Mein ist die Strafe
Mein ist die StrafeZwei Jahre lang ist es Lisa, deren wirklicher Name Sandra ist, gelungen, verborgen vor ihrem Vater zu leben. Als er sie aufspürt, beginnt eine rasante Verfolgungsjagd, bei der es um nichts weniger als ...
Zwei Jahre lang ist es Lisa, deren wirklicher Name Sandra ist, gelungen, verborgen vor ihrem Vater zu leben. Als er sie aufspürt, beginnt eine rasante Verfolgungsjagd, bei der es um nichts weniger als um Lisas Freiheit und Leben geht. Denn ihr skrupelloser Vater ist das Monster aus ihrer Kindheit und in seinen Händen wird sie sterben.
Aber kann sie einem skrupellosen Ex-Polizisten entkommen, der genauestens kontrolliert hat, was sie über die Außenwelt erfährt?
Die Geschichte beginnt gleich mit dem Moment, wo Sebastian, Lisas Vater, sie findet. Zu Beginn ist es schwierig, ihre Beziehung zueinander zu begreifen, da es lange nicht erwähnt wird, wer er wirklich ist. Dadurch versteht man auch ihre Reaktion nicht und kommt erst nicht so richtig in die Geschichte hinein.
Dem Autor gelingt es, gerade den Teil mit der Verfolgungsjagd spannend zu beschreiben, sodass man kaum aufhören kann zu lesen. Viel zu sehr fiebert man mit Lisa mit, auch wenn man früh ahnt, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird. Das liegt auch daran, dass die Erzählperspektive nicht nur auf Lisa begrenzt ist, sodass man immer wieder erfährt, was ihr Vater gerade tut oder denkt. Dadurch wirkt die Situation nur umso bedrohlicher und man erfährt, wie er seine Jagd auf seine Tochter bewerkstelligt. Gleichzeitig nimmt es oftmals den Überraschungseffekt, was zu einem Abflauen der Spannung führt.
Ein wenig verwirrend sind vor allem die vielen Namen, die Lisa verwendet und man kommt hin und wieder durcheinander. Zu diesem Chaos tragen auch ihre Erinnerungen bei, die nicht immer förderlich sind - vor allem, da zu vieles in ihrer Vergangenheit kaum oder erst spät erwähnt wird - und daher zeitweise den Erzählfluss mehr stören.
Ebenso störend sind einige Logik- und Grammatikfehler für den Lesefluss sowie die teilweise recht unrealistischen Ereignisse und Gegebenheiten. Seien es Verletzungen, die kaum Auswirkungen zeigen oder Handlungen einzelner Figuren. Das alles führt dazu, dass man die Geschichte immer weniger ernst nimmt und daher dann auch weniger mitfiebert. Wobei der Spannungsbogen ab einem entscheidenden Moment rapide abflaut.
Trotz der relativen Kürze dieses Romans hat man ein Deja-vu-Gefühl, da sich Handlungen wiederholen, was ein wenig ermüden kann.
Die meisten Figuren bleiben recht blass und man merkt schnell, welche Intention der Autor mit der jeweiligen Figur verfolgte. Dies führt dazu, dass man keine der Figuren wirklich ins Herz schließt. Diese Distanz nimmt der Geschichte einiges an Emotionen. Trotzdem ist man gerade von der Verfolgungsjagd gefesselt und fiebert mit Lisa mit, sodass man das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlingt.
Das Ende ist dann leider wieder vorhersehbar und hinterlässt einige offene Fragen, ebenso wie so manche Figur, deren Entwicklung zu überhastet und überflüssig zu sein scheint.