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Veröffentlicht am 16.07.2022

Romantasy mal anders

Gladiator's Love. Vom Feuer gezeichnet
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„Gladiators love“ war für mich ein typischer Coverkauf. Der Buchschnitt ist traumhaft schön und der quasi nicht vorhandene Klappentext macht neugierig. Die Mischung aus Marmor und Rosegold ist einfach ...

„Gladiators love“ war für mich ein typischer Coverkauf. Der Buchschnitt ist traumhaft schön und der quasi nicht vorhandene Klappentext macht neugierig. Die Mischung aus Marmor und Rosegold ist einfach total gelungen. Mit Gladiatoren haben ich bisher eher brutale Typen im Stile von „300“ verbunden. Dieses Buch bettet die brutalen Kämpfe in eine Romantasy-Erzählung ein, was mir ganz gut gefallen hat.

Zum Inhalt: Aeryn ist eine Feuer-Magierin aus den Clan der Vantyr. Bei einem kriegerischen Überfall wurde sie aus ihrer Heimat entführt und in die Sklaverei verkauft, wo sie als Gladiatorin um ihr Leben kämpft. Aber Aeryn will mehr als bloß überleben, sie will Freiheit. Und für die ist sie bereit alles zu opfern.

Das Buch verbindet Fantasy-Fiktion gut mit historischen Details der Arenenkämpfe, sodass man, wenn man außer Acht lässt, dass die Handlungsorte nicht existieren, beinahe meinen würde, das Buch würde im antiken Rom spielen. Das hat mir gut gefallen, da die Handlung dadurch nahbar bleibt. Die Fantasy-Elemente beschränken sich hauptsächlich auf Aeryns Kräfte, alles andere ist an die Realwelt angelehnt.

Aeryn und die Sexualisierung ihrer Person wirkten auf mich anfangs ziemlich klischeehaft und auch Protagonist Cato ist anfänglich hauptsächlich von ihrer Optik angetan. Zum Glück ändert sich das im Verlauf der Handlung, als die beiden sich besser kennenlernen. Trotzdem hat es mir bei der Beziehung der beiden ein bisschen an Tiefe gefehlt, deren Potential durch die ehrlichen Gespräche durchaus da war. Stattdessen wirkt die Beziehung doch sehr überstürzt und der körperlichen Anziehung der beiden geschuldet.

Das Buch liest sich wirklich gut und ist, dafür dass es nicht in der modernen Zeit spielt sehr gradlinig und einfach geschrieben. Es gibt keine unnötigen Ausschweifungen, alles dient der Handlung.

Das Buch hat mich gut unterhalten, unter anderem weil ich die Charaktere einnehmend, wenn auch nicht unbedingt sympathisch, fand. Es hat mir gefallen, dass sie nicht aufgeben und für sich und ihre Freiheit kämpfen. Das Ende hat mich dann doch etwas überrumpelt, weil es so glatt lief.

Insgesamt eine leichte Lektüre, die mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Mörder unter sich

Die Komplizen. Fünf Männer, fünf Mörder, ein perfider Plan
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John Katzenbach schreibt geniale Psychothriller, bei denen ich Gänsehaut und Verfolgungswahn bekomme. Mit „die Komplizen“ setzt er dem ganzen die Krone auf, denn was wenn Mörder auf angehende Mörder treffen? ...

John Katzenbach schreibt geniale Psychothriller, bei denen ich Gänsehaut und Verfolgungswahn bekomme. Mit „die Komplizen“ setzt er dem ganzen die Krone auf, denn was wenn Mörder auf angehende Mörder treffen?

Zum Inhalt: seit Connors Eltern durch einen betrunkenen Autofahrer ums Leben kamen, träumt er von Rache. Er behält sein Opfer im Auge, kennt die Routinen des Mannes und wartet darauf zuzuschlagen. Und er bereitet sich vor. Bis er bei seiner Internetrecherche im Darknet in einen Raum eindringt, in dem er nicht willkommen ist. Und sich fünf Serienkiller zu Feinden macht.

Die Kapitel sind recht kurz und tragen teilweise der ausladende Überschriften, die schon einen Teil des Inhalt anteasern. Durch die vielen beteiligten Akteure gibt es viele Perspektivwechsel und besonders am Anfang musste ich sehr genau lesen, um den Überblick zu behalten. Als ich aber erstmal in der Handlung drin war, viel mir das Umschalten überhaupt nicht schwer und das Buch entfesselt eine absolut packende Wirkung.

Inhaltlich könnte das Buch locker auch als zwei Folgebände durchgehen. Bis ungefähr zur Mitte geht es darum, was die Killer mit Connor planen. Den Teil fand ich absolut genial und konnte das Buch überhaupt nicht weglegen. Dann gab es für mich einen Cut in der Story, die natürlich weiter an die Ereignisse anknüpft, aber irgendwie eine andere Dynamik bekommt. Für mich gab es da ein paar Längen, auch wenn der Handlungsverlauf weiter interessant blieb. Es baute sich dann ein zweiter Spannungsbogen auf, der auch super war, mich aber nicht mehr ganz so gecatcht hat, wie der erste Teil des Buches.

