Kurzweilige Geschichten rund um Sprachkontakte aller Arten
In über 40 Beiträgen erzählen die Autorinnen von Kontakten zwischen Sprechern verschiedener Sprachen im Verlauf der letzten Jahrhunderte.
Man begegnet hier Regierungsbeamten, Missionaren, Händlern und ...
In über 40 Beiträgen erzählen die Autorinnen von Kontakten zwischen Sprechern verschiedener Sprachen im Verlauf der letzten Jahrhunderte.
Man begegnet hier Regierungsbeamten, Missionaren, Händlern und Forschern, lernt Menschen, die gewaltsam ihrer Heimat entrissen wurden, ebenso kennen wie solche, die ihr Glück freiwillig in der Fremde suchten. Sie alle einte der Wunsch oder die Notwendigkeit, neue Sprachen zu lernen und damit gewissermaßen in eine neue Welt einzutauchen. Viele bekannte Namen (wenngleich bisweilen in weniger bekannten Zusammenhängen) tauchen auf, es werden aber auch Personen vor den Vorhang geholt, deren Geschichte zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist.
Die Texte sind jedoch eher oberflächlich. Auf jeweils drei bis fünf Seiten werden die wesentlichen Eckpunkte der jeweiligen Begegnungen und ihres historischen Kontextes beschrieben und mittels hübscher Zeichnungen illustriert.
Über die Sprachen als solches erfährt man dabei allerdings relativ wenig. Infokästen fassen ein paar Parameter zusammen wie Verbreitungsgebiet, Zahl der Sprecher oder rechtlicher Status und es gibt Beispiele für Begriffe, welche aus der Sprache aus- oder in diese eingewandert sind. Diese Abschnitte hätten aber besser aufeinander abgestimmt werden können. So soll „Safari“ sowohl aus dem Arabischen (Seite 14) als auch aus Kiswahili (Seite 110) abgeleitet sein, „Tattoo“ sowohl vom tahitischen Wort für „Zeichen“ (Seite 186) als auch vom samoanischen Wort für „kennzeichnen“ (Seite 202).
Informationen darüber, wie die Sprachen entstanden sind und sich verbreitet haben, welcher Sprachfamilie sie angehören etc finden sich nur hin und wieder mal in einem Nebensatz. Unter dem Punkt „Besonderheiten“ wird oft nur erwähnt, welche Schrift für eine Sprache verwendet wird.
Unterhaltsam ist die Lektüre aber allemal und die hochwertige Aufmachung mit den farbenfrohen Illustrationen erhöht den Lesespaß.
Ich habe doch einiges dazugelernt und viele Kapitel regen zum Nachdenken an, beispielsweise über das Verhältnis von Sprache und Macht.