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Veröffentlicht am 19.06.2017

Absolutes Lesehighlight

Feel Again
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Sawyer Dixon und Isaac Grant haben einen Deal. Sawyer gibt dem schüchternen Nerd mit den seltsamen Klamotten ein Make-Over und hilft ihm, selbstbewusster zu werden und ihm so ein Date mit einem Mädchen ...

Sawyer Dixon und Isaac Grant haben einen Deal. Sawyer gibt dem schüchternen Nerd mit den seltsamen Klamotten ein Make-Over und hilft ihm, selbstbewusster zu werden und ihm so ein Date mit einem Mädchen seiner Wahl zu sichern. Im Gegenzug erklärt Isaac sich dazu bereit, seine Entwicklung von Sawyer mit Fotos für ihr Abschlussprojekt dokumentieren zu lassen. Doch Sawyer hätte nie damit gerechnet, wie nahe sie Isaac bei diesem Projekt kommt. Und noch viel weniger hätte sie mit den Gefühlen gerechnet, die sie in seiner Anwesenheit verspürt.

Begin Again habe ich geliebt und obwohl ich dachte, dass dies kaum möglich sein könnte, fand ich Trust Again sogar noch besser. Doch mit Feel Again hat Mona Kasten wirklich den Vogel abgeschossen. Der dritte und abschließende Band ist meiner Meinung nach der beste Band der Reihe und dass, obwohl ich auch den beiden vorangegangenen Bänden jeweils fünf Sterne gegeben habe.

Seit Isaacs erster verpeilten Begrüßung, während der er sich Sawyer mit den Worten "Grant. Isaac Grant." vorgestellt hat, ist es um mich geschehen. Isaac hat mein Herz mit seiner verpeilten, humorvollen und witzigen Art im Sturm erobert. Während der Geschichte kann man miterleben, wie er immer mehr aus sich herauskommt, seine Schüchternheit ablegt und sein Selbstbewusstsein aufbaut, ohne dabei seine Liebenswürdigkeit oder seine typischen Charakterzüge zu verlieren. Trotzdem steckt hinter Isaac viel mehr als es zuerst den Anschein hat, denn auch wenn er dies meist zu überspielen versucht, hat auch er sein Päckchen zu tragen.

Sawyer dagegen scheint das komplette Gegenteil von Isaac zu sein. Dunkle Kleidung sowie starkes Augen-Make-up gehören zu ihren Markenzeichen und durch ihren Männerverschleiß hat sie sich schon einen gewissen Ruf eingehandelt. Doch Sawyer ist es egal, was andere über sie denken - zumindest scheint dies auf den ersten Blick so. Ich muss zugeben, dass ich Sawyer in Begin Again noch nicht wirklich mochte. Zu meiner Verteidigung muss man aber sagen, dass zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht wirklich positiv über Sawyer berichtet wurde und man sie vor allem aus der subjektiven Sicht von Allie wahrgenommen hat. In Trust Again habe ich sie allerdings ins Herz geschlossen und spätestens jetzt in Feel Again habe ich sie lieben und verstehen gelernt. Durch ihre taffe und unnahbare Art versucht sie, ihre Menschen auf Abstand zu halten und nicht an sich heran zu lassen. Mit diesem Verhalten möchte sie sich selbst schützen, da sie in jungen Jahren schon einiges durchmachen musste. Sawyer ist eine unglaublich tiefgründige und facettenreiche Protagonistin. Nach Außen zeigt sie sich abgeklärt und abweisend, doch im Inneren sehnt sie sich nach Schutz sowie einer Bezugsperson. Sie ist unglaublich loyal und warmherzig, auch wenn es ihr nicht immer leicht fällt, dies zu zeigen.