Den Plot fand ich insgesamt wieder top konstruiert, auf solche Ideen muss man erstmal kommen, dass man verschiedene Arten von "Killern" zusammen arbeiten lässt und gegeneinander aufspielt. Was mir gut gefallen hat ist, dass jeder der Komplizen mit einer eigenen Backgrund-Story ausgestattet war und man auch kurz Eindrücke aus deren Leben bekommt. Oft ist der Täter ja nur ein gesichtsloser Schurke, der erst am Ende ein paar Worte sagen darf. Einen Sympathieträger gab es für mich in dieser Geschichte nicht, da ich selbst mit Connors verbissener Art nicht so ganz warm geworden bin- finde ich bei einem Thriller aber auch kein Muss, das Bild war insgesamt sehr stimmig.

Das Buch hat mich top unterhalten und ich habe gemeinsam mit Connor dem Showdown entgegen gefiebert. Tolle Idee mit solider Umsetzung, aufgrund der Längen im zweiten Teil aber nur vier Sterne.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Horrorgeschichten vom Highway

Tief in den Wäldern
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„Tief in den Wäldern“ erzählt eine Geschichte, wie man sie aus Nachrichten, True Crime Podcasts oder Krimiserien kennt und die einem unwillkürlich Schauer über den Rücken jagen, weil sie so alltagsnah, ...

„Tief in den Wäldern“ erzählt eine Geschichte, wie man sie aus Nachrichten, True Crime Podcasts oder Krimiserien kennt und die einem unwillkürlich Schauer über den Rücken jagen, weil sie so alltagsnah, so absolut im Bereich unserer Realität liegen, dass wir lieber glauben wollen, uns selbst könne so etwas nicht passieren.

Zum Inhalt: Cold Creek ist eine Kleinstadt, in der man seine Nachbarn kennt, in der die Polizei sich hauptsächlich um Ruhestörungen, betrunkene Jugendliche und Verkehrsdelikte kümmert und der Plakate von jungen Frauen den Highway zieren. Denn seit Jahren verschwinden hier junge Frauen, die dann ermordet aufgefunden werden. Ein Täter wurde bisher nie gefasst, dabei sucht er sich schon das nächste Opfer.

„Tief in den Wäldern“ erzählt von den Geheimnissen und Machenschaften in einer Kleinstadt, die so unschuldig wirkt, dass es schon wieder verdächtig ist. Das Setting ist toll angelegt. Beim Prolog habe ich kurz gestrauchelt, weil es von einer scheinbar unbekannten aber allwissenden Stimme aus dem Off erzählt wird. Ganz am Ende wird dies nochmal aufgegriffen, um das Buch abzurunden. Fand ich als Stilmittel ok, auch wenn es mit dem klassischen Krimi irgendwie gebrochen hat.

Die Geschehnisse werden in verschiedenen Zeitabschnitten und aus der Perspektive zweier junger Frauen erzählt wird, wobei die eine mittels ein Ich-Erzähler, die andere mittels personalem Erzähler wiedergegeben wird. Dadurch fühlte ich mich ersterer eindeutig näher, die in meinen Augen auch die Hauptfigur der Handlung ist.

Für einen Thriller hat das Buch einen eher ruhigen Ton, die Gefahr wird eher unterschwellig dargestellt, echte Gefahrensituationen gibt es vergleichsweise wenige. Stattdessen herrscht eher eine angespannte, düstere Grundstimmung; ein schwelen unter der Oberfläche, dass sich erst am Ende so richtig Bahn bricht.

Was mich etwas gestört hat war hier die mangelhafte Polizeiarbeit, die ein minderjähriges Mädchen in den Vordergrund rückt. Sowas kommt mir immer etwas unglaubwürdig vor. Ist aber nur ein kleines Manko und insgesamt hat mir das Buch gut gefallen

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Romeo und Julia in Neuauflage

Westwell - Heavy & Light
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„Westwell“ ist optisch echt ein Hingucker, das Cover gefällt mir richtig gut. Zudem ist es der Auftaktband einer neuen Reihe von Lena Kiefer und auch der Folgeband ist designtechnisch ein Volltreffer. ...

„Westwell“ ist optisch echt ein Hingucker, das Cover gefällt mir richtig gut. Zudem ist es der Auftaktband einer neuen Reihe von Lena Kiefer und auch der Folgeband ist designtechnisch ein Volltreffer. Die Handlung ist an die drastische Lovestory von Romeo und Julia angelehnt und hat mir richtig gut gefallen, auch wenn es ich mir noch einen Hauch mehr Rivalität und Drama erwartet hatte.

Zum Inhalt: nach dem Tod ihren älteren Schwester wurde Helena von ihren Eltern mach England verbannt. Aber nach fast drei Jahren im Exil ist sie endlich zurück in New York. Und sie hat einen Plan: sie will den tragischen Tod ihrer Schwester aufklären und deren Ruf wieder herstellen. Doch läuft dabei ausgerechnet Jessiah in die Arme, dessen Bruder gemeinsam mit ihrer Schwester gestorben ist und dessen Familie den Ruf der Familie Coldwell zerstört. Und obwohl sie ihn hassen sollte, hassen will, ist da diese unwiderrufliche Anziehung.

