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Veröffentlicht am 12.07.2022

Britischer schwarzer Humor

How to kill your family
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Gebundene Ausgabe: 431 Seiten
Verlag: Heyne (27. Juni 2022)
ISBN-13: 978-3453273702
Originaltitel: How to kill your family
Übersetzung: Stephan Glietsch
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Britischer ...

Gebundene Ausgabe: 431 Seiten
Verlag: Heyne (27. Juni 2022)
ISBN-13: 978-3453273702
Originaltitel: How to kill your family
Übersetzung: Stephan Glietsch
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Britischer schwarzer Humor

Inhalt:
Grace hat einen Plan, seit sie denken kann: sich und ihre Mutter zu rächen, und zwar an ihrem superreichen Vater und dessen gesamter Familie, die sie ignorierten und im Stich ließen. Einer nach dem anderen muss dran glauben. Doch schließlich landet Grace im Gefängnis - für einen Mord, den sie gar nicht begangen hat. Hier schreibt sie ihre Geschichte auf …

Meine Meinung:
Die Kurzbeschreibung hörte sich einfach vielversprechend an und ich erhoffte mir ein Feuerwerk an tiefschwarzem britischen Humor. Ja, der Roman wirkt sehr britisch, auch schwarzer Humor ist vorhanden, wenn auch nicht ganz in dem Maß, wie ich es erwartete. Trotzdem ist die Geschichte sehr unterhaltsam zu lesen. Faszinierend die Akribie, mit der Grace die Morde plant und ausführt. Der eiserne Wille, der schon den Teenager prägt und nie das Ziel aus den Augen verlieren lässt.

Allerdings wirkt die Erzählung sehr distanziert. Da ist erstaunlich wenig Leben drin. Und das, obwohl Grace selbst erzählt, ich hier also wesentlich mehr Leidenschaft und Enthusiasmus erwarten würde. Grace wirkt streckenweise einfach nur verbittert. Das kann einen ziemlich runterziehen. Ansonsten sprüht die Geschichte nur so vor Zynismus und Sarkasmus.

Sehr gelungen fand ich allerdings das Ende, mit dem Bella Mackie mich total überraschen konnte - einfach genial.

★★★★☆

Veröffentlicht am 08.07.2022

Ein herausfordernder Roman

Eine Rose allein
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Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: List Hardcover (27. Mai 2022)
ISBN-13: 978-3471360460
Originaltitel: Une Rose Seule
Übersetzung: Norma Cassau
Preis: 18,88 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich ...

Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: List Hardcover (27. Mai 2022)
ISBN-13: 978-3471360460
Originaltitel: Une Rose Seule
Übersetzung: Norma Cassau
Preis: 18,88 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich erhältlich

Ein herausfordernder Roman

Inhalt:
Die vierzigjährige Pariser Botanikerin Rose empfindet vor allem eines: Wut, Wut auf alles und jeden. In ihrem Leben herrscht eine Leere, die für nichts Raum bietet. Ihre Mutter hatte ihr den japanischen Vater Haru stets vorenthalten. Nun ist er tot und Rose wird zur Testamentseröffnung nach Kyoto eingeladen. Hier findet sie an der Seite von Harus Assistenten Paul in verschiedenen Tempeln und Gärten Ruhe und Liebe.

Meine Meinung:
„Eine Rose allein“ ist keine leichte Kost. Dies fängt beim Inhalt an, der aus sehr viel Trauer besteht. Fast jeder der Charaktere hat eine oder mehrere geliebte Person(en) verloren und muss damit fertigwerden - und jeder tut dies auf seine Weise. Und es geht weiter mit Muriel Barberys poetischem Schreibstil. Zuweilen sind die Beschreibungen sehr detailliert, dann wieder ziemlich reduziert, aber immer sehr schön. Sie sorgen dafür, dass der Roman trotz des melancholischen Themas nicht schwermütig stimmt.

Die Autorin konnte mich gedanklich in ein für mich absolut fremdes Land in eine fremde Kultur versetzen und hat mich damit sehr neugierig gemacht auf Japan, das vor meinem inneren Auge vor allem in Form von Ritualen, Tempeln, Zen-Gärten und verschiedenen Speisen in den schillerndsten Farben entstand.

