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Veröffentlicht am 18.07.2022

Familiengeheimnisse

Was ich nie gesagt habe
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"Was ich nie gesagt habe" ist der zweite Roman von Susanne Abel, in dem es um die (Familien-)Geschichte des bekannten Nachrichtensprechers Tom Monderath und seiner Mutter Greta geht. Besonders um ihre ...

"Was ich nie gesagt habe" ist der zweite Roman von Susanne Abel, in dem es um die (Familien-)Geschichte des bekannten Nachrichtensprechers Tom Monderath und seiner Mutter Greta geht. Besonders um ihre Vergangenheit, zu der er sie nicht mehr richtig befragen kann, weil sie dement ist und diesmal auch um die Geschichte seines Vaters, der schon lange tot ist und der seine komplette Familie im Zweiten Weltkrieg verlor. Vor kurzem ist aber ein uneheliches Kind seines Vaters aufgetaucht, sein homosexueller holländischer Halbbruder Henk, was ein weiterer Auslöser dafür ist, dass Tom versucht, mehr über seinen Vater herauszufinden und damit auch zugleich über die Vergangenheit seiner Mutter. Tom selbst scheint privat dagegen endlich angekommen sein, bei seiner ehemaligen Assistentin Jenny und deren Baby, nur beruflich nimmt er sich nach einem Zusammenbruch eine Auszeit.

Mir hat auch dieser zweite Teil der Geschichte um Tom Monderath wieder sehr gut gefallen. Der Roman verbindet sehr fesselnd zwei Zeitebenen miteinander, die Gegenwart, in der Tom, Jenny, das Baby und seine Mutter in Köln leben und die Vergangenheit während und nach dem Zweiten Weltkrieg. So konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Es blieb lange spannend, welche Geheimnisse es in Toms Familie noch aufzudecken gibt. Tom selbst ist auch ein interessanter Charakter, der sich im zweiten Teil noch etwas mehr zum Positiven gewandelt hat. Der Schreibstil der Autorin war sehr anschaulich und zugleich gut lesbar. Daher empfehle ich das Buch gerne allen, die etwas Interesse für Familiengeschichten rund um den Zweiten Weltkrieg kombiniert mit der Gegenwart mitbringen.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Neue Turbulenzen auf La Palma

Himmel über dem Salzgarten
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Im zweiten Teil der Salzgarten-Trilogie von Tabea Bach eröffnet Julia ihr Restaurant, hat aber weiterhin mit einigen Problemen zu kämpfen, an denen meist auch ihr Bruder Jens nicht unschuldig ist. Dieser ...

Im zweiten Teil der Salzgarten-Trilogie von Tabea Bach eröffnet Julia ihr Restaurant, hat aber weiterhin mit einigen Problemen zu kämpfen, an denen meist auch ihr Bruder Jens nicht unschuldig ist. Dieser schafft es sogar, sich bei den Einheimischen noch unbeliebter zu machen als bisher, da er eine Tauchbasis in der Nähe von Álvaros Salzgärten eröffnen will und damit das ganze Öko-System gefährden würde. Julia erhält derweil Unterstützung von ihrer Freundin und ehemaligen Kollegin aus Deutschland und zudem von eher unerwarteter Seite, während die Stimmung zwischen ihr und Álvaro zwischenzeitlich recht angespannt ist.

Mir hat auch diese Fortsetzung der Salzgarten-Saga wieder sehr gut gefallen. Schon das Cover macht Lust darauf, auch an den Ort des Geschehenes zu reisen und den Sommer am Atlantik zu verbringen. Tabea Bach gelingt es mit ihrem anschaulichen Schreibstil sehr gut, dass man sich beim Lesen an den Ort versetzen kann und Appetit auf Julias kanarische Köstlichkeiten bekommt. Julia ist mir weiterhin sehr sympathisch, wie sie an ihre Arbeit herangeht und für das kämpft, was ihr wichtig ist. Und auch über das "Wiedersehen" mit den restlichen Charakteren habe ich mich sehr gefreut und bin nun schon gespannt auf den dritten Teil der Reihe.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Sprachgewaltiges Jugendbuch zu einem wichtigen Thema

Feuerwanzen lügen nicht
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Im Mittelpunkt dieses Jugendromans stehen Nits, der aus einem gutbürgerlichen Elternhaus stammt und Mischa, der mit seiner jüngeren Schwester Amy bei seinem alleinerziehenden Vater lebt. Mischa ist vielseitig ...

Im Mittelpunkt dieses Jugendromans stehen Nits, der aus einem gutbürgerlichen Elternhaus stammt und Mischa, der mit seiner jüngeren Schwester Amy bei seinem alleinerziehenden Vater lebt. Mischa ist vielseitig interessiert und ein sehr guter Schüler, während Nits ein großes Talent für Reime hat und viel Quatsch macht. Nits ahnt zunächst nicht, dass sein immer so korrekter Freund ihm viel verschweigt und es bei ihm zuhause viele Probleme gibt, da er davon ausgeht, dass sie keine Geheimnisse voreinander haben. Aber irgendwann wachsen Mischa die Probleme über den Kopf.

