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Veröffentlicht am 13.08.2022

überwiegend langweilig

Air Awoken (Die Chroniken von Solaris 1)
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Ronja aus der Bücherstöberecke und Sunny aus dem Bücherschloß haben zusammen dieses Buch gelesen und mich dann gezwungen, es ebenfalls zu lesen. Ihre beider Worte waren „Du mußt!“ und da das Buch sowieso ...

Ronja aus der Bücherstöberecke und Sunny aus dem Bücherschloß haben zusammen dieses Buch gelesen und mich dann gezwungen, es ebenfalls zu lesen. Ihre beider Worte waren „Du mußt!“ und da das Buch sowieso auf meiner Wunschliste stand, habe ich dem Druck nachgegeben. Meine Erwartungen waren hoch, ich habe das Beste vermutet und mich vom hübschen Äußeren blenden lassen.

Ich war beim Lesen froh, daß es nicht von vornherein typisch verlaufen ist, obwohl es doch viele vorhersehbare Dinge gab: Unschuldiges Mädchen entdeckt ungewöhnliche Kräfte, selbstverständlich die erste seit 150 Jahren mit dieser Magie; eigenbrötlerischer Prinz wird ihr Lehrer, nur sie kann sein schwarzes Herzt berühren; gutaussehender Freund und Kollege hat ebenfalls Gefallen an ihr gefunden, ein Konflikt entsteht. Da war es zu Beginn ganz nett, daß Vhalla Yarl aus der Bibliothek, die neue Windläuferin, sich nicht sofort ins Abenteuer gestürzt und ihr altes, etwas trostloses Leben hinter sich gelassen hat. Stattdessen erbittet sie sich Bedenkzeit, erwägt das Für und Wider und lernt mehr über Magie im Allgemeinen und die Luftmagie im Besonderen aus ihren geliebten Büchern. Prinz Aldrik tut nach einem mehr als holprigen Start alles, um sie auf die Dunkle Seite zu ziehen, also in den Turm der Magier und „das Schwarz anzulegen“. Denn Schwarz ist die Farbe der Magier und für gewöhnliche Menschen abschreckend.

Vhalla wird, ohne es zu wissen, in die Politik des Reiches hineingezogen. Die meisten Menschen fürchten sich nicht nur vor Magie, sondern auch vor den Magiern. Daß der Kronprinz Aldrik ebenfalls ein Magier ist, ändert daran nichts. Im Gegenteil, er ist für seine Silberzunge bekannt und wird hinter seinem Rücken spöttisch Feuerlod genannt. Auch Vhalla hat Vorurteile gegenüber Magie und sträubt sich anfangs mit jeder Faser ihres Körpers gegen ihre eigenen Kräfte.
Der Prozess von Vhallas Entscheidung für oder gegen ihren Umzug in den Turm war langweilig. Sie hat sich mit dem Prinzen angefreundet, ihre Kräfte kennen gelernt und als der Tag ihrer Entscheidung kam, wurde es kurz spannend. Doch Vhallas Minderwertigkeitskomplexe, die aufgrund ihres Standes im Palast herrühren, haben alles kaputt gemacht.

Zu Beginn hat Vhalla handschriftliche Briefe mit „dem Phantom“ ausgetauscht, die sie intellektuell herausgefordert haben. Diese Briefe waren in zwei unterschiedlichen Schriftarten verfaßt und schwer zu lesen. Die Handschrift des Phantoms war ordentlich und schnörkelig, die von Vhalla recht schmal und eng. Ich kann nicht behaupten, schlechte Augen zu haben, doch die Schriftarten hätten ruhig etwas größer sein können.

Am Ende war ich froh, das Buch endlich beendet zu haben. Vhalla ist ein naiver, langweiliger Charakter, der Prinz ist nicht viel aufregender, und insgesamt stand sie sich mehr im Weg, als die Geschehnisse. Wie es oft ist, wird es auf den letzten 100 Seiten spannend, doch für mich reicht es nicht aus, um auch den nächsten Teil lesen zu wollen. Egal wie hübsch die Bücher sind, der Inhalt hat mich nicht überzeugt.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Langweilig

Der vergiftete Thron
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Achtung! Spoiler zu Band 1 „Die Stadt der Dolche“!

Klappentext:
Willkommen in Tumanbay, einst der Sitz eines mächtigen Sultans – jetzt liegt die Stadt in Ketten. Denn der Herrscher über Tumanbay ist tot, ...

Achtung! Spoiler zu Band 1 „Die Stadt der Dolche“!

