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Veröffentlicht am 19.07.2024

Ein Buch, das ich immer wieder lesen möchte, als wär's das erste Mal! 💜

You found me in Paris
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Handlungsüberblick:

Die Autorin Romina muss ihre Buchreihe beenden, steckt aber in einer Schreibkrise, weil sie die Geschichte nicht mehr richtig fühlt. Mit einer überstürzten Reise zum Schauplatz ihrer ...

Handlungsüberblick:

Die Autorin Romina muss ihre Buchreihe beenden, steckt aber in einer Schreibkrise, weil sie die Geschichte nicht mehr richtig fühlt. Mit einer überstürzten Reise zum Schauplatz ihrer Bücher hofft sie, wieder in den Schreibflow zu kommen. Doch schon am ersten Tag in Paris flirtet sich die Modedesignerin Fio in ihr Herz. Schon bald genießen die Beiden zusammen das malerische Paris und die schillernde Modewelt. Doch Fio scheint etwas zu verbergen. Kann Romina sich wirklich in diese zuckerwattige Liebe fallenlassen? Und wird sie es schaffen, ihre Schreibkrise zu überwinden?

Mein Bucheindruck:


Ich liebe das zuckrige Cover von »You found me in Paris« mit den selbstgezeichneten kleinen Symbolen von Lin. Durch sie werden die wichtigsten Aspekte des Buches nach außen gekehrt, was mir sehr gut gefällt. Außerdem ist Rosa ja auch die Farbe der Selbstliebe und daher besonders passend für den Roman, der eine Reise zu sich selbst beschreibt. Ich persönlich hätte mir durch den Handlungsschauplatz zwar einen französischen Titel gewünscht, aber das ist Meckern auf hohem Niveau und leider sprechen in Deutschland ja auch viel weniger Menschen Französisch als Englisch, weswegen sich ein französischer Titel vielleicht schlechter vermarkten läss


Mein Leseeindruck:

Was habe ich mit Romina und Fio mitgefiebert! So viele prickelnd-aufheizende Momente gepaart mit sahne-weicher Romantik. Ein wlw-Couple zum Verlieben. Besonders der Kennlernmoment mit dem Ring hat es mir angetan und wird wohl noch lange in meinem Kopf herumschwirren. Haaaach! Ich bin bei der Lektüre fast geschmolzen und hätte ich Fio aus dem Buch herauslesen können, ich hätt's getan. So hot, die Frau....🤤

Durch Romina wird in meinen Augen Neurodivergenz in Verbindung mit Queerness authentisch repräsentiert. Ich bin selbst neurodivergent und queer und konnte mich hervorragend in Romina einfühlen, vielleicht manchmal sogar ein Bisschen zu gut.😃 Es kam mir mitunter vor, als hätte ich mich in ein Buch verirrt. Als hätte Lin über mich geschrieben. Was natürlich Quatsch ist, aber Lin hat auf jeden Fall ein Buch geschrieben, dass ich sehr brauchte. Ein großer Teil von mir konnte bei der Lektüre heilen und fühlte sich sehr verstanden. 🥰

Ich kenne kein anderes Buch, dass die Themen Neurodivergenz und Queerness in sich vereint. Und das auch noch auf so eine zugleich authentische, prickelnde und zuckerwattig-romantische Weise. 📖💕

Für mich als Paris-Liebhaberin war es einfach wunderschön, auf diese Weise in meine Lieblingsstadt zurückkehren zu können. Durch die Lektüre konnte ich mich bestens auf meine vier Wochen Paris-Catsitting-Zeit in zwei Wochen einstimmen. Lin hat den Paris-Zauber wirklich perfekt eingefangen. 🥐🇫🇷

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Ich habe Lins Schreibstil schon immer geliebt und hier vielleicht sogar noch ein Bisschen mehr. Er ist so zuckerwattig, wie das Cover vermuten lässt und ich habe so viele romantisch-zauberschöne Stellen markiert. So zum Beispiel diese drei:

