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Veröffentlicht am 13.11.2019

Der Wald und seine dunkelste Seite

Totenstille
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Totenstille ist der erste Krimi von Will Dean um die Journalistin Tuva Moodyson.

Tuva lebt in einer kleinen, beschaulichen Stadt im Norden Schwedens. Sie arbeitet als Journalistin bei der städtischen ...

Totenstille ist der erste Krimi von Will Dean um die Journalistin Tuva Moodyson.

Tuva lebt in einer kleinen, beschaulichen Stadt im Norden Schwedens. Sie arbeitet als Journalistin bei der städtischen Zeitung. In Wahrheit möchte Tuva zu einer der großen Zeitungen der Welt, denn sie zeigt Talent für guten Journalismus.
Als auf einmal ein Toter gefunden wird und es nicht der Einzige war, ergreift Tuva die Chance auf „Ihre“ große Story. Die Morde erinnern an eine Mordserie aus den 90er-Jahren. Den bis dato nicht gefundenen Mörder nannte man den Medusa-Killer. Sein Markenzeichen: Den Opfern wurden die Augen entfernt.

Das Buch zeichnet sich durch sehr detaillierte und ausführliche Beschreibungen der Szenen aus. Dies liegt daran, dass Tuva gehörlos ist. Ohne ihre Hörgeräte kann sie allein versuchen von den Lippen zu lesen. Die Beschreibungen sorgen dafür, dass der Leser sich alles sehr genau vorstellen kann. Man steht quasi die ganze Zeit direkt neben Tuva und begleitet sie auf ihrem Weg.
Tuva selbst ist ein sympathischer Hauptcharakter. Man fühlt mit ihr und ihrer Situation mit. Sofern man Tuva nicht kennt, merkt man zu Beginn nichts von der Gehörlosigkeit. Meistens erwähnt sie ihr „Problem“ ganz kurz und danach ist es auch nicht mehr wichtig, sondern sie konzentriert sich auf ihr Handeln und Tun, wie jeder andere es auch macht. Dieser Umgang mit ihren persönlichen Problemen macht Tuva nochmals sympathisch.

Der Schreibstil des Buches ist sehr bildreich. Das Ganze liest sich sehr flüssig. Die verhältnismäßig noch kurzen Kapitel sorgen immer wieder für Abwechslung. Durch die sehr ausführlichen Schilderungen, auch mancher nicht so wichtiger Sachen, geht manchmal leider die Spannung verloren. An einigen Stellen hätte man die Beschreibungen etwas komprimieren können.
Die Thematik der Story ist sehr interessant. Eine etwas abgelegene Kleinstadt, ein großer Wald in dem gemordet wird und gewöhnungsbedürftige Anwohner, wo viele ein dunkles Geheimnis haben. Weiterhin ist es gut, dass in diesem Krimi nicht ein Ermittlerteam und die Arbeiten der Polizei im Vordergrund stehen, sondern eine Journalisten auf der Suche nach IHRER Story. Man betrachtet das ganze also mal aus einer anderen Perspektive, bei der die Schwerpunkte zum Teil auch anders gesetzt werden.

Im Verlauf der Geschichte gibt es einige spannende, für Tuva aber beängstigende Momente und Vorkommnisse. Einige Fragen die sich der Leser stellt, werden jedoch leider bis zum Ende nicht aufgelöst. Mehr sei dazu an dieser Stelle nicht gesagt, um nicht zu viel zu verraten.

Alles in allem eine sehr interessante Geschichte, mit einigen Tiefen in der Spannung. Die sympathische Protagonistin gleicht dies aber wieder aus. Von mir eine Leseempfehlung für den schwedischen Krimi der etwas anderen Art. Über eine Fortsetzung würde ich mich sehr freuen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 19.05.2019

Feinde auf Kreta

Kretische Feindschaft
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Kretische Feindschaft ist der erste Fall für Kommissar Michael Charisteas und sogleich das Krimidebüt von Nikos Milonás alias Frank D. Müller.

Das Cover ist ansprechend und passend gestaltet. Im Innenteil ...

Kretische Feindschaft ist der erste Fall für Kommissar Michael Charisteas und sogleich das Krimidebüt von Nikos Milonás alias Frank D. Müller.

