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Veröffentlicht am 16.07.2022

Leider kaum Emotionen bei mir angekommen

Blindfisch
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Blindfisch behandelt ein ernstes Thema, zu dem ich bis dato noch kein anderes Buch gelesen hatte. Es geht um Lon, kämpfend mit der Diagnose Usher-Syndrom, mit der fortschreitende Taub- und Blindheit einhergehen. ...

Blindfisch behandelt ein ernstes Thema, zu dem ich bis dato noch kein anderes Buch gelesen hatte. Es geht um Lon, kämpfend mit der Diagnose Usher-Syndrom, mit der fortschreitende Taub- und Blindheit einhergehen. Ein Albtraum, der für Lon wahr wird.
Angesichts dieses Themas hätte ich gedacht, die Geschichte wird hochemotional, ergreifend, packend, zerstörend. Dass ich weinen und mitleiden würde, dass ich mich danach erst einmal würde sammeln müssen. Allerdings kam es leider anders.

Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig, abgehackt und zugleich aber trotzdem persönlich, meistens leider, wenn auch nicht unerwartet, sehr bitter. Keine "normale" Erzählung in dem Sinne, sondern eine Aneinanderreihung von Gedankenfetzen, was ich mir manchmal den Fluss etwas vermiest hat. Aber nach ein paar Kapiteln ging es zumindest stilistisch bergauf.

Das Hauptproblem, weshalb bei mir keine Gefühle aufkamen, war Lon selbst. Dadurch, dass alles verdrängt wird und sich keine Emotionen eingestanden werden, kommt auch bei den Lesenden nichts an. Man wartet lange auf einen, wie ich finde, irgendwann überfälligen Gefühlsausbruch, auf eine Erkenntnis, dass man sein Leben so nicht weiterführen kann. Dass man sich Hilfe suchen sollte. Leider war mir durch dieses Unverständnis meinerseits keine enge Bindung zu Lon möglich, worunter letztendlich die Intensität und auch die Tiefe der Geschichte extrem gelitten haben.

Auch die anderen Figuren neben Lon, seien es Familie oder Freunde, konnten bei mir nicht punkten. Die kurzen, abgehackten Kapitel, die zwar ein schnelles Vorankommen ermöglichen, lassen auf der anderen Seite nicht viel Platz für ausführliche Erklärungen oder Details. Gefühlt die Hälfte der Seiten ist halb leer, und das tut bei einem Preis von 18€ schon extrem weh. Man hätte die freien Seiten lieber für mehr Geschichte nutzen sollen, für mehr Gefühl, mehr Bindung, einfach mehr.

Was ich sehr gut gelungen fand, waren Lons Beschreibungen bezüglich der schwindenden Sehkraft. Für einen normal sehenden Menschen annähernd unvorstellbar, aber hier gut nachvollziehbar dargestellt. Aber auch an dieser Stelle ein kleiner Kritikpunkt, denn Lons Berichte dazu häufen sich seitenweise. Natürlich ist es wichtig, für die Lesenden die Schwierigkeiten im Alltag zu verdeutlichen, sie greifbar zu machen. Aber ständig zu lesen, wie schlecht alles funktioniert und dann hinnehmen zu müssen, dass aber von Protagonisten-Seite nichts passiert, ist frustrierend.

Mein Fazit:
Es hätte viel mehr Potential für Gefühle und Verbindungen zu den Figuren gegeben. Die Beziehung zu Lon blieb blass und flach, Emotionen kamen leider keine bei mir an und auch wenn ich den Schreibstil nach etwas Gewöhnung interessant fand und dem Geschehen gut folgen konnte, so hat diese abgehackte Berichterstattung mit ständigen Wiederholungen bei mir nicht gerade Begeisterung ausgelöst. Das Thema an sich finde ich aber auf jeden Fall wichtig und ich bin dankbar für diesen Einblick.
Leider lande ich am Ende nur bei 2,5 von von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.07.2022

Leider nix für mich

Still missing you
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Still missing you hat mich im Vorfeld unheimlich neugierig gemacht. Die Thematik mit dem Hotel erinnerte mich ein klein wenig an das Ende von Love, Rosie, ich hatte sofort ein Bild eines malerischen, liebevoll ...

