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Veröffentlicht am 16.07.2022

Mitlaufen, wegsehen und verdrängen

Die karierten Mädchen
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Es fällt mir bei diesem Buch sehr schwer eine aussagekräftige Rezension zu verfassen, weil ich nicht zu viel vom Inhalt verraten möchte. Aber ohne inhaltliche Bezüge kann ich meine Meinung schlecht ...

Es fällt mir bei diesem Buch sehr schwer eine aussagekräftige Rezension zu verfassen, weil ich nicht zu viel vom Inhalt verraten möchte. Aber ohne inhaltliche Bezüge kann ich meine Meinung schlecht darstellen. Der Inhalt ist hier einfach wesentlich.

Ich finde es auch sehr schade, dass dieses Buch als Triologie daherkommt, dementsprechend offen ist das Ende und lässt mich unbefriedigt zurück. Ein paar Seiten mehr und eine in sich abgeschlossene Geschichte fände ich in diesem Fall sehr wünschenswert.

Das Buch ist sehr fesselnd geschrieben, ich bin hindurch gerast, immer in der Hoffnung, ich möge den Silberstreif der guten, mutigen Menschen finden.

Dieses Buch legt für mich sehr eindrucksvoll ein Zeugnis darüber ab, warum sich der Nationalsozialismus etablieren konnte, es zeigt, was die Deutschen doch für ein furchtbares Volk der Mitläufer und Wegseher waren. Die Gräuel des Krieges und der Judenverfolgung und der umfassenden Unmenschlichkeit sind nicht nur Hitler und seiner SS und SA anzulasten, nein, ein jeder trug daran seine Mitschuld, ein jeder unserer Großeltern.
Und das innerfamiliäre Schweigen, das Verdrängen ist ganz furchtbar typisch.

Mich hat dieses Buch sehr bewegt, ich fand es ganz schrecklich, einfach weil die beschriebene Zeit (sehr gut recherchiert) ganz furchtbar war. Ich bin froh, dass es zu Ende ist.

Ich schäme mich Deutsche zu sein, ich schäme mich, auch in meiner Familie Mitläufer und Wegseher zu haben.

Ich erziehe meine Kinder zu mehr Mut und politischem und gesellschaftlichem Interesse, ich hoffe, es wird nie wieder so eine Zeit des Faschismus geben und ich hoffe, unsere Generation und die zukünftigen sind mutiger.

Zur Aufklärung und vor allem Auseinandersetzung leistet dieses Buch einen wertvollen Beitrag.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Lesenswert

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 1)
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Die Freundinnen vom Strandbad ist ein sehr lesenswerter historischer Roman.
Der Zeitgeist der Geschichte, das Leben in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, ist sehr anschaulich beschrieben.

Besonders ...

Die Freundinnen vom Strandbad ist ein sehr lesenswerter historischer Roman.
Der Zeitgeist der Geschichte, das Leben in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, ist sehr anschaulich beschrieben.

Besonders das damalige gesellschaftliche Klima durch die Bespitzelung durch die Stasi ist absolut nachspürbar beschrieben.

Der Schreibstil ist sehr ansprechend, die Lektüre fesselnd.

Es geht um drei junge Frauen, tatsächlich noch Jugendliche, die gemeinsam aufwachsen und Schicksalsschläge bewältigen zu haben.

Allerdings ist dieses auch so ein bisschen mein Manko, die drei Frauen, allesamt sehr unterschiedlich, haben durchaus schwere Lebenskrisen zu bewältigen, in dieser Geballtheit ist es etwas unglaubwürdig, einfach zu viel. Es ist ein wenig wie eine Seifenoper zum Lesen, was diesen Roman als Dreiteiler vielleicht auch ausmachen soll.

Ich finde in sich abgeschlossene, gerne dadurch auch etwas umfangreichere Bücher angenehmer.

