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Veröffentlicht am 02.08.2022

Spannender Abschied

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
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Die Suche nach der vor Jahren verschwundenen und inzwischen für tot erklärten Viola geht in dem Band weiter. Der Preis dafür ist hoch: Tom muss sein Job bei der LKA kündigen und seine Ehe mit Anna geht ...

Die Suche nach der vor Jahren verschwundenen und inzwischen für tot erklärten Viola geht in dem Band weiter. Der Preis dafür ist hoch: Tom muss sein Job bei der LKA kündigen und seine Ehe mit Anna geht in die Brüche.
Die Suche nach Viola verläuft mehr als dramatisch. Tom steht allein da, verliert fast sein Leben und riskiert das Leben der Mitmenschen, die seinen Weg kreuzen. Der psychische Druck ist enorm; er weißt nicht mehr, wem er noch überhaupt trauen kann.

Während Tom Violas Spuren in London nachgeht, recherchiert die Psychologin Dr. Sita Johanns auf eigene Faust in Deutschland. Auch sie muss einen hohen Preis für ihre Treue und das Glauben an Toms Geschichte bezahlen.

In zwei Handlungssträngen erzählt Marc Raabe über die abenteuerlichen Nachforschungen der beiden Protagonisten. Die Ereignisse wurden aber nicht zeitgleich dargestellt, was am Anfang für wenig Verwirrung sorgt.

Genauso wie in vorherigen Teilen der Reihe sind die aktuellen Ereignisse mit den Handlungsfäden aus der Vergangenheit verknüpft. Um das aktuelle Geschehen mühelos nachvollziehen zu können, wäre es vorteilhaft zuerst die Vorgängerbücher zu lesen.

Nichtdestotrotz bietet „Violas Versteck“, das vierte Buch aus der Reihe mit Tom Babylon, eine erstklassige Unterhaltung. Fesselnd geschrieben, mit vielen Gänsehautmomenten und temporeichen Szenen will das Buch in einem Zug gelesen werden. Denn die Spannung ist enorm und die Auflösung des Rätsels um Violas Verschwinden überwältigend.

Die Reihe endet mit dem Buch, aber ich hoffe, dass Tom nicht untätig bleiben kann und dass Marc Raabe uns mit neuen Büchern mit ihm bald überraschen wird.

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Heimatlos

Ellis
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Ellis, die Protagonistin des Debütromans von Selene Mariani, lebt inzwischen seit fast zwanzig Jahren in Deutschland. Sie kam zur Welt in Italien, in einer deutsch-italienischen Familie. Nach der Trennung ...

Ellis, die Protagonistin des Debütromans von Selene Mariani, lebt inzwischen seit fast zwanzig Jahren in Deutschland. Sie kam zur Welt in Italien, in einer deutsch-italienischen Familie. Nach der Trennung von ihrem Mann kehrte Ellis` Mutter mit damals noch kleinen Tochter nach Deutschland zurück.

Für Ellis blieb ihre neue Heimat irgendwie fremd, unnahbar. Sie wurde in der Schule regelmäßig wegen ihrer Herkunft gemobbt. Es zählte nicht, dass das Mädchen halb Italienerin – halb Deutsche war.

Einiges änderte sich jedoch, als Grace in Ellis` Klasse kam. Grace beschützte das gemobbte Mädchen und wurde für sie zur besonderen Freundin. Zum ersten Mal fühlte sich Ellis sicherer, ihre Umgebung erschien ihr vertrauter. Doch dieses Gefühl verschwand rasch, als Grace sich plötzlich der feindlichen Clique anschloss und seitdem Ellis mied.

Ein paar Jahre später treffen sich die jungen Frauen zufällig wieder; die alte Freundschaft erwacht erneut zum Leben. Ellis lädt Grace nach Italien ein, wo sie bei Ellis` Großeltern den Sommer zusammen verbringen. Während Grace ihren italienischen Sommer genießen will, schwelgt Ellis in alten Erinnerungen und entdeckt erneut ihre Gefühle für Grace.