Ich liebe es, dass der Untertitel „heavy and light“ ebenfalls an Romeo und Julia angelehnt ist und sich dies auch im Folgeband fortsetzt. Den Handlungsort New York finde ich für die Geschichte toll gewählt, da die Upper East Side und die High Society der Story einen interessanten Rahmen geben und die Familienfehde sehr authentisch machen. Ein bisschen haben mich Setting und Background an „Gossip Girl“ erinnert.

Die Entwicklung der Liebesgeschichte à la Enemies to Lovers hat mir gut gefallen, weil sie nicht so überstürzt war, wie es in diesem Genre oft der Fall ist. Der innere Konflikt der Protagonisten wurde gut rübergebracht und macht die Geschichte sehr authentisch. Gut fand ich auch, dass es neben der Lovestory viel um Familie, Erwartungen und Gesellschaftsdruck geht. So bleibt die Handlung auch für die Folgebände weiter ausbaufähig.

Das Buch war eine tolle Mischung aus süßen, romantischen Momenten, in denen die Protagonisten ganz sie selbst sein konnten und der spannenden Suche nach der Wahrheit, was vor drei Jahren wirklich gesehen ist. Die eigentlich Familienfehde war eher Beiwerk und bis zum Schluss ziemlich im Hintergrund angesiedelt. Der Schluss des ersten Bandes teasert aber an, dass es im Folgeband verstärkt darum gehen könnte.

Ingesamt hat es mir sehr gut gefallen und hat noch Potential für mehr, daher gute vier Sterne

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Sommerliche Urlaubslektüre

Kein Sommer ohne dich
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„Kein Sommer ohne dich“ hat mir vom Cover her richtig gut gefallen, es ist bunt, sommerlich und macht richtig Lust auf das Buch. Außerdem schadet es nicht, dass es auf der New York Times Bestseller-Liste ...

„Kein Sommer ohne dich“ hat mir vom Cover her richtig gut gefallen, es ist bunt, sommerlich und macht richtig Lust auf das Buch. Außerdem schadet es nicht, dass es auf der New York Times Bestseller-Liste steht, denn meistens gefallen mir die Bücher dieser Liste ebenfalls.

Zum Inhalt: seit zehn Jahren verbringen die Collegefreunde Poppy und Alex den Sommer gemeinsam und nie ist Poppy glücklicher als in ihrer Zeit mit Alex. Als ein Streit die beiden entzweit herrscht zwei Jahre lang Funkstille, bis Poppy beschließt, dass sie ihrer Freundschaft und den Gefühlen, die sie für Alex hat, eine letzte Chance geben will. Eine letzte gemeinsame Reise um ihre angeknackste Beziehung ins Lot zu bringen. Doch kann sie ehrlich mit selbst sein- und mit Alex?

Was ich an diesem Buch so liebe ist, dass es kein klassischer Liebesroman ist, sondern hier vor allem auch diese innige Freundschaft zwischen Alex und Poppy im Vordergrund steht. Die Handlung spielt abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit, beginnend bei ihrem Kennenlernen vor 12 Jahren an der Uni. Chronologisch erfährt der Leser so von allen zehn Reisen, die Poppy und Alex gemeinsam erlebt haben und die Vergangenheit nähert sich der Gegenwart an, in der Poppy und Alex zwei Jahre nicht miteinander gesprochen haben. Der Leser lernt die Protagonisten dadurch so kennen, wie sie sich gegenseitig. Von anfänglicher Befremdlichkeit, über erste Gemeinsamkeiten, bis zu dieser tiefen, besonderen Verbindung, die die beiden haben. Das hat mir richtig gut gefallen, da es sehr authentisch wirkt und wirklich liebevoll erzählt ist.

Ich mag den Schreibstil und die Art von trockenem Humor, der Alex und Poppy verbindet. Die beiden können ganz offen miteinander reden, tauschen Gefühle und Gedanken aus. Dadurch lernt man auch als Leser wahnsinnig viel über die beiden Protagonisten. Beide hatten es in ihren Jugend nicht leicht und können beim jeweils anderen endlich so sein, wie sie wirklich sind, ohne sich verstecken zu müssen. Das verleiht der Geschichte eine besondere Tiefe, die ich so bei einem leichten Sommerroman nicht erwartet hatte, aber unfassbar schön finde. Die Handlung kommt eher langsam in Schwung, was mich aber nicht stört, da die ruhige Art des Buches perfekt zum Inhalt passt.

Die ganze Geschichte wird aus Poppys Sicht geschildert, wodurch dem Leser schnell klar wird wo sie steht und was empfindet, während Alex Gedanken und Gefühle verborgen bleiben, es sei denn er offenbart sie Poppy. Dadurch habe ich richtig mit ihr mitgelitten und gegrübelt, was Alex wohl empfindet.

Mir hat die Geschichte und die Message dahinter wirklich gut gefallen.

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