Das Cover ist ansprechend und passend gestaltet. Im Innenteil befindet sich eine schön gestaltete Karte Kretas mit den wichtigsten Orten für die Story. Außerdem ist ein Personenverzeichnis vorangestellt, welches außerordentlich hilfreich ist, da man bei so vielen griechischen Namen mal durcheinander kommen kann.

Im Laufe des Buches erfährt man viel Lokales über Kreta, das dortige Essen und über griechische Familien. Kreta ist durch die Lektüre auf jeden Fall auf meine Urlaubswunschliste gekommen. Dabei drückt sich auch die schon früh entstandene Kretaliebe des Autors aus.
Das Verhalten der Familie und dessen Schilderung rückt manchmal etwas zu sehr in den Vordergrund und lenkt vom eigentlichen Fall ab.

Gut gefallen haben mir die Charaktere. Alle werden lebhaft und mit ihren jeweiligen Macken beschrieben. Man kann sich sehr gut in die einzelnen Personen hineinversetzen. Michalis ist einem mit seiner hartnäckigen Art sofort ans Herz gewachsen und hat das, was einen guten Kommissar ausmacht.

Nach einem spannenden Anfang, als der Bürgermeister verschwunden war, folgte ein schwächerer und zum Teil etwas langatmiger Mittelteil. Dort standen die kretische Landschaft, Michalis Familie und seine Freundin Hannah im Mittelpunkt. Auf den letzten 100 Seiten (ca.) folgte dann ein Ereignis auf das andere. Die Auflösung des Falles erfolgte ziemlich schnell und wurde ohne viel Gegenwehr von allen Seiten akzeptiert. Das Ende war logisch aufgelöst. Zum Ende hätte ich mir etwas weniger Tempo gewünscht.

Alles in allem handelt es sich um einen guten Krimi mit viel lokalen Informationen und starken Persönlichkeiten.
Ein guter Auftakt in die Reihe um Michalis Charisteas.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Sonnenkult und Eifersucht

Verheißung Der Grenzenlose
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Inhalt:

Siebzehn Jahre lang hat Polizeikommissar Christian Habersaat vergeblich versucht, den Tod einer jungen Frau aufzuklären, die kopfüber in einem Baum hängend aufgefunden wurde.
Kurz nachdem er ...

Inhalt:

Siebzehn Jahre lang hat Polizeikommissar Christian Habersaat vergeblich versucht, den Tod einer jungen Frau aufzuklären, die kopfüber in einem Baum hängend aufgefunden wurde.
Kurz nachdem er Carl Mørck um Hilfe gebeten hat, kommt er auf schockierende Weise ums Leben – und nur wenig später sein Sohn. Die Recherchen des Sonderdezernats Q führen nach Öland, zu einem obskuren »Zentrum zur Transzendentalen Vereinigung von Mensch und Natur«. Carl Mørck und seine Assistenten ahnen nicht, dass sie sich in tödliche Gefahr begeben.

Meinung:

Es ist mittlerweile der sechste Fall für Carl Mørck und seine Kollegen.
Carl bekommt einen Anruf von Christian Habersaat. Carl wimmelt ihn ab, da er (wie bekannt) aktuell keine Lust hat so richtig zu arbeiten. Kurz darauf ist Habersaat tot. Carl nimmt sich dem Fall an und beginnt einen 17 Jahre zurückliegenden "Unfall" neu aufzurollen.

Gleichzeitig kämpft Rose mit der Bewältigung ihrer Vergangenheit. Im Laufe des Buches erfährt man dieses mal mehr über die persönlichen und privaten Dinge von Rose und sogar etwas von Assad. Dies hat mir sehr gut gefallen, da man sich im Laufe der Reihe immer mehr in die Protsgonisten reinfühlen kann und sie und ihre Handlungsmuster besser versteht.

Die Ermittlungen führen später nach Öland. Carl ermittelt also in Schweden und somit über die dänische Grenze hinweg.
Sie begegnen einem obskuren Sonnenkult und ihrem Schöpfer. Was hat das »Zentrum zur Transzendentalen Vereinigung von Mensch und Natur« mit den Ermittlungen zu tun? Ist jemand in den damaligen Unfall verwickelt? Es wird spannend, mehr sei hier aber nicht verraten. :)

Die Figuren bleiben ihren starken Persönlichkeiten treu und ermitteln erneut hartnäckig in einem komischen Fall.

