Wenn man die eigene Rettung zerstört...
Der Mann, der vom Himmel fielIch bin kein Science Fiction Leser, aber da mir "Das Damengambit" so gut gefiel, wollte ich wieder etwas von Tevis lesen und ich wurde alles andere als enttäuscht.
In der Geschichte geht es um Thomas ...
Ich bin kein Science Fiction Leser, aber da mir "Das Damengambit" so gut gefiel, wollte ich wieder etwas von Tevis lesen und ich wurde alles andere als enttäuscht.
In der Geschichte geht es um Thomas Jerome Newton, der als Einziger seines Volkes zur Erde geschickt wurde, um seinen Planeten und die letzten Überlebenden zu retten. Doch wird er, so anders er ist, als Mensch akzeptiert oder wird sein Besuch schlimme Folgen haben?
Walter Tevis hat einfach ein Händchen dafür tragische Figuren zu schaffen, die man trotz ihrer enormen Andersartigkeit mag. Könnten wir nicht gerade alle einen Newton gebrauchen, der die Erde vor uns Menschen rettet? Was er über seine Heimat berichtet, schockte mich sehr und erinnert stark an das, was uns noch bevorsteht. Newton hatte auf mich durch seine sanfte Art und seine Intelligenz eine magische Anziehungskraft, weil er schlichtweg so positiv anders ist als der egoistische Mensch.
Betty Jo als Figur mochte ich ebenfalls. Obwohl sie aus einfachen Verhältnissen ist, hat sie genau erkannt wie das Leben funktioniert. Ihr Alkoholkonsum ist bedenklich, aber verständlich auf der Abstiegsleiter des Lebens.
Auch wenn der Roman schon lange existiert, so hat er an Aktualität nichts eingebüßt. Der Autor zeigt deutlich wie rücksichtslos und machtgeil der Mensch agiert und dabei vergisst, dass er sich durch so ein Verhalten vielleicht selbst zerstört.
Die aufgezeigten Erfindungen lasen sich spannend, da wir heute ja andere Möglichkeiten haben Musik abzuspielen, Fotos zu machen und ähnliches als in den 60ern und dennoch kann man sich den Nutzen gut vorstellen.
Fazit: Ein Buch, das mich emotional tief berührt hat und lange nachwirken wird. Absolute Leseempfehlung und ich bin so dankbar, dass dieser Roman neu aufgelegt worden ist.