Sowohl Sawyer als auch Isaac werden durch die Nähe des jeweils anderen zu besseren Menschen und machen eine enorme Entwicklung durch. Sawyer lernt, ihre Maske abzusetzten und ihre Mitmenschen an sich heranzulassen, während Isaac immer mehr aus sich herauskommt und selbstbewusster wird.
Beide ergänzen sich perfekt. Sawyers (manchmal sarkastische) Sprüche und ihre unverblümte Offenheit sowie Isaacs verpeilte und ehrliche Art sorgen für lustige Dialoge und Schlagabtäusche. Trotzdem kommt aber auch Spannung auf, denn unerwartete Komplikationen machen es den Protagonisten nicht leicht und sorgen für Überraschungen und unerwartete Wendungen in der Geschichte.
Besonders gut gefällt mir aber, dass es sich bei Feel Again nicht um das typische New Adult Buch handelt, denn diesmal sind die Rollen vertauscht. Hier ist Sawyer die Aufreißerin mit der düsteren Ausstrahlung, während Isaac durch seine schüchterne Art wenig Glück bei den Mädchen hat.

Fazit:
Feel Again hat mich von der ersten bis zur letzten Seite vollkommen geflasht. Sowohl Isaac als auch Sawyer sind zwei ganz besondere Protagonisten, die trotz oder gerade wegen ihrer Gegensätzlichkeit perfekt zusammen passen. Eine spannende und abwechslungsreiche Handlung - ausgeschmückt mit witzigen Dialogen - sowie zwei authentische und facettenreiche Protagonisten machen Feel Again zu einem kleinen Highlight.

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  • Lesespaß
Veröffentlicht am 26.02.2017

Spannend bis zur letzten Seite

Der Kuss der Lüge
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Gerade mal mit 17 Jahren soll die erste Tochter des Könighauses Arabella Celestine Idris Jezelia oder kurz Lia eines Bündnisses wegen mit dem Prinzen des Nachbarlandes verheiratet werden, den sie noch ...

Gerade mal mit 17 Jahren soll die erste Tochter des Könighauses Arabella Celestine Idris Jezelia oder kurz Lia eines Bündnisses wegen mit dem Prinzen des Nachbarlandes verheiratet werden, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Doch Lia ist die Traditionen und Regeln leid und entscheidet kurzerhand ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Zusammen mit ihrer besten Freundin Pauline flieht sie in ein kleines Dorf, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Bei ihrer Arbeit in der Taverne lernt sie zwei Männer kennen, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen. Doch dabei weiß Lia nicht, dass beide Männer auf der Suche nach ihr sind. Der eine ist ein Attentäter, ausgesandt um die Königstochter zu töten. Und bei dem anderen handelt es sich um den Prinzen, den sie hätte heiraten sollen. Zu beiden fühlt sie sich hingezogen, doch ihre Herkunft holt Lia immer wieder ein.

In Amerika gab es einen riesigen Hype um diese Geschichte und auch bei mir ist das Buch schnell auf der Wunschliste gelandet. Umso begeisterte war ich natürlich, als ich erfahren habe, dass es übersetzt werden soll. Ich kann sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

Der Anfang der Geschichte ist bis auf die Flucht noch sehr ruhig, so dass ich mich gut in die Handlung einfinden konnte. Von Seite zu Seite nimmt die Geschichte dann aber an Tempo auf und die Spannung steigt. Erzählt wird hier aus unterschiedlichen Perspektiven. Hauptsächlich wird aus Lias Sicht geschrieben, doch zwischendurch gibt es auch Kapitel aus der Sicht des Prinzen und des Attentäters. Später kommen für diese dann die Namen Kaden und Rafe mit ins Spiel, doch wer von beiden denn nun wer ist, bleibt lange Zeit ein Rätsel. Dies hat auch den größten Reiz der Geschichte ausgemacht. Ich habe jedes Wort der Autorin aufs Genaueste analysiert und in bestimmte Sätze alles mögliche hineininterpretiert, um herauszufinden, wer denn nun der Prinz und wer der Attentäter ist. Und als ich dann dachte, ich hätte das Rätsel entschlüsselt, hat die Autorin neue Hinweise geliefert, die wiederum in eine ganz andere Richtung gedeutet haben. Dadurch blieb es spannend und unvorhersehbar.