Die Story verläuft anfangs sehr schleppend und wirkt zum Teil langatmig. Je weiter man liest, desto mehr Geschwindigkeit bekommt die Geschichte. Dabei wirkt die Auflösung auf den letzten Seiten beinahe etwas zu schnell. An sich gab es aber wieder die eine oder andere Überraschung und der wahre Täter war bis zum Ende nicht auszumachen.

Alles in allem ein Band, der wieder etwas stärker als Teil fünf der Reihe war und sich gut ins Gesamtbild einreiht.

Veröffentlicht am 18.07.2022

Interessanter Plot mit Potenzial

Der Fremde
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Der Roman versprach eine sehr interessante Geschichte. Besonders ist in diesem Buch, dass das Opfer sexueller Gewalt keine Frau sondern ein Mann ist. Der Inhalt versprach eine lesenswerte Geschichte, da ...

Der Roman versprach eine sehr interessante Geschichte. Besonders ist in diesem Buch, dass das Opfer sexueller Gewalt keine Frau sondern ein Mann ist. Der Inhalt versprach eine lesenswerte Geschichte, da diese Thematik sehr selten zum Inhalt gemacht wird.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven und in zwei Zeitschienen erzählt. Dies sorgte für regelmäßige Abwechslung beim Lesen. Der Schreibstil ist gut und flüssig. Kurze Sätze und knappe Kapitel tragen zu einem guten Lesefluss bei.

Die handelnden Personen sind gut beschrieben. Im Verlauf des Buches werden von allen Beteiligten die jeweiligen Sichtweisen geschildert, wobei mir persönlich eine Person zum Ende hin zu kurz abgehandelt wird.

Die Geschichte bietet von der Thematik eine Menge Potenzial und dies hat mich auch dazu bewegt das Buch zu lesen. Meine Erwartungen wurden jedoch nicht ganz erfüllt. Die Story ist gerade zum Ende hin nochmal sehr abwechslungsreich, wobei mir die Lösung als zu einfach und nicht zufriedenstellend erschien. Da hätte ich mir gerne was anderes gewünscht.

Insgesamt eine gute Idee die noch etwas besser umgesetzt werden sollte. Von mir solide 3 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.04.2022

Ein dunkler Ort in dem schreckliches passiert

Talberg 1935
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Talberg 1935 ist der erste Band der Talberg-Reihe von Max Korn und spielt im Jahr 1935.

Talberg ist ein kleiner, düster beschriebener Ort in der Umgebung von Passau. Die Leute sind sehr eigenwillig und ...

Talberg 1935 ist der erste Band der Talberg-Reihe von Max Korn und spielt im Jahr 1935.

Talberg ist ein kleiner, düster beschriebener Ort in der Umgebung von Passau. Die Leute sind sehr eigenwillig und bleiben lieber unter sich. Fremde werden grundsätzlich misstrauisch beäugt. Das Dorfleben wird von vier Familien bestimmt. Als der Sohn des Waldbauern ermordet wird zeigen sich die dunkelsten Abgründe von Talberg.

Ich habe sehr lange gebraucht um richtig in die Story reinzukommen. Anfangs tat ich mich sehr schwer mit den Charakteren warm zu werden. Die erste Hälfte des Buches kam für mich auch nicht richtig Spannung auf. Es wurden alle Charaktere und ihre Eigenarten sehr umfangreich beschrieben, viel mehr ist gefühlt aber auch nicht passiert. In der zweiten Hälfte des Buches wurde es dann etwas flüssiger und interessanter. Auf einmal starben drei weitere Menschen Schlag auf Schlag. Richtig spannend wurde es auf den letzten Seiten, wobei das Ende sehr offen gehalten ist. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass noch zwei weitere Bände folgen.

Insgesamt empfand ich die Geschichte als ganz in Ordnung, sie konnte mich jedoch nicht übermäßig begeistern. Eine solide Story über ein in der Einöde gelegenes, düsteres Dorf.

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