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Veröffentlicht am 06.08.2022

Keine heiteren Sommerspiele

München 72 - Der Tag, an dem die Spiele stillstanden.
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Die Olympischen Sommerspiele des Jahres 1972 finden in München statt. Überall herrscht große Freude und Aufregung, die Spiele sollen eine fröhliche Stimmung verbreiten. Auch die junge Bogenschützin Angelika ...



Die Olympischen Sommerspiele des Jahres 1972 finden in München statt. Überall herrscht große Freude und Aufregung, die Spiele sollen eine fröhliche Stimmung verbreiten. Auch die junge Bogenschützin Angelika Nowak wird mitgerissen von diesem Gefühl, von Freude und Freiheit. Sie darf für die DDR antreten und fühlt sich glücklich. Roman ist Ringer mit Leidenschaft und tritt für die israelische Mannschaft an. Die jungen Leute lernen sich kennen und schließen Freundschaft. Ihre Tage sind heiter und scheinbar sorglos bis zum Morgen des 5. September. Eine Terrorgruppe nimmt Geiseln und Roman ist einer dieser Geiseln.

„Der Tag, an dem die Spiele stillstanden“, erzählt von einem Sportereignis, welches eigentlich als fröhliche Sommerspiele in die Geschichte eingehen sollte, aber wohl jedem nur noch als Spiele mit einem Terroranschlag im Gedächtnis bleiben wird. Petra Mattfeld schildert die Ereignisse zwar aus der Perspektive von fünf fiktiven Protagonisten, die aber alle ein reales Vorbild vorweisen können. Die Geschichte beginnt mit der Sportlerin aus der DDR, die ihr Glück kaum fassen kann, dabei sein zu dürfen. Sie lernt Roman kennen und beginnen eine Freundschaft. Außerdem wird von einem Journalisten und einem Polizisten erzählt. Der fünfte Charakter schildert die Ereignisse aus Sicht der Attentäter. Als Leser bekommt man so einen guten Einblick, wie die Tage in diesem Jahr verlaufen sein könnten.

Über dieses Attentat selbst habe ich so noch nie etwas gelesen. Ich fand es interessant, die Art und Weise, wie Petra Mattfeld diese Geschichte erzählt, hat mir gut gefallen. Zunächst schildert sie, welche Eindrücke die Sportler von diesem Großereignis hatten. Angelika und Roman wollen die Stadt und die Menschen kennenlernen. Die Probleme, die es für eine Sportlerin aus der DDR mit sich bringt, hat die Autorin geschickt wiedergegeben. Die Gedanken, Sorgen und Ängste von Angelika wurden glaubhaft beleuchtet.

Spannend fand ich auch die Sicht von Manfred Hofmann, er war als Polizist eingeteilt für die Sicherheit auf dem Olympiagelände. Mit ihm ist man hautnah dabei, als es darum geht, die Geiseln in Sicherheit zu bringen. Seine Gedanken und Gefühle wirken authentisch. Mit seiner Hilfe erfährt man so einige Abläufe der Tage. Auch ein junger Journalist ist dabei. Er versucht eine vernünftige Berichterstattung zu machen und muss erkennen, dass nicht immer die Wahrheit entscheidend ist.

Mir hat gut gefallen, dass die Autorin sich dafür entschieden hat, aus fünf unterschiedlichen Perspektiven diese Geschichte zu erzählen. Die Gefühle, Ängste und Hoffnungen hat sie gut dargestellt. Sie hat dabei auch nicht die Seite der Aggressor außer Acht gelassen. Auch wenn es schwerfällt, diese Seite der Ereignisse zu lesen.

In ihrem Nachwort klärt die Autorin darüber auf, was der Wahrheit entspricht oder Fiktion ist. Ein umfangreiches Quellenverzeichnis lädt dazu ein, selbst ein wenig im Internet über die Ereignisse von 1972 nachzulesen.

