Ein eher schwacher Auftakt einer hochgelobten Buchreihe aber trotzdem stark genug, dass ich weiterlesen möchte.
Die Auserwählten - Im LabyrinthAllgemeines:
Die dystopische Jugendbuch-Reihe "Die Auserwählten" des U.S.-amerikanischen Autors James Dashner, ist von 2011 – 2013 im Carlsen Verlag erschienen. Es handelt sich hierbei um eine Trilogie. ...
Allgemeines:
Die dystopische Jugendbuch-Reihe "Die Auserwählten" des U.S.-amerikanischen Autors James Dashner, ist von 2011 – 2013 im Carlsen Verlag erschienen. Es handelt sich hierbei um eine Trilogie. Die Buchreihe ist vollständig erschienen. (Stand 08.02.2022)
Band 1: Die Auserwählten – Im Labyrinth (Ersterscheinung: 21.03.2011)
Band 2: Die Auserwählten – In der Brandwüste (Ersterscheinung: 26.06.2012)
Band 3: Die Auserwählten – In der Todeszone (Ersterscheinung 24.05.2013)
Klappentext:
Sein Name ist Thomas. An mehr kann er sich nicht erinnern. Und er ist an einem seltsam unwirklichen Ort gelandet: eine Lichtung, umgeben von einem riesigen, bizarren Labyrinth. Doch er ist nicht der Einzige. Zusammen mit fünfzig Jungen, denen es genauso geht wie ihm, sucht er einen Weg in die Freiheit. Der führt durch das Labyrinth, dessen gewaltige Mauern sich Nacht für Nacht verschieben und in dem mörderische Kreaturen lauern. Doch gibt es wirklich einen Weg hinaus? Ist das Ganze eine Prüfung? Und wer hat sich dieses grauenvolle Szenario ausgedacht? Den Jungen bleibt nicht viel Zeit, um das herauszufinden.
Meinung:
Ich habe zu der Buchreihe gegriffen, weil sie oft mit der Buchreihe "Die Tribute von Panem" verglichen wurde. Leider muss ich sagen, dass "Die Auserwählten" nicht mit "Die Tribute von Panem" mithalten konnte – zumindest meiner Meinung nach nicht.
Der Schreibstil an sich ist sehr einfach gehalten. Das ganze Buch lässt sich deshalb leicht und flüssig lesen, weshalb man grundsätzlich nur so durch die Seiten fliegt. Das Buch, mit seinen kurzen knackigen Kapiteln, eignet sich daher auch gut fürs Lesen vor dem Schlafen gehen.
Dennoch gab es im ganzen Buch über viele Wiederholungen, was ziemlich nervig war. Und auch die komischen Ausdrücke wie "Klonk", "Neppdepp", etc. haben mich gestört. Meiner Meinung nach sind diese erfundenen Wörter einfach sinnlos.
Bis zum letzten Drittel des Buches kam zudem erstaunlich wenig Spannung auf. Die wenige Spannung wird dadurch aufgebaut, dass die anderen "Lichter", wie sich die Jugendlichen nennen, Thomas im Dunkeln lassen. Seine Fragen werden nicht beantwortet, stattdessen wird er immer wieder vertröstet. Obwohl man sich selber fragt, was das Ganze soll und was die Intention hinter dem Labyrinth ist, war es für mich trotzdem nicht spannend genug.
Die Beschreibung des Labyrinths und die Geschehnisse darin, fand ich jedoch wirklich gut umgesetzt. Dort merkt man die drückende und gefährliche Stimmung. Trotzdem ist etwas wirklich Überraschendes dort kaum passiert.
Des Weiteren konnte mich das Buch emotional überhaupt nicht mitreißen. Die Handlung war teilweise unglaublich emotionslos, fast schon kalt, geschrieben, sodass ich kaum mit den Protagonisten mit gefiebert habe. Einzig das Ende des Buches, konnte mich dann doch emotional berühren.
Die Charaktere blieben leider ebenfalls sehr blass und oberflächlich. Deshalb hatte ich auch große Mühe damit, mich in sie einzufühlen. Chuck war der einzige Charakter, den ich sofort ins Herz geschlossen habe. Einige andere Nebencharaktere konnte ich nur schwer auseinanderhalten, es fehlte ihnen an genügend Eigenheiten und eben auch Charakter. Zudem waren Thomas Stimmungsschwankungen auch nur sehr schwer nachvollziehbar – da ist er ängstlich aber plötzlich voller Tatendrang und Neugierde. Dann ist er fröhlich und plötzlich wütend, etc.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger, was ich so absolut nicht ausstehen kann. Ein Buch, selbst wenn es Teil einer Reihe ist, sollte immer ohne Cliffhanger am Schluss auskommen. Dann zeigt sich die wahre Fähigkeit des Autors, seine Leserschaft an sich zu binden.
Fazit/Empfehlung:
Meiner Ansicht nach kann man "Die Auserwählten" und "Die Tribute von Panem" überhaupt nicht miteinander vergleichen. Die Buchreihe von Suzanne Collins hat mich sofort in den Bann gezogen, was "Die Auserwählten" leider nicht geschafft haben.
Für mich ist dieser Band ein eher schwacher Auftakt aber trotzdem so stark, dass ich die Fortsetzung weiterlesen möchte. Vielleicht liegt es am Cliffhanger, vielleicht aber auch daran, weil ich mir den ganzen Schuber zugelegt habe… Doch insgeheim hoffe ich, dass diese Buchreihe noch auftrumpfen wird.
Alles in allem bin ich gespannt, was die Auserwählten noch erwarten wird.