Die Erlebnisse aus dem Leben der jungen Protagonistin wurden auf den Seiten des schmalen Buches (147 Seiten in der Print-Ausgabe) in Form von kurzen Episoden zusammengewürfelt. Es gibt keine Chronologie in dem Roman, das Jetzt wird mit den Puzzleteilen aus der Vergangenheit zusammengemischt. So kommen die Gefühle des innerlich zerrissenen Mädchens, das sich nirgends zuhause fühlt und nach Anerkennung und Geborgenheit lechzt, besonders zum Ausdruck. Wie Erinnerungsblitze wirken die Fragmente mit Ellis` Rückblicken an die schwere Schulzeit und ihre toxische Freundschaft mit Grace.

Emotional und tiefgehend ist diese Geschichte in einer wunderbaren, einfühlsamen Sprache verfasst. Die zahlreichen sprachlichen Bilder der italienischen Dolce Vita ergänzen diese bewegende Geschichte.
„Ellis“ – ein emotionaler, intensiver Roman, in dem die Themen Herkunft, Zugehörigkeit und Freundschaft meisterhaft miteinander verwoben wurden.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Bewegend, erschreckend, unglaublich spannend

Grabesstern
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Es fing alles mit der Recherche über Sterbebegleitung für Heloises` neuesten Zeitungsartikel an. Heloise leistete Beistand dem todkranken Jan Fischhof, deren Vertrauen und Zuneigung sie in der Zeit gewonnen ...

Es fing alles mit der Recherche über Sterbebegleitung für Heloises` neuesten Zeitungsartikel an. Heloise leistete Beistand dem todkranken Jan Fischhof, deren Vertrauen und Zuneigung sie in der Zeit gewonnen hat. Der an Krebs erkrankte Mann gestand ihr, dass er in seinem Leben vielen Menschen viel Leid angetan hat und jetzt Angst vor dem Tod und der gerechten Strafe hat.
Heloise stellt sofort Nachforschungen an und erfährt über die alten Vermisstenfälle, die bis heute nicht gelöst wurden. Erik Schäfer, den sie über ihre Recherche informiert hat, steht ihr wie immer zur Seite. Trotz der drohenden Lebensgefahr, in der sich Heloise bald befindet, schreckt sie von ihrem Vorhaben nicht zurück.


Unglaublich spannend ist die Suche nach Spuren aus dem Leben von Jan Fischhof und gleichzeitig erschreckend sind die Fakten, die Heloise dabei entdeckt. Es ist schwer zu ertragen, was dem Mann in seinem Leben zugestoßen ist. Kann man denn seinem Geständnis überhaupt Glauben schenken?

Bewegend sind Geschichten über die vermissten Personen, das ganze Leid ihrer Familien, die quälende Ungewissheit und die Hoffnung, die sie bis heute nicht verloren haben.

Gekonnt beschreibt Anne Mette Hancock die bedrohlichen Szenen aus der dunklen Vergangenheit der Protagonisten, meisterhaft vermittelt sie die düstere Atmosphäre der aktuellen Ereignisse. Und auf einmal befindet sich nicht nur Heloise in einer lebensbedrohlichen Lage, auch Erik Schäfer muss um sein Leben fürchten.

Bis zum Schluss hält die Spannung an. Der Thriller endet mit einem Plot Twist, mit dem ich kaum rechnen konnte. „Grabesstern“ ist ein hervorragender Thriller, der fesselt und nicht loslässt!
Unheimlich gerne würde ich eventuelle Fortsetzung der Reihe lesen!

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Brisante Themen, spannende Handlung

Narbenherz
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„Narbenherz“ ist das zweite Buch von Anne Mette Hancock mit dem Ermittler Erik Schäfer und der Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan. Diesmal ermittelt Schäfer im Fall des vermissten Jungen Lukas, der ...

„Narbenherz“ ist das zweite Buch von Anne Mette Hancock mit dem Ermittler Erik Schäfer und der Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan. Diesmal ermittelt Schäfer im Fall des vermissten Jungen Lukas, der beim Betreten des Schulgebäudes das letzte Mal gesehen wurde. Heloise erfährt von dem tragischen Ereignis als sie gerade bei ihrem Arzt ist, dem Vater von Lukas.