Sie grinst mich an, und mein Blick bleibt an ihrem rechten Mundwinkel hängen, der sich kräuselt wie süßer Blätterteig.
(»You found me in Paris«, S. 52)

»Hey«, erwidere ich und Klinge so geschmolzen, wie ich mich fühle.(»You found me in Paris«, S. 285)

Ich bin voller wichtiger Versprechen, die alle wahr sind und die ich ihr alle in die Seele schreiben möchte. (»You found me in Paris«, S. 370)

Ihr seht, der Schreibstil ist einfach zum Dahinschmelzen! 💕


Mein Abschlussfazit:

Es gibt Bücher, die man immer wieder lesen möchte, als wär's das erste Mal. Für mich ist »You found me in Paris« so ein Buch! 💜

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2024

Eine authentische Zeitreise an die dunklen Orte unser Vergangenheit aus Sicht einer Kinderheimleiterin, die mich in der Überzeugung zurückließ, dass sich die Geschichte auf keinen Fall wiederholen darf.

Die karierten Mädchen
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Handlungsüberblick:

»Die karierten Mädchen« ist der erste Band der Heimkehr-Trilogie.

Die 90-jährige und inzwischen erblindete Klara hält ihr bewegtes Leben auf Kassetten fest: Mit 20 Jahren tritt sie ...

Handlungsüberblick:

»Die karierten Mädchen« ist der erste Band der Heimkehr-Trilogie.

Die 90-jährige und inzwischen erblindete Klara hält ihr bewegtes Leben auf Kassetten fest: Mit 20 Jahren tritt sie mitten in der Weltwirtschaftskrise eine Stelle als Hauswirtschaftslehrerin in einem Kinderheim an, in dem bald darauf ein jüdisches Baby abgegeben wird, zu dem sie eine ganz besondere Bindung aufbaut. Während sich ein paar Jahre später die finanzielle Lage des Heims zusehends verschlechtert und sich die politischen Verhältnisse ändern, sucht Klara, die inzwischen Heimleiterin ist, Hilfe bei den neuen Machthabern. Viel zu spät erkennt sie, in welche Gefahr sie sich dabei begibt...

Mein Bucheindruck:

Das Cover schürt durch seine Uneindeutigkeit Neugier. Als Betrachter:in will man ergründen, was es genau mit dem Titel und dem auf dem Cover abgebildeten Kreuz auf sich hat. Auch nach der Lektüre lädt das Kreuz auf dem Buchcover noch zu vielen Überlegungen ein. Einerseits passt es zu dem Titel, andererseits könnte es auch einen Hinweis auf das Hakenkreuz sein, das zu der im Buch behandelten Zeit passt. Außerdem erinnert es auch an eine Kreuzung, an der man sich entscheiden muss, wie es weiter geht. Auch dort lässt sich eine Parallele zum Inhalt des Buches ziehen, da die Protagonistin im Laufe der Handlung mehrere schwerwiegende Entscheidungen zu treffen hat.

Mein Leseeindruck:

Mir fiel es super schwer, das Buch aus der Hand zu legen, auch wenn im Verlaufe des Buches zusehends Gefahr zwischen den Seiten lauerte. Ich war sehr gefesselt von der Erzählung und fühlte mich richtig in der Zeit zurückversetzt. Ich bin natürlich keine Zeitzeugin, empfand die Schilderungen aber als sehr authentisch und sehr viel nachfühlbarer, als es die Quellen in Lehrbüchern für mich im Geschichtsunterricht waren, was mit Sicherheit zu einem großen Teil an den großmütterlichen Zeitzeuginnenberichten liegt, auf die die Autorin zurückgreifen konnte, um sich mit ihrer Familiengeschichte literarisch auseinanderzusetzen. Die von Alexa Hennig von Langes Großmutter aufgenommenen Kassetten bilden den Ausgangspunkt für das Buch und sind ein wahrer Schatz.