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Geschwisterkleeblatt

Sommerschwestern
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Dieses Buch handelt von einem Familientreffen der vier erwachsenen Schwestern in Holland, an dem Ort, wo ihr Vater vor zwanzig Jahren im Familienurlaub tödlich verunglückt ist.

Die vier Schwestern ...

Dieses Buch handelt von einem Familientreffen der vier erwachsenen Schwestern in Holland, an dem Ort, wo ihr Vater vor zwanzig Jahren im Familienurlaub tödlich verunglückt ist.

Die vier Schwestern sind sehr unterschiedlich, haben allesamt ihre Geheimnisse und Probleme im Gepäck. Sie sind sehr anschaulich herausgearbeitet, ich habe ein gutes Bild von ihnen bekommen, konnte Beziehungen aufbauen.

Im Mittelpunkt steht Henriette, die Mutter, die auch ihre Geheimnisse hat und deren Beziehung zu ihren Töchtern auf unterschiedliche Weise sehr schwierig ist.

Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, es hat mich gefesselt und ich konnte gut eintauchen in die Geschichte und ihre Geheimnisse.
Allerdings hat mir etwas gefehlt. War es zu vorhersehbar? Zu viele Themen zu wenig ausgeführt? Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es erscheint mir nicht komplett rund. Ich habe nicht das Bedürfnis nach anderen Büchern der Autorin Ausschau zu halten.

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Veröffentlicht am 04.05.2022

Spannend

Kaltherz
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Die Lektüre von Kaltherz hat mich sehr begeistert.

Dieses Buch ist absolut mitreißend geschrieben. Den Schreibstil empfand ich zu Beginn als etwas gewöhnungsbedürftig, das Flapsige passt allerdings ...

Die Lektüre von Kaltherz hat mich sehr begeistert.

Dieses Buch ist absolut mitreißend geschrieben. Den Schreibstil empfand ich zu Beginn als etwas gewöhnungsbedürftig, das Flapsige passt allerdings sehr gut zur Protagonistin!
Der Aufbau ist durch den Perspektivenwechsel sehr abwechslungsreich.

Die Charaktere empfinde ich allesamt als eher unsympathisch, allerdings sind sie recht gut beschrieben, ich konnte sie mir gut vorstellen und Beziehungen eingehen, es müssen ja nicht immer herzliche Freundschaften werden.

Die Geschichte an sich ist wirklich interessant und sehr fesselnd. Die Suche nach dem verschwundenen Mädchen, viele mehr oder minder falsche Fährten. Ich bin beim Lesen absolut in das beschriebene Milieu eingetaucht, höchst interessant.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gefallen, ich würde es durchaus weiterempfehlen, einzig der Background der Kommissarin hat mir ein wenig gefehlt.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Durchaus spannend, unsympathische Protagonistin

Todesfall
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Todesfall ist ein norwegisches Krimidebüt.

Die Handlung ist durchaus spannend, die Handlungsstränge sind plausibel verknüpft und es kommt immer wieder zu überraschenden Wendungen.

Dieses Buch ...

Todesfall ist ein norwegisches Krimidebüt.

Die Handlung ist durchaus spannend, die Handlungsstränge sind plausibel verknüpft und es kommt immer wieder zu überraschenden Wendungen.

Dieses Buch spielt vor dem Hintergrund eines Extremsportfestivals und bietet interessante Einblicke in diese Sportarten und ihr Drumherum.

Die Charaktere allerdings begeistern mich nicht. Besonders die Hauptfigur Agnes Tveit bleibt für mich ohne vorstellbare Form und ich empfinde sie als furchtbar unsympathisch.
Da allerdings die Protagonisten und ihre Beziehungen für mich einen großen Reiz eines gelungenen Buches beinhalten, hat mich dieses Buch nicht vollständig überzeugt und eine Fortsetzung reizt mich nicht sonderlich.

Der Aufbau und der Schreibstil dieses Buches sind allerdings durchaus ansprechend, das Buch lässt sich gut lesen.

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