Ein Panoptikum an skurrilen Figuren und bizarren Situationen
Bullet TrainDarum geht’s:
Fünf Killer treffen im japanischen Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen aufeinander. Jeder hat einen eigenen Auftrag und ein persönliches Ziel und Argwohn und Misstrauen liegen förmlich in ...
Darum geht’s:
Fünf Killer treffen im japanischen Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen aufeinander. Jeder hat einen eigenen Auftrag und ein persönliches Ziel und Argwohn und Misstrauen liegen förmlich in der Luft. Als ein Entführungsopfer auf mysteriöse Weise stirbt und ein Koffer voller Geld verschwindet, nimmt das Schicksal für alle Beteiligten ihren Lauf und die Situation rast genauso schnell wie der Zug in Richtung Eskalation.
So fand ich‘s:
Fünf Killer (einer spleeniger als der andere), ein Entführungsopfer, ein von allen begehrter Koffer voller Geld und das besondere Setting im japanischen Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen sind Kotaro Isakas Zutaten für diesen ungewöhnlichen Thriller. Doch was auf den ersten Blick wie ein klassisches Katz-und-Maus-Spiel wirkt, entwickelt sich immer mehr zu einem wahren Panoptikum an skurrilen Figuren und bizarren Situationen. Das ist es dann auch, was für mich die Stärke dieses Buches ausmacht. Wenn man diese Art von schwarzem Humor mag, dann kann man sich hier köstlich amüsieren.
Die Thrillerelemente waren für meinen Geschmack zu grausam und zu reißerisch. Aber auch dafür gibt es Liebhaber und der Vergleich mit Tarantino, der immer wieder in Rezensionen zu finden ist, ist tatsächlich nicht von der Hand zu weisen.
Für mich persönlich hätte die Spannung – vor allem zum Schluss hin – ruhig tempomäßig den Zug überholen dürfen. Das Tempo der Geschichte geriet meiner Meinung nach da etwas ins Stocken. Trotzdem fand ich den Schluss dann wiederum passend zur Gesamtgeschichte.
Im Großen und Ganzen habe ich mich gut unterhalten gefühlt und diese (Zug-)Reise in ein für mich ungewöhnliches Genre war so abenteuerlich wie ich es von der Kurzbeschreibung her erwartet hatte. Es ist in der Tat ein Thriller der besonderen Art: unterhaltsam bis hin zu abstrus – genau das Richtige für Fans von schwarzem Humor und hochstilisierten Figuren.