Der Struggle zwischen persönlicher Überzeugung und finanziell-gesellschaftlichen Zwängen und wie schwer es manchmal ist, richtig und falsch auseinander zu halten, werden in dem Buch gut deutlich. Klaras Geschichte hat mich tief bewegt und mir noch einmal bewusst gemacht, dass sich so eine Schreckensherrschaft nicht wiederholen darf. In dieser Hinsicht leistet das Buch einen wichtigen politischen Beitrag.

Übrigens kann ich es kaum erwarten, mich zurück an Klaras Seite zu begeben und hoffe natürlich, dass die weiteren Bände ein Happy-End für uns bereithalten.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

»Die karierten Mädchen« wird durchgehend in der dritten Person erzählt, besitzt aber zwei Zeitebenen. Ich mochte die Zeitsprünge zwischen der Aufnahmesituation und dem Eintauchen in die Erinnerungen von Klara, die ein komplexes Bild von ihr zeichneten und ihre Vielschichtigkeit unterstrichen.
Auch fand ich es super spannend, wie unterschiedlich die junge Klara und die gealterte Klara auf mich wirkten. Auf diese Weise wurde sehr gut deutlich, wie prägend die geschichtlichen Ereignisse für die Menschen waren und wie sehr sie durch sie verändert wurden.

Mein Abschlussfazit:

»Die karierten Mädchen« ist eine authentische Zeitreise an die dunklen Orte unser Vergangenheit aus Sicht einer Kinderheimleiterin, die mich in der Überzeugung zurückließ, dass sich die Geschichte auf keinen Fall wiederholen darf.

  • Einzelne Kategorien
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2022

Eine bittersüße Liebesgeschichte mit vielschichtig-authentischen Charakteren und Rockstarvibe zum sich darin verlieren. 

The Girl in the Love Song
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Wie ich auf das E-Book aufmerksam wurde:

Ich liebe die Bücher von Emma Scott, daher wanderte ihr neues Buch natürlich auch sofort auf meine Wunschliste. Umso mehr freute ich mich, dass ich es als E-Book ...

Wie ich auf das E-Book aufmerksam wurde:

Ich liebe die Bücher von Emma Scott, daher wanderte ihr neues Buch natürlich auch sofort auf meine Wunschliste. Umso mehr freute ich mich, dass ich es als E-Book für die Netgalley rezensieren durfte.

Handlungsüberblick:

Schon mit 13 haben sich Violet und Miller unfassbar stark zueinander hingezogen gefühlt. Doch Violet hat zu sehr Angst, dass ihre Liebe wie die ihrer Eltern scheitert und Miller kämpft mit dem Gefühl, nicht genug zu sein. Während sie sich auf die Highschool konzentriert, um Medizin studieren zu können, und er von einer Musiker-Karriere träumt, wird sie zu dem Mädchen in seinen Love Songs. Die Beiden kreisen stetig umeinander, doch scheinen immer im falschen Moment einen Schritt auf den anderen zuzugehen. Wird der richtige Moment noch kommen?

Mein Eindruck vom E-Book-Cover:

Das Cover finde ich sehr hübsch, auch wenn es keinen inhaltlichen Aspekt des Buches nach außen kehrt und nicht gleich auf die Autorin schließen lässt. Mir gefallen die Farben und den Titel des Buches finde ich einfach großartig.

Mein Leseeindruck:

Ich habe das Buch geliebt und bin viel zu schnell durch die Seiten gerauscht. Am liebsten wäre ich noch länger bei Violet und Miller geblieben, die mir schon nach kurzer Zeit so sehr ans Herz gewachsen waren und deren Liebesgeschichte ich viel zu gerne zu meiner eigenen gemacht hätte.

