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Veröffentlicht am 06.09.2022

unsympathische Protagonisten

Liar – Tödlicher Verrat
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Ich habe schon einige Bücher von Lisa Jackson gelesen, und ich fand immer toll, dass sie das Genre Romantic Thrill so gut und treffend bedient.
Leider hat mich dieses Buch nicht so wirklich überzeugen ...

Ich habe schon einige Bücher von Lisa Jackson gelesen, und ich fand immer toll, dass sie das Genre Romantic Thrill so gut und treffend bedient.
Leider hat mich dieses Buch nicht so wirklich überzeugen können. Die Geschichte ist nicht wirklich thrillig, obwohl die Autorin es schafft, die Spannung gut zu halten. Was zum Teil auch daran liegt, dass die Ermittlungsmethoden ein wenig transzendent und unorthodox sind. So kommen, bei mir jedenfalls, keine kriminalistischen Spannungsbögen auf. Außerdem, und das ist der Hauptgrund, warum ich so schwer in das Buch hineingefunden habe: Ich fand alle Protagonisten , durch die Bank weg, furchtbar unsympathisch.
James , der sich ständig fühlt , wie ein Geschenk Gottes an die Frauen und, die Damen, die blind verliebt scheinen, doch eigentlich nur monetäre Begehrlichkeiten haben. Die Geschichte an sich ist toll und flüssig erzählt, und der Schreibstil routiniert und so clever, dass man in jedem Protagonisten einen Verdächtigen vermutet. Zudem wechseln sich sehr stilvoll romantische Elemente mit der eigentlichen Handlung ab. Die Auflösung war gut und durch einige geschickt platzierte Wendungen erst relativ spät erkennbar, nur leider habe ich das Motiv nicht verstanden. Es hätte den Verwandtschaftsverhältnissen entsprechend eine total einfache Lösung gegeben... ungünstigerweise wurde diesem Umstand des Verwandtschaftsgrades , und wie es dazu kam, viel zu wenig Raum im Buch gegeben, sodass ich es nicht wirklich nachvollziehen konnte.

Fazit: Ein tolles Buch für einen lauen Sommerabend, da es in einer tief verschneiten Gegend spielt, enttäuschenderweise ohne einen einzigen Sympathiepunkt für irgendeinen der anwesenden Protagonisten.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Tiere denken , fühlen und lieben

Das rationale Tier
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Dieses Buch ist keine einfache Kost, aber es lohnt sich auf jeden Fall für interessierte Laien, Biologen und Tierliebhaber. Man wird nach dem Lesen dieses Buches die Tierwelt mit anderen Augen sehen und ...

Dieses Buch ist keine einfache Kost, aber es lohnt sich auf jeden Fall für interessierte Laien, Biologen und Tierliebhaber. Man wird nach dem Lesen dieses Buches die Tierwelt mit anderen Augen sehen und andere Spezies hoffentlich nicht mehr als dumm oder bedeutungslos abtun. Anhand vieler Versuchsaufbauten beschreibt der Autor die Leistungen verschiedener Tierarten untereinander und in Bezug auf den Menschen.
Kognitionsforschung ist ja ein Gebiet, mit dem man sich normalerweise im Alltag nicht so sehr beschäftigt und auch wenig darüber nachdenkt. Und ich denke, dieses Buch hat es hervorragend geschafft den Blick zu schärfen für die anderen Lebewesen dieser Welt. Die Ausgewogenheit zwischen Text, Versuchsaufbauten, und Erklärungen fand ich ebenfalls sehr ausgewogen und informativ, leider ist der Schreibstil sehr wissenschaftlich und oft überaus trocken. Da hätte ich mir ein wenig mehr Wortgewandtheit gewünscht. Man braucht durchaus einiges an Durchhaltevermögen, um das Buch zur Gänze zu erfassen und zu verstehen. Ansonsten TOP!

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Veröffentlicht am 20.06.2022

Ein besonderer Ermittler

Der Zoom-Killer (Tom-Bachmann-Serie 2)
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Auch in der" Zoom Killer" bringt Chris Meyer Tom Bachmann wieder auf die Spur eines äußerst brutalen Serienmörders. Die Handlung ist logisch aufgebaut und der Schreibstil ist rasant, bisweilen sehr blutig, ...

Auch in der" Zoom Killer" bringt Chris Meyer Tom Bachmann wieder auf die Spur eines äußerst brutalen Serienmörders. Die Handlung ist logisch aufgebaut und der Schreibstil ist rasant, bisweilen sehr blutig, aber immer spannend. Die Ermittler bedienen sich vieler Erkenntnisse aus dem Darknet, das ist in der sprachlichen Darstellung oft ein wenig technisch und daher nimmt es ein wenig die Spannung, da man als Leser da nicht selber Mitermitteln kann. Tom ist nach wie vor ein Mensch mit sehr vielen Ecken, Kanten und einigen speziellen Charaktereigenschaften. In diesem Teil wird ein wenig mehr über Toms traumatische Vergangenheit publik, was ihn ein wenig nahbarer macht. Trotzdem bleiben die Nebencharaktere im Vergleich zu ihm recht blass und bekommen zu wenig Raum. Einzig die Nebencharaktere des persönlichen Handlungsstranges werden hier noch stärker als vorher in den Vordergrund gerückt. Das fand ich manchmal ein wenig zu viel des Blutes und der Rachegedanken. Wobei es dem Buch dadurch natürlich auch einen einzigartigen Handlungsstrang verleiht. Es bleibt präsent im Kopf und macht neugierig auf die Fortsetzung.

Das Ende war für mich viel zu wenig ausgearbeitet und ein wenig zu unspektakulär. Mehr als ein müdes Gähnen und ein „ach so“, blieb bei mir da nicht hängen. Eventuell hätten einige Einschübe aus der Vergangenheit des Täters die Spannung da ein wenig erhöhen können.

Das Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert, für Leser, die gerne harte Thriller lesen und starke Nerven haben. Die Figuren passen gut zueinander und die verschiedenen Konterparts sind gut austariert, sodass sich das Buch in einem Rutsch lesen lässt und wohligen Grusel hinterlässt.
Vier wundervolle , blutrünstige Sterne, weil ich das Ende absolut zu schnell und sprachlich zu unvorbereitet fand.

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Veröffentlicht am 12.06.2022

sprachlich ziemlich schwach

Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Du darfst nicht alles glauben, was du denkst. Ja, so oder ähnlich sage ich mir das auch manchmal. Denkschleifen bis zum Morgengrauen - ja , kenne ich auch. Also an dieser Stelle schon mal einen Dankesgruß ...

Du darfst nicht alles glauben, was du denkst. Ja, so oder ähnlich sage ich mir das auch manchmal. Denkschleifen bis zum Morgengrauen - ja , kenne ich auch. Also an dieser Stelle schon mal einen Dankesgruß an den Autor. Schön zu wissen, dass man damit nicht alleine ist, dass es anderen auch so geht. Und egal , wo und wie oft man sich in diesem Buch selber wiederfindet, damit alleine hat der Autor sein Ziel schon mal erreicht. Ein passender Titel wäre vielleicht auch" Du bist nicht allein". Ich fand es gut, dass er nur erzählt, keinerlei Hilfestellungen oder Tipps gibt, denn dafür braucht man tatsächlich einen Profi.
Und gefährlich finde ich dieses Buch auch – für den Autor. Er gibt sich tatsächlich schutzlos preis, in den anonymen Weiten der heutigen globalen Sternchen und gefällt mir Bewertungswelt. Meine Hochachtung dafür. Den Schreibstil fand ich manchmal ein wenig zu flapsig , was zur Folge hatte , dass sich viele Aussagen von selber relativiert oder gar negiert haben. Gerade in Bezug auf das Thema : Weinen. Da hätte ein Punkt statt eines Kommas oft schon viel geholfen, um Gefühle besser zu beschreiben und darzustellen. Auch hatte ich den Eindruck , dass der Autor, trotz aller Beteuerungen perfekt zwischen sich selber und seinem Alter Ego Kurt trennen zu können, dies im Buch oft nicht geschafft hat. Gerade auch sprachlich. Dadurch geht dem Buch eine Menge an emotionaler Tiefe und Vielfalt verloren.
Und ich als Leser habe mich oft gefragt: Und was ist jetzt mit dem vorherigen Thema . Mir war das alles ein wenig zu oberflächlich beschrieben. Ich denke hier hätte der Autor gerne noch ein paar wenige , aber gezielte Anhaltspunkte geben können. Da reichen ja minimale Sätze, wie zum Beispiel:" Ein großer Stressfaktor war für mich immer: ........" so blieben mir die wirklichen Hintergründe ein wenig zu larifari oberflächlich. Und für ein " Betroffenenbuch" doch ein wenig zu angezogen. Also im Sinne von nackig machen. Ich fand es ehrlich gesagt ein wenig unglaubwürdig, dass der Autor mal eben 10 Tage zu Hause keinen Alkohol angerührt hat, und dann für immer sorgenfrei clean sein soll. Es war auch im Buch nie wieder Thema, dass den Autor dieses Thema schmerzhaft berührt hätte, auf Feiern z. B.:
Sprachlich hat mich dieses Buch eher genervt als berührt, weil für mich die Zusammenhänge völlig falsch rübergekommen sind. z. B. wird im gesamten Buch von " alleinerziehender" Kinderbetreuung gesprochen, und doch stellt sich in Nebensätzen immer wieder heraus: Alle Mamis der Kinder helfen mit, die Mama des Autors wohnt mit im Haus , es gibt ein Kindermädchen.... okay, Thema verfehlt. Nicht lustig für alle, die tatsächlich alleinerziehend sind.Und nicht in eine Klinik gehen können , weil sie schlichtweg niemanden zur Kinderbetreuung haben. Da hätte ich mir tatsächlich vorab sprachliche Aufklärung gewünscht.

