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Veröffentlicht am 16.07.2022

Das hellblaue Fläschchen

Die versteckte Apotheke
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Caroline und James Parcewell wollten eigentlich in London ihren zehnten Hochzeitstag feiern, aber Caroline hat die Reise alleine angetreten. Für James hat sie nach der Hochzeit ihre Doktorarbeit aufgegeben ...

Caroline und James Parcewell wollten eigentlich in London ihren zehnten Hochzeitstag feiern, aber Caroline hat die Reise alleine angetreten. Für James hat sie nach der Hochzeit ihre Doktorarbeit aufgegeben und einen Job angenommen, der sie nicht so ausfüllt, wie sie das gern hätte. Und nun stellt sie fest, dass er ihr Vertrauen missbraucht hat. Auf einer Mudlarking-Tour findet sie ein kleines hellblaues Fläschchen. Auf ihrer Recherche, woher es wohl stammt, lernt sie viel über sich selbst, eine ganz besondere Apothekerin aus dem Ende des 18. Jahrhunderts und eine neue Freundin kennen. All dies führt sie zu einer erstaunlichen Erkenntnis.

Wer solch ein Erstlingswerk abliefert, der wird noch einige Bücher schreiben, die die Bestsellerliste stürmen! Wow! Obwohl ich kein großer Fan von historischen Romanen bin, hat mich hier der historische Teil absolut in seinen Bann gezogen und verzaubert. Sarah Penner hat mit Nell, Eliza, Caroline und Gaynor nicht nur vier starke, besondere und wunderbare Frauen geschaffen, sondern ihnen mit diesem Buch auch ein Denkmal gesetzt. So feiert man Frauen auf schöne Art, auf gute Art, ganz ohne Wutgeschrei und Männerhass! Und das, obwohl sich hier die Männer definitiv nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben und fast alle hassenswert sind.

Ich habe mich in beiden Zeiten super zurechtgefunden. Die Zeiten- und Perspektivwechsel haben mir keinerlei Probleme bereitet. Der Lesefluss wurde nicht unterbrochen – im Gegenteil, hier hat genau dieses Stilmittel den Spannungsbogen super gut oben gehalten. Caroline entwickelt sich in ihrer Zeit in London sehr, aber auch Eliza sieht man vom Kind zur jungen Frau werden und Nella erlebt ebenfalls in diesen wenigen Tagen eine enorme Wandlung.

Es gibt ein paar Wendungen, die vielleicht ein bisschen sehr glücklich laufen, aber für meinen Geschmack extrem gut gemacht und gelungen sind. Alles ist in sich stimmig, auch wenn es ein, zwei Punkte gibt, die ich mir anders gewünscht hätte. Doch gerade, dass Sarah Penner diese Punkte anders verlaufen ließ, machen sie realitätsnah und glaubwürdig. Und dennoch gibt es in diesem Buch auch noch eine feine Prise Magie. Mir gefällt das sehr – auch wenn diese Dinge nicht wirklich realitätsnah sind.

Die Autorin hat es geschafft, beiden Zeitebenen einen eigenen Flair zu verleihen und die Figuren jeweils sehr stimmig handeln, denken und reden zu lassen. Auch wenn diese Frauen eine wunderbare Solidarität zeigen, für ihre Rechte und ihr Glück kämpfen und mit Männern ein klein wenig auf Kriegsfuß stehen, Pech hatten, so ist die Story nicht darauf ausgelegt, die Männer grundsätzlich schlecht zu machen. Aber sie hat das Zeug, Frauen Mut zu machen. Und das ist schön!

Ich flog nur so durch die Seiten und fühle mich nach dem Lesen bereichert. Besonders Eliza und Nella werden noch lange in meinem Herzen sein, aber auch an Caroline werde ich öfter denken. Ich bin gespannt, ob die Autorin eine neue Idee hat, die mich ebenso begeistert. Für ihren Erstling gebe ich ihr jedenfalls fünf blitzblank polierte Sterne!

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Der größte Trick des Teufels

Das Gotteshaus
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Die alleinerziehende Jack Brooks ist ein weiblicher Reverend und wird von Nottingham in ein kleines Kaff namens Chapel Croft versetzt. Der dortige bisherige Reverend hat sich das Leben genommen. Jack und ...