Es ist eine bittersüße Liebesgeschichte, in der ich mich völlig verloren habe und aus der ich erstmal langsam wieder in die Realität zurückfinden musste. Die beiden vielschichtigen Charaktere berührten mich sehr. Sowohl Violet als auch Miller haben neben ihren hellen auch dunkle Seiten, was sie sehr authentisch und liebenswert macht. Ich habe mit ihnen geweint, war wütend und verletzt, aber ebenfalls voller Liebe und verträumten Lächeln. Und ich meine: Welches Mädchen träumt nicht davon, in den Songtexten eines Rockstars zu landen?

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Schreibstil von Emma Scott ist wie immer flüssig, sodass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Mir gefiel, dass auch Songtexte von Miller mit im Buch eingearbeitet wurden. Dadurch wurde Miller noch greifbarer und die Geschichte authentischer.

Die Szenen waren so beschrieben, dass sie mir ganz plastisch vor Augen standen. Einige von ihnen habe ich auch immer noch im Kopf. Vor allem die intensive Szene am morgendlichen Strand...

Mein Abschlussfazit:

Eine bittersüße Liebesgeschichte mit vielschichtig-authentischen Charakteren und Rockstarvibe zum sich darin verlieren. 

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Die aufregendste und tiefgründig-poetischste lesbische Liebesgeschichte, die ich bisher gelesen habe.

I Kissed Shara Wheeler
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Wie ich auf das E-Book aufmerksam wurde:

Ich hatte bereits "One Last Stop" von ihr gelesen, in dem es auch um ein lesbisches Pärchen geht, und war nun gespannt auf ihr neues Buch. Bei der Netgalley.de ...

Wie ich auf das E-Book aufmerksam wurde:

Ich hatte bereits "One Last Stop" von ihr gelesen, in dem es auch um ein lesbisches Pärchen geht, und war nun gespannt auf ihr neues Buch. Bei der Netgalley.de bekam ich es als Rezensions-Exemplar. Herzlichen Dank an dieser Stelle nochmal!

Handlungsüberblick:

Die queere Chloe Green hat bald die Highschool hinter sich. Immernoch ringt sie mit Shara Wheeler, der Highschool-Ball Königin und perfekten Tochter des Schulleiters, um den Titel der Jahrgangsbesten. Bis diese sie unerwartet küsst und danach wie vom Erdboden verschwindet. Zurück bleiben nur ein paar kryptische Briefe, die Chloe auf die Suche nach ihr schicken.

Mein E-Book-Eindruck:

Ich finde es super, dass das Originalcover weitestgehend übernommen wurde. Nur die Hintergrundfarbe wurde ausgetauscht. Dass sich ein Mädchen auf dem Cover hinter einem Briefumschlag mit Kussabdrücken versteckt, macht neugierig und lässt die lesbische Thematik auch schon etwas vermuten.

Mein Leseeindruck:

Ich habe das Buch inhaliert! Es war so spannend, dass die Seiten nur so flogen. Bis zum Ende des Buches fieberte und rätselte ich mit, da der Handlungsverlauf absolut unvorhersehbar war. Dabei kreeiert Casey McQuinston Figuren, die zutiefst menschlich sind. Auf mich wirkte die Figurengestaltung psychologisch tief, mit schlechten und guten Seiten, die es ermöglichen, sich seine eigene Meinung über die Figuren zu bilden. Das hat mir unheimlich gut gefallen. Es gibt keine klassische Heldin, die perfekte Schulleitertochter ist am Ende gar nicht so perfekt, wie alle denken. Und auch in Chloe schlummert der eine oder andere seelische Abgrund. All die verwirrenden und widersprüchlichen Gefühle, die ich während meiner Jugend gefühlt habe, wurden von Casey McQuinston hervorragend eingefangen. Schon bald hatte ich beide Mädchen ganz fest ins Herz geschlossen.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Ich mag den spritzigen, jugendlichen Schreibstil von Casey McQuinston, der unheimlich gut zur Highschool und den Protagonistinnen passt. Zeitweise wohnen ihm dabei so viel weitsichtige Wahrheit und auch Poesie inne, die mir auch sehr gut gefallen haben. Ich mochte auch, dass Briefe und Notizen mit eingebaut wurden. Das gab dem Buch mehr Tiefe und erzeugte zustätzliche Spannung.