Allerdings empfand ich das Werk als zu kurz. Es reichte mir nicht, um den Protagonisten ausreichend nahe zu kommen. Vieles hätte ich mir ausführlicher erzählt gewünscht. Trotzdem ist es ein sehr schönes Buch, das ich gerne weiterempfehle für alle, die abseits vom Mainstream lesen wollen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 06.07.2022

Wunderschön zu lesen

Sieben Tage Sommer
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Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
Verlag: Piper (30. Juni 2022)
ISBN-13: 978-3492070447
Preis: 22,00 €
auch als E-Book erhältlich

Wunderschön zu lesen

Inhalt:
Vor dreißig Jahren haben fünf junge Menschen ...

Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
Verlag: Piper (30. Juni 2022)
ISBN-13: 978-3492070447
Preis: 22,00 €
auch als E-Book erhältlich

Wunderschön zu lesen

Inhalt:
Vor dreißig Jahren haben fünf junge Menschen dem reichen Max das Leben gerettet. Nun lädt er sie in sein Ferienhaus an der Côte d’Azur ein, wo sie einige Tage mit ihm verbringen sollen. Alle sind da, nur Max nicht. Stattdessen lässt er seine Bekannte Anja sich um die Gäste kümmern und verfolgt das Miteinander aus der Ferne.

Meine Meinung:
Thommie Bayer versteht es immer wieder, mit wenigen Worten viel zu sagen. Und immer wieder wünsche ich mir, etwas mehr von seiner Story und seinen Figuren lesen zu dürfen, um sie noch besser verstehen zu können. Nicht zuletzt liegt es aber auch daran, dass der Autor einfach wunderschöne Worte wählt, die einem auf der Zunge zergehen und sich im Innersten verhaken.

Sein neuer Roman, „Sieben Tage Sommer“, besteht aus E-Mails, die zwischen Anja und Max mehrmals täglich hin- und hergehen. In ihnen hält Anja Max bezüglich seiner Gäste auf dem Laufenden, wobei sie sie sehr zutreffend charakterisiert. Sie erzählt aber auch alles, manchmal, jeden einzelnen Schritt, was sie selbst getan hat. Max dagegen rückt in seinen Antworten nach und nach mit seiner Vergangenheit und seinen Absichten heraus. Diese sind zwar nicht vorhersehbar, aber auch nicht überraschend.

Obwohl es in den E-Mails vordergründig darum geht, wie die fünf Gäste die Tage miteinander verbringen, erfährt man durch die Art, wie sie über die Gäste sprechen, gleichzeitig viel mehr über Anja und Max. Mir wuchsen diese beiden ganz schnell ans Herz, da sie eine unheimliche Wärme ausstrahlen. Diese gepaart mit der sommerlichen Atmosphäre an der Côte d’Azur sorgen dafür, dass man sich beim Lesen sehr wohl fühlt.

★★★★☆

Veröffentlicht am 05.07.2022

Eine durchaus spannende und amüsante Story

Die Silberkammer in der Chancery Lane
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Herausgeber: GOYALiT (15. Juni 2022)
Sprecher: Dietmar Wunder
Format: 2 Audio CDs
Gesamtlaufzeit: 510 min., ungekürzte Lesung
ISBN-13: 978-3833745157
Originaltitel: Amongst Our Weapons
Übersetzung: Christine ...

Herausgeber: GOYALiT (15. Juni 2022)
Sprecher: Dietmar Wunder
Format: 2 Audio CDs
Gesamtlaufzeit: 510 min., ungekürzte Lesung
ISBN-13: 978-3833745157
Originaltitel: Amongst Our Weapons
Übersetzung: Christine Blum
auch als E-Book und als broschiertes Buch erhältlich

Eine durchaus spannende und amüsante Story

Inhalt:
Eigentlich sollte Peter Grant, der Londoner Bobby und Zauberlehrling, sich um seine liebste Flussgöttin Beverley kümmern, deren Niederkunft kurz bevorsteht. Doch ein neuer Fall von „abstrusem Scheix“ kommt dazwischen. In den Silberkammern in der Chancery Lane wurde ein Mann ermordet. Er hat ein großes Loch in der Brust. Zusammen mit der neuen Praktikantin Danni und den üblichen Ermittlern gibt Peter Grant mal wieder alles, um den Fall aufzuklären.