Die alleinerziehende Jack Brooks ist ein weiblicher Reverend und wird von Nottingham in ein kleines Kaff namens Chapel Croft versetzt. Der dortige bisherige Reverend hat sich das Leben genommen. Jack und ihre Tochter Flo stellen schnell fest, dass die Bewohner mit Fremden – und einem weiblichen Pfarrer – so ihre Probleme haben. Anschluss zu finden ist nicht ganz so leicht, wie erhofft. Besonders als Flo Visionen hat, beginnt Jack zu ahnen, dass ihr Vorgänger mit ganz besonderen Geistern zu tun hatte. Doch auch Jack hat ihre Geheimnisse …

Mir hat sehr gefallen, wie C.J. Tudor mit diversen Sicht- und Erzählsträngen gespielt hat. Das hat sie sehr genau dosiert und so die Spannung an den richtigen Stellen angefacht. Die einzelnen Figuren – ob nun gut oder böse, nett oder unsympathisch – sind ihr gut gelungen und man hat sie klar und deutlich vor Augen. Jack und Flo sind ein eingespieltes Mutter-Tochter-Team, bei dem hin und wieder der Teenager vernünftiger als die Mutter ist – und genau das finde ich schon sehr realistisch. Dass Flo ihre kleinen Geheimnisse hat und Jack mit der ersten zarten Romanze ihrer Tochter ein Problem hat, kann man ebenfalls gut nachvollziehen.

Es gibt einige unterschiedliche Stränge, die sich am Ende zu einer in sich stimmigen Geschichte verweben, allerding muss man bei ein paar Kleinigkeiten genau aufpassen, um die Zusammenhänge nicht zu übersehen. Das ist gut gemacht, könnte bei einigen Lesern aber zu Lücken und leichter Unzufriedenheit führen. Mir gefällt besonders, dass die Zusammenhänge nicht an den Haaren herbeigezogen sind, sondern in sich stimmig sind und passen. Das macht sie nicht weniger erschreckend und die eine oder andere Figur im Buch enorm bösartig. Die Wendungen sind heftig und drehen alles auf links. Im Grunde ist am Ende nichts, rein gar nichts so, wie es zunächst erschien und genau das macht für mich die Story dann noch mal ganz heftig. Hier liegt enorm viel Thrill!

Es werden eine sehr große Menge Themen in der Story angeschnitten und mehr oder weniger intensiv und gut verarbeitet. Dass nicht auf alle tief eingegangen werden kann, ist klar. Meiner Meinung nach sind sie aber gut genug angeschnitten, um das Kopfkino zu starten und den Leser oder Hörer zum Nachdenken anzuregen.

Ich war gern mit Jack und Flo in Chapels Croft. Die vielen Geheimnisse, die Jack so ganz ohne Ermittler-Erfahrung ans Tageslicht gebracht hat und wie sie warum damit umgeht, das ist schon großes Kino. Ihr eigenes dunkles Geheimnis passt wie das letzte Puzzleteil ins Bild.

Verena Wolfien und Stephan Benson haben einen super guten Sprecher-Job gemacht. Keiner von beiden hat seine Stimme übertrieben „angepasst“, um Frauen oder Männer „darzustellen“. Das nervt mich oft bei Sprechern, da wird zu viel und stark übertrieben. Die beiden haben ihre Stimmen perfekt eingesetzt und damit für größten Hörgenuss gesorgt.

Für mich ist „Das Gotteshaus“ ein kleines Highlight, dem ich gerne fünf Sterne gebe, da er so manches Buch, das ich dieses Jahr bisher gelesen habe, deutlich in seine Schranken verweist.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Ein Garten wie im Paradies!

Die besten Pflanzen für die Permakultur: Gemüse, Stauden, Sträucher, Bäume
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Meinen neuen Garten möchte ich naturnah anlegen und dafür sorgen, dass sich Mensch und Tier/Insekt darin wohlfühlen. Ich möchte ein wenig Obst und Gemüse anbauen, das sich gegenseitig fördert.

In diesem ...

Meinen neuen Garten möchte ich naturnah anlegen und dafür sorgen, dass sich Mensch und Tier/Insekt darin wohlfühlen. Ich möchte ein wenig Obst und Gemüse anbauen, das sich gegenseitig fördert.

In diesem Buch wird sehr gut erklärt, welche Bedürfnisse die Pflanzen haben, welche Eigenschaften, wie sie zusammenpassen, wo sie am besten gedeihen und was alles zu tun ist. Die Hauptkapitel sind hierbei: Eine Terrasse für alle Sinne; Der blühende Gemüsegarten; Rasen, Hecken und Randzonen; Der essbare Waldgarten. In den Unterkapiteln findet sich dann eine Fülle von Informationen. Dabei sind die Texte so kurz wie möglich, aber sehr gut verständlich. Dazu gibt es eine Menge wunderbarer und hilfreicher Fotos.

Die Portraits der Pflanzen gefallen mir sehr gut. So versteht man prima, wieso manche Pflanzen sich gegenseitig ergänzen und andere dagegen gar nicht zusammenpassen.

Auch wenn man Hecken nicht mag – für die Natur sind sie wichtig. Ich habe tolle Erkenntnisse aus diesem Kapitel gezogen! Auch die Tipps zur Herstellung pflanzlicher Spritzmittel finde ich enorm wertvoll. Gerade im Obst-Bereich fand ich sehr nützliche Hinweise für die Wahl der Bäume und der Weinreben (ich möchte eine Seite des Gartens mit einer Weinranke abgrenzen).

