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Veröffentlicht am 15.07.2022

Düsterer Krimi

Bornholmer Falle
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Die Polizistin Sarah Pirohl hat sich nach einem Vorfall in Rostock nach Bornholm versetzen lassen. Ihr erster Fall hier hat es in sich: Ein Junge aus Berlin, der zuletzt auf Bornholm gesichtet wurde, wird ...

Die Polizistin Sarah Pirohl hat sich nach einem Vorfall in Rostock nach Bornholm versetzen lassen. Ihr erster Fall hier hat es in sich: Ein Junge aus Berlin, der zuletzt auf Bornholm gesichtet wurde, wird vermisst, ein weiterer wird ermordet. Sie beginnt zu ermitteln und stößt auf so einige Geheimnisse.

Bornholmer Falle ist der zweite Teil der Bornholm Serie. Als ich zu Lesen anfing, war mir das nicht bewusst, habe es aber schnell gemerkt, da sich die Geschichte immer wieder auf Band 1 bezieht. Das hat es etwas schwieriger gemacht, die Geschichte zu durchschauen, war aber für den Lesespaß an sich nicht störend. Man bekommt nach und nach ganz gut mit, was passiert ist. Und eins ist sicher: Die Vergangenheit verfolgt Sarah auch auf Bornholm.

Diese Reihe ist außerdem mit der Reihe um Hannah Jacob verwoben, die ich auch nicht kenne. Offenbar habe ich da einiges nachzuholen. Auch das hat mich aber hier nicht sonderlich gestört.

Der Fall ist spannend, der Spannungsbogen baut sich immer weiter auf und das Ende löst zwar einige Fragen, lässt aber einen Cliffhanger offen, der Lust auf den dritten Band macht.

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Veröffentlicht am 14.07.2022

Erschütternder Einblick in die Kultur Indiens

Das Mädchen mit dem Drachen
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Léna hat in ihrer Heimat Frankreich Schreckliches erlebt und ihren Partner verloren. Sie reist nach Indien, um über den Verlust hinwegzukommen. Dort sieht sie jeden Tag ein kleines Mädchen am Strand mit ...

Léna hat in ihrer Heimat Frankreich Schreckliches erlebt und ihren Partner verloren. Sie reist nach Indien, um über den Verlust hinwegzukommen. Dort sieht sie jeden Tag ein kleines Mädchen am Strand mit ihrem improvisierten Drachen spielen. Eines Morgens wird Léna beim Schwimmen von einer Welle erfasst und ertrinkt beinahe. Das kleine Mädchen – Lalita – rettet ihr gemeinsam mit Preeti, einer Anführerin einer Selbstverteidigungstruppe, das Leben. Léna beschließt daraufhin, Lalita eine Zukunft zu ermöglichen und ihr das Lesen und Schreiben beizubringen. Und sie geht noch weiter: Sie möchte im Dorf eine Schule gründen und noch mehr Kindern Bildung schenken.

Das Buch ist schonungslos. Als europäische Frau kann man die Zustände, die heute noch in Indien herrschen, nur erahnen. Oder Bücher dazu lesen. Die Autorin erzählt die Geschichte eine mutigen Frau, die ihren Weg geht. Sie erzählt aber auch von den teils unmenschlichen Zuständen in Indien, vom Kastensystem, Armut, Kinderarbeit, Bildungsverweigerung und Zwangsehen. Noch immer, in unserer heutigen Zeit. Das so detailliert zu lesen, hat mich schockiert, auch wenn ich eine Ahnung hatte, was in Indien zum Teil Alltag ist. Die kleine Lalita und ihr Leben zu begleiten war teilweise kaum zu ertragen.

Wer bereits Bücher von Laetitia Colombani gelesen hat und aufmerksam war, kennt Lalita bereits aus „Der Zopf“, denn hier wird die Geschichte ihrer Mutter erzählt, die ihre Haare in einem indischen Tempel opfert, um ihrer Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen.

Das Buch hat mich sehr berührt. Ein etwas fader Beigeschmack bleibt allerdings, denn es wird hier im Buch die Geschichte einer weißen Europäerin geschildert, die ihre Lebensweise und ihre Auffassung in einem indischen Dorf mit eigener Kultur etablieren möchte. Ein heldenhaftes Vorhaben durchaus, aber doch sehr einseitig geschildert. Trotzdem durchaus beindruckende Lektüre.

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Veröffentlicht am 14.07.2022

Erschreckend

Q
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Elena lebt mit ihren beiden Kindern und ihrem Mann in einer Welt, in der jeder Mensch eine Q-Wert besitzt. Ist dieser hoch, ist alles gut – man hat Privilegien, die Kinder gehen auf gute Schulen, man ist ...

