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Veröffentlicht am 21.07.2022

Giftige Hilfe

Die versteckte Apotheke
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Im London des 18. Jahrhunderts führt Nella ihre Apotheke. Sie will Frauen helfen, auch Frauen, die sich mit Gift aus ihren Nöten befreien wollen. Sie brauchen nur eine Nachricht zu verstecken. Doch als ...

Im London des 18. Jahrhunderts führt Nella ihre Apotheke. Sie will Frauen helfen, auch Frauen, die sich mit Gift aus ihren Nöten befreien wollen. Sie brauchen nur eine Nachricht zu verstecken. Doch als das Mädchen Eliza bei ihr auftaucht, setzt das eine Reihe von Ereignissen in Gang, die Nella in große Gefahr bringen.
Fast zweihundert Jahre später stößt die Historikerin Caroline Parcewell, welche Abstand von ihrem fremdgehenden Mann braucht, in London auf die Spuren von Nella. Die Geschichte lässt sie nicht los und am Ende wird ihr Leben sich verändert haben.
Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Zunächst hat mich das wundervolle Cover angezogen, obwohl ich sonst nicht so auf das Cover achte. Die Geschichte hat mich auch gut unterhalten, auch wenn ich finde, dass einiges nicht ganz so logisch war. Mir ist die Gegend in London bekannt und ich kann nicht glauben, dass dieses Grundstück so lange brach gelegen hat und der Bebauung entgangen ist. Sei’s drum.
Caroline wollte ihren Hochzeitstag mit ihrem Mann in London verbringen. Sie ist eine Frau, die sich zu lange von ihm hat unterbuttern lassen. Als sie seinen Seitensprung entdeckt, trifft sie die Entscheidung, alleine nach London zu reisen, um Stand zu gewinnen. Als sie dort auf die Geschichte der Apothekerin stößt, macht ihr das Nachforschen ungeheuer viel Spaß und hilft ihr dabei, zu überlegen, wie ihre Zukunft aussehen soll. Ihr Mann will mit zur Schau getragenen Reue Caroline zurückholen.
Die Geschichte um Nella ist interessant. Sie hat die Apotheke von ihrer Mutter übernommen. Doch dann passierte etwas, das sie auf ihre ungewöhnliche Geschäftsidee brachte. Sie hätte aber auf ihre unbehaglichen Gefühle achten sollen, denn plötzlich gerät sie in Gefahr. Auch die junge Eliza hat mir gefallen, die weiß, was sie will und eine treue Seele ist.
Es hat mir Freude bereitet, dieses Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Die kriminelle Familie Sass

Blutgold
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Man redet immer von den Goldenen Zwanzigern und Tatsächlich hat Berlin seine schillernden Seiten, aber es gibt auch große Not und der Bevölkerung. Der Krieg hat seine Spuren hinterlassen und die politische ...

Man redet immer von den Goldenen Zwanzigern und Tatsächlich hat Berlin seine schillernden Seiten, aber es gibt auch große Not und der Bevölkerung. Der Krieg hat seine Spuren hinterlassen und die politische Lage ist instabil. Die Brüder Sass betreiben in diesen Zeiten erfolgreich ihre illegalen Geschäfte. Doch dann geraten sie ins Visier der Polizei und erst als ihre verschollen geglaubte Tante Antonia wieder auftaucht, geht es wieder bergauf.
Michael Jensen hat mich mit diesem historischen Krimi, der auf wahren Begebenheiten basiert, überzeugt. Der Roman zeigt die wahren Seiten in Berlin, die nicht so glamourös waren, wie es oft dargestellt wird. Tatsächlich ging es den Armen sehr schlecht. Dieses Elend versuchten unterschiedliche politische Gruppierungen für ihre Zwecke zu nutzen. Aber auch Gauner und Verbrecher nutzten diese Lage für ihre illegalen Geschäfte. Auch die Brüder Sass profitierten davon. Doch nach der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurde die Lage gefährlich für sie. Als Antonia wieder auftaucht, nimmt sie das Heft in die Hand und sorgt für einen Aufschwung. Dass ruft natürlich die Konkurrenz auf den Plan.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und es gibt sehr viele wirklich unsympathische Personen. Da kommen die Mitglieder der Familie geradezu sympathisch herüber, obwohl sie ja eine Menge Dreck am Stecken haben.
Interessant finde ich immer wieder, wie Polizeiarbeit zu jener Zeit funktionierte. Wenn man bedenkt, wie wissenschaftlich es heute bei den Ermittlungen zugeht, wundert man sich oft, wie sie damals ihre Fälle gelöst haben.
Mir hat dieser spannende und interessante Krimi gut gefallen. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 16.07.2022

Ruhiger und spannender Krimi

Der Tod macht Urlaub in Schweden
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Der Mord-Ermittler Peter Vinston hat einen Urlaub bitter nötig und seine Ex-Frau hat ihm eine Ferienwohnung in Österlen organisiert. Kaum ist er eingetroffen, gibt es auch schon eine Leiche, die der ehrgeizigen ...