Fazit:

„München 72. Der Tag, an dem die Spiele stillstanden“, hat mir richtig gut gefallen. Petra Mattfeld hat es verstanden, von diesem Attentat glaubhaft zu berichten. Man konnte mit den Charakteren mitfiebern und hoffen. Auch wenn es zwischendurch vielleicht mal etwas zu emotional wurde, fand ich die Ereignisse doch glaubhaft in Szene gesetzt. Für mich ist es tatsächlich eins der besten Bücher, welches ich von dieser Autorin gelesen habe.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Rundum gelungener erster Teil

Das Tor zur Welt: Träume
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Ava ist auf einem Bauernhof im Alten Land aufgewachsen, doch ihre Familie kennt sie nicht. Nur Erinnerungen sind ihr geblieben und die Hoffnung, die Mutter eines Tages in Amerika wiederzufinden. Für ...



Ava ist auf einem Bauernhof im Alten Land aufgewachsen, doch ihre Familie kennt sie nicht. Nur Erinnerungen sind ihr geblieben und die Hoffnung, die Mutter eines Tages in Amerika wiederzufinden. Für Ava besteht das Leben nur aus harter Arbeit und Entbehrungen. Ihren großen Traum von der Überfahrt übers Meer zur Mutter begleitet sie ständig.
Claire Conrad ist reich und schön und scheint alles im Leben zur Verfügung zu stehen. Doch sie empfindet ihr Leben als langweilig und fad, sie will mehr von der Welt sehen und sich nicht mehr den Regeln der Gesellschaft unterordnen.
In Hamburg brodelt es, hier ist das Tor zur Welt, die Menschen kommen aus aller Herren Länder hier zusammen und wollen doch nur eins, weiter in die Neue Welt. Vor den Toren der Stadt ist eine eigene Stadt entstanden, in dieser Auswandererstadt treffen alle aufeinander, auch die so unterschiedlichen Frauen begegnen sich in der für sie fremden Welt.

Mit ihrem neuen Roman „Das Tor zur Welt-Träume“ erzählt die Autorin Miriam Georg eine Geschichte aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert und Beginn des 20. Jahrhunderts. Schauplatz ist auch hier, wie schon in „Elbleuchten“ und „Elbstürme“ wieder Hamburg und das Umland. Ich mochte schon die ersten Bücher dieser Autorin und so wollte ich natürlich auch dieses Buch lesen. Ich wurde nicht enttäuscht, ich kann sogar sagen, dass mir diese Geschichte etwas besser gefallen hat. Die Autorin hat einen flüssigen Erzählstil und man merkt gar nicht, wie die Seiten dahin fliegen.

Die Geschichte von Ava und Claire wird zunächst getrennt voneinander geschildert. Der erste Teil, der im Jahre 1892 beginnt, ist ganz Ava gewidmet und erzählt davon, wie ihr Leben verlaufen ist und wie sie nach Hamburg gekommen ist. Ihre Geschichte hat mir gut gefallen, auch wenn sie es nicht immer leicht hatte. Ich fand es traurig und berührend mitzuerleben, wie ihr Leben verlaufen ist.

Im zweiten Teil lernt man dann Claire Conrad kennen, die so ein ganz anderes Leben geführt hat. Sie ist zwar eine wohlhabende Tochter aus gutem Haus, wie es immer so schön heißt, aber schnell wird klar, dadurch hat sie es auch nicht immer einfacher. Mir hat gut gefallen, wie Miriam Georg ihre Geschichte erzählt hat und vor allem auch die Probleme der jungen Frauen dieser Epoche geschickt in Szene gesetzt hat. Die Mischung aus einer fiktiven Geschichte mit einem realen historischen Hintergrund ist der Autorin gut gelungen. Sie hat es durchaus geschafft, glaubhaft zu schildern, wie die Frauen dieser Zeit behandelt wurden und wie unfrei sie tatsächlich waren. Es waren die Männer, die das Leben der Frauen bestimmt haben. Mithilfe von Claire ihrer Geschichte, wird dies deutlich geschildert.

Dann beginnt der dritte Teil und erst hier treffen die Frauen eigentlich aufeinander und können so eine Beziehung aufbauen. Ich habe diese Abläufe durchaus glaubhaft empfunden und konnte die Schritte nachvollziehen. Jetzt wird aus der Auswandererstadt erzählt, wie die Menschen dort leben mussten und behandelt wurden. Die Autorin hat es gut verstanden, diese Szenen bildhaft zu schildern. Überhaupt hatte ich während des Lesens ständig Bilder im Kopf, von Hamburg, vom alten Land und auch vom Meer.

