Friedhofsengel
Text und Cover sind auf den ersten Blick schon total interessant. Der imposante Engel läßt einen ehrfürchtig erschauern. Dies ist bereits der vierte Band der Autorin über die Hamburger Kommissarinnen ...
Text und Cover sind auf den ersten Blick schon total interessant. Der imposante Engel läßt einen ehrfürchtig erschauern. Dies ist bereits der vierte Band der Autorin über die Hamburger Kommissarinnen Stella Brandes und Banu Kurtoglu. Während sich Stella mit ihren Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt, hat Banu ihren dementen Vater zu versorgen, während ihre Mutter schwer erkrankt im Krankenhaus liegt. Doch dann geschehen kurz hintereinander zwei Morde. Vor einem Nobelrestaurant wird eine Frau erschossen und bald darauf auch in einer Kirche,. Beide Frauen sind Ende 60 und sehen sich unheimlich gleich, doch ansonsten scheinen sie keine Gemeinsamkeiten zu haben. Bis die Kommissarinnen ein Foto finden, auf dem die beiden Toten als Kinder zu sehen sind. Zeugen haben zwar in der Nähe der Tatorte einen blonden Mann, der dunkel gekleidet war, gesehen, aber ansonsten fehlt jegliche Spur. Doch dann geht die Spur zurück in die frühen 60iger Jahre zu einer Sekte, die ihre Mitglieder sehr grausam behandelt hat und nun endlich kann ein Zusammenhang erkannt werden. Das ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe, aber ich bin hellauf begeistert. Ihr Schreibstil ist derart spannend, der Spannungsbogen erhöht sich von Kapitel zu Kapitel und die Menschen sind derart stark charakterisiert, man meint, sie selbst zu kennen. Auch das Thema Sekte ist perfekt herausgearbeitet, man merkt sofort, dass hier umfangreichen Recherchen notwendig waren. Man kann bis zum Schluß raten, wer hier der Täter ist. Aber auch das Privatleben der Ermittlerinnen wird gut beschrieben und neben ihrem anstrengenden Job haben sie auch noch privat so einiges zu stemmen. Ein Kriminalfall, der nicht an den Haaren herbeigezogen ist, sondern der wirklich sehr realistisch rüberkommt.