Still missing you hat mich im Vorfeld unheimlich neugierig gemacht. Die Thematik mit dem Hotel erinnerte mich ein klein wenig an das Ende von Love, Rosie, ich hatte sofort ein Bild eines malerischen, liebevoll renovierten Gebäudes vor Augen und war schockverliebt. Auch der Konflikt mit den Pflegegeschwistern klang spannend, daher war mir klar, ich muss dieses Buch lesen.

Die Protagonistin Hazel gefiel mir insgesamt recht gut. Sie ist mutig und geradeheraus, zumindest wenn es nicht gerade um ihre Gefühle geht. Sie war nicht das Mauerblümchen von nebenan, sondern hat ihren eigenen, ausgeprägten Willen. Was mich an ihr allerdings extrem gestört hat, nicht so sehr an ihr als Person sondern viel mehr am Umgang anderer Personen mit ihr, ist, dass ständig, also wirklich ständig ihr Körper kommentiert wird. Es geht um Ärsche, Brüste, Kurven, Ausschnitte, und alles wird angestarrt und bewertet, nicht nur von den unsympathischen Menschen, bei denen man es fast schon erwarten könnte, sondern auch vom potenziellen Love Interest. Diese Reduzierung von Hazel auf ihr Äußeres hat mich schier in den Wahnsinn getrieben und mir oft sehr schlechte Laune beschert.

Ebenso furchtbar fand ich den Umgang von Hazels Pflegegeschwistern mit ihr, vor allem dann, wenn die Pflegemutter ins Spiel kam. Sie formierten sich ständig zu einer eingeschworenen Wand, die Hazel abblockt, egal was sie zu sagen hat. Egal, wie sehr sie offensichtlich verletzt wurde, es wurden andauernd die Augen davor verschlossen, wie ekelhaft mit ihr umgegangen wird, wie abfällig über sie und vor allem auch mit ihr gesprochen wird. „Du bist zu emotional“, heißt es dann. Was den Umgang mit der Pflegemutter angeht, hätte sie sowieso eine zu kurze Lunte. Hallo? Geht es noch? Das Mädchen wird aufs Übelste beleidigt und übergangen, und dann heißt es, sie solle sich nicht so anstellen. Ja, danke auch.

Die paar Nebenfiguren, die auf Hazels Seite sind, sind Zucker pur, aber auch die konnten den Hass, die schlechte Stimmung und die Familienprobleme, die sich durch das komplette Buch ziehen, leider nicht dämpfen. Ebenso wie die Plot Twists mich nicht wirklich überraschen konnten, sondern etwas erzwungen wirkten.
Ich mochte den Stil der Autorin, das Buch war wirklich angenehm leicht zu lesen. Aber inhaltlich war es leider so gar nicht meins, so sehr ich auch gewollt habe.
Es reicht leider nur für 2,5 und gerundet dann für 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.03.2022

Ich wollte es wirklich mögen

Legend Academy, Band 1: Fluchbrecher
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Legend Academy und ich standen schon von vornherein unter keinem guten Stern. Nina MacKay hat es bisher sowohl geschafft, mich grenzenlos zu begeistern, als auch mich maßlos zu enttäuschen, daher war ich ...

Legend Academy und ich standen schon von vornherein unter keinem guten Stern. Nina MacKay hat es bisher sowohl geschafft, mich grenzenlos zu begeistern, als auch mich maßlos zu enttäuschen, daher war ich vorsichtig bei ihrem neusten Buch. Im Nachhinein kann ich sagen, mein Zögern war leider auch zurecht, so gern ich das Buch auch gemocht hätte.

Graylee machte auf den ersten Blick einen sehr sympathischen Eindruck auf mich. Rebellisch, ein wenig selbstironisch, so gefallen die Protagonisten mir. Sie mausert sich allerdings leider schon sehr bald zum typisch schmachtenden Opfer ihrer eigenen Triebe, auch wenn sie ihren Biss zum Glück nicht komplett verliert. Sie kämpft weiter, lässt sich nicht unterkriegen, auch wenn gefühlt das ganze Internat gegen sie arbeitet.