In ihrem Nachwort klärt die Autorin zum Ende Fiktion und Wahrheit. Ich finde solche Abschlussworte immer interessant und mag es, wenn sich die Zeit dafür genommen wird.

Fazit:

„Träume“ ist so ein schöner, passender Titel für diese Geschichte. Es sind die Träume für ihr Leben, die diese Frauen am Leben erhalten und sie antreiben, ihren Weg weiterzuverfolgen. Mir hat diese Geschichte gut gefallen und ich freue mich schon, wenn es im Herbst mit dem zweiten Teil weitergeht. So gut wie die vorliegende Geschichte auch war, es gibt leider einige lose Fäden und Handlungsstränge, die noch nicht geklärt sind und mich neugierig zurückgelassen haben.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Vom Elefänftle zum Teddy

Fräulein Steiff
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Giengen 1847, ein kleines Mädchen erblickt das Licht der Welt. Margarete Steiff ist ein Kind, wie jedes andere auch, doch dann erkrankt sie an der Kinderlähmung. Die Folgen dieser Krankheit sind gravierend. ...



Giengen 1847, ein kleines Mädchen erblickt das Licht der Welt. Margarete Steiff ist ein Kind, wie jedes andere auch, doch dann erkrankt sie an der Kinderlähmung. Die Folgen dieser Krankheit sind gravierend. Margarete kann nicht mehr laufen und auch ein Arm ist in Mitleidenschaft gezogen worden. Für alle scheint sie nun nur noch eine Last zu sein, doch das kleine Mädchen wächst zu einer lebenslustigen jungen Frau heran. Sie setzt durch, dass sie Schneiderin werden darf und sich somit selbst versorgen kann. Ihr Bruder steht ihr stets zur Seite und unterstützt sie, wo er nur kann. Ihre Schwestern stehen ihr ebenfalls bei, soweit es ihnen möglich ist.

Wer von uns kennt sie nicht, die Teddybären der Firma Steiff? Ich bin mit diesen Plüschtieren groß geworden. Mein Teddy hat mich als Kind stets begleitet. Wer weiß heute schon noch, dass alles mit einem kleinen Elefanten begann. Die junge Margarete will eigentlich ein Nadelkissen in der Form eines Elefanten aus Filz herstellen, doch ihre Neffen sehen mehr in dem Tier als ein Nadelkissen. Die Idee, Kinderspielzeug aus Filz herzustellen, war geboren. Welchen Erfolg diese junge Frau zum Ende des 19. Jahrhunderts damit haben würde, hätte wohl niemand erwartet.

Mir hat die Lebensgeschichte von Margarete Steiff sowie Maren Gottschalk sie hier schildert, gut gefallen. Die Autorin erzählt in zwei Handlungssträngen aus dem Leben von Fräulein Steiff. Sie schildert davon, wie sie als Kind mit der Krankheit gelebt hat, welche Schwierigkeiten sie hatte und auch von den verschiedenen Heilungsversuchen wird berichtet. Dann wieder ist man bei der erwachsenen Frau und erfährt, wie ihr Leben verlaufen ist und wie ihr Erfolg ständig zugenommen hat. Auch aus dem Privatleben der Familie Steiff erfährt man so einiges.

Der Autorin ist die Mischung aus fiktiver Geschichte mit dem historischen Hintergrund dieser Epoche gut gelungen. Die Zeit im ausgehenden 19. Jahrhundert ist im Wandel und die Erziehungsmethoden der Kinder verändern sich, auch das fließt mit in die vorliegende Geschichte ein. Das Leben von Margarete Steiff so zu begleiten hat mir gut gefallen. Maren Gottschalk zeigt, wie viele Probleme das Kind, die junge Frau und später die Geschäftsfrau hatte. Sie schildert dies glaubwürdig und nachvollziehbar. Allerdings springt sie auch immer wieder zwischen den Jahren hin und her. Vor den einzelnen Kapiteln steht aber immer, von welchem Jahr man gerade liest. Behandelt werden die Jahre 1849 – 1907, von ihrer Kindheit über ihre Jugendjahre bis hin als erfolgreiche Geschäftsfrau. Mir hat diese Erzählweise gut gefallen.