Klappentext:
Willkommen in Tumanbay, einst der Sitz eines mächtigen Sultans – jetzt liegt die Stadt in Ketten. Denn der Herrscher über Tumanbay ist tot, sein gefürchtetes Heer wurde vernichtet. Nun regiert eine Frau die prächtigste Stadt der Welt, die geheimnisumwitterte Königin Maya. Doch wo ist die grausame Feldherrin, und warum zeigt sich Maya den Unterworfenen nicht? Während sich die mächtigsten Männer der Stadt vor dem fanatischen Maya-Kult in Sicherheit bringen, regt sich auch Widerstand. Denn der Thron von Tumanbay ist kein Machtsitz, er gleicht eher einem Todesurteil …

Der Tod lauert in Tumanbay an jeder Ecke. Doch diesmal ist es kein launischer Sultan, der das Leben der Stadt gefährdet, sondern die Besatzer, Mayas Schergen. Der Inquisitor Barakat wird von allen gefürchtet, denn er bringt den Glauben nach Tumanbay, und alle Sünder werden vernichtet.
Alle sind zu Königin Maya übergelaufen oder wurden eingekerkert. Gregor hat sich für Unterwerfung entschieden, während sein Bruder Qulan in einem Käfig sitzt. Doch Widerstand regt sich in der Stadt, wenn auch im Verborgenen.

Was mir im ersten Teil sehr gut gefallen hat, verwirrt im zweiten: die vielen Charaktere und ihre Schicksale in diesem neuen Tumanbay. Sei es Gregor, der irgendwie noch Meisterspion ist, aber irgendwie auch nicht und weder Befugnisse, noch das Sagen oder Ansehen hat; Manel, die Tochter von Qulan, die sich dem Widerstand anschließen möchte, sich aber wie ein verwöhntes Kind benimmt; Himmel, die Tochter des Sklavenhändlers Ibn Bai und hochschwanger, die den Vater ihres Kindes sucht und eine Flucht aus der Stadt im letzten Moment verweigert und damit ihre Familie ins Unglück stürzt.
Im ersten Teil gab es eine Bedrohung von Außen (Maya) und die Intrigen von Innen; in diesem zweiten Buch ist alles undurchsichtig, jeder biedert sich dem neuen Regime an, alle ducken sich vor der Inquisition, aber ein richtiges Ziel scheint es nicht zu geben.
Das Buch ist in Abschnitte geordnet, die keinen Sinn ergeben. Sie markieren keine besonderen Vorkommnisse oder großen Veränderungen. Nach der Hälfte des Buches und drei von diesen Abschnitten war ich nur noch gelangweilt. Es ist nichts spannendes passiert, alle sind zerstreut und benehmen sich wie kopflose Hühner. Der vergiftete Thron ist nicht fesselnd und spannend genug, um herauszufinden, wie es weitergeht. Himmel und Manel sind verwöhnte Gören, die keine Ahnung von der echten Welt haben, und an Aufrichtigkeit glauben. Doch in Tumanbay regiert keine Gerechtigkeit, sondern Maya und ihre Schergen. Und Gregor ist ein Fähnchen im Wind, rückgratlos und peinlich.

Ich bin enttäuscht von der fehlenden Spannung, den flachen Charakteren und der bisher (S.266) öden Handlung.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Langweiliger Protagonist

Hidden Worlds 1 – Der Kompass im Nebel
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„Gegen die Kirche kann niemand etwas unternehmen. Sie gibt es schon länger als jede Regierung. […] Niemand würde es wagen, sich mit der Kirche anzulegen. Aber vor allem, und das ist vielleicht noch schlimmer, ...

„Gegen die Kirche kann niemand etwas unternehmen. Sie gibt es schon länger als jede Regierung. […] Niemand würde es wagen, sich mit der Kirche anzulegen. Aber vor allem, und das ist vielleicht noch schlimmer, niemand würde dir glauben. Wir sind auf uns gestellt, Elliot.“ (S. 228)

Als Elliot Craig eines Abends seine Arbeit in einem Schnellrestaurant verliert, glaubt er an das Ende für sich und seinen Vater, der seit einem schweren Unfall das Haus nicht mehr verlassen hat. Doch dann schickt er seinen Sohn zu einem Kiltladen in Edinburgh, um einen Gefallen einzufordern. So gelangt Elliot in eine magische Welt voller Wunder.
Schon früh wurden Elliot und sein Vater von der Mutter verlassen, doch über die Gründe dafür sprachen sie nie. Im Merlin Center ist die Familie Craig jedoch keine unbekannte und so erfährt Elliot endlich die Wahrheit über seine Mutter. Dies weckt seinen Zorn und die Hoffnung, sie irgendwann wieder zu sehen.

