Damals: Calla und Jasper. Sie waren das perfekte Pärchen. Das, von dem alle dachten, es würde für immer zusammenbleiben. Doch manchmal hat das Leben andere Pläne. Manchmal muss man schwere Entscheidungen treffen. Und manchmal führen einen diese Entscheidungen weit weg von zu Hause … Tausend Bruchstücke
Heute: Nach über einem Jahr – einem schrecklichen, schmerzhaften Jahr – ist Calla zurück in Deutschland. Endlich wieder zu Hause. Endlich wieder ihre Freundinnen umarmen. Einziger Minuspunkt: Sie trifft auch ihren Ex wieder. Und Jasper kann ihre Gefühle mit nur einem einzigen Blick immer noch ins Chaos stürzen … Ist Liebe genug? Eine zutiefst emotionale, intensive Own Voices Romance über Fehler, Vertrauen und Freundschaft.
Calla und Jasper sind ein wundervolles und leidenschaftliches Paar, das mich überzeugen konnte.
Beide waren mir auf ihre Art und Weise sympathisch. Daher fiel es mir nicht schwer, beide ins Herz zu schließen. ...
Calla und Jasper sind ein wundervolles und leidenschaftliches Paar, das mich überzeugen konnte.
Beide waren mir auf ihre Art und Weise sympathisch. Daher fiel es mir nicht schwer, beide ins Herz zu schließen. Ich konnte den Verlust, den Schmerz, die Traurigkeit, den Schock, die Unsicherheit und die Zweifel absolut nachempfinden. Aber nicht nur negativen Emotionen, sondern auch die Hoffnung auf einen Neuanfang, die Leidenschaft, die Anziehung, das Begehren, das Vertraute bei Beiden!
Die Kapitel aus der Vergangenheit haben das Gesamtbild komplettiert und gezeigt wie schön sich die Beziehung von Calla und Jasper aufgebaut hat. Wir erleben kleine Dramen, welche für mich aber genau abgepasst waren.
Am wichtigsten fand ich wie das Thema Rassismus in dem Buch verarbeitet wurde. Es hat die typischen Fehler aufgezeigt, die von unserer Gesellschaft nach wie vor gemacht werden - bewusst oder unbewusst - aber ohne den Leser die ganze Zeit mir erhobenem Zeigefinger zu konfrontieren. Es hat vielmehr zum Nachdenken angeregt.
Bei Callas Hintergrund Geschichte muss ich sagen, hab ich etwas schlucken müssen und wüsste gar nicht wie ich in der Situation umgegangen wäre. Schön war, dass der Umgang aber mehr realistisch als sonst in Büchern mit ähnlicher traumatische Thematik. Da gibt es mir manchmal zu schnell Friede-Freude-Eierkuchen. Besonders schön zu lesen war, die Freundschaft von Calla zu Lissa und Leo.
Fazit: Eine wundervolle und berührende Liebesgeschichte, mit einem schönen Setting.
Die Sturm-Trilogie von Anya Omah geht weiter. In diesem Band geht es um Calla und Jasper, die man aus Band eins bereits als Nebencharakter kennt. Denn Calla ist eine der besten Freundinnen von Alissa, ...
Die Sturm-Trilogie von Anya Omah geht weiter. In diesem Band geht es um Calla und Jasper, die man aus Band eins bereits als Nebencharakter kennt. Denn Calla ist eine der besten Freundinnen von Alissa, Hauptcharakter in Band eins.
Kurz zur Story:
Calla kommt endlich zurück nach Deutschland. Um ihrem Ex nicht zufällig in ihrer Heimatstadt über den Weg zu laufen, fährt sie nicht zu ihren Eltern. Dumm nur, dass er den gleichen Gedanken hatte und sich die beiden früher als erwartet, über den Weg laufen.
Ich muss sagen, einerseits mochte ich die Geschichte, andererseits konnte sie mich definitiv nicht so fesselnd wie der erste Band. Das lag vielleicht am Sprecher von Jasper, der für mich zu alt klang, jedenfalls zu Beginn bis ich mich daran gewöhnt hatte. Andererseits konnte mich die Story an sich nicht so fesseln und ich habe nicht alle Gedankengänge und Reaktionen verstehen können. Ich kann verstehen, dass Calla zu kämpfen hatte, doch irgendwie fand ich es auch heftig, wie sie sich verhalten hat.
Es ist schwierig hier mehr zu schreiben, ohne die wichtigsten Punkte der Geschichte zu verraten.