Lia war mir auf Anhieb sympathisch. Man könnte vielleicht meinen, sie hätte selbstsüchtig gehandelt, da sie mit ihrer Flucht ein wichtiges Bündnis gefährdet hat, doch ich fand dies sehr mutig von ihr. Endlich ist sie für sich und ihre eigenen Wünsche eingestanden und hat sich getraut, sich ihr eigenes Leben aufzubauen. Allerdings hatte sie teilweise naive Vorstellungen, was ihr neues Leben angeht, doch auch sie muss schnell lernen, dass sie als Prinzessin nicht einfach untertauchen kann.
Was mir besonders an ihr gefallen hat, war, dass sie eben nicht die typische Prinzessin ist. Sie ist direkt, wild, manchmal ein bisschen ungehobelt und scheut sich auch nicht davor, sich mal die Hände schmutzig zu machen. Sie hat ihre Ecken und Kanten, die sie einfach menschlich und authentisch machen.

In der gesamten Geschichte gab es immer wieder Wendungen, die mich vollkommen überrascht haben. Solche Wendungen liebe ich persönlich sehr, da das Lesen durch sie zu einem kleinen Abenteuer wird, weil man nie weiß, was hinter der nächsten Seite lauert. Auch das Ende war wirklich spannend, so dass ich am liebsten direkt weiter lesen wollte. Ich bin wirklich gespannt, was die Autorin noch aus dieser vielversprechenden Welt herausholt.

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Veröffentlicht am 12.02.2017

Emotional, spannend und absolut überzeugend!

Trust Again
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Seit ihre beste Freundin Allie ihr Glück mit Kaden gefunden hat, sind auch Dawn und Spencer gute Freunde geworden. Schon seit Monaten versucht Spencer Dawn zu einem Date zu überreden, doch jedesmal muss ...

Seit ihre beste Freundin Allie ihr Glück mit Kaden gefunden hat, sind auch Dawn und Spencer gute Freunde geworden. Schon seit Monaten versucht Spencer Dawn zu einem Date zu überreden, doch jedesmal muss er eine Abfuhr einstecken. Dabei fühlt sich Dawn durchaus zu ihm hingezogen. Doch nachdem sie von ihrem langjährigen (Ex-)Freund betrogen wurde, ist sich Dawn sicher, nie wieder zu lieben und zu vertrauen. Die Angst, dass ihr gerade erst heilendes Herz erneut bricht, ist einfach zu groß. Dabei merkt sie gar nicht, dass sie ihr Herz immer mehr an Spencer verliert. Doch ist Dawn mutig genug, wieder in die Liebe zu vertrauen?

Nachdem mir Spencer und Dawn in Begin Again schon so gut gefallen haben, musste ich nun natürlich unbedingt ihre Geschichte lesen. Die Charaktere waren mir also schon bekannt und in gewissen Teilen baut die Geschichte auch auf Band 1 auf. Theoretisch lassen sich die Bücher der Reihe unabhängig voneinander lesen, trotzdem macht es Sinn, sie wirklich in der richtigen Reihenfolge zu lese. Trust Again schließt direkt dort an, wo Begin Again endete. Der Hauptfokus liegt zwar auf der Liebesgeschichte zwischen Dawn und Spencer, trotzdem bekommt man auch viel aus dem Leben von Kaden und Allie mit, deren besten Freunde und Protagonisten in Band 1. Schon in Begin Again konnte man sehen, dass die Chemie zwischen Spencer und Dawn einfach passt, weswegen ich froh bin, dass sie nun ihre eigene Geschichte bekommen haben.

Dawn wurde in ihrer Vergangenheit tief verletzt und hat durch den Betrug ihres (Ex-)Freundes das Vertrauen in die Liebe verloren. Um ihr Herz vor weiteren Schmerzen zu schützen, hält sie sich von Männern fern, verbietet sich jegliche Gefühle und konzentriert sich lieber voll und ganz auf ihre Leidenschaft für das Schreiben. Dumm nur, dass ihr Herz da gar nicht mitspielen will und beim Anblick von Spencer jedes Mal verräterisch schneller schlägt.
Spencer macht keinen Hehl aus seinen Gefühle für Dawn. Er ist ein lebensfroher Mensch, der immer einen lustigen Spruch parat hat, um so auch die angespanntesten Situationen aufzulockern. Doch seine fröhliche Art dient ihm auch als Schutzschild vor seiner Vergangenheit, die ihn scheinbar immer wieder einholt.