Mein liebstes Kapitel ist aber „Blumenwiese statt Rasen“! Ein Teil unseres Gartens wird zum Insektenparadies und zwar genau auf diese Weise. Hier fand ich alles, was ich wissen wollte!

Fazit: Das Buch bietet kompaktes Wissen und ist ein tolles Nachschlagewerk. Das nimmt man gerne immer wieder zur Hand und findet neue Anregungen. Ich gebe die vollen fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Begleiter für viele Jahre!

Das kleine Buch: Mein Garten für Bienen & Schmetterlinge
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Es muss gar nicht der Garten sein, der Balkon und die Terrasse können auch für Bienen und Schmetterlinge zum Paradies und „Ausflugsziel“ werden. Mit diesem kleinen, aber prallvollen Büchlein findet man ...

Es muss gar nicht der Garten sein, der Balkon und die Terrasse können auch für Bienen und Schmetterlinge zum Paradies und „Ausflugsziel“ werden. Mit diesem kleinen, aber prallvollen Büchlein findet man die richtigen Blumen für sich und diese tollen Insekten.

Man lernt sogar, welche Pflanzen(arten) von welchem Insekt bevorzugt werden und dass die unterschiedlichen Insekten auch unterschiedliche Vorlieben bei den Farben haben. So kann man ganz einfach eine eigene Zusammenstellung für die gewünschten Insekten basteln. Doch bei dem Wunsch nach prächtigen Schmetterlingen im Garten muss man auch ein wenig Unkraut in Kauf nehmen, denn die Raupen brauchen hier gewisse Sorten als Nahrung. Wusste ich nicht, habe ich in diesem Buch gelernt!

Das Anlegen einer Blumenwiese klingt so einfach, aber man muss schon gewisse Dinge beachten. Im Büchlein findet man eine sehr schöne Anleitung. Selbst Kiesbeete kann man so anlegen, dass sie den Insekten eine Heimat und Nahrung bieten. Auch dazu finden sich Tipps. Das Kapitel mit den Kräutern bietet Mensch und Insekt Vorteile – und so betrachtet macht es noch mal so viel Freude! Auch für die Kästen und Töpfe für den Balkon gibt es eine „Blumenliste“. Besonders ausführlich ist dann das Kapitel „Die beliebtesten Bienen- und Schmetterlingspflanzen vom Frühling bis zum Herbst“. Hier schlägt man immer wieder gerne nach und findet immer wieder neue Anregungen. Je bunter, desto schöner und wenn dann Bienen, Hummeln und Schmetterlinge kommen, weiß man, dass sich die Gartenarbeit mehr als lohnt!

Wieder ist mit diesem Büchlein ein kleines Schätzchen bei mir eingezogen. Ich liebe es! Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Mohn bringt Glück, heilt, berauscht und ist lecker!

Das große kleine Buch: So gut ist Mohn
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Ich mag gern Mohnkuchen und Mohnschnecken – mein Mann nicht. Aber beide essen wir gern Berches und Mohnbrötchen. Aber Mohn ist und kann viel mehr! Selbst der Klatschmohn kann mich verzaubern, auch wenn ...

Ich mag gern Mohnkuchen und Mohnschnecken – mein Mann nicht. Aber beide essen wir gern Berches und Mohnbrötchen. Aber Mohn ist und kann viel mehr! Selbst der Klatschmohn kann mich verzaubern, auch wenn er ein Unkraut oder Saatunkraut ist. Die zarten Blüten, die pelzigen Stängel und die schöne, rote Farbe sind einfach wunderschön! Aber auch edle Mohnsorten in Gärten sind wahre Eyecatcher für mich. Dennoch ist das Interessanteste – auch in diesem Buch – was der Mohn als Lebensmittel so alles kann und ist!

Dass es so viele Sorten gibt, hätte ich nicht vermutet. Alle haben unterschiedliche Vorlieben bei den Böden und werden auch in unterschiedlichen Ländern angebaut. Vom Lebensmittel über Medizin bis zur Droge und sogar Körperpflege – der Mohn ist enorm vielseitig und seine Geschichte sehr interessant.

Für mich ist natürlich dann der Rezepte-Teil der Hit schlechthin, zumal hier Gerichte vorgestellt werden, die ich bis dato tatsächlich noch nicht kannte. Auf je einer Seite sind alle Informationen – die Zutatenliste sowie die so knapp wie möglich gehaltene Anleitung. Die meisten Rezepte haben ein Foto, manche nur kleine, die meisten aber ganzseitige. Besonders die Mohnoberstorte begeistert mich – nicht ganz einfach zu machen, aber eine (zumindest für unsere Gegend) ausgefallene, edle Torte! Und Weihnachten wird es bei uns Mohnhusaren geben – mit Powidlmarmelade (Zwetschgenmus bei uns genannt) gefüllt.

Mal wieder ein kleines Buch, das riesig ist! Ich gebe fünf Sterne.

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