Der Mord-Ermittler Peter Vinston hat einen Urlaub bitter nötig und seine Ex-Frau hat ihm eine Ferienwohnung in Österlen organisiert. Kaum ist er eingetroffen, gibt es auch schon eine Leiche, die der ehrgeizigen Immobilienmaklerin Jessie Anderson. Man war in der Gegend nicht gut auf sie zu sprechen, denn sie plante Luxusvillen an den Stränden. Peter sollte die zuständige Ermittlerin Tove Esping unterstützen, doch dann soll der Fall als Unfall behandelt und abgeschlossen werden.
Ich mag die etwas düstere Atmosphäre von Skandinavien-Krimis. Aber dieser Krimi ist anders, denn die Düsternis ist nicht zu spüren, sondern eher sommerliche Urlaubsstimmung. Der Erzählstil ist humorvoll, locker und flüssig zu lesen.
Peter Vinston ist ein Stadtmensch, der aus gesundheitlichen Gründen sich auf dem Land erholen soll. Er ist sehr penibel und tut sich schwer mit den Tieren, die ihm in der dörflichen Umgebung begegnen. Auch mit der etwas chaotischen Tove hat er seine Probleme. Doch der Fall will aufgeklärt werden und so raufen sie sich zusammen. Dabei bekommen sie es mit einer Reihe von Verwicklungen zu tun und auch Widerstände müssen überwunden werden.
Es ist ein undurchsichtiger Fall, denn auch wenn ich eine Ahnung hatte, wer der Täter sein könnte, so blieb sein Motiv doch im Dunkeln. Doch am Ende klärt sich alles schlüssig auf.
Mir hat dieser unterhaltsame Schweden-Krimi gut gefallen.

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Veröffentlicht am 14.07.2022

Unter den Linden

Drei Tage im August
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Das pralle Leben von Berlin hat sich längst von „Unter den Linden“ zum „Kurfürsten Damm“ verlagert. Doch die Chocolaterie Sawade ist geblieben und auch für Elfie eine Zuflucht. Hier kann sie verbergen, ...

Das pralle Leben von Berlin hat sich längst von „Unter den Linden“ zum „Kurfürsten Damm“ verlagert. Doch die Chocolaterie Sawade ist geblieben und auch für Elfie eine Zuflucht. Hier kann sie verbergen, dass sie anders ist als andere Menschen, denn ihr macht die Schwermut zu schaffen. In dem Laden ist auch hochbetagte Madame Conte aus der Bel étage Kundin. Eines Tages möchte Madame Elfie sprechen und so erfährt sie eine Geschichte über eine verbotene Liebe und eine ganz besondere Praline.
Anne Stern hat mich wieder in das Berlin vergangener Jahre eintauchen lassen und dabei durfte ich ungewöhnliche Menschen kennenlernen. Der Schreibstil der Autorin hat mich wieder einmal überzeugt.
Berlin zeigt sich während der Olympischen Spiele weltoffen und lebendig und überdeckt damit, dass längst dunkle Zeiten angebrochen sind. In der Nachbarschaft der Chocolaterie Sawade leben sehr unterschiedliche Menschen und man spürt ihre Angst, denn sie sind unerwünscht. Auch wenn man sich nicht näher kennt, so halten die Menschen doch zusammen. Elfie leidet unter ihrer Schwermut und hat abends nach Ladenschluss keine Kraft mehr. Sie wurde von ihrer Großmutter aufgezogen, die wenige Gefühle für ihre Enkelin, aber umso mehr Strenge zeigte. Die Verkäuferin Trude möchten dem jüdischen Buchhändler gerne helfen und jeder vermisst den Leierkastenmann, der verstorben ist. Der Barbesitzer Issa El Hamady ist von Elfie beeindruckt und hofft, dass seine Bar sich endlich mal wieder füllt. Das kleine Blumenmädchen ist der Polizei ein Dorn im Auge und Elfie hat Angst sich einzumischen. Dann gibt es da noch Madame Conte, die immer schwächer wird und ein Geheimnis hütet. Ich konnte mich in alle Personen hineinversetzen und ihre Ängste und Sorgen nachvollziehen.
Es ist eine tiefgründige und eher ruhige Geschichte, die mir aber gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Düster und spannend

Dunkelschnee
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Auf einem Feld bei Oslo werden die Leichen von zwei elfjährigen Jungen entdeckt. Zwischen den Jungen liegt ein Rotfuchs. Acht Jahre zuvor hat es bereits einen ähnlichen Fall in Schweden gegeben, bei dem ...

Auf einem Feld bei Oslo werden die Leichen von zwei elfjährigen Jungen entdeckt. Zwischen den Jungen liegt ein Rotfuchs. Acht Jahre zuvor hat es bereits einen ähnlichen Fall in Schweden gegeben, bei dem zwischen den Leichen von zwei Elfjährigen ein weißer Hase lag. Kommissar Holger Munch ist mit seinem Team für die Ermittlung zuständig. Er holt die Polizeischülerin Mia Krüger ins Team, die aufgefallen ist, weil sie Dinge sieht, die anderen entgangen sind. Auch nun entdeckt sie etwas, dass den Polizisten Sorge bereitet.
Für mich war es das erste Buch aus der Reihe um Kommissar Munch. Ich mag die etwas düstere Atmosphäre von Skandinavien-Thrillern, die sich auch in dieser Geschichte zeigt.
Ich habe ein wenig gebraucht, um mit dem Schreibstil zurecht zu kommen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Handlungsstränge scheinen zunächst nichts miteinander zu tun zu haben, doch so nach und nach ergibt sich ein Bild.
Die Charaktere sind gut gezeichnet. Munch hat eine neue Abteilung übernommen und sich sehr unterschiedliche Personen ins Team geholt. Alle haben ihre Ecken und Kanten, sind aber gute Polizisten. Für mich allerdings blieb Munch zu blass. Mia zeigt schnell, dass sie zu den Ermittlungen ihren Teil beisteuern kann. Dabei hat sie aber auch mit ihren persönlichen Problemen zu kämpfen. Der Part um die zwölfjährige Lydia, die ein ungewöhnliches Leben hat, bringt noch einen ganz anderen Aspekt in die Geschichte.
Die Ermittlungen bringen Ergebnisse, die sich aber oft als falsche Fährte erweisen. Der Täter scheint minutiös geplant zu haben und der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein.
Mich hat dieser spannende Thriller gut unterhalten.

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