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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2022

Diese Agenten behalten den Überblick und sind wahre Retter in der Not

Animal Agents - Retter im Verborgenen (Animal Agents, Bd. 1)
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In den Zeiten von Paw Patrol und Superpets scheinen auf den ersten Blick auch die Animal Agents, mit einem ähnlichen Konzept, diesmal in Buchform, eher einfach gestrickte Superheldenabenteuer zu bestehen ...

In den Zeiten von Paw Patrol und Superpets scheinen auf den ersten Blick auch die Animal Agents, mit einem ähnlichen Konzept, diesmal in Buchform, eher einfach gestrickte Superheldenabenteuer zu bestehen und am Ende ist alles wieder gut. Doch das ist hier dann doch ziemlich anders. Die versammelten Agenten, die Hunde Doozer und Berry, der Papagei Quiri und die Katze Yoko fühlen sich verantwortlich für die Erde und alle ihre Bewohner, sowohl die Tiere wie auch die Menschen, wobei die Gefahr dafür, dass alles seine gesunde Balance verliert, in erster Linie von den Menschen ausgeht. Ganz konkret plant in diesem ersten Band der angedachten Reihe eine Firma, Bienen durch Roboter zu ersetzen. Und das soll nur der Anfang sein. Die Animal Agents müssen natürlich verhindern, dass dies tatsächlich umgesetzt wird und dazu ist ein sehr spannendes actionreiches Abenteuer zu durchstehen, lebendig und bildhaft erzählt. Und ein ganz besonderer Charme offenbart sich aus der beschriebenen Perspektive durch die Tiere, wenn wir Menschen Fellwechsler sind und ein Schiff als Schwimminsel daherkommt. Das, um was es hier geht, das hat schon eine ernste Note und das kommt auch angemessen zum Ausdruck. Es macht die Animal Agents ja auch ein wenig anders und das darf ruhig so sein. Und gerade für die erwachsenen Vor-oder Mitleser ist das auf sich selbst schauen, wenn natürlich auch in sehr vereinfachter Form mit ein bisschen sehr stark abgerenztem Gut und Böse, durchaus ein paar Extragedanken wert.

Veröffentlicht am 16.07.2022

Zur Sklavin gemacht und trotzdem ein freies Wesen

Das Mädchen von Agunt
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Diese hier in seiner Hörbuchform präsentierte Geschichte erzählt von den Gegebenheiten in der Stadt Aguntum, 150 n.Chr.. Rom, unter deren Regentschaft Südtirol zur damaligen Zeit stand, ist weit und so ...

Diese hier in seiner Hörbuchform präsentierte Geschichte erzählt von den Gegebenheiten in der Stadt Aguntum, 150 n.Chr.. Rom, unter deren Regentschaft Südtirol zur damaligen Zeit stand, ist weit und so hat der Bürgermeister der Stadt inzwischen alle Fäden in der Hand und Recht und Gesetz kommen immer mehr abhanden. Doch dann erscheinen zwei neue Protagonisten, aus Rom angereist, in der Stadt, der eine um hier eine im staatlich zugewiesene Aufgabe zur Sicherheit der Straßen anzutreten, der andere, um einen Weg zu finden, einen weiteren ihm persönlich angetanenen Betrug des Bürgermeisters zu stoppen. Und so bekommt die Gruppe der rechtschaffenen Bürger Zulauf und eine spannende Geschichte rund um Macht, Intrigen, Unterjochung und gar Mord nimmt ihren Lauf. Und das Mädchen von Agunt, Cincia, eine gerade ins Slaventum gezwungene junge Frau, spielt dabei eine sehr entscheidene Rolle.
Eine sehr unterhaltsame Geschichte, von der Sprecherin des Hörbuchs passend umgesetzt. Die unterschiedliche Stimmgebung beim Auftreten der einzelnen Personen, dazu der ruhige Erzählton, der trotzdem richtig Spannung erzeugt, es war mir eine Freude und hat auf jeden Fall überzeugt.

  • Einzelne Kategorien
  • Geschichte
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  • Sprecherin
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Cover
Veröffentlicht am 27.04.2022

Auch eine Liebesgeschichte, in Versform vorgetragen

Verheizte Herzen
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Ana hatte einen geheimen Geliebten und der ist jetzt tot. Teilen kann sie ihre Trauer mit keinem und dann soll sie auch noch als Testamentsvollstreckerin agieren. So hat sie natürlich auch zu Rebecca, ...

Ana hatte einen geheimen Geliebten und der ist jetzt tot. Teilen kann sie ihre Trauer mit keinem und dann soll sie auch noch als Testamentsvollstreckerin agieren. So hat sie natürlich auch zu Rebecca, der sozusagen rechtmäßig trauernden Ehefrau, näheren Kontakt. Deren Trauer ist eigentlich ihre Trauer und was sich da als einer Art Obsession in Ani aufbaut, lässt für den Ausgang der Geschichte nichts Gutes ahnen.
Dies ist die überschaubar gehaltende, schon von einer inneren Spannung durchzogene Geschichte, die hier erzählt wird. Das Außergewöhnliche daran ist die Form. Rein in Versen nimmt dieser Roman seinen Lauf. Und die anfänglichen Zweifel, ob diese Kunstform des geschriebenen Worts tatsächlich die ganze Geschichte 'durchstehen' würde, sowohl bzgl. der Handlung wie auch auf emotionaler Ebene, sie haben sich schnell zerstreut. Manchmal haben die Verse in Passagen an einen Rap erinnert, ohne Regeln, mit Gedankensprüngen, die gerade so gar nichts mit der augenblicklichen Situation zu tun hatten, aber eben da waren, in diesem Moment. Und das wiederum hat zu zusätzlicher Nähe geführt, für die Geschichte selbst.
Dieses 'Experiment' hat viel Spaß gemacht und absolut überzeugt.
Ist mal etwas ganz anders!

