Cover-Bild Freizeit
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 07.07.2022
  • ISBN: 9783462304053
Carla Kaspari

Freizeit

Roman
Hinter Franziska liegen zwei Jahre in Paris und eine auf erwachsene Art beendete Beziehung. In Sachen Selbstverwirklichung steht sie gut da – abgeschlossenes Studium, solides Einkommen, gesundes Sozialleben, untrügliches Stilempfinden – und doch scheint etwas zu fehlen. 
Auf der Suche nach der verlorenen Leichtigkeit sitzt sie in Cafés, arbeitet Aufträge ab, treibt Sport und trifft ihre Freund:innen. Um sie herum prallen Lebensentwürfe aufeinander, Stadtflucht und reflektierter Drogenkonsum, authentische Social-Media-Profile und künstlich beschworene Zwischenmenschlichkeit. Franziska beobachtet die Ambivalenzen ihrer Gegenwart ungerührt und schreibt darüber aus sicherer Distanz in einem Romanmanuskript - bis ein unabgeschlossenes Kapitel sie mit großer Wucht einholt.
Mit feinem Humor und einer präzisen Sprache beschreibt Carla Kaspari ein Milieu, ohne ihre Protagonist:innen vorzuführen, aber auch ohne auf sie hereinzufallen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2022

Nichtssagende "Poesie" voller Banalitäten

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Freizeit ist eine pure Enttäuschung. Rund zwei Drittel des Buchs habe ich damit verbracht, zu hoffen, dass eine sinngebende Handlung endlich einsetzt, das letzte Drittel über habe ich akzeptiert, ...

Freizeit ist eine pure Enttäuschung. Rund zwei Drittel des Buchs habe ich damit verbracht, zu hoffen, dass eine sinngebende Handlung endlich einsetzt, das letzte Drittel über habe ich akzeptiert, dass das Buch einfach keinen Sinn hat.

Es besteht aus Belanglosigkeiten und einer nichtssagenden Handlung, die woke sein und meine Generation repräsentieren soll. Auch wenn die Autorin auf dem Buchrücken als "Poetin" bezeichnet wird, muss ich sagen, kann ich dieser "Poesie" nichts abgewinnen. Der Schreibstil ist abgedroschen und einfach schlecht, die Handlungsstränge vollkommen durcheinander und meistens ohne tieferen Sinn. Ein Beispiel für einen der geistreichen Beiträge dieses Buchs:

"Äh", sagt Franziska.
"Es ist ein Roman. So coming-of-age-mäßig, glaube ich."
"Ah", sagt Lo.

Und das ist leider wahllos herausgegriffen, so geht es das ganze Buch über.
Franziska hat in diesem Buch viele Meinungen und, nennen wir es mal "Erkenntnisse". Wenn diese wiedergegeben werden, wirkt es so, als ob jemand seine im Suff dahingerotzten Notizen unbedingt in einem Buch sehen wollte. Anders kann ich mir Dinge wie "Franziska überlegte, sich Milchreis zu kochen. Sie nahm sich vor, sich die nächsten Tage nur von Milchreis zu ernähren und zu schreiben."

Sehr oberflächlich wird an einigen Stellen versucht, menschlichen Schmerz und Probleme unserer Generation anzusprechen, das gelingt jedoch nicht. Stattdessen beobachtet man die "erwachsen werdende" Franziska dabei, wie sie zu lasch mit Drogen umgeht, wahllos mit Menschen schläft und ihren Partner betrügt und sich durch ihre anstrengende Haltung von ihren Freunden distanziert.

Bitte kommt nicht auf die Idee, ich hätte das Buch einfach nicht verstanden. Es ist bei weitem nicht tiefgründig genug, um es zu verstehen, auch wenn die Autorin das ganz sicher denkt. Es ist einfach nur schlecht und bietet Boomern einen Grund, über die Millennials zu lästern.

Veröffentlicht am 10.07.2022

Was will der Text?

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Franzi ist in ihren Zwanzigern, das Studium inzwischen beendet, sie verdient ihren Lebensunterhalt und schreibt immer wieder an ihrem Buch, in dem sie ihr Leben und das ihrer Freunde beschreibt.

Das war ...