Mir hat dieses Jugendbuch sehr gut gefallen. Besonders hat mich der Sprachstil mit vielen Alliterationen und Wortwitz begeistert, auch die witzigen kurzen Gedichte, die jedes Kapitel einleiten. Die Themen, die in dem Buch zur Sprache kommen, vor allem Freundschaft, Kinderarmut und ihre Folgen und Familie sind aber natürlich auch sehr wichtige und wurden altersgerecht und anschaulich umgesetzt. Etwas Spannung ist ebenfalls enthalten. Ich denke, das Buch eignet sich auch sehr gut als Schullektüre für die 6. oder 7. Jahrgangsstufe, wenn es irgendwann als etwas günstigeres Taschenbuch erhältlich ist.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Spannend aufgebaut und hoch aktuell

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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Kristine Getz Debüt beschäftigt sich mit einem sehr aktuellen Phänomen, Influencern, die ihr Geld damit verdienen, andere an fast allem in ihrem Leben teilhaben zu lassen und die selbst ihre Kinder vermarkten. ...

Kristine Getz Debüt beschäftigt sich mit einem sehr aktuellen Phänomen, Influencern, die ihr Geld damit verdienen, andere an fast allem in ihrem Leben teilhaben zu lassen und die selbst ihre Kinder vermarkten. Lotte Wiig ist eine bekannte Osloer Bloggerin, die mittlerweile vor allem Produkte für Familien und Kleinkinder und alles, was ökologisch korrekt ist, bewirbt. Ihre zweijährige Tochter Poppy ist dabei sehr hilfreich, was besonders Lottes Mann Jens, mittlerweile die treibende Kraft hinter ihrem "Influencer-Business", zu nutzen weiß. Aber auch er weiß wenig über Lottes Vergangenheit, aus der sie ein Geheimnis macht. Eines Tages verschwindet dann Poppy aus der Obhut ihres Großvaters, kurz nachdem Jens ein Bild von ihr mit Infos zu ihrem Aufenthaltsort über Social Media verbreitet hat.

Der irischstämmigen Kommissarin Emer Murphy lässt dieser Fall keine Ruhe, sie ermittelt zusammen mit ihrem früheren Partner, obwohl sie eigentlich wegen psychischen Problemen krank geschrieben ist. Die Psychopharmaka trüben ihren Instinkt, sodass sie sie unkontrolliert absetzt und so viel riskiert.

Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Ich finde das Thema wichtig, weil wieder einmal bewusst gemacht wird, welche Möglichkeiten sich Verbrechern durch eine zu unbedachte Nutzung von Social Media eröffnen und wie wichtig es ist, gerade die Privatsphäre von Kindern, die noch nicht selbst entscheiden können, zu achten. Die Protagonist:innen weisen alle Ecken und Kanten auf, die beiden Ermittler:innen nicht ausgenommen, und wirken so authentisch. Die Konstruktion der Geschichte, dass abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, gefällt mir sehr gut und es steigert die Spannung. Die Story bleibt auch lange spannend und man weiß lange nicht, wer und was hinter der Entführung steckt und auch ansonsten gibt es einige Überraschungen. Besonders passend finde ich auch, dass die Erzählung immer wieder von Twittermeldungen und Social-Media-Kommentaren unterbrochen wird. Das passt zur Thematik und lockert alles zusätzlich etwas auf. Der Schreibstil ist gut lesbar und abwechslungsreich, das Cover erregt Aufmerksamkeit.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Dem Hass auf der Spur

Die dunkle Leidenschaft
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Professor Reinhard Haller ist Psychotherapeut, Psychiater, Neurologe und Gerichtsgutachter und hatte so im Laufe seines Berufslebens schon viel mit Verbrechen zu tun, bei denen Hass ein Beweggrund war. ...

Professor Reinhard Haller ist Psychotherapeut, Psychiater, Neurologe und Gerichtsgutachter und hatte so im Laufe seines Berufslebens schon viel mit Verbrechen zu tun, bei denen Hass ein Beweggrund war. In seinem neuesten Buch beschäftigt er sich nun genauer mit dem Phänomen Hass, angefangen damit, was alte Philosophen oder die Bibel zum Hass zu sagen hatten. Aber auch Wissenschaftler:innen aus den letzten Jahrhunderten und aktuell noch tätige Expert:innen kommen zu Wort, wenn alle möglichen Seiten des Hasses genauer beleuchtet werden. Das Ganze wird immer wieder praktisch angereichert durch, teils sehr aktuelle, Fallbeispiele aus Professor Reinhard Hallers Berufspraxis oder Vorfälle, die es bis in die überregionalen Medien geschafft haben. So beginnt man, etwas besser nachvollziehen zu können, wie Menschen zu sehr schlimmen Dingen fähig sein können und was Hass in ihnen anrichten kann. Der Autor versucht aber auch, Möglichkeiten aufzuzeigen, was man tun kann, damit Hass nicht immer verbreiteter wird in unserer Gesellschaft.
Das Buch ist so natürlich keine leichte Kost, die der Unterhaltung dient, sondern richtet sich definitiv an Menschen mit Interesse an der Thematik. Der Schreibstil ist relativ wissenschaftlich mit vielen Expert:innenzitaten und Fachbegriffen, allerdings werden Begriffe, die nicht als allgemein bekannt vorausgesetzt werden, auch erklärt, sodass es für mich kein Problem war, dem Inhalt zu folgen. Besonders gut fand ich, dass sehr viele Fallbeispiele einen Zusammenhang zwischen Wissenschaft und Praxis herstellten, sodass es nicht bei theoretischen Hintergrundinformationen blieb.

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