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Veröffentlicht am 04.10.2022

Gelungene Kurzgeschichtensammlung

Miss Kim weiß Bescheid
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Bei diesem Buch handelt es sich um eine Kurzgeschichtensammlung. Die Geschichten sind unabhängig voneinander, bietet aber immer einen kurzen Einblick in das aktuelle Leben in Korea mit Einfluss der koreanischen ...

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Kurzgeschichtensammlung. Die Geschichten sind unabhängig voneinander, bietet aber immer einen kurzen Einblick in das aktuelle Leben in Korea mit Einfluss der koreanischen Kultur und Gesellschaftshaltung.

Dies ist bereits mein zweites Buch von Cho Nam-Joo. Da mir ihr Schreibstil schon bei ihrem Debütroman sehr zugesagt hat, war ich neugierig, wie dieser bei Kurzgeschichten zum Einsatz kommt. Ich finde, dadurch das der Schreibstil etwas distanziert und - typisch für die koreanische Kultur - höflich wirkt, kommt er bei Kurzgeschichten sogar noch besser zur Geltung. Man merkt beim Lesen schnell, dass der Urtext in einer anderen Sprache als Deutsch verfasst ist, da manche Formulierungen beinahe etwas hölzern klingen, doch gerade das macht den Effekt aus. Mir hat es jedenfalls zugesagt.

Die Geschichten sind sehr bunt gemischt, jede aber für sich interessant zu lesen. Sie liefern kurze aber prägnante Einblicke in eine andere, aber scheinbar doch gar nicht so fremde Welt und Kultur. Bis auf eine Kurzgeschichte, die sich mir nicht so ganz erschlossen hat, konnten mich alle überzeugen und auch einige zum Nachdenken anregen. Oftmals liefert ein Blick auf eine fremde Kultur ja auch einige Erkenntnisse über die eigene.

FAZIT:
Die Kurzgeschichtensammlung hat mir sehr gefallen. Der kühle, eher distanzierte Schreibstil der Autorin kommt gut zum Einsatz und man erhält interessante Einblicke in das Alltagsleben in Korea. Ich kann das Buch jedenfalls nur weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Lesehighlight!

Matrix
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Das Buch erzählt die Geschichte von Marie, die als Priorin in ein heruntergewirtschaftetes Kloster geschickt wird, da sie für das Leben am Hof nicht geeignet scheint. Doch zwischen den Mauern des Klosters ...

Das Buch erzählt die Geschichte von Marie, die als Priorin in ein heruntergewirtschaftetes Kloster geschickt wird, da sie für das Leben am Hof nicht geeignet scheint. Doch zwischen den Mauern des Klosters blüht Marie plötzlich auf, entdeckt ihre Stärken und sieht, wie viel sie leisten kann. Sie wird zu einer herausragenden Äbtissin und verhilft dem Kloster zu neuem Glanz.

Schon bei der Leseprobe war ich von dem außergewöhnlichen Schreibstil der Autorin beeindruckt. Sie beweist nicht nur einen großen Wortschatz, sondern weiß diesen auch gut einzusetzen, sodass sich wunderschöne Sätze ergeben, die man sich wahrlich auf der Zunge zergehen lassen kann. Zugleich fängt sie auch die mittelalterliche Atmosphäre der damaligen Zeit sehr gut ein und fesselt den Leser an die Seiten.

Die Figuren - allen voran Marie - sind sehr faszinierend. Man trifft im Buch auf viele unterschiedliche Charaktere und lernt auch die Klosterschwestern ein wenig kennen. Besonders begeistert war ich aber von Marie, die mich mit ihrer Durchsetzungskraft und ihren Führungsstärken beeindruckt hat. Mit ihr erhält das Buch einen sehr feministischen Zug, da sie sich von ihrem Geschlecht keinesfalls unterkriegen lässt und die Nonnen dazu ermutigt, ihre eigenen Stärken und Widerstandskräfte zu festigen. Für mich wirkte sie wie eine Heilige, während sie selbst durchwegs bodenstänig bleibt. Eine sehr faszinierende Figur, die von der Autorin genau ins richtige Licht gerückt wurde!

FAZIT: Ein hochspannender Roman, der sowohl mit seinem Schreibstil, der fesselnden Handlung als auch den einnehmenden Figuren und Charakteren zu überzeugen weiß! Ein echtes Lesehighlight!

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Familienroman in exotischem Setting

Die Hennakünstlerin
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Das Buch erzählt die Geschichte der Hennakünstlerin Lakshmi, die nicht nur für ihre schönen Körpermalereien sondern auch ihre medizinischen Fähigkeiten bekannt ist. Vor allem schwangere Frauen, die ihr ...

Das Buch erzählt die Geschichte der Hennakünstlerin Lakshmi, die nicht nur für ihre schönen Körpermalereien sondern auch ihre medizinischen Fähigkeiten bekannt ist. Vor allem schwangere Frauen, die ihr Kind nicht austragen möchten, suchen sie auf und bitten sie um Hilfe. Als alleinstehende Frau muss sich Lakshmi durchkämpfen, um ihren Status in den engen Hierachien der indischen Gesellschaft zu heben und zu erhalten. Als sie plötzlich auch für ihre jüngere Schwester zuständig ist, scheint alles aus den Fugen zu geraten und ein Skandal führt zum nächsten.