Fazit:

Die Lebensgeschichte der Margarete Steiff, erzählt von Maren Gottschalk, fand ich gelungen. Es war eine interessante und informative Reise. Die Autorin hat es verstanden, diese Protagonisten lebendig werden zu lassen. Ich konnte mit Margarete mitfühlen und fühlte mich wohl in dieser Geschichte. Mitzuerleben, wie aus einer Idee ein großes Handelsunternehmen wurde, hat mir gefallen. Die Erfolgsgeschichte vom Elefäntle zum Teddybären wurde nachvollziehbar und glaubwürdig geschildert.

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Im Namen Gottes

Lionheart – Der Kreuzritter
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Ferdia O Catháin kurz Rufus genannt, ist mit dem König von England Richard Löwenherz auf dem Weg Jerusalem zu befreien. Es ist das Jahr 1189 und die ganze Welt schaut auf diesen König und seine Taten. ...



Ferdia O Catháin kurz Rufus genannt, ist mit dem König von England Richard Löwenherz auf dem Weg Jerusalem zu befreien. Es ist das Jahr 1189 und die ganze Welt schaut auf diesen König und seine Taten. Für Rufus ist es ein Abenteuer und eine Herausforderung. Sein Ziel, im heiligen Tempel von Jerusalem Erlösung finden. Doch der Krieg ist unbarmherzig und der Kampf fordert ihnen alles ab. Aber es gibt auch Momente, die der junge Mann nicht missen möchte.

„Der Kreuzritter“ ist nun der langersehnte zweite Teil der Trilogie „Lionheart“ von Ben Kane. Ich sage es gleich zu Beginn, mir hat dieser Teil sehr gut gefallen. Der Autor versteht es, eine gute Geschichte zu erzählen. Sicherlich ist aus der Historie bekannt, wie die Reise von König Richard Plantagenet verlaufen ist. Einzelne Stationen und Ereignisse, die auch hier geschildert werden, waren mir bekannt (ich, lese einfach sehr viel aus dieser Zeit rund um die Könige von England oder die Kreuzzüge, um noch wirklich überrascht werden zu können), aber der Autor hat sie geschickt in seine Geschichte rund um Rufus gepackt und aus seiner Sicht die Lage geschildert.

Die Handlung schließt sich direkt an den Vorgänger an und erzählt die Geschichte weiter. Allerdings denke ich, man kann die Bücher auch durchaus einzelnen lesen. In diesem Teil verlassen die Männer die Heimat und ziehen in einen grausamen Krieg. So wird es wohl niemanden verwundern, dass hier so einige Schlachten ausführlich beschrieben werden. Ben Kane schildert sie geschickt in dem Maß, dass es nicht zu viel wird und wechselt zum richtigen Zeitpunkt die Handlung. Es werden auch einfühlsame Momente geschildert. Gerade Rufus erlebt hier so einiges. Die Mischung aus historischen Fakten mit einer fiktiven Handlung ist dem Autor glaubhaft gelungen.

Gerade der Charakter des Rufus aus Irland gefällt mir sehr gut. Sein Leben wird spannend geschildert und man vergisst, dass er „nur“ ein fiktiver Protagonist dieser Epoche ist. Mit ihm bekommt man einen Einblick darüber, wie die Ritter dieser Zeit diesen Kreuzzug erlebt haben. Durch seine Nähe zum König kann der junge Mann ausführlich schildern, wie sich alles zugetragen hat.

Natürlich darf auch die Liebe in so einem Roman nicht ganz fehlen. Richard bekommt in diesem Teil seine Frau Berengaria und Rufus erlebt auch so einiges. Diese Schilderungen waren durchaus glaubwürdig und vor allem lebhaft, aber auch nicht zu vordergründig, um nicht aus den Augen zu verlieren, um was es hier nun mal wirklich geht. Dies ist ein Buch über einen Kreuzzug mit Rittern, Knappen und Fußsoldaten, die ausziehen gegen einen Feind zu kämpfen und zu gewinnen. Und genau dies alles schildert der Autor Ben Kane eindrucksvoll.

Fazit:

„Der Kreuzritter“ ist ein gelungener zweiter Teil dieser Trilogie über Richard Plantagenet von England. Ich habe ihn sehr gern gelesen und war viel zu schnell mit diesem Band fertig. Der letzte Teil ist im Original bereits erschienen und wird dann auch hoffentlich bald auf Deutsch zu lesen sein. Ich warte gespannt.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Tanz durch die Nacht

Der Ballhausmörder
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Es ist Sommer im Jahre 1928 und überall wird getanzt, gelacht und getrunken. So auch in Bühlers Ballhaus, allgemein nur als Clärchens Ballhaus bekannt. Doch dann wird im Hinterhof des Ballhauses eine ...



Es ist Sommer im Jahre 1928 und überall wird getanzt, gelacht und getrunken. So auch in Bühlers Ballhaus, allgemein nur als Clärchens Ballhaus bekannt. Doch dann wird im Hinterhof des Ballhauses eine Frau Tod aufgefunden. Es handelt sich dabei um die Garderobiere. Warum musste die junge Frau sterben? Oder galt die Tat eigentlich mehr dem beliebten Tanzlokal? Kommissar Leo Wechsler und sein Team werden gerufen und finden sich in der Welt des Tanzes und des Glamours wieder.

Für Leo Wechsler und seine Familie ist die Welt in Ordnung, das Leben geht weiter, die Familie ist zusammengewachsen. Auch wenn Leo immer wieder schwere Fälle lösen muss, macht ihm die Arbeit Spaß. In diesem vorliegenden Fall geht es nun in die Welt des Tanzes und der Musik. Die Ballhäuser jener Zeit waren beliebt und die Besitzer eine eingeschworene Gemeinschaft. Es bleibt die Frage zu klären, warum die Garderobiere sterben musste. Susanne Goga hat es einmal mehr verstanden, einen spannenden Mord in Szene zu setzten.

Mit ihrem leichten Erzählstil zieht sie einem beim Lesen mitten in die Welt von Leo und seinen Kollegen. Ich konnte auch diesen 7. Teil einfach nicht aus der Hand legen und habe ihn in nur wenigen Stunden gelesen. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie es die Autorin versteht, immer neue Settings zu finden und diese dann bildhaft in Szene zu setzen.

Auch in diesem Band hatte ich schnell Bilder vor Augen und konnte die Menschen tanzen sehen. Bei all dem Glamour erzählt Susanne Goga aber auch immer wieder von den Schattenseiten des Lebens. In diesem Fall wird das Leben der Garderobiere beleuchtet und einmal mehr auch das Leben von Frauen im Besonderen. Die Mischung aus fiktiver Krimigeschichte vor historischem Hintergrund ist scheinbar mühelos gelungen. Ich lese diese ruhigen Krimis, die eben auch aus dem Leben der Menschen erzählen, sehr gern.

Die Autorin erzählt abwechselnd aus dem Leben ihrer Protagonisten, von den Familien und dabei nicht nur von Leo, sondern auch von seinen Kollegen. Denn auch im Team von Kommissar Wechsler gibt es immer mal wieder Veränderungen, die dann davon erzählen, wie der Polizeiapparat dieser Zeit funktionierte. Susanne Goga weist damit interessante Details auf und gibt ihrer Geschichte damit noch einiges mehr an Authentizität.

Fazit:

„Der Ballhausmörder“ ist ein spannender Fall für Leo Wechsler und seine Kollegen. Gleichzeitig wird unterhaltsam aus dem Leben der 20-Jahre in Berlin erzählt. Ich habe mich einmal mehr gut unterhalten gefühlt. Die Charaktere werden lebhaft und vor allem glaubwürdig geschildert. Der Krimi ist gut aufgebaut, die Spuren gekonnt gelegt und die Auflösung am Ende logisch und durchdacht.

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