Elena lebt mit ihren beiden Kindern und ihrem Mann in einer Welt, in der jeder Mensch eine Q-Wert besitzt. Ist dieser hoch, ist alles gut – man hat Privilegien, die Kinder gehen auf gute Schulen, man ist in der Gesellschaft angesehen. Aber wehe, der Wert fällt. Dann beginnt die Abwärtsspirale. Und was Elena sich nie hat träumen lassen, passiert – ihre Tochter wird herabgestuft. Wie wird Elena sich dem System, das ihr bisher so viel Gutes getan hat, nun widersetzen, um ihre Tochter zu retten?

So richtig erschreckend und aufwühlend sind Dystopien dann, wenn man sich das Szenario vorstellen kann, wenn gar nicht so abwegig ist, was da beschrieben ist. Und genau so ist es in diesem Buch, denn dass Menschen nach ihren Leistungen beurteilt werden und ihren Platz in der Gesellschaft bekommen, das ist nun mal so. Wenn man das weiterspinnt, ist man ganz schnell in der Welt, die die Autorin hier beschreibt. Und auch die Konsequenzen sind nicht so abwegig und auch durchaus existent.

Das Ende war ebenfalls aufwühlend. Etwas konstruiert vielleicht, und ich hätte es mir anders gewünscht. Das Buch regt definitiv zum Nachdenken an!

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Wie alles begann

Die Autopsie
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Ich habe schon von Catherine Shepherd gehört, aber bisher noch keines ihrer Bücher gelesen. Da kam mir das Hörbuch „Die Autopsie“ gerade recht. Erzählt wird die Geschichte von Julia Schwarz, die gerade ...

Ich habe schon von Catherine Shepherd gehört, aber bisher noch keines ihrer Bücher gelesen. Da kam mir das Hörbuch „Die Autopsie“ gerade recht. Erzählt wird die Geschichte von Julia Schwarz, die gerade in ihrem Medizinstudium steckt und später Rechtsmedizinerin werden will (und werden wird, denn es handelt sich um den Prequel zur erfolgreichen Reihe um Rechtsmedizinerin Julia Schwarz). Eine junge Frau wird ermordet und ihr Mitbewohner Lennart gerät in das Visier der Ermittler. Julia kann nicht glauben, dass er etwas damit zu tun haben soll und begibt sich auf Spurensuche. Schnell tauchen noch mehr tote Frauen auf, ein Serienkiller ist am Werk. Julia gerät selbst in Gefahr.

Mir hat das Hörbuch gut gefallen. Die Stimmer der Sprecherin ist sehr angenehm, des Erzählstil ist gut zu folgen. Alles in allem fand ich das Hörbuch etwas kurz und hatte schon vermutet, dass es sich um eine gekürzte Version handelt – die etwas mehr als zwei Stunden waren schnell vorbei und das Buch endete sehr abrupt.

Trotzdem habe ich Lust bekommen, mehr über Julia Schwarz zu lesen und werde sicherlich die Folgebände in Angriff nehmen.

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Spannender Thriller mit Podcast Elementen

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
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Die Podcasterin Elle Castillo betreibt einen True Crime Podcast, in dem sie ungeklärte Mordfälle neu aufrollt. Ihr aktueller Fall, der des Countdown Killers, ist auch ein persönlicher. Vor Jahren verschwanden ...

Die Podcasterin Elle Castillo betreibt einen True Crime Podcast, in dem sie ungeklärte Mordfälle neu aufrollt. Ihr aktueller Fall, der des Countdown Killers, ist auch ein persönlicher. Vor Jahren verschwanden Mädchen – jedes Jahr drei, jedes Mädchen ein Jahr jünger als das andere, immer im Abstand von drei Tagen, nach 7 Tagen war das jeweilige Mädchen tot. Bis es irgendwann stoppte, als ein Mädchen fliehen konnte. Elle will den Killer finden, denn sie befürchtet, dass er wieder zuschlägt – wieder ist ein Mädchen verschwunden.

Die Erzählweise ist etwas außergewöhnlicher, denn zwischendrin wird immer mal wieder Elles Podcast (als Transkript) einbezogen und erzählt die Geschichte weiter. Ich fand diese Erzählweise abwechslungsreich, sie hat mich auch nicht im Lesefluss gestört. Ich habe das Buch gelesen, kann mir aber vorstellen, dass es so auch gut als Hörbuch funktioniert. Ein bisschen hat mich die Art und Weise an „Auris“ erinnert.
Leider habe ich erst jetzt gelesen, dass man sich die Podcast Teile auch auf der Verlagsseite hätte anhören können. Das hätte es sicher noch authentischer gemacht.

Das Buch ist gut geschrieben, spannend, zum Teil irreführend, wie ein Thriller so sein muss. Für die volle Punktzahl hat mir etwas Thrill gefehlt, teilweise waren Geheimnisse recht schnell durchschaubar.

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