überwiegend langweilig
Air Awoken (Die Chroniken von Solaris 1)Ronja aus der Bücherstöberecke und Sunny aus dem Bücherschloß haben zusammen dieses Buch gelesen und mich dann gezwungen, es ebenfalls zu lesen. Ihre beider Worte waren „Du mußt!“ und da das Buch sowieso ...
Ronja aus der Bücherstöberecke und Sunny aus dem Bücherschloß haben zusammen dieses Buch gelesen und mich dann gezwungen, es ebenfalls zu lesen. Ihre beider Worte waren „Du mußt!“ und da das Buch sowieso auf meiner Wunschliste stand, habe ich dem Druck nachgegeben. Meine Erwartungen waren hoch, ich habe das Beste vermutet und mich vom hübschen Äußeren blenden lassen.
Ich war beim Lesen froh, daß es nicht von vornherein typisch verlaufen ist, obwohl es doch viele vorhersehbare Dinge gab: Unschuldiges Mädchen entdeckt ungewöhnliche Kräfte, selbstverständlich die erste seit 150 Jahren mit dieser Magie; eigenbrötlerischer Prinz wird ihr Lehrer, nur sie kann sein schwarzes Herzt berühren; gutaussehender Freund und Kollege hat ebenfalls Gefallen an ihr gefunden, ein Konflikt entsteht. Da war es zu Beginn ganz nett, daß Vhalla Yarl aus der Bibliothek, die neue Windläuferin, sich nicht sofort ins Abenteuer gestürzt und ihr altes, etwas trostloses Leben hinter sich gelassen hat. Stattdessen erbittet sie sich Bedenkzeit, erwägt das Für und Wider und lernt mehr über Magie im Allgemeinen und die Luftmagie im Besonderen aus ihren geliebten Büchern. Prinz Aldrik tut nach einem mehr als holprigen Start alles, um sie auf die Dunkle Seite zu ziehen, also in den Turm der Magier und „das Schwarz anzulegen“. Denn Schwarz ist die Farbe der Magier und für gewöhnliche Menschen abschreckend.
Vhalla wird, ohne es zu wissen, in die Politik des Reiches hineingezogen. Die meisten Menschen fürchten sich nicht nur vor Magie, sondern auch vor den Magiern. Daß der Kronprinz Aldrik ebenfalls ein Magier ist, ändert daran nichts. Im Gegenteil, er ist für seine Silberzunge bekannt und wird hinter seinem Rücken spöttisch Feuerlod genannt. Auch Vhalla hat Vorurteile gegenüber Magie und sträubt sich anfangs mit jeder Faser ihres Körpers gegen ihre eigenen Kräfte.
Der Prozess von Vhallas Entscheidung für oder gegen ihren Umzug in den Turm war langweilig. Sie hat sich mit dem Prinzen angefreundet, ihre Kräfte kennen gelernt und als der Tag ihrer Entscheidung kam, wurde es kurz spannend. Doch Vhallas Minderwertigkeitskomplexe, die aufgrund ihres Standes im Palast herrühren, haben alles kaputt gemacht.
Zu Beginn hat Vhalla handschriftliche Briefe mit „dem Phantom“ ausgetauscht, die sie intellektuell herausgefordert haben. Diese Briefe waren in zwei unterschiedlichen Schriftarten verfaßt und schwer zu lesen. Die Handschrift des Phantoms war ordentlich und schnörkelig, die von Vhalla recht schmal und eng. Ich kann nicht behaupten, schlechte Augen zu haben, doch die Schriftarten hätten ruhig etwas größer sein können.
Am Ende war ich froh, das Buch endlich beendet zu haben. Vhalla ist ein naiver, langweiliger Charakter, der Prinz ist nicht viel aufregender, und insgesamt stand sie sich mehr im Weg, als die Geschehnisse. Wie es oft ist, wird es auf den letzten 100 Seiten spannend, doch für mich reicht es nicht aus, um auch den nächsten Teil lesen zu wollen. Egal wie hübsch die Bücher sind, der Inhalt hat mich nicht überzeugt.