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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2022

Gerne mehr davon!

Catching up with the Carters - In your eyes
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Ein Leben als Reality Star ist bestimmt mit einigen Herausforderungen verbunden. Vor allem, wenn man sich das nicht ausgesucht hat und das gesamte Familienleben dadurch bestimmt wird. Kein Wunder also, ...

Ein Leben als Reality Star ist bestimmt mit einigen Herausforderungen verbunden. Vor allem, wenn man sich das nicht ausgesucht hat und das gesamte Familienleben dadurch bestimmt wird. Kein Wunder also, dass Aphrodite, Mitglied der Familie Carter und der Show "Catching up with the Carters" lieber einige Zeit hinter der Kamera verbringen will. Aber ausgerechnet dort trifft sie auf Garett, den Sohn einer verfeindeten Reality-Show-Familie.

Aphrodite war eine sympathische Protagonistin, und ein bisschen verpeilt, aber wenn man ihren Hintergrund bedenkt, kann man sie doch sehr gut verstehen. Garett ist einer dieser Menschen, die endlich mal ihren Hintern hochkriegen und handeln sollten. Zusammen waren sie ein ziemlich unterhaltsames Stückchen Arbeit.

Das Buch hat eine totale Sogwirkung und profitiert von ganz unterschiedlichen Nebencharakteren, von denen ich gerne noch mehr gelesen hätte. Der Sprachstil war auch wirklich total unterhaltsam und ich bin nur so durch die Seiten geflogen.

Besonders die Rückblenden haben beim Lesen richtig Spaß gemacht und den Protagonist:innen eine gewissen Verletzlichkeit und Menschlichkeit verliehen.

Nur der Charakter der Mutter war mir ein bisschen zu flach und ich würde mir wünschen, dass wir sie in einer der Fortsetzungen noch ein bisschen besser kennenlernen. Da gäbe es nämlich echt noch Potential!

Gegen Ende ging es dann plötzlich drunter und drüber und es geschah viel zu viel auf einmal aber an diesem Punkt hatte ich schon so viel Spaß an der Geschichte, dass ich damit auch leben kam.

Aphrodite und Garett sind bei weitem nicht perfekt und sollten dringend an ihrer Kommunikationsfähigkeit arbeiten, aber sie haben mir mit ihrer Geschichte ein paar schöne Stunden beschert.

Gerne mehr davon!

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Schön bunt

Pride!
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Das Buch ist wirklich liebevoll gestaltet und wunderschön bunt illustriert. In Kombination mit dem handlich quadratischen Format macht das das Buch auch ein bisschen zu etwas Besonderem.

Es beinhaltet ...

Das Buch ist wirklich liebevoll gestaltet und wunderschön bunt illustriert. In Kombination mit dem handlich quadratischen Format macht das das Buch auch ein bisschen zu etwas Besonderem.

Es beinhaltet wenig Text, sondern eher Zeitstrahlen, Zitate und andere grafische Elemente und ist dadurch schnell durchgelesen. Allerdings werden so auch viele Themen angeschnitten, in die ich gerne etwas tiefer eingetaucht wäre. Es gibt spannende Fakten, Jahreszahlen und Kurzportraits und ist gut für den Einstieg in das Thema geeignet.

Es zeigt auf, wie schnell gesellschaftliche Entwicklungen möglich sind, dass viele Dinge, die für uns heutzutage selbstverständlich sind, noch nicht lange so sind und wie schnell sich die Dinge wieder ändern könnten.

Was mich ein bisschen verwirrt hat war, dass im Glossar der Begriff „Intersexuell“ genannt wurde. Meines Wissens kommt das Wort von dem englischen Wort „intersex“ und bezieht sich auf das Geschlecht und hat mit Sexualität einfach nichts zu tun. In neuerer Literatur wird hierfür das Wort „intergeschlechtlich“ oder „inter*“ verwendet, was einfach mehr Sinn macht.

Das Buch bettet queere Themen in einen zeitlichen Kontext ein und bietet einen groben Überblick über die Entstehung des Pride. Es ist gut als Erstkontakt mit dem Thema oder als nettes Extra für Menschen, die sich schon besser auskennen, geeignet.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Super zum Reflektieren geeignet

Antirassistisch handeln.
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Ich habe in meinem Leben schon ein paar Bücher über Rassismus und Antirassismus gelesen, aber ein Arbeitsbuch habe ich dazu noch nicht ausgefüllt. Darum war ich sehr gespannt darauf, ob ich von dem Arbeitsbuch ...

Ich habe in meinem Leben schon ein paar Bücher über Rassismus und Antirassismus gelesen, aber ein Arbeitsbuch habe ich dazu noch nicht ausgefüllt. Darum war ich sehr gespannt darauf, ob ich von dem Arbeitsbuch „Antirassistisch Handeln“ profitieren kann.
Es beginnt mit einer kurzen Einführung und dann kommen direkt die ersten Reflexionsfragen. Zwischen den Arbeitsaufträgen gibt es auch immer wieder sinnvolle Zitate und genug Platz für Notizen. Optisch ist das Buch auch wirklich ansprechend gestaltet und es fördert die wahrgenommene Handlungskompetenz.
„Antirassistisch Handeln“ ist sehr gut für eigene Reflexionsarbeit geeignet und bietet interessante Gedankenexperimente. Manchmal hätte ich mir aber Feedback oder Beispielantworten gewünscht. Eigentlich ist das Buch zum allein ausfüllen gedacht, aber ich habe es mir nicht nehmen lassen, einzelne Fragen mit meiner Familie zu diskutieren und Meinungen auszutauschen. Es ist also auch für Diskussionsrunden bestens geeignet.
Ich liebe es, dass das Buch intersektional ist und auch Sexismus, Homophobie und Transfeindlichkeit aufgreift. Es verfolgt generell einen wertschätzenden und lösungsorientierten Ansatz. Nur mit einzelnen Fragen konnte ich persönlich wenig anfangen, weil sie zu spezifisch auf Amerika zugeschnitten waren.
Für alle, die ein bisschen in sich gehen und die eigenen Ansichten reflektieren wollen, kann ich das Buch wirklich empfehlen. Aber man muss damit rechnen, dass man sich selbst ein paar unangenehme Dinge eingestehen muss.