Ich habe viele Lieblingsstellen im E-Book markiert, eine kleine Auswahl findet ihr im nächsten Unterpunkt.



Meine Lieblingszitate:

"Da gibt es ein Mädchen mit braunen Augen, das mich an das erste Buch erinnert, das ich wirklich geliebt habe. Wenn ich sie ansehe, fühlt es sich an, als trüge sie ein anderes Universum in ihrem Inneren." (»I kissed Shara Wheeler«, S. 97)

"Endlich, endlich versteht sie es. Shara ist kein Monster, das in einem schönen Mädchen steckt, oder ein schönes Mädchen in einem Monster. Sie ist beides, das eine ins andere geschachtelt." (»I kissed Shara Wheeler«, S. 279)

Mein Abschlussfazit:

»I kissed Shara Wheeler« ist die aufregendste und tiefgründig-poetischste lesbische Liebesgeschichte, die ich bisher gelesen habe.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Noch besser als Band 1!

Das Libby Garrett Projekt
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Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch den ersten Band (»Das Avery Shaw Experiment«) und die Leserunde bei der Lesejury. Ich habe mich sehr gefreut, dabei sein ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch den ersten Band (»Das Avery Shaw Experiment«) und die Leserunde bei der Lesejury. Ich habe mich sehr gefreut, dabei sein zu dürfen. Es war toll, das Buch mit anderen zusammen zu lesen. Herzlichen Dank! :)

Handlunsgüberblick:

Achtung: »Das Libby Garrett Projekt« ist der zweite Band der Science-Squad-Reihe!

Libby Garrett ist in einer toxischen Beziehung mit Owen Jackson gefangen. Der beliebte Baskettballspieler will sich nicht zu ihr bekennen und zerstört Libbys Selbstwertgefühl. Libbys Freunde aus dem Wissenschaftsclub sind sicher, dass sie ohne Owen besser dran ist. Sie wollen die alte Libby zurück. Kann vielleicht ein 12-Schritte-Suchtprogramm mit dem Skater Adam, der schon eine Weile heimlich in sie verliebt ist, ihre Selbstliebe wieder herstellen?

Mein Bucheindruck:

Das Buchcover passt zum ersten Band, allerdings kehrt es, genau wie sein Vorgänger, leider keinen der Aspekte der Geschichte nach außen.

Mein Leseeindruck:

Kelly Oram zeigt hervorragend, wie viel eine toxische Beziehung beeinflussen kann und wie wichtig es ist, gesunde Beziehungen mit anderen und sich selbst zu führen.

Ich finde es erstaunlich, wie es Kelly Oram gelungen ist, dass man auch als Leser*in direkt merkt, dass sich Libby verändert hat. Ich hatte durch den ersten Band ein ganz anderes, viel positiveres und selbstbewussteres Bild von ihr und erlebte sie nun im zweiten Band ziemlich weit davon entfernt. Ihre Gedanken und Handlungen im ersten Drittel des Buches haben mich ziemlich schockiert, was dazu führte, dass ich genau wie ihre Freunde die alte Libby zurückwollte und hoffte, dass sie durch das Projekt wieder zu sich selbst findet.

Das Thema Selbstliebe ist gerade sehr präsent in den Medien, daher fängt das Buch perfekt den Zeitgeist ein. Ich kann mir vorstellen, dass die Lektüre viele junge Mädchen ansprechen und ihnen helfen könnte.