Was ich hingegen sehr mochte, ist die Atmosphäre zwischen Calla und Jasper und die verschiedenen Szenen und Erlebnisse, da fühlte man sich direkt dabei. Und natürlich auch Lübeck als Handlungsort, denn es gibt einfach zu wenige Geschichten, die irgendwo in Deutschland spielen. Und die Abstecher in die Kennenlernzeit bis die beiden Zeitstränge wieder zusammentreffen, sind super und lassen tief in Calla und Jasper blicken.
Doch für mich gab es zu viele Baustellen im Buch. Da wäre die Vergangenheit, Rassismus, die Beziehung der Beiden, und dabei sind die Konstellationen im Hintergrund auch noch sehr vielfältig. Irgendwie wusste ich nicht so recht, was das Buch und die Geschichte mir alles vermitteln wollen.
Definitiv schwächer als der Vorgänger. Das Ende führt schon zum dritten und finalen Band der Reihe hin. Werde ich sicher anhören!
Mit "Regenglanz" begann letztes Jahr im Oktober die Sturm-Trilogie von Anya Omah um drei Freundinnen und drei Städte im Norden Deutschlands. Da der Erscheinungstermin der Fortsetzung einige Male nach hinten ...
Mit "Regenglanz" begann letztes Jahr im Oktober die Sturm-Trilogie von Anya Omah um drei Freundinnen und drei Städte im Norden Deutschlands. Da der Erscheinungstermin der Fortsetzung einige Male nach hinten verschoben wurde, feiert "Nebelschimmer" nun heute seinen Buchgeburtstag. Genau wie Band 1 hat auch die Geschichte um Calla und Jasper deutlich mehr Dramatik und Tiefe entwickelt, als man das auf den ersten Blick annehmen würde und mich in kürzester Zeit um den Finger gewickelt.
Die Sturm-Trilogie, zu der "Regenglanz" den Auftakt bildet, sticht geschlossen durch die wunderschöne Gestaltung hervor. Abgebildet auf den drei Bänden ist immer ein ähnliches geometrisches Motiv, welches die drei Freundinnen Calla, Leo und Alissa als Symbol ihrer Freundschaft als Tattoo über dem Herzen tragen. Variiert wird die Gestaltung durch einen anderen Hintergrund und unterschiedliche Farbgebungen. Auf "Nebelschimmer" ist ganz nach dem Titel ein See zu sehen, über dem sanfter Morgennebel schimmert und einen Farbverlauf von weiß zu violett-pink bildet. Abgerundet wird dieses stimmungsvolle Gesamtbild durch den roten Buchschnitt, der die erste Ausgabe verziert. Geht also unbedingt bald los, um Euch noch ein Exemplar der ersten Ausgabe zu sichern!
Erster Satz: "Sie haben Ihren Zielort erreicht."
Mit "Nebelschimmer" setzt die Autorin einige Zeit nach Band 1 an und erzählt von Callas Rückkehr nach Lübeck. 14 lange Monat war sie in L.A. und hat dort nach ihrer leiblichen Mutter gesucht - eine Zeit, die ihr nicht nur psychisch sehr zugesetzt, sondern die auch das Ende für ihre Beziehung zu ihrem Freund Jasper bedeutet hat. Auf zwei Zeitebenen und aus den Perspektiven der beiden Liebenden wird nun erzählt, wie Calla und Jasper sich in der 12. Klasse kennen- und lieben gelernt haben, sowie den steinigen Weg, den sie nach ihrer Wiederbegegnung nach ihrer Trennung vor sich haben. Obwohl von ihrer ersten Begegnung an eine eindeutige Anziehungskraft zwischen den beiden zu spüren ist, lässt sich Anya Omah eine Menge Zeit für die langsame Annäherung von Calla und Jasper, die nach 14 schmerzhaften Monaten der Trennung einiges zu klären und zu verarbeiten haben. Was genau zu ihrer Trennung geführt hat und was in L.A. wirklich vorgefallen ist, erfahren wir dabei ebenfalls Stück für Stück, während sich Calla wieder in Lübeck einlebt, eine neue Wohnung bezieht, einen Job annimmt und ihre Wurzeln wiederentdeckt.
Jasper: "Wenn du so lange und glücklich mit jemandem zusammen bist, wird er zu einem Teil von dir. Zur Luft, die du atmest. Calla war meine Luft, und als sie ging, bin ich beinahe erstickt."
Welche Thematik sich hinter der Geschichte verbirgt und welche Probleme durch die verschachtelte Erzählweise offenbart werden, kann ich aus Spoilergründen natürlich nicht verraten. Nur schonmal so viel: In "Nebelschimmer" geht es um rassistische Mikroaggressionen, Familie, Freundschaft, Liebe, gebrochene Herzen, dunkle Zeiten im Leben und hoffnungsvolle zweite Chancen. Damit erhält die Geschichte eine überraschende Tiefe, ohne dabei zu deprimierend zu werden. Callas und Jaspers Geschichte ist voller Fehler, gebrochenem Vertrauen und Verzweiflung, aber auch voller Liebe, Hoffnung und Licht, was die Geschichte zu einem intensiven Leseerlebnis macht.