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Wohlfühlbuch

I Kissed Shara Wheeler
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Nachdem ich „Red, White und Royal Blue“ extrem geliebt habe war mir klar, dass ich „I kissed Shara Wheeler“ auch lesen will. Der Klappentext klang richtig vielversprechend und das Cover hat mich auch sofort ...

Nachdem ich „Red, White und Royal Blue“ extrem geliebt habe war mir klar, dass ich „I kissed Shara Wheeler“ auch lesen will. Der Klappentext klang richtig vielversprechend und das Cover hat mich auch sofort neugierig gemacht.

Der Charakter der Shara Wheeler ist sehr vielfältig und für einige Überraschungen gut. Obwohl sie verschwunden ist, dreht sich immer noch alles um sie. Mir waren nicht alle mitwirkenden Personen sympathisch und manche Charaktere haben mich auch etwas genervt, aber ich hatte beim Lesen viel Spaß.

Ich liebe es, dass verschiedenste queere Personen repräsentiert werden und man auch Neopronomen thematisiert. Ich mochte die Akzeptanz und Selbstverständlichkeit, mit der Chloe und ihre Freund:innen die meiste Zeit miteinander umgegangen sind. Das sich beim Lesen einfach richtig gut angefühlt, auch wenn ich es etwas unrealistisch finde. Die meisten der Charaktere gehen wirklich sehr wertschätzend miteinander um und ich wünschte, dass dieses wertschätzende Verhalten in der Realität auch öfter vorkommen würde. Man fühlt sich beim Lesen einfach zuhause. Demnach ich das Buch für mich ein echtes Wohlfühlbuch.

Der Kontext mit der religiösen Schule war für mich aber fast schon einen Touch to much. Dass sich Chloe dieser feindseligen Umgebung aussetzen muss, um eine ordentliche Bildung zu erhalten, ist für mich ein Armutszeugnis für das Land und hatte einen bitteren Beigeschmack.

Der lockere, humorvolle Schreibstil hat dem Buch, trotz dem eigentlich frustrierenden Thema, eine Leichtigkeit verliehen, wodurch ich das Buch richtig gerne gelesen haben.

Die Handlung hat mich auch gut unterhalten und ich habe mich auf keiner einzelnen Seite gelangweilt. Aber an „Red, White und Royal Blue“ ist das Buch, durch das teilweise eher unreife Verhalten mancher Personen, leider nicht herangekommen. Aber dann kann auch daran liegen, dass die Charaktere bei „I kissed Shara Wheeler“ etwas jünger sind.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Überraschend anders

Love in the Big City
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Das Cover war für mich ein absolutes Highlight. Ich liebe die leuchtenden Farben, die Großstadt und wie der Titel fast schon dreidimensional wirkt. Auch der Klappentext klang für mich sehr ansprechend. ...

Das Cover war für mich ein absolutes Highlight. Ich liebe die leuchtenden Farben, die Großstadt und wie der Titel fast schon dreidimensional wirkt. Auch der Klappentext klang für mich sehr ansprechend. Ich lese generell sehr viel queere Literatur, aber der koreanische Kontext war für mich neu. Darum war ich sehr gespannt auf das Buch.

Ich habe mir ehrlicherweise etwas komplett anderes erwartet. Etwas Leichteres. Ein Buch über Freundschaften, Erwartungen, die andere an einen haben und die Frage danach, was man eigentlich selbst will. Naja. Das Buch nahm dann plötzlich eine Wendung mit der ich nicht gerechnet hätte und hat die Stimmung im Buch so getrübt, dass auch das bunte Cover nicht wirklich mehr Fröhlichkeit verbreiten konnte. Das Buch ist wirklich echte Literatur, bei der man aktiv mitdenken muss und das Lesen (zumindest mir) nicht immer leicht fällt.

Die Geschichte wird durch verschiedene Zeitebenen erzählt. Das war für mich manchmal etwas verwirrend, da die verschiedenen Zeitebenen innerhalb eines Kapitels gewechselt wurden und ich mich immer wieder neu orientieren musste.

Der Schreibstil war angenehm zu lesen aber auch sehr distanziert, sodass ich mich nicht wirklich in die Personen hinein empfinden konnte, was mich in Anbetracht der Handlung aber nicht wirklich gestört hat. Die Handlung konnte mich gegen Ende dann noch ordentlich berühren und ich musste ein paar Tränen verdrücken.

Teilweise hatte ich eher das Gefühl, als würde ich verschiedene Kurzgeschichten, anstelle dieses Buches lesen und es fiel mir schwer, die verschiedenen Aspekte seines Lebens zu integrieren. Der Protagonist ist demnach ein wirklich vielschichtiger Charakter, der mehr zu bieten hat, als es den Anschein hat.

Das Buch ist tiefgründig, innovativ und lädt zum Nachdenken über gesellschaftliche Normen, Liebe und Sexualität ein. Es war komplett anders als erwartet, aber mich hat es positiv überrascht.

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