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Veröffentlicht am 01.08.2022

Kurzweilige Unterhaltung

Am liebsten sitzen alle in der Küche
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„Am liebsten sitzen wir in der Küche“ ist das Romandebüt der in Hamburg lebenden Autorin Julia Karnick.

Mit Tille, Almut und Yeliz treffen wir auf drei Frauen um die 50, die kaum unterschiedlicher sein ...

„Am liebsten sitzen wir in der Küche“ ist das Romandebüt der in Hamburg lebenden Autorin Julia Karnick.

Mit Tille, Almut und Yeliz treffen wir auf drei Frauen um die 50, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Tille ist Urologin und alleinerziehende Mutter eines 14-jährigen Teenagers. Almut hat vier Kinder und ist gerade geschieden. Ihre Kinder sind größtenteils aus dem Haus und sie muss sich erst einmal neu sortieren. Die selbstbewusste Yeliz ist in der Werbebranche erfolgreich. Diese drei Frauen treffen zufällig zusammen. Daraus entstehen wöchentliche Treffen bei Almut in der Küche, bei denen sie feststellen, dass ein Mann bei allen dreien für Probleme gesorgt hat. Schnell entsteht ein Plan, wie sie gegen ihn vorgehen wollen.

Das Buch bietet beste Unterhaltung. Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht zu lesen. Es macht Spaß etwas über die unterschiedlichen Lebenswege der drei Freundinnen zu erfahren und zu verfolgen wie sich ihre Freundschaft entwickelt. Die Handlung ist lebendig, turbulent und amüsant. Dazu gehören aber auch – vor allem zu Beginn – einige Klischees.

Insgesamt ist es leichte und unterhaltsame Lektüre, die sich gut in einem Rutsch lesen lässt.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Lebendige und spannende Unterhaltung zu einem wichtigen Thema

Wie wir die Welt retten wollten und dabei aus Versehen das Bernsteinzimmer fanden
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„Wie wir die Welt retten wollten und dabei aus Versehen das Bernsteinzimmer fanden“ ist ein tolles Buch über ein wichtiges Thema für junge Leser ab zehn Jahren der Autorin, sechsfachen Mutter und Heilsarmeeoffizierin ...

„Wie wir die Welt retten wollten und dabei aus Versehen das Bernsteinzimmer fanden“ ist ein tolles Buch über ein wichtiges Thema für junge Leser ab zehn Jahren der Autorin, sechsfachen Mutter und Heilsarmeeoffizierin Anni E. Lindner.

Zunächst wird Familie Himmelreich vorgestellt - sechs Kinder (Emmi, Sofi, Sam, Jo, Hummel, Lana), Mama und Papa Himmelreich und die Golden-Retriever-Dame Bella. Die Kinder sind zwischen fünf und sechzehn Jahren alt. Erzählt wird die Handlung aus der Ich-Perspektive der zwölfjährigen Emmi.

Die Kinder wollen etwas gegen die Umweltverschmutzung unternehmen. Aber dann läuft alles anders als geplant und schnell stecken sie unerwarteten Abenteuer.

Die Kapitel sind kurz und der Schreibstil ist lebendig und leicht zu lesen. Beides ist genau richtig für die Zielgruppe der Leser.

Neben dem Umweltschutz werden zahlreiche weitere Themen angesprochen, mit denen sich die jungen Leser tagtäglich beschäftigen. Gleichzeitig wird sehr schön deutlich, dass schon mit kleinen Dingen Großes bewirkt werden kann.

Vereinzelt befinden sich im Buch schwarz-weiß Zeichnungen der Illustrationen von Angela Glökler. Diese runden die Handlung gelungen ab und hätten gerne häufiger auftauchen dürfen. Auch hätte der Schwerpunkt gerne ein wenig deutlicher auf dem Thema Umweltverschmutzung liegen dürfen. Trotzdem ist das Buch unterhaltsam und lehrreich, mehr geht eben immer.

Gut gefallen hat mir auch der Epilog, der nochmals deutlich darauf hinweist, dass die Umweltverschmutzung real ist und dazu auffordert etwas dagegen zu tun. Auch mit dem Hinweis auf das Bernsteinzimmer und wo weitere Informationen zu finden sind, weckt die Autorin geschichtliches Interesse.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Gesellschaftskritisch und interessant aber nicht einfach zu lesen

Dämmerstunde
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„Dämmerstunde“ ist ein sozialkritischer Roman des südkoreanischen AutorsHwang Sok-yong, der mir das Leben und die Denkweise der Gesellschaft in Südkorea näher gebracht hat.

Der Architekt Bak Minu ist ...

„Dämmerstunde“ ist ein sozialkritischer Roman des südkoreanischen AutorsHwang Sok-yong, der mir das Leben und die Denkweise der Gesellschaft in Südkorea näher gebracht hat.

Der Architekt Bak Minu ist in den Slums von Seoul aufgewachsen. Ihm ist es gelungen dieses Leben hinter sich zu lassen. Als erfolgreicher Architekt ist er sogar mit dafür verantwortlich, dass nun große Bauten anstelle der Dörfer stehen, deren Bewohner rücksichtslos vertrieben wurden. Er reflektiert über sein Leben.