Veröffentlicht am 24.04.2022

Auch das ist leider wohl das echte Leben, immer noch

Nachtschwärmerin
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Die noch minderjährige Kiara und ihr Bruder Marcus müssen sich allein durchs Leben schlagen. Ihr Vater ist tot und ihre Mutter wurde nach einem Selbstmordversuch in einer entsprechenden Einrichtung untergebracht. ...

Die noch minderjährige Kiara und ihr Bruder Marcus müssen sich allein durchs Leben schlagen. Ihr Vater ist tot und ihre Mutter wurde nach einem Selbstmordversuch in einer entsprechenden Einrichtung untergebracht. Eigentlich wollte Marcus für sie beide 'alles auf die Reihe' bringen, doch er träumt sich nur so durch den Tag. Ja, irgendwann wird er ein großer Rapper sein und dann wird für sie beide alles gut. Aber das Leben ist jetzt und so versucht Kiara nun selbst, auf ehrlichem Weg genug Geld für Miete und Essen zu verdienen. Doch da hat sie keine Chance. Und so bleibt letztendlich nur die Prostitution, für Kira allerdings nur der Beginn eines grauenhaften Albtraums. Und was die Gesellschaft in Form ihrer Institutionen dann macht, mit der jungen Frau, das ist nur schwer zu verkraften.
Diese Geschichte, hier in einer fiktiven Form aufgeschrieben, aber teilweise auf wahren Begebenheiten beruhend, erzählt Kiras Erleiden sehr echt, intensiv und brutal nah dran. An einigen Stellen hätte man sich fast gewünscht, ein wenig mehr Abstand zugestanden bekommen zu haben. Das Buch ist ein Debütroman, der Aufmerksamkeit erregt und einem das Anliegen der jungen Autorin sehr bewusst macht. Der Schreibstil, den sie dabei anwendet, er ist nicht immer ganz glücklich gewählt und dient der Sache an sich nicht nur in positivem Sinne. Mit ein bisschen mehr Ruhe, vielleicht auch etwas weniger Wut im eigenen Herzen, hätte man die Focussierung auf das Wesentliche für den Leser vielleicht etwas einfacher gestalten können, aber ich bin mir sicher, auch so wird der Roman die Menschen erreichen.
Und ich hoffe, mit viel positiver Erwartung, bald wieder, mit einem neuen Buch, von Leila Mottley zu hören.

Veröffentlicht am 14.04.2022

Da hat jemand immer viel zu tun und auch das ist ein Weg, mit seiner Trauer umzugehen

Auf dem Gipfel wachsen Chinanudeln
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Elmo ist 11 Jahre alt und lebt in Berlin. Hier in seinem Viertel, seinem Kiez, ist nicht gerade die feine und gutsituierte Gesellschaft zu Hause, aber die Menschen um ihn herum sind schon sehr in Ordnung, ...

Elmo ist 11 Jahre alt und lebt in Berlin. Hier in seinem Viertel, seinem Kiez, ist nicht gerade die feine und gutsituierte Gesellschaft zu Hause, aber die Menschen um ihn herum sind schon sehr in Ordnung, verstehen es, mit dem Leben fertig zu werden, mal halt mehr oder auch mal weniger. Im Moment kann Elmo dieses Umfeld gut gebrauchen, denn etwas Schlimmes ist passiert. Sein Bruder ist ums Leben gekommen und seine Mutter, seine große Schwester und er trauern natürlich sehr. Elmo selbst versucht, immer irgendetwas zu tun zu haben und da er ja Detektiv ist,- eine Kiste mit Detektivgeschichten, die er mal geschenkt bekommen hat, hat ihn dazu inspiriert -, findet sich da jede Menge, was man suchen und teilweise auch finden kann. Dadurch hat er auch Idefix kennengelernt, einen Hund, von dem er sich wünschen würde, dass es sein Hund wäre und mit dem er sich richtig gut versteht. Und das kann man durchaus wörtlich nehmen. Außerdem soll Elmo die Tochter vom Idefix's Herrchen finden und dann doch wieder nicht, eine Ampel muss repariert werden, ein Computergame spielt auch noch eine Rolle und dann ist da noch Tuna. Die ist ziemlich cool, hilft Elmo nicht nur bei seinen Recherchen und ist bald eine echte Freundin.
Man sieht, hier ist wirklich etwas los. Es macht Spaß, das alles mitzuerleben und obwohl es schon irgendwie ein Abenteuer ist, bei dem einem auch nie langweilig wird, ist das, was da passiert auch irgendwie einfach ziemlich normal und das bringt viel Nähe herüber. So wirklich einen roten Faden hat die Geschichte allerdings nicht. Man sollte jetzt auch keine klassische Detektivstory erwarten und am Ende bleiben einige Fragen, auf die man eine Antwort erwartet hätte, einfach offen. Da kann man sagen, ok, so freue mich mich noch mehr auf den nächsten Band, denn Elmo soll uns durch eine ganze Buchreihe begleiten. Es könnte aber auch sein, einige fühlen sich hier um ein Ende gebracht.
Also ich finde, Elmo ist ein richtig netter Kerl und zusammen mit seinem Drumherum werden die nächsten Folgen bestimmt eine Menge Lesespaß zu bieten haben. Freuen wir uns auf ein Wiedersehen!