Home is where the heart is
Home is where the heart is - und ich habe mein Herz an die wunderschön tragische Geschichte von Helena und Jess verloren...
Das erste Wort, dass mir nach Beenden von ,,Westwell – Heavy & Light‘‘ ins ...
Home is where the heart is - und ich habe mein Herz an die wunderschön tragische Geschichte von Helena und Jess verloren...
Das erste Wort, dass mir nach Beenden von ,,Westwell – Heavy & Light‘‘ ins Gedächtnis kommt ist definitiv WOW! Der erste Teil der Westwell – Trilogie ist definitiv ein neues Jahreshighlight und das Buch hat absolutes Lieblingsbuchpotential. Ich habe während des Lesens vor Freude, vor Trauer aber auch vor Wut geweint, mich mit Charakteren gefreut und getrauert – zusammenfassend hatte ich eine wunderbare Lesezeit mit Westwell!
Angefangen bei dem wunder-, wunderbaren Schreibstil von Lena Kiefer. Ich lese Lenas Bücher unglaublich gerne, da man als Leserin total in die Geschichte gesogen wird und die Seiten wirklich einfach so dahinfliegen. Nicht selten geht es mir bei Lenas Büchern so, dass ich mich fragen muss, ob ich grade wirklich, mal eben so 400 Seiten verschlungen habe und genauso erging es mir eben auch mit Westwell. Das Wordbuilding war (wie immer) klasse und ich hatte während des Lesens wirklich ein richtiges New – York – Feeling! Aber auch die Storyline hat wunderbar mit dem Schreibstil harmoniert! An den richtigen Stellen ging die Spannungskurve steil bergauf, wohingegen anderen, bzw. die genau richtigen Stellen dann etwas mehr Länge und Ruhe bekommen haben, sodass genug Platz für wunderbare Gespräche und tolle Charakterentwicklungen da war.
Und nun zu den Protagonisten der Geschichte: Helena & Jessiah, Jess & Len. Die beiden habe ich wirklich so, so, so unglaublich dolle in mein Herz geschlossen! Ich wäre super gerne mit den Beiden befreundet, denn beide sind einfach mega tolle Menschen. Ich fange mal mit Jess an: Jess ist ein wirklich super rücksichtsvoller, auf seine Mitmenschen achtende, authentische und empathische Person. Er entwickelt sich innerhalb des ersten Bandes der Trilogie schon soo viel weiter und lernt neu dazu, er schlussendlich auch andere zu Wort kommen, denkt über Dinge nach und kann schließlich an ihnen wachsen, was ich einfach super finde. Grade diese langsame Charakterentwicklung finde ich persönlich einfach super realitätsnah und authentisch, und im Endeffekt auch einfach menschlich. Also wenn ihr Jess mal zufällig über den Weg laufen solltet, haltet ihn fest und ruft mich an 😊 Was ich aber genauso an ihm liebe und auch bewundere, ist seine Beziehung zu seinem jüngeren Bruder Elli. Wie er sich um ihn kümmert und sorgt und seine Bedürfnisse in solchen Momenten hintenanstellt, finde ich einfach nur bewundernswert! Und auch wie er sich, trotz allen Spannungen zwischen ihm und Helena, in den Richtigen Momenten um sie kümmert und sie nicht ignoriert macht ihn zu einer ganz, ganz tollen Person. Aber Helena liebe mindestens genauso wie Jess, sie ist wirklich eine großartige Person! Ganz besonders bewundere ich ihren Mut, quasi im Alleingang den Namen ihrer Schwester reinwaschen zu wollen. Und erstmal in die Stadt zurückzukehren, in welcher Valerie gestorben ist und wirklich alles für ihre tote Schwester zu tun, das zeigt meiner Meinung nach, was für eine tolle Verbindung die beiden hatten und wie loyal Helena ist. Grade wenn man bedenkt, wie wenig Freiraum sie in New York unter der Aufsicht ihrer Eltern hat und wie viele Opfer sie auch hier auf sich nimmt, um die zu beschützen, die sie liebt, zeigt einfach, was für ein toller Mensch Helena ist und dass sie ihr Herz wahrhaftig am rechten Fleck trägt. Über die Beziehung der Beiden möchte ich tatsächlich gar nicht allzu viel schreiben, denn ich möchte hier natürlich niemanden spoilern! Aber schonmal so viel: Wenn ich Helena und Jess einzeln schon so gerne mag, wie sieht das dann wohl mit den beiden zusammen aus?! Generell habe ich beide Charaktere als unglaublich real empfunden, und konnte ihre Handlungen und Gefühle nachvollziehen und nachempfinden – die beiden haben sich, wie auch schon andere von Lenas Charakteren, still und heimlich in mein Herz geschlichen und ich freu mich, ihre Geschichte(n) weiter verfolgen zu können. Aber nicht nur die Protagonisten haben diese unglaubliche Tiefe, auch die Nebencharaktere sind alles andere als platte, farblose Charaktere. Ich liebe es wirklich, dass jede Person im Buch, egal ob Protagonistin oder eben Nebencharakter, ihre eigene, wichtige Geschichte mit sich bringt! Ganz große Liebe dafür, wirklich!!!
Und dann bietet das Buch noch dieses mega Trope – Forbidden Love… Ich bin ehrlich, mit modernen Romeo und Julia Geschichten kann mich IMMER begeistern. Trotzdem finde ich Lenas Umsetzung (bis jetzt, wir haben ja noch zwei Bücher vor uns) wirklich, wirklich gelungen und auch gewissermaßen einzigartig, da sie die klassischen Elemente mit der modernen New Yorker Society so gut verbinden kann. Aber ganz besonders gefallen mir ja die kleinen, eher unscheinbaren Romeo und Julia Anspielungen, wie beispielsweise die ganzen Untertitel. Ich finde solche kleinen Details einfach richtig toll.
Ich bin ehrlich, jede*r der diese Rezension jetzt liest und Westwell noch nicht gelesen hat, sollte sich jetzt schleunigst auf den Weg in die Buchhandlung machen und dieses wunderbare Buch kaufen! Ich liebe einfach alles an dem Buch – die Geschichte, den Trope, den Schreibstil, die Charaktere – ganz besonders die Charaktere, die der Geschichte den Lebensgeist einhauchen.