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Veröffentlicht am 09.02.2020

Cold Case – der Erste Fall für Tess – eine Reihe mit Potential nach oben!!!

Cold Case - Das verschwundene Mädchen
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Ein Serienmörder ist nach Jahren der Ruhe zurück und lauert Frauen früh morgens in ihren Häusern auf, überfällt und tötet sie und verwindet wieder ohne eine jegliche Spur zu hinterlassen. Doch eines Tages ...


Ein Serienmörder ist nach Jahren der Ruhe zurück und lauert Frauen früh morgens in ihren Häusern auf, überfällt und tötet sie und verwindet wieder ohne eine jegliche Spur zu hinterlassen. Doch eines Tages macht er einen Fehler. An einem Tatort hat er DNA-Spuren hinterlassen, die auf einen alten Vermisstenfall aus dem Jahre 2002 hinweisen. Das ruft Tess Hjalmarsson mit ihrem Cold Case Team auf den Plan und rollt nochmals die Ermittlungen von damals auf. Hängt das spurlose Verschwinden der jungen Annika tatsächlich mit den aktuellen Serienmorden zusammen, oder ist es nur eine (un)glückliche Verknüpfung von Ereignissen?
Durch das Hineinwerfen direkt in die Story mit dem Prolog und dem sich daraus entwickelnden Fall samt der Rückblicke ins Jahr 2002 zu dem Cold Case Fall von Annika, brauchte die Story keinen langen Anlauf, was ich sehr begrüße. Die ungemein dichte und spannende Atmosphäre in den ersten Zeiten fangen einem beim Lesen sofort ein. Als Leser gefangen in 2 Zeiten, die mit der Zeit, mit jeder gelesen Seite immer mehr zu einem Ziel führen, erleben wir sowohl das Geschehen als auch die Ermittlungen sehr gut mit. Leider wird diesen Ermittlungen stellenweise durch ein wenig zu viel Privatleben der Ermittler das Tempo genommen. Trotzdem schafft es die Autorin durch die platzierten Cliffhanger, die Spannung aufrecht zu erhalten.

Ich finde den Schreibstil sehr angenehm und verleitet einen immer weiterzulesen. Die gelegentlichen witzigen Sprüche von Tess Kollegin und die stetig zunehmenden Infos über die handelnden Charakteren lassen Sympathien immer mehr wachsen, sodass ich von Seite zu Seite immer mehr mit dem Ermittler-Team mitfiebere und das Geschehen weiter mitverfolgen möchte. Eine tolle Idee finde ich zudem, dass vorne auf den ersten Seiten eine gezeichnete Landkarte ist um sich orientieren zu können und im hinteren Teil des Buches eine kleine Zusammenstellung des Cold Case Teams samt ein paar Infos.

Nach dem Lesen muss ich rückblickend leider sagen, dass mir das gewisse Etwas an der Story fehlte. Das Buch war gut, aber nicht überragend und für mich definitiv kein Thriller, sondern ein Krimi, da einfach die Action, der Thrill an sich gefehlt hat um ein Page-Turner zu werden. Es war mehr die eigene Neugierde, die einem zum Weiterlesen verleitet hat.
Da ich viele skandinavische Bücher lese, hab ich auch eine gewisse Erwartung an sie und diese Erwartung wurde leider nur zum Teil erfüllt.
ABER: das Team um Tess mit all seinen Stärken, Schwächen, Charaktereigenschaften ist absolut sympathisch, die Idee mit den Cold Case Fällen ist super und ich würde sagen, da ist absolut noch Potential nach oben. Von daher bin ich sehr auf das nächste Frühjahr gespannt, wenn der 2. Teil herauskommt und gebe der Autorin und ihrem Schaffen definitiv noch eine 2. Chance =)

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Veröffentlicht am 05.11.2018

Ein solider Thriller mit einem leider enttäuschenden Ende

Das falsche Kind
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Sasha kommt nach einem Notkaiserschnitt wieder zu sich und alles ist auf einmal anders, nicht so wie sie es wollte. Erst das Kind zu früh auf die Welt gekommen, dann in diesem seltsam schäbigen Krankenhaus ...