Spencer und Dawn passen in meinen Augen wirklich toll zusammen. Ich mochte die Entwicklung ihrer Beziehung wirklich gerne, da es nicht zu überstürzt und somit authentisch war. Trust Again kommt ganz ohne den klischeehaften Bad Boy aus, denn es überzeugt mit Spencer in der Rolle des Sympathieträgers.
Mona Kasten schafft es, die Charaktere mit ihrem Schreibstil lebendig werden zu lassen und die Emotionen, die diese erleben, auf den Leser zu übertragen. Die Geschichte konnte mich von Anfang bis Ende fesseln - so wie es bei einem guten New Adult-Buch auch sein sollte.

In Band 3 Feel Again wird es dann um Sawyer und Isaac gehen, zwei Charaktere die man in Trust Again schon näher kennenlernen durfte. Während sich Sawyer in Band 1 bei mir noch relativ unbeliebt gemacht hat, konnte ich sie hier in Band 2 immer mehr ins Herz schließen. Ihre ruppige und ehrliche Art ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, nichtsdestotrotz habe ich sie lieben und schätzen gelernt und freue mich schon wahnsinnig, ihre Geschichte bald lesen zu können.

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Veröffentlicht am 04.12.2016

Spannend, emotionsgeladen und nervenaufreibend

Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht
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Der zweite Band rund um die Geschichte von Elias und Laia knüpft direkt dort an, wo Band 1 endete: die Flucht vor den Martialen. Man wird sofort in die Geschichte gezogen und würde das Buch am liebsten ...

Der zweite Band rund um die Geschichte von Elias und Laia knüpft direkt dort an, wo Band 1 endete: die Flucht vor den Martialen. Man wird sofort in die Geschichte gezogen und würde das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Ab der ersten Seite geht es nervenaufreibend los und diese Spannung bleibt der Geschichte auch während der ganzen 512 Seiten erhalten und steigert sich besonders zum Ende hin nochmal zu einem Höhepunkt. Durch zahlreiche Wendungen und unerwartete Plottwists bleibt die Geschichte unvorhersehbar, dramatisch und ergreifend. Doch der Preis dafür ist hoch. Die Autorin schreckt nicht davor zurück, ihre Figuren bluten oder gar sterben zu lassen und treibt sie wieder und wieder an ihre Grenzen.

Schon in Die Herrschaft der Masken hat mich die Welt, in der die Geschichte sich abspielt ,unglaublich fasziniert. Regiert von Terror und Gewalt ist sie einerseits erschreckend und erscheint unglaublich trostlos, andererseits zwingt sie ihre Bewohner auch jeden Tag dazu, sich weiterzuentwickeln, sich dem Schrecken zu stellen und an ihm zu wachsen. Diese Gewaltherrschaft zeigt sowohl das Schlechte wie auch das Gute, das in den Menschen existiert, denn wo es Gewalt und Unterdrückung gibt, gibt es auch Mitgefühl, Freundschaft und die Bereitschaft, zu kämpfen und die Schwächeren zu verteidigen. Dieser im Buch gezeigte Kontrast regt zum Nachdenken an, denn oft verwischen auch in dieser Geschichte die Grenzen zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch. Viel wichtiger ist es hier, die Beweggründe zu hinterfragen.

