Profilbild von Blubie

Blubie

Lesejury Star
offline

Blubie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Blubie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2022

Großartige Fortsetzung

Grandhotel Schwarzenberg – Rückkehr nach Bad Reichenhall
0

Nachdem ich erst vor kurzem den ersten Band der Saga aus Bad Reichenhall verschlungen habe, kam recht schnell der zweite Band zum Zuge. Und ich wurde nicht enttäuscht, es ging genauso rasant und spannend ...

Nachdem ich erst vor kurzem den ersten Band der Saga aus Bad Reichenhall verschlungen habe, kam recht schnell der zweite Band zum Zuge. Und ich wurde nicht enttäuscht, es ging genauso rasant und spannend weiter.
Diese Serie hat einfach alles, was gute Unterhaltung ausmacht: Intrigen, Verhältnisse, Verrat, reich gegen arm... man ist immer mitten im Geschehen und kann das Buch kaum aus der Hand legen. Dazu kommt noch, dass die Charaktere unheimlich gut ausgearbeitet sind.
Die Autorin schafft es in ihren Büchern historische Fakten miteinzubinden, die noch dazu gut recherchiert sind - leider heute keine Selbstverständlichkeit mehr.
Den dritten Band werde ich ganz schnell hinterher lesen und danach in ein tiefes Loch fallen... so wie immer, wenn man Abschied nehmen muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2022

Liebenswerte großartige Charaktere die richtig menscheln

Snowflake
0

Dieses Buch ist etwas ganz Besonderes, nicht weil der Plot so extra originell ist, oder die Protagonisten wundersame großartige Abenteuer erleben... es ist so besonders, weil es so normal ist. Und diese ...

Dieses Buch ist etwas ganz Besonderes, nicht weil der Plot so extra originell ist, oder die Protagonisten wundersame großartige Abenteuer erleben... es ist so besonders, weil es so normal ist. Und diese Normalität liegt vor allem am grandiosen Schreibstil von Louise Nealon. Unaufgeregt, alltäglich, so wie Du und ich, keine monströsen poetischen Schilderungen, aber doch so, dass man sich angesprochen fühlt. Sie bemüht Metaphern, die man kennt, die man nachvollziehen kann und die wunderbar passen.
Debbie ist 18, sie beginnt an der Uni in Dublin zu studieren, kommt allerdings von einem Milchbauernhof in Kildare, wo sie zusammen mit ihrem Onkel Billy, ihrer seltsam entrückten Mutter Maeve und deren viel jüngeren Lebensgefährten lebt.
Etwas hinterwäldlerisch kommt alles daher, die Ortschaft so klein, dass es nur einen Pub gibt, in dem allerdings alljährlich 12-Pubs gespielt wird: die Gäste trinken ein Pint laufen danach einmal um den Pub und betreten ihn wieder als wären sie zum ersten Mal hier - wer es zwölf Mal schafft ist Sieger.
Debbie fühlt sich nicht zugehörig in Dublin, allein und als Sonderling. Nach und nach erfahren wir warum das so ist und dass eigentlich gar nichts so ist wie es scheint.
Mit viel Humor und Liebe zum Detail und zu Irland schildert die Autorin die Entwicklung Debbies, es menschelt in diesem Buch ganz ungemein und genau das bringt enorm viel Spaß beim Lesen.
Ein Debütroman, der sich absolut sehen lassen kann und ganz toll übersetzt von Anna-Nina Kroll.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2022

Erschütternd und authentisch

Das Kind von Gleis 1
0

Dieses Buch thematisiert den Transport jüdischer Kinder aus der Tschechoslowakei nach Großbritannien und zeigt den Trennungsschmerz zwischen Kinder und Eltern, als einzigen Ausweg für eine sichere Zukunft.
Die ...

Dieses Buch thematisiert den Transport jüdischer Kinder aus der Tschechoslowakei nach Großbritannien und zeigt den Trennungsschmerz zwischen Kinder und Eltern, als einzigen Ausweg für eine sichere Zukunft.
Die Thematik ist nicht neu und ich bin eigentlich kein Fan von erfundenen Biografien aus dieser Zeit - da ich der Meinung bin, dass es unzählige echte Biografien von Überlebenden gibt und keine Fiktion kann der Realität das Wasser reichen. Allerdings ist Gill Thompson sehr genau beim Recherchieren und hat sich durch viele Berichte gearbeitet bevor sie ihr Buch schrieb. Und das merkt man, es fühlt sich authentisch an von den Schicksalen her genauso wie die Darstellung der Zeit. Die Erzählung wird den tragischen Leidenswegen gerecht. Geschickt verknüpft sie auch fiktive Charaktere mit tatsächlich existierenden.
An einer Stelle wirkt es ein wenig konstruiert, aber dafür ist es halt ein Roman, wenn das nicht überstrapaziert wird, kann man darüber gut hinwegsehen.
Für Geschichtsinteressierte auf jeden Fall eine Empfehlung, in die Thematik vertiefen würde ich mich dann allerdings über reale Biografien.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2022