Sasha kommt nach einem Notkaiserschnitt wieder zu sich und alles ist auf einmal anders, nicht so wie sie es wollte. Erst das Kind zu früh auf die Welt gekommen, dann in diesem seltsam schäbigen Krankenhaus und zu guter Letzt, hat sie angeblich einen Jungen und nicht ein Mädchen geboren. Doch wie kann das sein? Ihr Mann Mark ist auch erst nicht auffindbar und als sie das erste Mal ihr Baby sieht, empfindet sie eher Ablehnung anstatt Zuneigung. Das ist nicht ihr kleines Baby, was sie 33 Wochen in sich hatte - sie weiß das und fühlt es. Wurde die Kleine vertauscht? Warum verhalten sich alle so seltsam und wieso will ihr niemand glauben? Wird sie am Ende ihr Kind in den Armen halten?

Fragen über Fragen, die einem beim Lesen aufkommen und man am liebsten so schnell wie möglich beantwortet haben möchte. Die anfängliche Spannung steigt immer weiter und bleibt bis zu dem überraschenden Finale. Die kurzen Rückblenden geben wunderbar einen Einblick in das frühere Leben von Sasha und Mark mit samt ihren Problemen, Ängsten und Vorkommnissen und führen somit zu einer weiteren Steigerung der Spannung und lässt einem beim Lesen Rätseln, wie es weitergehen könnte. Die Autorin schafft es mit wenigen Mitteln eine bedrückende Krankenhaus-Atmosphäre zu erschaffen, in der Sascha fast hilflos gefangen zu sein scheint.

Die Leseprobe hatte mich schon sehr begeistert und so war es für mich klar, dass ich dieses Buch lesen musste. Die kurzen Kapiteln lesen sich sehr flüssig und man baut schnell zu Sasha eine Beziehung auf. Fühlt mit ihr, leidet und nervt sich auch über die sich seltsam verhaltene Krankenschwester Ursula und den anderen, wie dem Ärzteteam oder ihren Mann Mark. In was für eine Hölle ist sie da nur geraten?

Für viele, die diese Buch gelesen haben oder auch noch lesen werden, ist diese Geschichte kein Thriller, doch dazu muss ich folgendes sagen:
Natürlich ist hier kein Gemetzel, oder eine rasante Verfolgungsjagd, bzw. Katz-Maus-Spiel zwischen Täter und Ermittler vorhanden, jedoch ist es definitiv so, dass Sasha sich gegen moralische, seelische und quasi physische Gewalteinwirkung, seitens ihres Mannes, der Schwiegereltern und des Klinikpersonals samt Ärzte behaupten muss. Wir haben die typischen Elemente vorhanden, wie einen weiten Spannungsbogen - seit des Wachwerdens - einige Cliffhanger durch das Wechseln der Perspektiven zwischen Mark und Sasha und da zudem noch ein emotionaler Konflikt vorhanden ist, könnte man auch von einem Psychothriller sprechen. Für mich sind die typischen Elementen von Thrillern vorhanden, auch wenn es hier eher ein "seichter" sein mag.

Es war spannend bis zum Schluss bis die ganze Wahrheit ans Licht kam. Stellenweise hatte es Anflüge eines wahren Pageturner-Thrillers, jedoch lässt mich das Ende etwas unbefriedigt - vielleicht sogar ein stückweit enttäuscht zurück. Hier hat die Autorin leider Potential verschenkt, sodass ich lediglich 3,5 Sterne vergeben kann.

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Veröffentlicht am 29.08.2018

The House – ein guter Thriller, der anders als anfangs vermutet verläuft

The House - Du warst nie wirklich sicher
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Jack und Syd wollen ihren Traum vom eigenen Haus in London verwirklichen und kommen, wie durch ein Wunder zu diesem Haus mit all seinen Gegenständen des Vorbesitzers. Ein altes Haus mit Charme, wenn nicht ...

Jack und Syd wollen ihren Traum vom eigenen Haus in London verwirklichen und kommen, wie durch ein Wunder zu diesem Haus mit all seinen Gegenständen des Vorbesitzers. Ein altes Haus mit Charme, wenn nicht diese ausgestopften Tiere wären, doch es muss etwas in dem Haus sein, was seine Bewohner in Angst und Schrecken versetzt, sonst würde wir nicht diese Zeilen von Jack und Syd im Wechsel als Tagebucheinträge lesen.
Von Neugier und Zufall getrieben, lernt Syd Elsie das Nachbarmädchen kennen und sie schließen mehr oder minder Freundschaft, soweit es Elsie aufgrund ihres strengen Vaters erlaubt ist. Im weiteren Verlauf zeigt sich, dass die erst vermutete Mystery-Geschichte in eine ganz andere Richtung verläuft. Denn wir erfahren immer mehr von Syds grausamer Vergangenheit. Ob und was das für Syd und Jack bedeutet und wieso die Polizei plötzlich vor der Türe steht, wird hier nun nicht verraten.