Auch die Charaktere wachsen an den vor ihnen liegenden Aufgaben, Herausforderungen und Problemen und bekommen so sogar noch mehr Tiefe als schon in Band 1. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Elias, Laia und Helena erzählt und gibt somit einen guten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der drei Protagonisten. Obwohl sie aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kommen oder für etwas anderes kämpfen, sind ihre Schicksale doch miteinander verknüpft. Jeder dieser drei Charaktere hat mit einem inneren Konflikt zu kämpfen, dem er sich stellen muss. Helena steht beispielsweise zwischen ihrer Familie und ihrer Pflicht als neuer Blutgreif und ihren Gefühlen für Elias. Während der Geschichte muss sie immer wieder Entscheidungen treffen, die sie dazu zwingen, sich für eine Seite zu entscheiden und der anderen den Rücken zu kehren. Schon in Band 1 fand ich sie unglaublich stark, doch hier wird ihre Stärke und Loyalität noch einmal auf eine neue Probe gestellt. Als Blutgreif unter dem neuen Imperator Marcus liegt viel Verantwortung auf ihren Schultern und sie muss stets wachsam sein, um nicht geradewegs in eine Falle zu laufen.
Elias und Laia sind gemeinsam unterwegs und kommen sich bei ihrer Flucht näher. Trotzdem bleibt die Romantik größtenteils Nebensache und lässt Platz für die eigentliche Handlung. Elias und Laia kämpfen nun für das gleiche Ziel, nämlich die Befreiung von Darin - Laias Bruder - aus dem Gefängnis Kauf. Während ihrer Reise müssen sie sich einigen Problemen stellen und auch sie tragen beide noch den Kampf mit ihrem Gewissen aus. Beide haben schon Fehler gemacht, die sie bereuen und am liebsten rückgängig machen würden, doch trotzdem können sie sich keine Verschnaufspause erlauben und müssen ständig an ihre Grenzen gehen. Zusammen bringen sie jedoch das beste des jeweils anderen zum Vorschein. Diese emotionsgeladene Atmosphäre geht auch am Leser nicht spurlos vorbei.

Die Magie, die auch im Ansatz schon in Band 1 thematisiert wurde, verwebt sich hier immer mehr mit der Handlung und beeinflusst nun auch zunehmend die Figuren. Obwohl nun immer klarer wird, in welche Richtung sich die Geschichte noch entwickeln wird, bleibt trotzdem der Eindruck, als wäre alles möglich.
Zum Ende hin bleiben zudem einige Fragen offen, die mich freudig Band 3 entgegenfiebern lassen. Ich bin gespannt, welche Steine die Autorin ihren Figuren noch so in den Weg wirft.

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  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.11.2016

grandioser Weltenbau, facettenreiche Charaktere und eine actiongeladene Handlung

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
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Das Buch war ja einige Zeit in aller Munde und so wurde auch ich neugierig und wollte Elias und Laia - Die Herrschaft der Masken unbedingt lesen. Geschrieben ist die Geschichte abwechselnd aus der Sicht ...

Das Buch war ja einige Zeit in aller Munde und so wurde auch ich neugierig und wollte Elias und Laia - Die Herrschaft der Masken unbedingt lesen. Geschrieben ist die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Elias und Laia, deren verschiedene Geschichten sich zu einer verweben.
Laia ist eine Kundige und muss somit den Terror und die ständige Angst vor den Martialen ertragen. Als ihre Großeltern getötet und ihr Bruder von einer Maske - einem Elite-Krieger des Imperiums - gefangen genommen wird, bricht für Laia eine Welt zusammen. Ihrer Heimat und ihrer Familie beraubt wendet sie sich an ihre letzte Hoffnung - die Kundigenrebellen. Laia ist fest entschlossen, ihren Bruder zu befreien, doch dies hat seinen Preis.
Laia macht in der Geschichte eine enorme Entwicklung durch. Ihre anfängliche Naivität legt sie schnell ab, denn dafür ist in dieser Welt aus Terror und Angst kein Platz. Stattdessen ist sie gezwungen, folgenschwere Entscheidungen zu treffen und mit möglichen Konsequenzen zu leben. Laia betont zwar immer, dass sie nie so mutig sein wird wie ihre Mutter, ich für meinen Teil jedoch war beeindruckt von ihrem Mut und ihrer Handlungsbereitschaft. Sie überwindet ihre Angst und wächst über ihre Grenzen hinaus, um die zu beschützen, die sie liebt. Und auch wenn sie nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft, versteckt sie sich nicht vor den Folgen, sondern findet einen neuen Weg.
Obwohl Elias zu der ,,Gewinnerseite" gehört, den Martialen, hat er einiges mit Laia gemeinsam. Auch er ist ein Sklave des Imperiums, nur steht er auf der anderen Seite des Schwertes. In Schwarzkliff wird er zu einer Maske ausgebildet, so dass er in Zukunft dazu gezwungen ist, Gewaltakte im Namen des Imperiums auszuüben. Trotz seiner hohen Position und seines angesehenen Familiennames wünscht sich Elias nur eines: Freiheit. Gewalt und Terror sind ihm verhasst, stattdessen wird sein Leben von Schuldgefühlen und Selbsthass bestimmt. Er steckt in einem Teufelskreislauf fest und ist gezwungen, jeden Tag das zu tun, was er am meisten verabscheut: zu verletzen und zu töten. Doch dies macht ihn gleichzeitig zu einer der selbstlosesten Personen, die mir je begegnet ist. Da er sein Leben selbst für wertlos hält, ist er umso bereiter, es für seine Liebsten zu riskieren. Auch er macht eine Entwicklung durch, lernt mit seinen Fehlern zu leben und kommt mit sich ins Reine.
Elias und Laia kommen aus völlig unterschiedlichen Welten und kämpfen trotzdem für das selbe Ziel: ein Leben in Freiheit und Sicherheit. Und so wird mit einer Begegnung aus zwei Geschichten plötzlich eine - erzählt aus zwei verschiedenen Perspektiven.

Doch nicht nur die Protagonisten sind unglaublich facettenreich und lebendig beschrieben, sondern auch die Nebenfiguren bekommen ihren eigenen wichtigen Platz in der Geschichte und auch in meinem Herzen. Sie sind viel zu viele an der Zahl, als dass ich zu jedem etwas sagen könnte, doch meine liebste Nebenfigur hat zumindest eine kurze Erwähnung verdient:
Es geht um Helena, die beste Freundin von Elias und neben der Kommandantin die einzige weibliche Maske. Folglich ist sie in dieser von Männern dominierten Position gezwungen stark zu sein und niemals Schwäche zu zeigen. Anfangs hat mich ihre engstirnige Sichtweise und uneingeschränkte Loyalität dem Imperium gegenüber noch gestört, doch obwohl sie sich immer noch an die Regeln hält, beginnt auch sie mit der Zeit, die Ziele des Imperiums zu hinterfragen. Helena hat einen unglaublich loyalen Charakter. Sie vergibt ihre Liebe nicht leichtfertig, aus Angst verletzt zu werden, doch wenn sie liebt, dann liebt sie bedingungslos und von ganzem Herzen.

Die Autorin erschafft eine Welt, bestimmt von Terror und Gewalt, die mich absolut in ihrem Bann ziehen konnte. Auch ihre Charaktere werden nicht davon verschont und müssen einiges erleiden. Nicht nur für das unterdrückte Kundigenvolk, dem Laia angehört, ist die Angst und die Gewalt allgegenwärtig, sondern auch Elias und die anderen Schüler bekommen sie tagtäglich in Schwarzkliff zu spüren. Doch dadurch werden sie auch stärker und umso entschlossener sich zu widersetzen und zu handeln. Diese ständig im Untergrund lauernde Gefahr macht die Handlung unglaublich spannend, da jeden Moment etwas unerwartetes passieren kann.
Neben den detailreichen Weltenbau bringt die Autorin auch Magie in Form von alten magischen Wesen wie Dschinns, Ghule und Ifrits in die Geschichte ein, die alles möglich erscheinen lässt.

Die Romantik ist zwar auch gegenwärtig, bleibt aber größtenteils Nebensache und bestimmt nicht die ganze Handlung, was mir nur recht war. Eine Liebesgeschichte bahnt sich immer wieder an, trotzdem bleibt völlig ungewiss, in welche Richtung sie sich entwickeln wird. Das Liebesviereck - wie ich es jetzt mal nennen werde - war zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, denn obwohl sich Elias und Laia durchaus zueinander hingezogen fühlen, gibt es für beide noch einen weiteren Kandidaten im Kampf um ihr Herz. Nachdem ich mich aber an die verstrickten Beziehungen gewöhnt hatte, fand ich es ganz interessant. Ich würde diese Konstellation zwar nicht als ideal bezeichnen, jedoch ist es eine erfrischende Abwechslung zu dem bekannten Liebesdreieck.

Die Geschichte wird in einem rasanten Erzähltempo erzählt, so dass nie Langeweile aufkommt und man das Buch nur schwer aus der Hand legen kann. Besonders am Ende passiert alles Schlag auf Schlag, so dass ich es gar nicht erwarten kann, Band 2 zu lesen.