Die Akademie machte im ersten Drittel noch einen faszinierenden Eindruck auf mich. Ich habe die Kolibris geliebt, die Atmosphäre und das Zusammenspiel mit Graylees Zimmernachbarin waren ganz cool und ich habe mich darauf gefreut, endlich ganz viel über die verschiedenen Mythen, ihre Herkunft, ihre Kräfte zu erfahren und vor allem auch darüber, wer Graylee eigentlich ist.
Als Leser wurde man jedoch, wie ich finde, extrem in der Luft hängen gelassen. Man wurde nur einmal grob in das Thema eingeführt, ebenso grob und lieblos wie Graylee von ihren Mitschülern, und alles danach blieb für mich zu vage und undurchschaubar. Ein bisschen Mysterium ist ja schön und gut, aber wenn ich die Personen um mich herum nicht richtig greifen und einschätzen kann, nervt mich das.

Womit wir schon beim nächsten Thema wären, den Mitschülern. Mich hat kaum etwas so aggressiv gemacht, wie der Umgang von Graylees Mitmenschen mit ihr. Ich konnte bei vielen von ihnen nicht mal begreifen, warum sie das Mädchen anscheinend so sehr hassen, dass sie sie ständig in die Pfanne hauen, beleidigen und niedermachen müssen. Dann gab es die, die vermeintlich auf ihrer Seite waren, aber irgendwie auch doch nicht (was zum Teufel?) und eine kleine Truppe, die hinter ihr steht.
Und dann die Lehrer.. nun ja. Die hätte man auch gut und gern streichen können, denn hilfreich ist keiner von denen. Graylee schwebt in Lebensgefahr, aber nimmt das einer ernst? Nö. Alles nur ein Missverständnis, Einbildung oder eine dicke, fette Lüge, je nach Situation. Ich musste mich stellenweise arg zusammenreißen, um nicht irgendwas kaputt zu machen.

Nun habe ich jede Menge gemeckert und vielleicht fragt ihr euch vielleicht (zurecht), warum ich dem Buch trotzdem noch 3 Sterne gegeben habe. Das ist so ein Gefühlsding. Ich fand es trotz allem irgendwie spannend, war, wenn ich nicht gerade jemanden boxen wollte, amüsiert und habe inständig zum Ende hin noch auf Klarheit oder zumindest einen kleinen Lichtblick gehofft.

Mein Fazit:
Ich werde bei der Fortsetzung wohl passen müssen, auch wenn ich nicht leugnen kann, dass ich neugierig bin, wie es weitergeht. Ich glaube einfach, es gibt nichts, was den Folgeband zu einem Highlight für mich machen könnte, und das bräuchte es, um dieses Buch für mich auszugleichen.
Von mir gibt es 2,5, und wo keine halben Sterne möglich sind mit beiden Augen geschlossen gerundete 3 von 5 Sternen für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 16.02.2022

Schwierig

Der fürsorgliche Mr. Cave
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Matt Haig hat bei mir bisher zwiespältige Emotionen ausgelöst. Manche Bücher habe ich geliebt, andere fand ich eher mittelmäßig. Das macht es im Vorfeld schwer zu beurteilen, ob ich das Buch genießen könnte ...

Matt Haig hat bei mir bisher zwiespältige Emotionen ausgelöst. Manche Bücher habe ich geliebt, andere fand ich eher mittelmäßig. Das macht es im Vorfeld schwer zu beurteilen, ob ich das Buch genießen könnte oder nicht, ich muss es einfach probieren. Mr. Cave hat anfangs noch Höhen und Tiefen gehabt, die sich aber mit der Zeit leider immer mehr zu Tiefen wandelten.