Ich habe bislang nur sehr wenige Romane gelesen, die in Indien spielen. Vermutlich kann ich sie an einer Hand abzählen. Daher war für mich das Lesen von "Die Hennakünstlerin" wie ein Eintauchen in eine fremde Welt, voller neuer Begriffe, Orte und gesellschaftlichen Gepflogenheiten. Es war interessant, zu sehen, wie der damalige Alltag in Indien aussah und ich habe einen spannenden Kultureinblick bekommen. Anfangs fiel es mir noch etwas schwer, mich in der Geschichte einzufinden, vor allem da ich die exotischen Namen mehrmals verwechselte oder nicht recht einordnen konnte. Doch bald hat mich die Geschichte gefangen genommen und mit den vielen überraschenden Wendungen bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Man lernt die Figuren sehr gut kennen - vor allem auch Lakshimi. Im Grunde genommen handelt es sich um einen sehr klassischen Familienroman, doch das Setting und die fremde Kultur machten es für mich zu etwas Besonderem und ich hätte direkt Lust, gleich noch einen Roman, der in Indien spielt, zu lesen, einfach nur um erneut in diese Kultur einzutauchen und noch mehr darüber zu erfahren.

FAZIT: Ein spannender Familienroman, mit exotischem Setting! Man erhält einen interessanten Einblick in die Kultur Indiens in den 1950er Jahren und geht in einer tollen Atmosphäre auf!

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Fesselnder Reisebericht

Solo auf See
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74 Tage lang ist Gabi Schenkel alleine auf dem Ozean unterwegs. Als Ruderin hat sie sich vorgenommen, den Atlantik zu überqueren. Dabei kämpft sie nicht nur mit hohen Wellen sondern auch mit psychischen ...

74 Tage lang ist Gabi Schenkel alleine auf dem Ozean unterwegs. Als Ruderin hat sie sich vorgenommen, den Atlantik zu überqueren. Dabei kämpft sie nicht nur mit hohen Wellen sondern auch mit psychischen und physischen Herausforderungen.

Ich lese sehr gerne Reiseberichte und daher hat "Solo auf See" gleich mein Interesse geweckt. Das mich zwischen den Buchdeckeln so eine intensive Geschichte erwartet, hätte ich mir allerdings nicht gedacht. Ich bin gut in das Buch gestartet und war bis zum Schluss von Gabis Bericht und ihren Erfahrungen gefesselt. Besonders authenthisch fand ich auch, dass sie ihre Reiseerlebnisse nicht glorifiziert - wie ich es schon oft in Reiseberichten erlebt habe - sondern gerade auch über die Rückschläge und psychischen Herausforderungen ehrlich und offen berichtet. Ich habe sie in dem Buch als eine sehr emotionale Person kennengelernt, die entweder himmelhochjauchzend über das Boot tanzt oder über ihre Situation deprimiert ist und das Gefühl hat, alles geht schief. Die Schwierigkeiten mit denen sie sich auf hoher See konfrontiert sieht sind unglaublich und spannender zu verfolgen als so mancher Abenenteuerroman. Ich habe wirklich großen Respekt davor, dass sich Gabi auf diese Challenge eingelassen hat. Wirklich, Hut ab! Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie sich ein weiteres Abenteuer sucht und sollte dies der Fall sein, hoffe ich, dass sie wieder ein Buch darüber schreibt, da ich unglaublich gerne mehr von ihr lesen würde!

FAZIT: Ein authenthischer, spanneder Reisebericht der mich bis zum Schluss an die Seiten fesselte! Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Wunderbare Berichte

Wieder da und doch nicht hier
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In diesem Buch sammelt Uta-Caecilia Nabert die Erzählungen von verschiedenen Weltenbummlern, die von ihren abenteuerlichen Reisen und insbesondere dem Heimkehren erzählen. Es wird beschrieben, wie man ...

In diesem Buch sammelt Uta-Caecilia Nabert die Erzählungen von verschiedenen Weltenbummlern, die von ihren abenteuerlichen Reisen und insbesondere dem Heimkehren erzählen. Es wird beschrieben, wie man mit dem Post-Reise-Blues umgeht, welche Einflüsse man aus der Reisezeit mit in sein altes Leben mit und welche Veränderungen die Reisenden durchgemacht haben.

Ich habe schon einige Reiseberichte gelesen und oft wird dabei ein wichtiger Aspekt vernachlässigt: die Zeit nach der Reise. Geprägt von den vielen Eindrücken, Erfahrungen und Momenten kommt man in sein Heimatland zurück und sieht plötzlich seinen Alltag und das Leben um einen herum mit anderen Augen. Genau diese Situationen stehen nun in diesem Buch im Vordergrund. Dadurch das verschiedene Personen erzählen, wie sie damit umgehen, sieht man, wie unterschiedlich sich der Post-Reise-Blues äußern kann und auf welch verschiedene Weisen die Personen darauf reagieren. Das Buch gliedert sich dabei in Kapitel, wobei einige von ihnen auch mit Bildern geschmückt sind. Die Heimkehrer sind unterschiedlichen Alters, mit verschiedenen Berufen, Ambitionen und Geschichten - das macht das Ganze wunderbar abwechslungsreich. Jedes Kapitel ist anders und spannend zu lesen. Ich konnte mir viele Ideen und Gedanken mitnehmen und meine Abenteuer- und Reiselust wurde geweckt! Daher kann ich das Buch nur weiterempfehlen. Sowohl an die begeisterten Weltenbummler, die am liebsten von einem Land in nächste reisen sowie auch den ruhigen Träumern - wie mir - die lieber in Reiseberichten schmöckern und sich von den Geschichten anderer mitreißen lassen. Am Ende des Buches gibt es dann auch viele hilfreiche Tipps und Tricks, wie man mit dem Post-Reise-Blues umgeht, das Heimkehren erleichtert wird und auch Empfehlungen, wie man eine neue Reise plant oder eine Arbeit im Ausland findet.

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