Die Story berührt mich
Fühle mich. UnendlichIch bin ein großer Fan von Kathinka Engel. Sie versteht es, Emotionen greifbar zu gestalten und mir dazu ein gelungenes Setting samt Orchester um die Ohren zu schmettern, ohne dabei aufdringlich zu sein. ...
Ich bin ein großer Fan von Kathinka Engel. Sie versteht es, Emotionen greifbar zu gestalten und mir dazu ein gelungenes Setting samt Orchester um die Ohren zu schmettern, ohne dabei aufdringlich zu sein.
Um was es geht:
Sophia ist ein gefallener Engel, der eine zweite Chance so was von verdient hat. Wird Philip das erkennen und können zwei so unterschiedliche Menschen überhaupt ein Ganzes ergeben?
Figuren, die begeistern:
Mit den ersten Seiten komme ich in Pearley an und darf mich langsam an Sophia herantasten. Ich lasse sie auf mich wirken wie einen guten Wein, den niemand sonst auf dem Schirm hat und keiner ahnt, was in ihm steckt, und so fließt Sophia in alle meine Ecken und sickert dann tief unter die Haut. Sie hat was und bringt mich zum Nachdenken. Neben all ihren Selbstzweifeln und desaströsen Erfahrungen blitzt von Anfang an etwas bei Sophia durch, was mir zeigt, das so viel mehr in ihr steckt. Es muss nur an die Oberfläche gekitzelt werden.
Philip ist eben Philip. Ein ausgezeichneter Jung-Anwalt, ein noch besserer großer Bruder und ein Traum von einem Sohn und Enkelsohn. Ich fühle mich wohl mit ihm und verfolge begeistert, wie es in ihm leise rumort, ehe alles heftig aufkocht und er seine Gefühle nicht mehr länger verleugnen kann.
Super umgesetzt:
Dem Buch liegen wichtige Themen wie Selbstliebe, Selbstreflexion, Klassendenken und ein falsches Bild von körperlicher Liebe zugrunde, die Engel gekonnt in die Story einfließen lässt und dabei nie mit dem erhobenen Zeigefinger vor meinem Gesicht herum wedelt.
In einem Buch darf natürlich der Gegenspieler zu den Figuren der Herzen nicht fehlen und hier bekommt dieser ein Gesicht, das mich oft schütteln lässt. Diese Rolle wird brillant ausgefüllt und sorgt für ordentlich Twist in den Seiten.
Ich bin gefesselt, ausgeliefert und kann selbst in den Pausen kaum meine Gedanken von Philip und Sophia lassen, weil beide unaufhörlich in mir nachklingen. Engel sind ausgewogene und wandlungsfähige Charaktere gelungen, die durch die Mitwirkung der früheren Hauptfiguren an Strahlkraft gewinnen. Ich habe jede Menge Lesespaß und bedauere es, am Ende anzukommen.
Was mir auffällt:
Sophia ist speziell in ihrer Art zu denken und es gibt im späteren Buchteil Gedankengänge von Philip, die denen von Sophias Art total ähneln. An diesen Stellen verschmelzen sie mir zu stark zu einer Person, aber das hat meine Freude beim Lesen nicht geschmälert.
Mein Fazit:
„Fühle mich – Unendlich“ lässt mich tief in die Welt von Anwalt Philip und die junge Sophia eintauchen. Beide ziehen emotional blank, ohne Kompromisse, und das ist es, was dieses Buch ausmacht. Grundehrliche Charaktere, ein solides Setting, Nebenfiguren, die eine echte Bereicherung sind und eine Storyline, die mich gefangen hält. Mein Kopf wird frei und das Herz warm und am Ende liegt ein glückliches Lächeln auf meinen Lippen. So muss Lesen.
Von mir erhält „Fühle mich – Unendlich“ 5 berührende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.