Zu viele Zufälle
Wer die Furcht kenntGwen ist die Ex-Frau des berühmten Serienkillers Melvin Royal, der mehrere junge Frauen zu Tode quälte, ohne dass seine Familie davon mitbekommen hat. Und das, obwohl die Opfer sich nebenan in der Garage ...
Gwen ist die Ex-Frau des berühmten Serienkillers Melvin Royal, der mehrere junge Frauen zu Tode quälte, ohne dass seine Familie davon mitbekommen hat. Und das, obwohl die Opfer sich nebenan in der Garage befanden. Gwens Unschuld wurde jedoch schon längst bewiesen.
Doch jetzt ist Melvin aus dem Gefängnis ausgebrochen und er hat ein einziges Ziel: Gwen. Sie weiß, dass sie und die beiden gemeinsamen Kinder nirgendwo jemals sicher sein werden, deswegen hat sie eine Entscheidung getroffen. Sie möchte nicht länger weglaufen und sich verstecken. Sie möchte kämpfen und dem Albtraum endlich ein Ende setzen. Doch auch Melvin wird nicht kampflos aufgeben.
Die Geschichte wird aus den verschiedenen Perspektiven der Familienmitgliedern, Gwen, Lanny, Connor und auch Sam erzählt. Einerseits war das für die Geschichte an sich wirklich bereichernd, weil man somit nicht nur verschiedene Blickwinkel, Gedanken und Emotionen der verschiedenen Charaktere mitbekommen hat, sondern die Geschichte auch eine ganz andere Dynamik angenommen hat. Andererseits hatte ich wirklich Schwierigkeiten mit Connors Sicht. Ich bin kein Fan von Kapiteln aus Kindersicht, weil zwanghaft versucht wird, eine kindliche Sprache und Gedanken rüberzubringen, was für mich immer sehr konstruiert wirkt. Da die Kapitel in diesem Fall aber einen inhaltlichen Mehrwert brachten, kann ich hier ein Auge zudrücken.
Der Charakter von Gwen ließ mich ein wenig zwiegespalten zurück. Einerseits merkt man, dass sie eine starke Entwicklung durchmacht, nicht immer die starke Persönlichkeit ist, die sie vorgibt zu sein und somit nicht ganz so unbesiegbar ist, wie sie zunächst dargestellt wird. Den Wandel von "ich laufe weg" zu "ich greife auf einmal an" empfand ich zunächst sehr irritierend, weswegen ich ganz froh darüber bin, hin und wieder zu sehen, dass sie doch strauchelt.
Was mich am meisten störte, waren die ganzen Informationen, die den beiden auf ihrer Jagd nach Absolon und Melvin ganz easy zugeflogen kommen. Scheinbar sind sie immer genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um immer den nächsten Hinweis zu finden. Beim ersten Mal war's noch ein glücklicher Zufall, beim zweiten Mal ein wenig arg zufällig, beim dritten und bei allen folgenden Malen einfach nur noch konstruiert.
Ebenso der Fakt, dass ihnen ein FBI-Agent hilft, der aber nie Verstärkung anfordert? Alles ein wenig seltsam.
Die Geschichte an sich find ich wirklich super, spannend, blutrünstig, lässt tief in Abgründe blicken und ich werd die Reihe definitiv weiter verfolgen, aber dieser Teil war mir teilweise einfach zu gewollt, um authentisch zu sein.