Calla: "Ich muss diese Reise in meine Vergangenheit antreten, ohne dass mich meine Gegenwart oder meine Zukunft begleiten. Und das bist du, Jasper. Du bist das Heute und das Morgen, zu dem ich zurückkehre, wenn ich die Vergangenheit hinter mir lassen kann. Du bist mein Zuhause." Ich presse meine feuchte Wange an seine Brust. "Dein Herz ist mein Zuhause."
Sehr begeistert war ich von Anya Omahs Schreibstil. Dieser wirkt auf den ersten Blick gar nicht mal so spektakulär und fällt nicht durch Besonderheiten, sprachliche Kniffe oder andere Auffälligkeiten des Ausdrucks aus der Reihe. Bemerkenswert ist stattdessen, wie effizient sie ihrem Roman Leben einhaucht und man schon nach wenigen Sätzen Zugang zu der Geschichte und den Figuren findet. Egal ob bei anstrengenden Arbeitsschichten im Restaurant, in stillen, freundschaftlichen Momenten in der WG Küche, oder in den lauten, schmerzhaften Konfrontationen gegen Ende - man ist einfach ohne große Umschweife dabei und lebt, fühlt und fiebert mit. Toll fand ich auch den Schauplatz in Lübeck, den ich nicht zuletzt da ich erst vor etwas mehr als zwei Jahren diese wunderschöne Stadt besucht habe, sehr genossen habe. Anya Omah zeigt mit ihrer Settingwahl mal wieder, dass man als deutsche AutorIn die eigene Geschichte nicht an ferne, exotische Orte verlegen muss, um eine Atmosphäre von Urlaub, Entdeckung und Zuhause zu schaffen und auch deutsche Schauplätze ihren Charme haben! Nach den etlichen Geschichten, die in den USA oder Großbritannien spielen, bot "Nebelschimmer" also mal eine tolle Abwechslung!
Jasper: "Alle sagen immer, dass man in einer Beziehung auf einer Wellenlänge sein sollte. Aber weißt du, was ich an dir ... an uns so liebe, Jasper? Dass du mich meine eigenen Wellen schlagen lässt."
Spannend ist dabei wieder, dass man der Geschichte, dem Hauptkonflikt und den Figuren definitiv anmerkt, dass die Autorin Psychologin ist. Nicht nur, dass immer wieder einige Stichworte oder Theorien auftauchen, bei der sofort mein "Psychologie"-Detektor aufleuchtet - auch die Plausibilität und Tiefe, mit der die Probleme, Konflikte und zum Teil auch Störungen der Haupt- und Nebenfiguren geschildert sind sprechen für die fachliche Kompetenz der Autorin. Das sage ich leider immer wieder, aber im New Adult Genre, in dem es ja mittlerweile üblich ist, dass mindestens einer der Hauptprotagonisten einen mentalen Knacks in Form einer traumatischen Vergangenheit, einer Beziehungsstörung oder einem zerrütteten Familienverhältnis hat, ist es nicht selbstverständlich, dass diese Themen auch realistisch bearbeitet werden. Auch ganz von den Problemen abgesehen sind die Figuren sehr vielschichtig gestaltet und wachsen beim Lesen schnell ans Herz. Vor allem Calla hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen, auch wenn neben ihr und der Auseinandersetzung mit ihrem Innenleben Jasper ein wenig zu sehr im Hintergrund bleibt. Dafür und angesichts der Tatsache, dass natürlich auch hier die Grenzen des Genres nicht neu erfunden werden, ziehe ich in der Gesamtbewertung einen Stern ab. Etwas schade finde ich nur, dass Callas Freundinnen, also Alissa aus Band 1 und Leo, um die es in Band 3 gehen wird, hier nicht allzu viele Auftritte haben. Da es im Oktober aber schon mit Leos Geschichte in "Gewitterleuchten" weitergeht, werde ich mich jetzt mal nicht beschweren...
Calla: "Wenn du dich bereit fühlst, darüber zu reden, werde ich da sein, okay? Ich werde jedes noch so kleine Stück, das aus deinem Herzen gebrochen ist, aufheben und an exakt der Stelle wieder einsetzen, an der es herausgebrochen ist."
Fazit:
"Nebelschimmer" ist ein intensiver, tiefgründiger und behutsam erzählter New-Adult-Roman über rassistische Mikroaggressionen, Familie, Freundschaft, Liebe, gebrochene Herzen, dunkle Zeiten im Leben und hoffnungsvolle zweite Chancen