Den Ansatz mit der Suchtbekämpfung finde ich sehr interessant. Wer sich mit dem Thema Sucht etwas auskennt, kennt vermutlich auch die Schritte, die bei der Suchtbekämpfung angewendet werden. Es ist spannend, wie die Schritte auf Libbys Fall angewendet werden und somit nicht allzu vorhersehbar.
Während der Lektüre habe ich mir manchmal gewünscht, dass Adams Vergangenheit mehr thematisiert wird. Möglicherweise wollte Kelly Oram aber so zeigen, dass die Vergangenheit für Adam keine Rolle mehr spielt und er mit ihr abgeschlossen hat? Auch habe ich mir hin und wieder gewünscht, dass Avery eine größere Rolle in der Geschichte spielt. Ein längeres Wiedersehen mit ihr hätte mich gefreut. Leider bekam sie erst gegen Ende des Buches etwas mehr Platz eingeräumt.

Super begeistert war ich von dem Happy End, auch wenn es natürlich vorhersehbar war. Aber wie so oft bei romantischen Young Adult Büchern fand ich den Weg dorthin spannend. Außerdem haben Libby und Adam ihr Happy End mehr als verdient.

Insgesamt hat mir das Buch super gut gefallen, vielleicht sogar noch ein Bisschen mehr als Band 1, was vor allem an der Skate-, Sucht- und Selbstliebe-Thematik lag, mit denen ich mich mehr identifizieren konnte, als mit den Themen aus Band 1. In dieser Hinsicht wirkte das Buch auf mich auch sehr gut recherchiert. Cool fand ich übrigens auch, dass es Scott Stevens wirklich gibt. Ich habe ihn gegoogelt und mit meinem Freund, der ihn auch noch nicht kannte, ein paar seiner Snowboard-Videos geschaut. Er ist wirklich beeindruckend. Ich mag es sehr, wenn Bücher einladen, sich mit anderen Dingen tiefer auseinanderzusetzen. Das einzige, das nicht authentisch wirkte, war die Formulierung "er trat sein Skateboard in die Hand", was eigentlich heißen müsste "er poppte sein Skateboard in die Hand", aber ich denke, das liegt eher an der Übersetzung als an der Schriftstellerin selbst.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Schreibstil ähnelt dem aus Band eins. Jugendlich leicht zog er mich in seinen Bann und erschwerte es mir, das Buch zur Seite zu legen. Da ich das Buch für eine Leserunde las, musste ich mich an die Leseabschnitte halten. Jedes Mal fiel es mir schwer, nicht einfach weiterzulesen!

Wie auch »Das Avery Shaw Experiment« wird »Das Libby Garrett Projekt« wieder aus zwei Perspektiven erzählt, sodass die Geschichte mehr Tiefe gewinnt, die Spannung erhalten bleibt und man sich besser in die beiden Hauptfiguren einfühlen kann. Tatsächlich haben mir zum ersten Mal die aus der männlichen Sicht erzählten Kapitel besser gefallen als die aus der weiblichen Sicht erzählten, was höchstwahrscheinlich daran lag, dass mir Adam schon zu Beginn der Geschichte sympathisch während Libby dies erst nach und nach wieder wurde.

Lieblingszitat:

"Meine Talente liegen offensichtlich in anderen Bereichen. Willst du deine Meinung, was das Küssen angeht, nicht vielleicht doch noch mal überdenken?"
Ich hob den Pappbecher an meinen Mund und spitzte die Lippen, doch bevor ich einen Schluck trinken konnte, riss mir Adam den Cider aus der Hand. "Tu das nicht!"
Mr Grummel-Griesgram war wieder da und starrte mich finster an. Ich wusste nicht, was er meinte. "Ich soll keinen Cider trinken?"
Mit hochrotem Kopf stützte sich Adan auf die Theke und lehnte sich zu mir vor: "Rede nicht so, als würden deine inneren Werte nichts bedeuten, Libby."
(»Das Libby Garrett Projekt«, S. 280)

Mein Abschlussfazit:

Noch besser als Band 1.

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  • Gefühl