Durch die Perspektivwechsel erfahren wir jeweils aus der Sicht des Anderen den Tagesablauf, seine Gefühlswelt, Emotionen pur. Ein toller Einblick in die Seele unserer Protagonisten.
Finde diese Wechsel sind sehr gut gelungen und man kann sie hervorragend auseinander halten und dabei mit den beiden mitfiebern, was kommt bzw. passiert ist. Jack als der eher korrekte und ruhigerer von beiden ist ein stückweit vorsichtiger als Syd, die impulsiv und draufgängerisch agiert, doch gleichzeitig auch eine liebenswerte Seite besitzt.

Es liest sich sehr flüssig und durch die Wechsel kommt es immer wieder zu kleinen Cliffhangern, was das Lesen der Geschichte weiter fördert. Die Spannung baut sich dabei nur langsam auf, was mir allerdings sehr gut gefällt und den Thriller für mich sehr spannend macht, denn diese leicht subtile Art der Informationsstreuung durch die Perspektivwechsel und die dabei gemachten Andeutungen reichen absolut aus, um an das Buch gefesselt zu werden. Als die Polizei dann auftauchte, flogen die Seiten nur noch so dahin.

Auch wenn es nun kein Mystery-Thriller wurde, finde ich es trotzdem sehr spannend geschrieben und bin begeistert von der Dynamik, die sich mit voranschreitender Lesedauer entwickelt. Die Emotionen von Jack und Syd übertragen sich schnell auf mich als Leser, sodass ich mitfiebere, hasse und leide.

Jedoch muss ich abschließend sagen, dass es zwar ein gutes Buch war mit einer überraschenden Wendung im mittleren Teil und einem interessanten Schreibstil, wobei mir der letzte dicke WOW-Effekt am Ende leider gefehlt hat. Schade eigentlich, da wäre noch ein bisschen mehr drin gewesen. Alles in allem ein guter und solider Thriller., weswegen ich 3,5 von 5 vergebe.

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Veröffentlicht am 10.07.2018

Eine magische Geschichte mit Potential nach oben!!!

Children of Blood and Bone
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Zu Beginn der Geschichte lernen wir Leser Zelie mit samt ihrem Ehrgeiz und ihrer Sturheit kennen. Ebenso die sehr sympathische Mama Agba. Die Zeit in der sie leben ist nicht gerade einfach, denn es herrscht ...

Zu Beginn der Geschichte lernen wir Leser Zelie mit samt ihrem Ehrgeiz und ihrer Sturheit kennen. Ebenso die sehr sympathische Mama Agba. Die Zeit in der sie leben ist nicht gerade einfach, denn es herrscht ein strenger König über das Land, der die Magie verabscheut und alles versucht, damit diese auch nicht zurückkommt. Zelie wird im Stabkampf zur Kriegerin ausgebildet, um sich verteidigen zu können, denn die Divînés haben als Nachfahren der Maji (Menschen mit magischen Fähigkeiten) kein leichtes Leben und werden von den anderen in der Gesellschaft gering geschätzt und als "Maden" bezeichnet.

Mit der Prinzessin Amari kommt eine weitere Person hinzu. Die Prinzessin hat es für eine Jugendliche in ihrem Alter und mit ihrer Familiengeschichte nicht leicht mit ihrer alles überwachenden Mutter und ihrem launischen Vater, dem König. Zum Glück hat sie ihre beste und einzige Freundin Binta. Als Amari heimlich sieht, wie ihr Vater Binta tötet, weil diese magische Kräfte entwickelt, nachdem sie eine zuvor gefundene magische Schriftrolle angefasst hatte, hält es Amari im Palast nicht mehr aus. Amari flieht aus dem Palast und stiehlt dabei die Schriftrolle. Auf dem Marktplatz trifft sie zufällig auf Zelie und diese hilft ihr vor den Wachen zu fliehen. Ein gefährliches Katz und Maus-Spiel beginnt. Auf der Flucht vor den Wachen berührt Zélie die Schriftrolle und die magischen Kräfte kehren zu ihr zurück.
Doch lange können sie sich nicht verstecken und so schickt Mama Agba die drei – Zélie, Amari mitsamt Zelies Bruder Tzain auf die Reise zum Tempel von Chandomble, der wie soll es auch anders sein, tief im Dschungel im Verborgenen liegt. Dort liegt vielleicht die Antwort auf Zelies Fragen. Und ehe sich die 3 Gefährten versehen, sind sie mitten drin im Abenteuer, im Kampf um Leben und Tod, denn allzu lange sind sie nämlich nicht alleine auf ihrer Reise. Welche Gefahren und Prüfungen die 3 überstehen müssen und ob sie es am Ende schaffen, die Magie zu retten und zurück zu bringen, wird hier an dieser Stelle nicht verraten