Franzi ist in ihren Zwanzigern, das Studium inzwischen beendet, sie verdient ihren Lebensunterhalt und schreibt immer wieder an ihrem Buch, in dem sie ihr Leben und das ihrer Freunde beschreibt.

Das war für mich leider vollkommend uninteressant. Die Tage plätschern so dahin, wir lesen über ihren Alltag, ihre Social-Media-Kommunikation, aber alles aus einer Distanz, die mir keine Nähe zu den Figuren ermöglichte.

Mag sein, dass das Leben in dieser Generation widerspiegelt, aber es hat für mich weder einen Erkenntnisgewinn noch einen Unterhaltungswert.

Gestört hat mich auch der Aufbau. Wechselnd zwischen Rückblicken in die Zeit ihres Studiums und dann wieder in der Gegenwart fiel mehr die Orientierung während des Lesens nicht leicht.

Den feinen Humor, der im Klappentext angesprochen wird, habe ich auch vermisst.
Aber vielleicht war es ja Franzis Lektorin, die ab und an Feedback zum Buchstand gegeben hat und z. B. das hier sagte:
"Außerdem wirkt die Geschichte nicht sehr straff. Ich frage mich: Was will der Text? Wo genau ist der Zusammenhang? Gell?"

Damit sprach sie mir aus der Seele! Ist das humorvolle Selbstironie der Autorin, die ahnte, dass sie mit ihrem Text nicht alle Lesenden erreicht?

Fazit: Nicht mein Buch, aber ich bin auch nicht aus dieser Generation, vielleicht liegt es daran.

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Die Affektiertheit einer Generation in drei Abschnitten

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„Freizeit“ hat fast schon ein puristisches Cover dafür, dass es ein so großer Begriff ist, der viel Raum für Gestaltungsmöglichkeiten lässt. Dass keine davon gewählt wurde, spiegelt gut den Inhalt des ...

„Freizeit“ hat fast schon ein puristisches Cover dafür, dass es ein so großer Begriff ist, der viel Raum für Gestaltungsmöglichkeiten lässt. Dass keine davon gewählt wurde, spiegelt gut den Inhalt des Buches wider: viel Raum, viele Möglichkeiten, stattdessen wählt man Leere. Es geht um alles und gleichzeitig um nichts, die scheinbare Langeweile und Affektiertheit einer Generation, der alle Türen offenstehen und die sich nicht dazu hinreißen lassen kann, eine davon zu wählen.

Zum Inhalt: Franziska führt ein gutes Leben, trotz Studienabbruch schafft es die junge Frau durch Schreiben von Werbeslogans, Songtexten und Kurzromanen ein gutes Einkommen zu erzielen. Nach zwei Jahren in Paris inklusive amouröser Verstrickungen kehrt die junge Frau nach Deutschland zurück. Nur, um ihren Freundeskreis verändert vorzufinden und sich selbst als Außenseiter.

Der Schreibstil ist recht einfach gehalten, wodurch man gut ins Buch und durch die Seiten kommt. Franziska reflektiert ihr Leben, ihre Freundschaften und Liebschaften der vergangenen Jahre. Sie versucht anzukommen, heimzukommen, bleibt aber relativ ruhelos und getrieben. Die Zeit hat sie und ihre Freunde verändert, Interessen verschoben und den Fokus verrückt, weg von Party und Exzess, hin zu bewusster Ernährung und ländlichem Leben. Gemeinsam und allein wird sich erinnert, an vergangene Nächte, Rauschzustände, das Gefühl von Zusammengehörigkeit und Alleinsein. Bis hin zu der Erkenntnis, dass selbst Freundschaft wohl nicht immer für die Ewigkeit ist.

Ich fand es sehr schwer mit Franziska warm zu werden, sie ist mir einfach von Grund auf unsympathisch mit ihrem Luxusproblem, des sich „nicht entscheiden wollen“-Könnens. Franziska will ihre alten Freunde behalten, kommt aber nicht mit deren Lebensstil und neuen Bekanntschaften klar. Sie will nicht allein sein, aber für eine Beziehung, die tiefer geht, scheint sie nicht bereit. Sie will zu Hause sein, aber es treibt sie weg von ihrer Heimat. Zwischendurch bekommt der Leser Passagen aus Franziskas Roman vorgesetzt, den sie über ihre Freunde schreibt, was ich irgendwie fantasielos fand.