Elliot ist ein langweiliger Charakter. Alles, was er nicht versteht, schiebt er in seinem Kopf nach hinten, um sich nicht damit auseinandersetzen zu müssen. Anstatt Fragen zu stellen und die ihm neue Welt zu erkunden, oder seinen Vater zu konfrontieren, verkriecht er sich zunächst in der Arbeit mit den magischen Tierwesen. Selbst seine Freundschaft mit der Elfe Soleil scheint ein Mittel zum Zweck zu sein, damit er eine starke Frau an seiner Seite hat, die sich mit Magie und Waffen auskennt. Neben ihr wirkt Elliot unbeholfen und schwach.

Der Kompass im Nebel ist der Beginn einer Suche nach Avalon und Frieden für alle Wesen dieser Welt in der unseren. Die Inquisition, die schnell auf Elliot aufmerksam wird, ist ihm dicht auf den Fersen. Sie wollen verhindern, daß das Portal nach Avalon geöffnet wird und weitere Wesen in die Menschenwelt kommen. Der anbahnende Konflikt mit der Inquisition ist mit am spannendsten, wird aber nicht näher beschrieben. Vermutlich wird er in den Folgebänden ausgeweitet, doch das werde ich wohl nie erfahren, denn der erste Band hat mich nicht überzeugt weiterzulesen.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Habe es mit gemischten Gefühlen beendet

Dein falsches Herz
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„Noch heute muss bei jeder Trennung der eine oder andere Elternteil befürchten, sein Kind zu verlieren. […] Das Prinzip hinter dieser Praxis ist der Glaube, dass geschiedene Eltern nicht in der Lage sind, ...

„Noch heute muss bei jeder Trennung der eine oder andere Elternteil befürchten, sein Kind zu verlieren. […] Das Prinzip hinter dieser Praxis ist der Glaube, dass geschiedene Eltern nicht in der Lage sind, zu kooperieren und im Interesse des Kinderwohls zu handeln.“ (S. 267)

Sumiko Sarashima hat nach dem Tod ihrer Mutter deren Mädchennamen angenommen und den Nachnamen ihres Vaters abgelegt. Als sie sieben Jahre alt war, ist Sumikos Mutter Rina Sato in einem Autounfall ums Leben gekommen. Zumindest ist es das, was ihr Großvater ihr immer erzählt hat. Doch nun, 18 Jahre später, ist Sumiko mit ihrer Ausbildung zur Anwältin fertig, und nimmt einen Anruf zum vermeintlichen Mord an ihrer Mutter entgegen. Dies ist der Auslöser für Sumiko, die Wahrheit zu suchen.

„Wo es Wünsche gibt, gibt es Menschen, die sie gegen Bezahlung erfüllen. Die Konsequenzen sind nicht unbedingt Teil der Vereinbarung.“ (S. 82)

Dein falsches Herz wird aus mehreren Perspektiven mit unterschiedlichen Zeitlinien erzählt. Die Geschichte beginnt mit einem Prolog aus der Ich-Perspektive, in dem Sumiko Sarashima den Leser direkt anspricht. „Mich kennen Sie schon und meine Geschichte auch. […] Ich bin die letzte Zeile eines Artikels, der letzte Satz, der mit einem Punkt endet.“ (S. 9)
Es folgen Erinnerungen von Rina Sato, ihrem Ehemann Osamu Sato, ihrem Vater Yoshi Sarashima und Kaitaro Nakamura, einem professionellen Ehebrecher. Zwischendrin erzählt Sumiko Anekdoten aus ihrer Kindheit und der Gegenwart. Zu Beginn sind die Perspektivwechsel und Zeitsprünge verwirrend, da die Geschichte nicht linear erzählt wird. Doch am Ende fügt sich alles in ein Gesamtbild.
Die genannten Charaktere werden oberflächlich dargestellt, als wenn der Leser ein Zuschauer von Außen ist und nur die Protagonisten untereinander sich wirklich kennen. Sie lassen den Leser nicht in ihr Leben hinein. Gespräche wirken künstlich und unvollständig, als würden wichtige Gesten und Mimik fehlen, um alles zu verstehen. Insgesamt fehlt den Personen Tiefe, obwohl die Autorin durch viele ausführliche Beschreibungen der Umgebung die Atmosphäre bildlich darstellt.

„So viel hatten sie durchgemacht, es waren einige der dunkelsten und wundervollsten Momente in Rinas Leben gewesen. Und Kaitaro stand im Zentrum. Er hatte sie wahrhaft gekannt, sie wirklich verstanden.“ (S. 376)

Trotz der ungleichmäßigen Erzählweise war die Aufklärung des Mordes an Rina Sato interessant und am Ende auch überraschend. Dennoch zog sich die ganze Geschichte durch viele Erinnerungen in die Länge und machte es schwierig zu folgen.
Gerade zwischen Kaitaro und Rina sind viele Handlungen und Reaktionen nicht nachvollziehbar.
Ich habe dieses Buch mit gemischten Gefühlen beendet und war vor allem froh darüber, es hinter mich gebracht zu haben. Dabei kann ich nicht genau sagen, warum es zum Ende hin so anstrengend wurde, denn zu Beginn hat es mir recht gut gefallen.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Eine Protagonistin, die um jeden Preis dazugehören möchte

Die fremde Küste
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„Menschen schaffen und bewahren Geheimnisse aus vielerlei Gründen, seien sie nun gut oder schlecht. Um sich und andere zu schützen, aber auch um Missstände zu vertuschen. Was immer der Grund dafür sein ...