Typisch für ein Jugendbuch geht es recht schnell ohne große Umschweife los. Der spannende und lockere Schreibstil fesselt und verleitet dazu immer weiter zu lesen ohne Aufzuhören. Die dabei auftretenden fantasievollen Namen, wie Divine, Maji, etc. sind anfangs recht ungewöhnlich, doch mit dem Voranschreiten der Geschichte werden sie klarer und man kommt immer besser in die Geschichte hinein. Vor allem mit der eigenen, gelegentlich auftauchenden Sprache, den Namen und den Reittieren bekommt diese Geschichte ihren ganz eigenen Charme und fängt einem beim Lesen immer mehr ein. Ein absolut toller Einstieg in dieses Buch.


Auch die erzählten Episoden von der Zeit, als die Magie noch allgegenwärtig war, wie z.B. Lekans kleine magische Geschichtsstunde waren bzw. sind sehr aufschlussreich und fabelhaft erzählt und verleitet einem zum Träumen. Doch leider sind die diese kleinen Episoden viel zu kurz, da hätte die Autorin deutlich mehr noch rausholen können.

Gut gelungen finde ich die Perspektivwechsel zwischen Zelie, Amari und Inan, wodurch das Voranschreiten der Geschichte nochmals einen besonders intensiven Touch bekommt und man richtig mit den Protagonisten mitfiebert oder auch Antipathien entwickelt. Schade, dass Zelis Bruder Tzain keine eigene Perspektive eingeräumt bekommen hat. Seine Sicht der Dinge wäre definitiv auch lesenswert gewesen.

Die Geschichte an sich ist sehr interessant, vor allem mit dem Magischen und afrikanischen Touch. Dass die Protagonisten nicht vollkommend überzeugend sind, finde ich nun nicht soo schlimm, vor allem da eine Entwicklung mit dem Voranschreiten der Geschichte von Zelie und Amari zu erkenne ist, jedoch hier und da etwas zu überzeichnet dargestellt wurde.

Was mich beim Lesen dann doch etwas gestört hat, war der absolute glatte Verlauf. Unsere 3 Protagonisten erreichten einen Punkt, der eine gewissen Aufgabe/Prüfung erforderte und diese 3 lösten sie ohne größere Probleme. Zeitweise verlief alles zu glatt, es war zu schön um wahr zu sein.
Für mich als Mann ist es dann immer schwer, wenn sich gewisse Liebesgeschichten anbahnen. Dieses Buch hätte so viel Potential gehabt, für Rückblicke und Erläuterungen, wie es zurzeit mit Magie war, wie es dazu kam und und und, doch leider sind diese Kapitel rar und deutlich unterrepräsentiert im Vergleich zur Liebesgeschichte. Diese nimmt für mich etwas zu viel Platz ein, wodurch es in der Mitte des Buches eine paar weiteren Schwachstellen zu den bereits genannten gibt.



Das Nachwort der Autorin jedoch hat mich berührt und lässt mich nachvollziehen, warum sie diese Geschichte schrieb. Die afrikanisch-magische Basis mit der angedeuteten Gesellschaftskritik lässt sich erahnen, hätte jedoch intensiver sein können. Im Nachhinein kommt dann leicht das Gefühl auf, die Autorin wollte zu viel und zu schnell, anstatt es langsam und behutsam aufzubauen. Schade eigentlich.




Fazit:

Ein toller Anfang und eine gelungenes Ende mit einem fiesen Cliffhanger.
Schade, dass der Rest nicht genauso gefesselt hat, aber die doppelte Liebesgeschichte war für mich zu viel des Guten, genauso, dass die ersten "Aufgaben" alle so glatt verliefen. Alles in allem jedoch ein recht interessantes und spannendes Buch, das aber auch ein paar Schwächen hat und deswegen würde ich gerne 3,5 * Sterne geben.