Der Ansatz war eigentlich nicht schlecht gewählt, trotzdem habe ich das Gefühl die Handlung bleibt eher oberflächlich und erreicht nie die Tiefe die vielleicht vorgesehen und absolut möglich gewesen wäre. Franziska bleibt distanziert, nicht nur zu ihren Freunden, sondern auch zum Leser. Ich hab einfach keine Verbindung finden können und das obwohl ich selbst ungefähr in Franziskas Alter bin und der Generation der Ruhelosen mit den unbegrenzten Möglichkeiten angehöre.

Leider nur zwei Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Das Leben von Franziska Josefin Kummert mit Familie und Freunden – wenig ansprechend.

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Franziska: Mit 25 Jahren in Paris studierend, mit Cyril für eine Zeitspanne zusammen, nach zwei Jahren wieder zurück in Deutschland mit abgeschlossenem Studium, gutem Verdienst und in ihrer Freizeit oft ...

Franziska: Mit 25 Jahren in Paris studierend, mit Cyril für eine Zeitspanne zusammen, nach zwei Jahren wieder zurück in Deutschland mit abgeschlossenem Studium, gutem Verdienst und in ihrer Freizeit oft mit ihrer Freundin Mina zusammen, unterwegs auf Parties, in Cafés etc. Franziskas und Minas Gedanken über ihre Lebensgestaltung über diverse Entwicklungsphasen hinweg werden preisgegeben.
Die Charaktere wirken an der einen oder anderen Stelle zu flach trotz vieler Reflektionen über Drogen, Zwischenmenschlichkeit und verschiedenen Lebensentwürfen. Vermisst wird auch ein Spannungsbogen innerhalb der dreigeteilten Romanteile. Themen könnten vielleicht noch tiefgründiger heraus kristallisiert werden. Das Porträt dieser jungen Generation spricht mich nicht zu 100 % an.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Eine Enttäuschung auf ganzer Linie

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Als Leserin folgt man Franziska auf ihren Weg durch ihr Leben, sie scheint nach einer gescheiterten Beziehung und nach zwei Jahren in Paris auf der Suche nach sich selbst zu sein und was sie eigentlich ...

Als Leserin folgt man Franziska auf ihren Weg durch ihr Leben, sie scheint nach einer gescheiterten Beziehung und nach zwei Jahren in Paris auf der Suche nach sich selbst zu sein und was sie eigentlich vom Leben will. Sie lässt sich treiben, erinnert sich an vergangene Tage und schreibt an ihrem Manuskript weiter, das stark von ihrem eigenen Leben und ihren Blick auf die Welt geprägt ist. Ebenso wird man als Leserin Zeuge, wie sie ihre Mitmenschen und ihre Umwelt beobachtet und man lernt ihre Freunde und Familie kennen.

Soweit so gut oder in diesem Fall auch eher nicht gut. Denn der Roman konnte mich überhaupt nicht begeistern. Es war für mich weder ein handlungsorientierter Roman noch eine Milieu- oder Charakterstudie, dazu fehlte einfach der roter Faden und Tiefe für mich. Auch sehe ich den Roman nicht als einen Roman über die junge Generation, denn ich bin Teil dieser Generation und ich fühl mich nicht angesprochen oder entlarvt.
In Bezug auf den Buchinhalt ist zu sagen, dass die Charaktere mir alle fremd geblieben sind und zu oberflächlich dargestellt wurden, sie waren für mich alle nur Hüllen ohne irgendwelche besonderen Eigenschaften und Gefühle. Die Handlung, so weit vorhanden, plätscherte vor sich hin, ohne dass sie irgendwie mein Interesse geweckt hätte. Auch der Schreibstil war nicht mein Fall. Es war mir sprachlich zu einfach gehalten, es liest sich für mich so, als hätte ein Schreibanfänger den Roman verfasst. Ich weiß bis jetzt immer noch nicht, was ich eigentlich gelesen habe und was der Roman mir sagen wollte oder sein wollte.

Für mich leider eine große Enttäuschung und ich kann auch keine Leseempfehlung aussprechen. (1.5 Sterne)

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