„Menschen schaffen und bewahren Geheimnisse aus vielerlei Gründen, seien sie nun gut oder schlecht. Um sich und andere zu schützen, aber auch um Missstände zu vertuschen. Was immer der Grund dafür sein mag, das Ergebnis ist dasselbe. Wer mit einem Geheimnis lebt, lebt mit Einschränkungen.“ (S.77)

Liliana ist 14 Jahre alt, als ihr Bruder Stefano wegen seiner politischen Ansichten, die nicht mit denen des Staates übereinstimmen, nach Libyen auswandert. Zu dieser Zeit hat Mussolini bereits die Macht in Italien übernommen und die Braunhemden streifen durch die Dörfer und Städte. Der Faschismus regiert in Italien und übernimmt auch die politische Erziehung von Liliana.
Neben dem Faschismus beherrscht auch der Glaube der Kirche die Menschen und Liliana ist es gewohnt, Sonntags in die Kirche zu gehen und in der Woche Rosenkränze mit ihrer Mutter zu beten. Als sie endlich zu ihrem Bruder nach Libyen reisen darf, ist sie eine gottestreue Jungfaschistin, mit einer großen Abenteuerlust und romantischen Vorstellungen für ihr weiteres Leben.
Mit siebzehn Jahren ist es schwierig, eine eigene, gefestigte Meinung zu haben. Liliana wirkt daher wie ein Fähnchen im Wind. Sie will gefallen und dazugehören, was man ihr nicht übel nehmen kann. Daher fühlt sie sich auch geehrt, als der Oberst der Luftwaffe Ugo ihr seine Aufmerksamkeit schenkt. „Es ist zwar nie laut ausgesprochen worden, aber dadurch, dass sie sich in Rom aus ihrem Kostüm hat wickeln lassen, dadurch, dass sie heute zur Verabredung aufgetaucht ist und sich von ihm auf der Rückbank hat beanspruchen, küssen und begrapschen lassen, dadurch hat sie in etwas eingewilligt.“ (S.213)
Obwohl ihr Bauchgefühl sie vor dem Oberst warnt, ist sie ihm verfallen, fast schon hörig, und so hat sie keine andere Wahl als ihm ihre Jungfräulichkeit zu opfern. Sie kann sich ihm nicht widersetzen, weder geistig noch körperlich, und so legt sie sich eine geeignete Ausrede zurecht, um das sündige Verhalten vor sich und Gott zu rechtfertigen. „Egal, welche Bedenken sie hat, egal, wie sündig das ist, was sie tut, wie scheinbar verderbt, alles dient einem geheimen, aber edlen Zweck. Sie tut das Richtige.“ (S. 273)
Wenn Ugo sie nicht wie einen Hund zu sich ruft, soll Liliana der Frau ihres Bruders die italienische Lebensweise vermitteln. Farida ist in Lilianas Augen eine Wilde, doch ändert sich das je mehr sie die Frau kennen lernt.

Parallel zu der Geschichte der jungen Liliana, erfährt die Liliana im Mai 1980 durch Zufall von einem Mordversuch an einem Abramo Cattaneo al-Arufti in Rom. Kurzentschlossen reist sie aus London nach Rom in das Krankenhaus, um ihre verlorene Familie wieder zu finden.

Inwiefern der geschichtliche Hintergrund von Die fremde Küste historisch korrekt ist, kann ich nicht beurteilen. Die Zeitsprünge im Erzählgeschehen waren anfangs abrupt und durcheinander bringend, wurden im Verlauf der Geschichte aber geordneter. Trotzdem konnte ich mit Liliana nicht warm werden, weder mit der etwas älteren Signora Jones, noch mit der jungen Faschistin. Sie wirkt in ihrer Jugend schwankend, unsicher und schwach, was sie im Alter nicht losgeworden ist. Signora Jones hat vieles aus ihrer Zeit in Libyen verdrängt und kann sich nicht mehr richtig erinnern. Es fühlt sich für sie an wie ein Traum, den sie nicht richtig greifen kann. Diese Unsicherheit und Zweifel, dazu die Zeitsprünge, haben mich völlig durcheinander gebracht und ich war am Ende froh, diese Reise hinter mir lassen zu können.

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