitgeschehen im zweigeteilten Berlin genau recherchiert und es sehr bildhaft und mit realistisch wirkender Dramatik geschildert. Mir stockte oft der Atem als ich die dramatischen Vorgänge gelesen habe. Der Roman startet 1945 mit Fliegeralarm und Bombenangriffen auf Berlin. Alles liegt in Schutt und Asche. Dann folgt der Einmarsch der Russen und mit ihnen ihre widerwärtigen und gewalttätigen Übergriffe auf Frauen und junge Mädchen. Welches Leid da über die Frauen kam, ist kaum vorstellbar. Ein Kriegsverbrechen, dass noch heute nicht als solches gilt. Ich habe mit Lilli und Ella gehofft, dass sie die harte Zeit nach dem Krieg gut überstehen. Sie mussten nicht nur die sexuelle Gewalt erleiden, sie mussten auch bei Hunger und im Kältewinter ihre Kinder schützen und versorgen, um zu überleben.

Als endlich wieder Frieden herrschte, hieß das auch etliche Kriegsheimkehrer mit ihren seelischen Wunden aufnehmen und die Trümmer wieder aufzubauen. Viele dieser Lasten wurden einzig und allein von Frauen bewältigt. Der Begriff Trümmerfrauen kommt nicht von ungefähr. Während sich die Lage im Westteil Berlins durch den Aufbau der Westallierten langsam verbessert, bleibt der Osten unter russischer Führung weiterhin zurück. Die Gründung der DDR sorgte mit seinem Regime für Unterdrückung der Meinungsäußerung und die Bürger wurden bespitzelt. Wer Republikflucht begehen wollte, wurde unter Strafe gestellt. Die Folgen kennen wir, 1961 wurde die Mauer gebaut, die Berlin und damit etliche Familien trennte.

Nachdem Lillis Freund Michael spurlos verschwunden ist, opfert sie sich für ihre vaterlosen Zwillinge Anne und Cornelia auf, den einzigen Halt findet sie bei Michaels Mutter Ella. Und es ist ein Lichtblick, als dann ihr Vater Robert und Johannes aus dem Krieg zurückkehren, allerdings im Ostsektor. Viele Szenen spielen sich in Johannes Kiosk ab, er wird zum familiären Zufluchtsort. Und im geteilten Berlin bekommt der benachbarte Bahnhof Friedrichstraße eine ganz besondere Bedeutung, hier trennt sich nun die deutsche Bevölkerung in Ost und West und es kommt zu dramatischen Szenen der Trennung, die auch in Lillis Familie für Probleme sorgt.

Man kann bei diesen Schilderungen oft nur schlucken und hoffen, dass sich solche Szenen nicht wieder auf deutschem Boden abspielen. Ulrike Schweikerts flüssiger und einnehmender Schreibstil hält uns die harten Prüfungen des Lebens von Lilli, Ilse und Ella in dieser Zeit bildhaft genau vor Augen. Ich war oft betroffen, was sich im Osten abspielte, wo doch das Ende des Krieges eigentlich ein neuer Anfang sein sollte. Die Schilderungen zeigen sehr anschaulich die politische Entwicklung, die Unterschiede zwischen Ost und West und die bedrückende Situation der Menschen in der DDR.

Ein sehr bewegender, zeitbeschreibender Abschluß der Reihe, der die Dramatik einer deutsch-deutschen Teilung und die Vorgänge in Berlin Ost deutlich macht und damit tief unter die Haut geht.

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Veröffentlicht am 17.05.2022

Sehr fesselnder und interessanter Fall um ein altes Familiendrama

Nebelopfer
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"Nebelopfer" ist der fünfte Teil der Krimireihe von Romy Fölck um das ungleiche Ermittlerduo Paulsen und Haverkorn. Die Reihe erscheint im Lübbe Verlag.

Im nebeligen Grau eines Februarmorgens in der ...

"Nebelopfer" ist der fünfte Teil der Krimireihe von Romy Fölck um das ungleiche Ermittlerduo Paulsen und Haverkorn. Die Reihe erscheint im Lübbe Verlag.

Im nebeligen Grau eines Februarmorgens in der Elbmarsch wird ein gruseliger Fund gemacht, dort hängt ein Toter an einem Galgenbaum. Es stellt sich heraus, dass dieser Tote sich nicht selbst getötet hat, denn eine handgeschriebene Nachricht klagt ihn der Falschaussage in einem Familiendrama vor 15 Jahren an. Ist der damals Verurteilte Bauer Johannsen tatsäch unschuldig und wer übt jetzt Rache? Kurze Zeit später erkennen Frida und ihre Kollegen den Ernst der Lage, denn nun sind auch noch andere Zeugen von damals in Gefahr. Sie bekommen Unterstützung durch Leonard Bootz, einen früheren SEK-Mitarbeiter.


Bei Romy Fölck mag ich die abwechslungsreiche Mischung aus düsteren Mordfällen und einer gegensätzlichen lebendigen Seite voll unterhaltsamer Privatsphäre von Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Auch im vorliegenden Mordfall wird es sehr grausam und geheimnisvoll, was der vorherrschende Frühjahrsnebel noch dramatisch untermalt. Hier übt scheinbar ein Racheengel für Vergeltung und tötet falsche Zeugen. Frida und Bjarne müssen schnell handeln, denn sonst gibt es weitere Opfer.

Frida ist mit Torben liiert, der nach seinem Unfall nicht mehr in der Lage ist, als Rechtsmediziner zu arbeiten. Das macht ihm natürlich schwer zu schaffen und belastet ihre Beziehung. Doch Frida hat nicht viel Zeit, um sich um Torben zu kümmern, denn ein Serienmörder sorgt in der Geest für Unruhe und beschäftigt Frida und ihren neuen Kollegen Leonard Bootz rund um die Uhr.
Es wird sehr spannend, die Einblicke in das Familiendrama sind erschütternd und der einzige Überlebende kann nichts zu dem Täter von damals aussagen. Ein paar Wendungen sorgen für Verwirrung und man kann immer mal wieder in einigen Alltags- und humorvollen Szenen verschnaufen.

Ich war schnell von den Taten und den Ermittlungen gefesselt, habe Vermutungen nach dem wahren Täter angestellt und wurde in einen spannenden Lesesog gezogen, wofür auch der flüssige Erzählstil und die Cliffhanger gesorgt haben. Binnen zwei Tagen hatte ich den Krimi durchgelesen und kann ihn trotz der Vorgehensweise des Mörders auch zartbesaiteten Leser:innen empfehlen, weil die Tatbeschreibungen nicht in speziellen Details gezeigt werden.

Der private Teil war dieses Mal sehr intensiv und persönlich und zeigte sowohl bei Frida als auch bei Bjarne, dass sie mit ihrer Lebenssituation hadern und auf Veränderungen hoffen. Das Miteinander zwischen Frida und Torben war mir insgesamt etwas zuviel und hat mich etwas vom Fall abgelenkt. Daher ziehe ich einen Stern ab.

Ein interessanter und intensiv erzählter, stimmiger Krimi mit einer Mischung aus altem Fall und Rachetaten und einem sympathischen Ermittlerteam. Auf die Folgefälle bin ich schon sehr gespannt und hoffe, Paulsen und Bootz übernehmen auch in Band sechs wieder gemeinsam die Ermittlungen.

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