Mr. Cave ist ein.. besonderer Mann. Einerseits hat man als Leser am Anfang Mitleid mit ihm, weil er schon einen großen Teil seiner Familie auf tragische Weise verloren hat. Man mag sich diesen Verlust gar nicht ausmalen, vor allem wenn man später noch die genaueren Hintergründe erfährt. Er hat ein großes Paket zu tragen und ich konnte die überfürsorgliche Art, die Mr. Cave seiner Tochter gegenüber an den Tag legt, zumindest in ihrer Grundstruktur nachvollziehen. Allerdings nimmt diese Fürsorge, wie man schon im Klappentext erahnen kann, sehr bald besorgniserregende Züge an.

Der Verlauf des Handelns von Mr. Cave kam für mich nicht überraschend, das große Finale inklusive. Ich habe schon damit gerechnet, dass geschieht, was geschieht, aber ich bin dennoch schockiert gewesen über die beklemmenden Gefühle, die bedrückende Stimmung, die sich bei mir breit machte, während ich zusammen mit Mr. Cave sehenden Auges in die Katastrophe rannte.

Psychologisch gesehen ist das sicherlich ein recht interessantes Buch. Zu sehen, wie ein Mensch sich langsam aber sicher verändert, wie er immer mehr abrutscht, wie er sich selbst in seinem Wahn verliert, war auf verdrehte Weise spannend, aber dennoch fehlte mir über weite Strecken einfach das tiefere Verständnis für den Protagonisten. Ich konnte diese Besessenheit, diese Angst und das krankhafte Bedürfnis nach Schutz der Tochter nicht nachvollziehen und habe mit Schrecken verfolgt, wie Terence vom fürsorglichen Vater zur beängstigenden Gestalt wird.
Ich wollte mich auch nicht in ihn hineinversetzen und die Geschichte hat mich mehr schockiert als begeistert. Was bei mir anfangs noch Faszination war, schlug sehr schnell in ein fassungsloses Kopfschütteln um.

Mein Fazit:
Ich bin wirklich unentschlossen, wie ich dieses Buch bewerten soll. Die Geschichte hat etwas sehr, sehr Bedrückendes, aber das ist ja auch genau so gewollt und sie behandelt zugleich wichtige Themen. Dennoch konnte ich mich nicht für Mr. Cave erwärmen, so traurig sein Schicksal auch sein mag.
Ich kann leider nicht mehr als 2,5 Sterne vergeben, das Buch war nichts für mich. Dennoch wird das nicht das letzte Buch von Matt Haig für mich gewesen sein, denn ich weiß, dass der Autor durchaus das Potenzial hat, mich zu begeistern.

Veröffentlicht am 10.02.2022

Hoffentlich wird Band 2 anders

Dunbridge Academy - Anywhere
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Eigentlich liebe ich Internatsgeschichten. Und wenn eine Rezension schon mit dem Wort Eigentlich beginnt, sollte bereits herausklingen, dass danach ein Aber folgt. Dieses Aber war die Protagonistin, das ...

Eigentlich liebe ich Internatsgeschichten. Und wenn eine Rezension schon mit dem Wort Eigentlich beginnt, sollte bereits herausklingen, dass danach ein Aber folgt. Dieses Aber war die Protagonistin, das Aber waren viele Kleinigkeiten, über die ich mich geärgert habe, dieses Aber war ein Handlungsstrang, der für mich ungenügend und zu früh abgewürgt wurde, dieses Aber war ein dramatisches Vorkommnis im letzten Drittel des Buches, was mich nicht annähernd so berührt hat, wie ich es mir gewünscht hätte. Okay, es sind ein paar mehr Aber's.

Ich starte mal ganz vorn, mit den Protagonisten und deren Beziehung. Emma und Henry haben einen schwierigen Stand, wenn man das so sagen kann ohne zu spoilern. Sie wollen sich, aber dürfen sich nicht haben, bzw. Henry darf Emma nicht haben. Das hält die beiden ungeachtet jeglicher moralischer Regeln aber nicht davon ab, dennoch herumzuturteln und Körperkontakt zu genießen. Bis zu einem gewissen Grad habe ich mich über die heimlichen Blicke und die Anziehung nicht aufgeregt, aber eine Szene hat den Bogen eindeutig überspannt. Die Beziehung der beiden konnte mich im Großen und Ganzen leider nicht richtig überzeugen und in Anbetracht ihrer Taten freute ich mich auch nicht für sie, als sie schlussendlich zusammenfanden. Ich wurde nicht berührt, nur verärgert.

