Irischer Landei-Punk
SnowflakeDebbie, gerade achtzehn geworden, wächst auf einer heruntergekommen Milchfarm in Irland auf. Ihre Mutter leidet an einer schweren psychischen Störung, ihr Onkel, ebenfalls sehr eigen, ist funktionierender ...
Debbie, gerade achtzehn geworden, wächst auf einer heruntergekommen Milchfarm in Irland auf. Ihre Mutter leidet an einer schweren psychischen Störung, ihr Onkel, ebenfalls sehr eigen, ist funktionierender Alkoholiker mit Hang zum Intellektuellen. Als Debbie im Trinity College in Dublin angenommen wird für ein Literaturstudium, stellt sie sich mit viel Kopfkino, Ängsten und natürlich mit dem ganzen Kindheitsgepäck der Herausforderung. Permanent macht sie sich klein, hält sich für dümmer, hässlicher und uncooler als alle anderen. Also eigentlich völlig normal. Wer hat sich in diesem Alter nicht für eine niemals dazugehörende, hoffnungslose Außenseiterin gehalten? Der Reiz des Romans liegt nicht im Thema. Diese Geschichte wurde tausendfach erzählt. Es ist die Mischung aus naiv, ehrlich, oberschlau, empfindsam und hardboiled, die mich in einen Bann gezogen hat. Die Figuren sind allesamt eine Spur überdreht, too much, superskurril, aber es steckt in jeder eine echte, atmende Person mit wahren Gefühlen. Debbie, die alles andere als dumm ist, hütet ein echtes Trauma und weiß, dass sie sich ihrer Familiengeschichte stellen muss. Ich fand es berührend, dass ihr Aufbruch auch für alle anderen Veränderung bringt. Nicht zur heilen Welt und mitnichten wird alles gut. Aber besser. Mit Aussicht auf echtes Glück. Ein toller Erstling einer sehr begabten jungen Autorin.