Komplex, durchdacht, mitreißend und großartig.
Durch die Vereitelung eines mächtigen Fluchs wurde die Welt vor 2517 Jahren in drei Teile gespalten und so vor der allumfassenden Dunkelheit geschützt …
»Du kannst die Welt nicht retten, bevor Du Dich ...
Durch die Vereitelung eines mächtigen Fluchs wurde die Welt vor 2517 Jahren in drei Teile gespalten und so vor der allumfassenden Dunkelheit geschützt …
»Du kannst die Welt nicht retten, bevor Du Dich nicht selbst gerettet hast.«
Der Auftakt von Rena Fischers neuer Urban-Fantasy Dilogie war ein absolutes Highlight – äußerst komplex, interessant, wendungsreich und von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd.
Wir werden verraten, von unscheinbaren Figuren, unheimlichen sowie fantastischen Geschöpfen überrascht, müssen Abschied nehmen und brutalem Gräuel beiwohnen.
Erzählt wird nicht nur auf verschiedenen Ebenen von Raum und Zeit, sondern auch aus mehreren Perspektiven. Dies ermöglicht ein intensives Kennenlernen, ein komplettes Eintauchen, hilft, den Überblick zu behalten und zu verstehen. Was anfänglich irritierend oder vorhersehbar erscheint, wird im Verlauf logisch aufgeschlüsselt, Fragmente setzten sich zusammen, Vermutungen werden zerstreut und verworfen, denn hier entwickelt sich alles anders, Figuren reagieren abseits des typischen Schemas, täuschen Sicherheit vor, um zu erschüttern und machen diese Fantasystory zu einem Erlebnis der besonderen Art.
Rena erschuf eine Welt mit Geschichte und Hintergrund, eigener Politik und einem ungeahnten Fortschritt, der mich zum Staunen brachte. Die Handlung ist intelligent und durchdacht, strotzt vor Geheimnissen und Mysterien, wurde gründlich recherchiert und diese Liebe zum Detail, die Arbeit, die einfloss, ist unverkennbar.
Nicht nur die drei Geschwister bekamen Tiefe und Facetten, alles und jeder wurde mit Leidenschaft und Sorgfalt kreiert.
Ein Liebling? Gibt’s nicht, denn jeder sticht durch eigene Merkmale hervor, beweist sich in größter Not, bringt Opfer.
Trotz bildlichen, vorstellbaren Beschreibungen gab es keine Längen, die Orte, die Natur tauchten realistisch vor meinen Augen auf und die einnehmende, oft erdrückende, bedrohliche und düstere Atmosphäre, das Leid und die Dunkelheit krochen mir unter die Haut. Genau wie fantastische, hoffnungsvolle Momente, Dramatik, Tode und Emotionen zu Herzen gehen, schier überwältigen.
Selbst in Pausen ließ mich das Schicksal der Menschen und Wesen nicht los. Denn nur eine Kleinigkeit fehlt dem „Blutäugigen“, um alle drei Teile der Welt zu unterjochen und in ewige Schwärze zu hüllen …
Obgleich im Auftakt viele Informationen, bedeutungsvolle Namen und Gegebenheiten auf mich einprasselten, fiel es mir sehr leicht, mich einzufinden, Wechseln zu folgen und mich durch die moderne, ausdrucksstarke Schreibweise und die Ungewissheit mitreißen zu lassen. Ich war nie lediglich nur Beobachter, sondern mittendrin, regelrecht gefangen. Zweifelte an liebgewonnenen Figuren, misstraute und litt.
„Cursed Worlds“ geizt weder mit Grausamkeiten noch Verlusten, nicht mit Hinterlist, Lügen oder Machtspielen. Zeigt uns tragische Wahrheiten, Finsternis und Verzweiflung. Doch gibt es auch tiefe Freundschaft, Vergebung und ungeahnte Helden sowie Humor und echte Gefühle. Der Verlauf ist spannend, authentisch und lebendig, entwickelt sich stetig in ungeahnte Richtungen, präsentiert die verschiedenen Arten von Magie, während das Worldbuilding durch Einfallsreichtum und Leidenschaft glänzt.
»Ich bin hier«, flüsterte sie. »Ich bin bei Dir. Du bist nicht allein.« Das war das Einzige, das sie ihm noch geben konnte: das Gefühl, dass jemand im Augenblick des Todes bei ihm war.“