Was schade war, denn Henry ist an und für sich ein ganz netter Kerl, ein Good Guy, der sich nicht zu schade ist, auch mal ein paar Tränen zu weinen. Eine wirklich erholsame Abwechslung verglichen mit all den harten Typen, die nicht mal auf der Beerdigung ihrer eigenen Testikeln mit der Wimper zucken würden.
Auch Emma wirkt anfangs noch echt sympathisch, ich bewundere jeden, der sich entschließt, ein Auslandsjahr an einer anderen Schule zu machen, mit deren Sprache man nicht aufgewachsen ist. Doch die Ziele, die sie zunächst mit einer ungesunden Besessenheit verfolgt, werden für meinen Geschmack schon viel zu früh aufgelöst und sie sieht sich sehr oft in der Opferrolle, wenngleich sie fantastische Freunde hat, die ihr den Rücken stärken und in Schutz nehmen. Zum Ende des Buches hin trifft sie eine folgenschwere und unendlich dumme Entscheidung, über die ich einfach nur fassungslos den Kopf geschüttelt habe. Spätestens da war jeder Respekt, jeder Funken Bewunderung vom Anfang getilgt.

Um mal etwas positives zu formulieren: Ich liebe das Setting und die Nebenfiguren sehr. Die Academy mit all ihren versteckten Orten und Gängen, dieses charmante alte Gemäuer mit Traum-Bibliothek, ausladenden Gärten, all das hatte ich sehr, sehr gern vor Augen. Ich habe mich zeitweise ebenfalls dort hin gewünscht, einfach um ein wenig ungestört durch die Gegend zu flanieren und auf Entdeckungstour zu gehen.
Die Freunde von Henry und Emma sind mir oft sehr viel lieber gewesen als die Protagonisten selbst. Tori und Sinclair, die ebenfalls in einem der Bände eine Hauptrolle spielen, sind absolute Goldstücke. Ich liebe ihren Humor, ihre sorglose Art und ihre bedingungslose Loyalität und Freundschaft den beiden Hauptfiguren gegenüber. Sie sind einfach genau die Art von Freunden, die man sich für Protagonisten wünschen würde. Grace, die leider soweit ich weiß keinen eigenen Band bekommt, ist meine heimliche Heldin des ganzen Bandes und ich empfinde grenzenlosen Respekt für sie. Wenn ihr das Buch lest, werdet ihr wissen, warum.

Wie schon erwähnt, wird Emmas eigentliches Vorhaben bezüglich ihres Vaters für meinen Geschmack viel zu schnell und unkompliziert abgehakt. Das hatte ich mir in Anbetracht des Klappentextes etwas umfangreicher vorgestellt. Ich blieb emotional die ganze Zeit recht weit außen vor, konnte mich nicht in die Figuren hineinversetzen und habe auch nur wenig mit ihnen mitgefiebert. Entsprechend hat das Drama um Henry, was sich gegen Ende noch auftut, mich leider auch sehr viel kälter gelassen, als ich mir das gewünscht hätte. Die Autorin schreibt an dem Punkt auf technischer Ebene wirklich gut, sie lässt seine Gefühle authentisch und nachvollziehbar wirken, doch auf tieferer Ebene berührt haben sie mich einfach nicht.

Mein Fazit:
Die Hauptfiguren und ihre Beziehung konnten mich leider nicht zu 100% von sich überzeugen, dem gegenüber standen das wundervolle Setting und die großartigen Nebenfiguren, die die Geschichte wieder etwas gerettet haben. Ist man erstmal in einem Lesefluss, lässt sich das Buch gut wegarbeiten, mir gefiel der Schreibstil der Autorin. Ich mochte die Idee hinter der Geschichte, aber die Umsetzung hakte leider an einigen Stellen für mich.
Mit zwei zugedrückten Augen vergebe ich noch 2,5 und gerundet dann 3 von 5 Sternen, freue mich aber dennoch zugleich sehr auf den zweiten Band, auf Tori und Sinclair.

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