Dieses Buch gibt neue Impulse
ch habe bisher einige Bücher über den Feminismus und die Kritik am Patriarchat gelesen. Was Boris von Heesens “Was Männer kosten” nun zu etwas Besonderem macht, sind fundierte Zahlen in Euro, in denen ...
ch habe bisher einige Bücher über den Feminismus und die Kritik am Patriarchat gelesen. Was Boris von Heesens “Was Männer kosten” nun zu etwas Besonderem macht, sind fundierte Zahlen in Euro, in denen er aufrechnet, was toxische männliche Verhaltensweisen an Kosten verursachen. Andere Bücher mit dieser Thematik arbeiten zwar auch mit Zahlen, die aber häufig zu abstrakt bleiben. Jeder von uns rechnet seine Ausgaben täglich in Euro durch, und das macht von Heesens Recherchen so fassbar.
Dabei greift er in seinen Überlegungen Dinge auf, über die ich mir zuvor noch nie Gedanken gemacht habe – beispielsweise dass die patriarchal geprägte Erziehung und Sozialisierung Männer davon abhält Zugang zu ihren negativen Gefühlen zu bekommen, was dazu führt, dass Männer in Lebenskrisen wenig Zugang zu geschlechtsspezifischen Betreuungs- und Therapiehilfen haben, was im Extremfall im Suizid enden kann. Was dieses Beispiel und ähnliche an volkswirtschaftlichen Schäden (ganz zu schweigen von den emotionalen) anrichten, rechnet der Autor vor. Bei all dem lässt er nicht außen vor, dass nicht nur Frauen sondern auch Männer selbst unter dem gesellschaftlichen Korsett des Patriarchats leiden.
In der zweiten Hälfte des Buches beschäftigt von Heesen sich mit möglichen Zukunftsstrategien auf dem Weg zur Geschlechterparität mit Vorschlägen, welche sich vor allem auch die Politik näher anschauen sollte.