Wenn Italien und Deutschland aufeinandertreffen
Dolce vita für Fortgeschrittene
Laura wanderte vor Jahren zum Studieren nach Deutschland aus. Jetzt lebt sie hier, mit Job in der Pharmaindustrie, Kind und Nicht-Ehemann. Doch mit ihrem prinzipientreuen deutschen Mann kriselt es immer ...
Laura wanderte vor Jahren zum Studieren nach Deutschland aus. Jetzt lebt sie hier, mit Job in der Pharmaindustrie, Kind und Nicht-Ehemann. Doch mit ihrem prinzipientreuen deutschen Mann kriselt es immer heftiger. Die Nationen geraten aneinander.
Zeitgleich gründet Laura erfolgreich eine Agentur um italienische Klischees nach Deutschland zu bringen. Das Geschäft brummt. Bei einem dieser Aufträge lernt sie den perfekten Italiener Alex kennen. