Gelungener Krimi in englischer Tradition
Der zweite Kriminalroman von Anthony Horowitz "Der Tote aus Zimmer 12", in dem die ehemalige Lektorin Susan Ryeland ermittelt, knüpft an "Die Morde von Rye Hall" an. Es ist sicher hilfreich, diesen ersten ...
Der zweite Kriminalroman von Anthony Horowitz "Der Tote aus Zimmer 12", in dem die ehemalige Lektorin Susan Ryeland ermittelt, knüpft an "Die Morde von Rye Hall" an. Es ist sicher hilfreich, diesen ersten Band zu kennen. Mir fehlte das Basiswissen, da dies mein erster Roman der Serie ist, dennoch habe ich mich sehr schnell zurechtgefunden.
Susan Ryeland führt mit ihrem Lebensgefährten Andreas auf Kreta ein kleines Hotel. Eines Tages suchen die englischen Eheleute Lawrence und Pauline Treherne Susan auf und berichten ihr, dass in dem von ihnen geführten renommierten Hotel Branlow Hall in Suffolk vor 8 Jahren, am Hochzeitstag ihrer Tochter Cecily, ein Mord passiert ist. Dieser Mord diente dem Schriftsteller Alan Conway als Grundlage für seinen Roman "Atticus unterwegs".
Cecily hatte vor kurzem das Buch gelesen und ihren Eltern telefonisch berichtet, dass das Buch die Lösung des damaligen Mordfalls enthält. Der Roman beweise, dass seinerzeit die falsche Person des Mordes für schuldig befunden wurde. Seitdem ist Cecily spurlos verschwunden. Ihre Eltern sind in großer Sorge und bitten Susan, die das Buch seinerzeit lektoriert hatte, ihnen gegen Zahlung eines Honorars in Höhe von 10.000 Pfund zu helfen. Susan ist klar, dass sie für die Ermittlungen zurück in ihre alte Heimat muss und begibt sich auf die Reise nach England. Dort geht sie einer Vielzahl von Spuren nach und gerät selbst in Gefahr.
Die Geschichte ist in der Ich-Form äußerst spannend geschrieben und außergewöhnlich, da es innerhalb des Buches ein zweites Buch gibt. In diesem dreht es sich um den Mord an einer Schauspielerin, der durch einen deutschen Privatdetektiv aufgeklärt wird. Beide Fälle sind auf interessante Art miteinander verknüpft.
Anthony Horowitz ist es gelungen, einen faszinierenden Krimi englischer Tradition vorzulegen, der mich vom Anfang bis zum Ende gefesselt hat. Der gepflegte, kluge Sprachstil liest sich flüssig und hat mir sehr zugesagt. Wer klassische Kriminalromane ohne viel Blutvergießen schätzt, wird viel Lesefreude an diesem Buch haben.
Ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten Band - Leseempfehlung von mir und 5 Sterne!