Uhi ist eine junge Frau, die Theaterregisseurin werden möchte. Um sich diesen Traum zu erfüllen arbeitet sie übermenschlich viel und lebt sehr genügsam.

Anhand dieser beiden Protagonisten zeichnet der Autor ein Bild der Gesellschaft Südkoreas. Im Wechsel erfährt man nach und nach mehr über ihr Leben – über die Gegenwart und die Vergangenheit.

Der Erzählstil des Autors ist sachlich erzählend und sehr dicht. Ich fand es nicht ganz einfach die Handlung um die einzelnen Charakteren, deren Namen für mich alle sehr fremd klangen, richtig zu zuordnen und musste mich beim Lesen sehr konzentrieren. Thematisch fand ich die Handlung aber durchaus interessant, da ich für mich neue Einblicke in das soziale Leben der Gesellschaft von Seoul erhalten habe. Er zeichnet das Bild einer Gesellschaft, die sich über ihre Arbeit definiert und deren Gefühle eine untergeordnete Rolle spielen.

Das Buch war für mich nicht einfach zu lesen, aber es hat sich gelohnt. Wer sich für die Kultur anderer Länder interessiert, dem kann ich es durchaus empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Coole Tagebuchgeschichte im Comicstil

Loser on Tour! – Band 2 der Loser-Reihe
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„Loser on Tour“ ist nach „Loser an die Macht“ der zweite Comic-Roman der Autorin Katharina Neuschaefer.

Für den 13-jährigen Julius und seinen nerdigen Freund Stefan steht eine Klassenfahrt an. Eigentlich ...

„Loser on Tour“ ist nach „Loser an die Macht“ der zweite Comic-Roman der Autorin Katharina Neuschaefer.

Für den 13-jährigen Julius und seinen nerdigen Freund Stefan steht eine Klassenfahrt an. Eigentlich sind die beiden super cool, nur dummerweise hat das noch keiner mitbekommen. Natürlich läuft nicht alles wie gewünscht und wer Chaos mag und gerne lacht, sollte nun zu diesem Buch greifen.

Das Buch ist aus der Perspektive von Julius geschrieben. Der Schreibstil ist frech, lebendig und chaotisch wie Julius Gedanken. Durch diese Darstellung wirke alles ausgesprochen witzig und amüsant. So wie Julius die Ereignisse beschreibt, kann man gar nicht anders als lachen. Seine Gedanken sind so typisch Teenager. Allerdings darf man nicht zimperlich sein, da die Ausdrucksweise sehr deutlich ist und keineswegs die, die man sich von seinen eigenen Kindern wünscht.

Die Gestaltung des Buches mit den vielen Illustrationen von Sebastian Heidel und unterschiedlichen Schrifttypen ist rundum gut gelungen. Es macht Spaß das Buch zu lesen, da es auch optisch sehr lebendig ist und dadurch sicherlich auch weniger lesebegeisterte Kindern gefallen wird.

Bei uns hat das Buch auf alle Fälle für gute Unterhaltung und so einige Lachtränen gesorgt.

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Veröffentlicht am 26.05.2022

Fesselnd und schwierig zugleich

Die neue Wildnis
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„Die neue Wildnis“ ist das Debüt der in Brooklyn lebenden Autorin Diane Cook.

Die Handlung findet in der Zukunft statt. Die Zustände in den Städten sind katastrophal. Die Menschen leiden unter dem Klimawandel ...

„Die neue Wildnis“ ist das Debüt der in Brooklyn lebenden Autorin Diane Cook.

Die Handlung findet in der Zukunft statt. Die Zustände in den Städten sind katastrophal. Die Menschen leiden unter dem Klimawandel und leben dicht zusammengedrängt auf engstem Raum in sogenannten Megacities. Es gibt geschützte, für Menschen unzugängliche Nationalparks, in denen die Regierung – fern von den überfüllten und versmogten Städten - eine Gruppe von Menschen im Einklang mit der Natur leben lässt. Das Leben dort gestaltet sich aber als schwieriger als gedacht. Neben den Widrigkeiten, die die Wildnis mit sich bringt, muss die Gruppe auch noch einige Auflagen befolgen, sich regelmäßig an bestimmten Kontrollpunkten einfinden und sie dürfen keine Spuren hinterlassen.

Die Gruppe besteht aus sehr unterschiedlichen Charakteren und jeder von ihnen hat einen anderen Grund, um an dem Experiment teilzunehmen. Die daraus resultierende Gruppendynamit ist äußerst spannend und interessant. Die Handlung erstreckt sich über mehrere Jahre, Gruppenmitglieder sterben und es werden neue geboren.

Der Schreibstil ist bildhaft und atmosphärisch und auf mich wirkt alles sehr bedrohlich und dystopisch. Das war nicht immer einfach zu lesen, gleichzeitig habe ich es aber auch als fesselnd und spannend empfunden.

Leider habe ich zu keinem der Charaktere einen richtigen Zugang gefunden und mir war keiner so richtig sympathisch. Das hat mich beim Lesen allerdings nur wenig gestört. Einen Sterne ziehe ich lediglich deshalb ab, da mir das Ende zu viel offen gelassen hat. Aber wer Lust auf eine ungewöhnliche Dystopie hat, liegt mit diesem Buch richtig.

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