Hat auf alle Fälle noch Potential nach Oben!!! Der 2. Band wird zeigen, ob sich die Autorin mit ihren Kritikern auseinandersetzt oder ihrem Stil treu bleib

Veröffentlicht am 18.06.2017

DCI Eve Clays 2. Fall – blutig, mysteriös und symbolisch !!!

Totenengel
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Kurz vor Weihnachten bricht in Liverpool eine völlig verwirrte Frau auf offener Straße zusammen und stammelt immer nur "Er ist abgeschlachtet worden" vor sich hin. Die geheimnisvolle und leicht mysteriös ...

Kurz vor Weihnachten bricht in Liverpool eine völlig verwirrte Frau auf offener Straße zusammen und stammelt immer nur "Er ist abgeschlachtet worden" vor sich hin. Die geheimnisvolle und leicht mysteriös wirkende DCI Eve Clay wird auf den Fall angesetzt und soll mehr über die Frau herausfinden. Zu ihrem Entsetzen findet Eve im Haus der Frau ein Mordopfer. Pervers und grotesk zugleich hergerichtet und inszeniert. Nackt an Ketten mit einem Speer durchs Herz durchbohrt, hängt dort der 97jährige Vater der Frau, ein ehemaliger Kunstprofessor und zugleich Koryphäe auf dem Gebiet der sakralen Kunst. Wer hat das getan und vor allem warum ?
Diese Fragen und noch einige mehr, muss sich nun Eve und ihr Team stellen. Auch mit der Hoffnung, dass die Tochter des Ermordeten ihnen wichtige Hinweise liefern kann. Doch es tauchen nur noch weitere Fragen auf. Wer sind die beiden unheimlichen Gestalten, die sich der Erstgeborene und der Engel der Vernichtung nennen? Welches Motiv haben Sie und was für eine Rolle spielt da die Vergangenheit des Opfers?

Mark Roberts Schreibstil ist so detailreich, dass es fast schon real wirkt. Das Kopfkino springt gleich mit dem ersten Satz an. Trotz der Unaufgeregtheit des Erzählens, kommt schnell Spannung auf und bleibt auch dauerhaft vorhanden, was zum einen an den kurzen Kapiteln liegt und den kleinen Sprüngen zwischen den Orten, sodass die damit gut gesetzten Cliffhanger zum Weiterlesen animieren. Die überraschenden Wendungen im Verlauf der Geschichte verblüffen und bringen Licht ins Dunkeln der Ermittlungen bzw. bei uns Lesern. Lobend muss auch erwähnt werden, dass die beschriebenen Bildern, wie der Turmbau zu Babel oder das Jüngste Gericht im Buch mit abgedruckt sind, sodass auch wir Leser uns ebenfalls Gedanken machen können. Jedoch sind mir die Motive, die durch religiöse Symbolik und Rhetorik geprägt sind und mit SM-Fantasien an Unschuldigen, Einfältigen bzw. Hilflosen ausgelebt werden, ein Stückweit zu viel des Guten. Stellenweise ist es leider mehr als geschmacklos, wodurch das Lesevergnügen etwas vermiest wurde. Desweiteren sind auch die Zeitangaben vom Zeitpunkt des Ermittlungsstartes und dem Ende des Falls mit lediglich 24h unglaublich kurz und unrealistisch. Beim Lesen waren es gefühlte 2-3 Tage Ermittlungsarbeit, jedoch wenn man die Zeiten einfach ausblendet, ist es ein spannender Thriller. Schade, dass DCI Clay auch im Verlauf des Buches weiterhin recht mysteriös und auch ein bisschen unnahbar bleibt, obwohl man etwas aus ihrer Vergangenheit und ihrem Privatleben erfährt und so bleibt nur die Hoffnung in den möglichen Fortsetzungen mehr von ihr zu erfahren. Die weiteren Charaktere bleiben bis auf ein paar wenige Ausnahmen Randnotizen und tragen lediglich ihren Beitrag zur Lösung des Falles bei, was aber auch nicht weiter schlimm ist. Alles in allem, wäre es ein sehr guter und spannender Thriller, wenn nicht dieser extreme religiöse Fanatismus mit den perversen Sexpraktiken so detailliert beschrieben werden würde.

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