Meine Meinung:
Wie immer habe ich mich mit Peter Grant gut amüsiert. Es vergingen praktisch keine fünf Minuten, in denen ich nicht grinsen oder schmunzeln musste. Dabei entwickelt sich die Story zunehmend spannend. Natürlich gibt es auch viele Wiederholungen von Grundsätzlichem, sodass auch Neueinsteiger in die Handlung hineinfinden können. Aber auch für die Stammlesenden sind diese Wiederholungen nicht zu viel und für mich eine willkommene Auffrischung.

Die neue Praktikantin Danni sorgt für frischen Wind beim Personal. Mir hat diese Figur gut gefallen. Dafür spielt leider Toby nur eine kleine Rolle, was ich schade fand. Und natürlich ist auch Lesley May wieder mit von der Partie und macht Peter das Leben schwer.

Den größten Teil des Romans nehmen die Ermittlungsarbeiten ein, das Privatleben spielt eine angenehm untergeordnete Rolle. Ich empfand das Verhältnis als geradezu ideal.

Der Sprecher des Hörbuchs, Dietmar Wunder, macht seine Sache ganz großartig. Er verleiht den verschiedenen Charakteren ganz unterschiedliche Stimmen und erweckt sie zum Leben, wobei sie ziemlich unverwechselbar sind. Die Betonung ist sehr gut, die Stimme angenehm. Man kann über längere Zeit konzentriert zuhören und die entsprechenden Bilder vor dem inneren Auge verfolgen.

Von mir gibt es eine klare Hörempfehlung.

★★★★☆

Veröffentlicht am 30.06.2022

Spannender Thriller um die Gefahren des Internets

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
1

Broschiert: 432 Seiten
Verlag: Ullstein (30. Juni 2022)
ISBN-13: 978-3548065786
Originaltitel: Poppy
Übersetzung: Günther Frauenlob
Preis: 14,99 €
auch als E-Book erhältlich

Spannender Thriller um die ...

Broschiert: 432 Seiten
Verlag: Ullstein (30. Juni 2022)
ISBN-13: 978-3548065786
Originaltitel: Poppy
Übersetzung: Günther Frauenlob
Preis: 14,99 €
auch als E-Book erhältlich

Spannender Thriller um die Gefahren des Internets

Inhalt:
Während ihr Großvater auf sie aufpassen soll, wird die zweijährige Poppy entführt. Poppy ist ein Instagram-Star; Hunderttausende Follower hat das Blog ihrer Mutter, auf dem diese Poppys Leben der Öffentlichkeit zugänglich macht.

Vier Wochen zuvor war schon einmal ein Kind in der Nähe verschwunden, nach zwölf Stunden aber unversehrt wieder aufgetaucht. Hängen die beiden Fälle zusammen?

Meine Meinung:
„Poppy“ ist ein spannender Thriller um eine Kindesentführung. Schnell wird klar, dass das Kind in höchster Gefahr schwebt. Doch die Ermittlungen ziehen sich. Nach und nach kommen immer mehr Geheimnisse der involvierten Personen ans Tageslicht, bis sich am Schluss der letzte Puzzlestein ins Gesamtbild einfügt. Kristine Getz gibt vage Hinweise, die zum Miträtseln einladen, aber man muss schon sehr genau und konzentriert lesen, um sie zu entdecken. Mich zumindest konnte die Autorin überraschen.

Gut gelungen fand ich die Perspektivwechsel. Hauptsächlich wird aus der Sicht der wegen einer psychischen Erkrankung krank geschriebenen Ermittlerin Emer Murphy erzählt, aber auch immer mal wieder kurz aus der Sicht anderer beteiligter Personen. Dazwischen gibt es noch auszugsweise Kommentare aus Foren, einem Mama-Forum und einem Pädophilen-Forum im Darknet. So wissen die Lesenden immer ein bisschen mehr als die Polizei, aber trotzdem nicht genug, um den Fall aufzuklären.

Insgesamt hat mir dieses Buch gut gefallen, allerdings konnte ich mich mit Emer nicht so recht anfreunden. Ich fand es sehr unrealistisch, dass ihre Vorgesetzte sie in ihrem Zustand arbeiten lässt. Auch ihre hellsichtige Großmutter war mir zu übertrieben und nicht authentisch.

„Poppy“ wird als „Band 1 der Emer-Murphy-Serie“ bezeichnet. Ob und wann ein weiterer Band erscheinen wird, konnte ich aber nicht herausfinden.

★★★★☆