Heloise bekommt den Auftrag über den Fall zu berichten. Sie erhofft sich relevante Informationen von ihrem Freund Erik Schäfer zu erhalten. Auch versucht sie einiges auf eigene Faust zu erfahren. Dabei steht ihr eigenes Leben Kopf und sie muss dringend wichtige Entscheidungen über Leben und Tod treffen.

Die Fortsetzung der Krimireihe mit Erik Schäfer und Heloise Kaldan mit dem Titel „Narbenherz“ ist von Anfang an spannungsgeladen. Nicht nur das tragische Ereignis mit dem spurlosen Verschwinden des zehnjährigen Jungen hat mich gefesselt. Die Autorin spricht in dem Thriller über viele andere brisante Themen, die sowohl packend wie auch erschütternd sind.

Unter anderem erzählt sie über die traumatisierten Soldaten, die nach ihren Auslandseinsätzen in Afghanistan, Syrien oder einem anderen Land so psychisch angeschlagen sind, dass sie kein normales Leben mehr führen können. Viele von ihnen begehen Selbstmord. Ähnliche Erfahrungen machen Ärzte, die in betroffenen Ländern medizinische Hilfe geleistet haben.

Auch Erik Schäfer, der im Golfkrieg und im Kosovo gewesen war, trägt davon „Narben in seinem Herzen“. Über die Narben in Herzen der Soldaten mit Posttraumatischer Belastungsstörung spricht auch Heloise, die über das Thema in ihrer Zeitung berichten will.

Sehr spannend ist der Thriller, packend von Anfang an, mit einem völlig überraschenden, unvorhersehbaren Ende. Sowohl der Fall Lukas wie auch die persönlichen Schicksale der Protagonisten gehen unter die Haut und lassen nicht los.

„Narbenherz“ ist ein Thriller, den man unbedingt lesen muss!

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Hervorragender Thriller

Das Letzte, was du hörst
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Eine sehr gute, spannende Unterhaltung bietet der neueste Thriller von Andreas Winkelmann. Bereits der Anfang der Geschichte, der sich „Damals“ ereignet hat, ließ mich als Leserin erschauern, eine schreckliche ...

Eine sehr gute, spannende Unterhaltung bietet der neueste Thriller von Andreas Winkelmann. Bereits der Anfang der Geschichte, der sich „Damals“ ereignet hat, ließ mich als Leserin erschauern, eine schreckliche Tragödie erahnen.

Auch die folgenden Ereignisse, die in der Gegenwart spielen, sind im wahrsten Sinne des Wortes mörderisch. Dabei scheint alles nach außen hin fast normal, fast alltäglich zu sein. Ein Ehepaar, das ihren Kinderwunsch nicht erfüllen kann, eine Beziehung, die an unterschiedlichen Interessen zu zerbrechen droht, ein Podcast, der die Lösung aller Probleme verspricht, eine Journalistin, die eine heiße Spur verfolgt und dabei einen Autounfall baut. Doch es bleibt nicht dabei. Bald entdeckt man die ersten Todesopfer, die eins gemeinsam haben: das Letzte, was sie hörten, war der besagte Podcast.

Den folgenden Ermittlungen konnte ich gut folgen, denn der Autor liefert viele Informationen, die das Miträtseln geradezu herausfordern. Die Kapitel mit der Überschrift „Vorher“ lassen einige Vermutungen zu, indem sie einige Details aus der Vergangenheit verraten. Aber es ist nichts, wie es zu sein scheint. Hass, Gewalt und Lügen statt Verständnis, Liebe und Hilfe begegnen den plastisch dargestellten Protagonisten dieser unvorstellbaren Story.
Der hervorragende Thriller hat mich in Atem gehalten bis das letzte Rätsel aufgelöst wurde.

Super spannend, fesselnd, nervenaufreibend – absolute Leseempfehlung

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