Fazit: Fünf Sterne, für den Mut dieses Promis, mit seinem Leben - und Krankheitsweg schonungslos an die Öffentlichkeit zu gehen, um anderen Mut zu machen und sie für dieses Thema zu sensibilisieren. Ein Punkt Abzug für einen Schreibstil , der durch seine Unstrukturiertheit in Bezug auf Nebenprotagonisten den Autor ein wenig unschmeichelhaft dastehen lässt.

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Veröffentlicht am 04.06.2022

Wege des Lebens

Ein unendlich kurzer Sommer
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Ein "unendlich kurzer Sommer", ist ein Buch über Selbstfindung, und worüber man sich definiert. Über familiäre Bande, Gene, Handicaps oder Launen.
Oder über sich selbst, sein Inneres , seine Träume und ...

Ein "unendlich kurzer Sommer", ist ein Buch über Selbstfindung, und worüber man sich definiert. Über familiäre Bande, Gene, Handicaps oder Launen.
Oder über sich selbst, sein Inneres , seine Träume und Ziele.
Lale strandet nach einem großen Verlust auf einem einsamen Campingplatz. Der Besitzer Gustav schleicht sich mit seiner schrulligen Art in ihr Herz und langsam erkennt sie ihren Weg.
Gustav ist seinen Weg schon gegangen, leider hat er einige Abzweigungen falsch genommen und trauert dieser Sehnsucht nach dem richtigen Weg hinterher, zumal er auch keine Möglichkeit mehr hat, anzuhalten und umzukehren, die richtige Abzweigung doch noch zu nehmen. Christophes Weg zum Campingplatz führte um die halbe Welt, und hier findet er den Weg, den seine Gene für ihn vorherbestimmt haben.
Lukas wird nie so weit gehen können, wie andere. Er hat ein Handicap, und muss seinen Weg im Leben mit Bedacht wählen.
Den roten Faden dieses Buches über Wege des Lebens und des Herzens fand ich zauberhaft und wundervoll. Der Schreibstil ist zwar unaufgeregt, aber bildlich und emotional. Bedauerlicherweise bin ich mit der Protagonistin überhaupt nicht warm geworden. Null. Sie hätte von mir aus gerne weiter in der Grube liegen und schlafen können, ich hätte das Buch lieber nur mit den restlichen Protagonisten fertig gelesen.
Kalt und abweisend kommt sie rüber, die Lale und genau hier liegt mein Problem mit ihr. Diese Kälte und die Mauern um sie herum zogen sich durch das gesamte Buch, sodass sie überhaupt nicht zum Rest des Settings gepasst hat. Natürlich kann man als Leser ihre Ängste, Sorgen und ihre Trauer nachvollziehen, allerdings blieb bei mir durch die sehr kalte und beschreibende Charakterisierung keinerlei Empathie über.
Ich musste das Buch zwischendurch immer ein wenig zur Seite legen, und meinen Unmut über die Protagonistin verrauchen lassen , bevor ich mit Christophe, Günther, James und Lukas wieder auf den Campingplatz zurückkehren konnte.

Fazit: Ein wunderschönes Buch über Selbstfindung , leider mit einer Protagonistin mit der ich nicht warm geworden bin. Vier sommerliche Sterne

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