Konnte mich gut unterhalten
Mit Rosen bedachtJennifer Benkau ist ja für ihre Fantasy Romane bekannt wie beispielsweise Marmorkuss. Nun wagt sie sich also an einen Thriller. Da ich aber noch kein Buch bisher von ihr gelesen hatte, habe ich natürlich ...
Jennifer Benkau ist ja für ihre Fantasy Romane bekannt wie beispielsweise Marmorkuss. Nun wagt sie sich also an einen Thriller. Da ich aber noch kein Buch bisher von ihr gelesen hatte, habe ich natürlich keinen Vergleich. Ich kann aber sagen, dass mir ihr Schreibstil gut gefällt. Sie schreibt „Mit Rosen bedacht“ aus der Ich-Perspektive und wir bekommen somit einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühlswelt von der Protagonistin Wanda. Besonders gut hat mir gefallen, dass sie abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit schreibt. Die zwei Zeiten nähern sich immer mehr an und erzählen zugleich die Kennenlerngeschichte von Wanda und Karim als auch die aktuelle Situation, in der Karim ja im Koma liegt.
Wanda ist zahlenverrückt und ordnungsliebend. Sie ist eine Referendarin an einer Grundschule und sieht immer das Gute in einem Menschen. An manchen Stellen könnte man sie schon als naiv bezeichnen. Denn sie nimmt sehr oft Aussagen von Karim einfach so hin ohne sie zu hinterfragen. So weiß sie zum Beispiel lange Zeit nicht wo Karim arbeitet oder ob er Geschwister hat. Auch als die beiden schon zusammen sind lässt sie sich sehr schnell von ihm „abspeisen“ und hakt nicht nach. Natürlich weiß ich, dass es tatsächlich solche Frauen gibt, die ihren Partner nicht bedrängen wollen und aus Angst ihn zu verlieren manche Dinge einfach als gegeben hinnehmen. Für mich allerdings war es manchmal doch sehr befremdlich, da ich eher zu der Sorte Frauen gehöre, die alles über ihren Partner wissen wollen. Und da gehören nun mal auch seine Vergangenheit und seine Familie dazu. Aber Wanda ist so fasziniert von Karim, dass sie nicht weiter nachhakt. Leider kam mir Wanda meistens doch eher als gefühlskalter Mensch rüber. Ich hatte nicht wirklich das Gefühl mit ihr leiden zu können. Man sollte doch meinen, dass wenn der Verlobte im Sterben liegt man so richtig leiden würde. Das kam überhaupt nicht rüber und das fand ich doch sehr schade. Hier hätte ich mir mehr Dramatik und Herzschmerz gewünscht.
Jennifer Benkau ist es auf jeden Fall gelungen die Spannung aufzubauen. Auch wenn das leider erst ab der Mitte des Buches der Fall ist. Die ersten paar Kapitel haben sich echt hingezogen und es passierte einfach nichts. Klar, wir durften miterleben wie die beiden sich kennenlernten und das fand ich auch echt schön, aber in der Gegenwart passierte echt lange Zeit einfach nichts Besonderes und so fühlte ich mich in diesen Teilen des Buches doch schon eher gelangweilt. Das ändert sich alledings wie gesagt ab ca. der Hälfte es Buches. Auf einmal ist in Karim’s Leben nichts mehr stimmig und Wanda erlebt eine böse Überraschung nach der anderen. Als Leser rätselt man natürlich die ganze Zeit mit und ich habe sehr lange einen Verdacht gehabt. Dieser hat sich allerdings gar nicht bestätigt :D Das war auch der Punkt, der mir auch richtig gut gefallen hat. Die Auflösung ist für mich echt unerwartet gewesen und führte nochmal zu richtiger Spannung gen Ende des Buches.
Alles in allem ist „Mit Rosen bedacht“ ein gelungener Thriller. Auch wenn ich denke, dass es wohl eher was für Thriller Einsteiger ist, weil der Roman leider doch in den ersten Zügen eher fad und langweilig wirkt. Zum Ende hin wird es aber richtig gut und ich konnte endlich mitfiebern und miträtseln und war von dem Ende doch positiv überrascht.
Daher bekommt „Mit Rosen bedacht“ auch gut 4 von 5 Punkten von mir.