Zwei Erzählungen mit gewaltiger Sogwirkung

Die versteckte Apotheke
0

Was für ein wundervolles Buch! Ich bin völlig ohne Erwartungen an dieses Werk gegangen und wurde überraschend reich beschenkt.
Fangen wir einfach mal mit der Optik dieses Buches an, das Cover ist wunderschön ...

Was für ein wundervolles Buch! Ich bin völlig ohne Erwartungen an dieses Werk gegangen und wurde überraschend reich beschenkt.
Fangen wir einfach mal mit der Optik dieses Buches an, das Cover ist wunderschön gestaltet und wenn man den Schutzeinband entfernt, steckt darunter ein genauso schönes "nacktes" Buch. Aber: Never judge a book by its cover... hier aber passt es nicht, denn vom Äusseren kann man auch auf das Innere schließen. Zwei-Zeitzonen-Stories, wir kennen das von unzähligen anderen halbhistorischen Büchern, die leider nur allzu oft nach Schema F gestrickt sind. "Die versteckte Apotheke" allerdings geht diese Thematik völlig anders an, sehr glaubwürdig und ohne Schmalz.
Wir haben auf der einen Seite Nella, eine Apothekerin für "besondere" Fälle aus dem 18. Jahrhundert und auf der anderen Seite Caroline, eine Frau der Gegenwart mit Identitäts- und Ehekrise. Wie die beiden Fälle verknüpft sind, müsst Ihr schon selbst lesen.
Der Schreibstil ist wunderbar und liest sich locker flockig schnell weg. Die Charaktere sind griffig und nachvollziehbar, beide Erzählungen spannend wie ein guter Krimi... auch wenn es keiner ist.
Wann immer ich ängstlich gedacht habe: Bitte bitte lass es nicht einfältig oder schnulzig enden... keine Angst, alle Auflösungen sind schlüssig und unkitschig, sehr lobenswert.
Gut recherchiert ist es obendrein (zumindest hat alles, was ich neugierig nachgegoogelt habe, gepasst).
Ein Buch das mir spannende, extrem unterhaltsame und kurzweilige Stunden beschert hat.
Sehr empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2022

Über Schuld, Verrat und Missverständnis

Schuldig
0

"The tenth circle" ... leider mal wieder von einem deutschen Verlag anmassend umbenannt in einen nichtssagenden Titel. "Der zehnte Kreis", den es in Dantes Inferno nicht gibt, die schlimmste Bestrafung ...

"The tenth circle" ... leider mal wieder von einem deutschen Verlag anmassend umbenannt in einen nichtssagenden Titel. "Der zehnte Kreis", den es in Dantes Inferno nicht gibt, die schlimmste Bestrafung für eine Schuld, die nicht einmal Dante einfiel?
Trixie, die 14 jährige Tochter von Laura und Daniel wurde vermeintlich vergewaltigt, von Jason - ihrer großen unerfüllten Liebe.
Die Anklage zerstört Jasons Leben, aber auch das der Familiie Trixies.
Ein Tatbestand, der nicht eindeutig klärbar ist und viele Fragen aufwirft, noch mehr als die Situation schliesslich eskaliert.

Ich muss zugeben, dass ich ein wenig gebraucht habe um in die Geschichte reinzufinden, bin aber sehr froh, dass ich weitergelesen habe.
Picoult schafft es auch in diesem Roman wieder, menschliche Verhaltensweisen aufzuzeigen, die nicht immer schwarz oder weiß sind. Es sind die Grauzonen, die diese Geschichte so realistisch machen.
Das Finale der Erzählung wartet mit einem Sahnehäubchen auf, in dem wir einen kurzen Einblick in eine Gemeinde von Eskimos in Alaska erhalten... und auch hier bleibt sie ernüchternd realistisch.
Ein tolles Buch, bei dem man sich oft dabei ertappt über das Gelesene zu reflektieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere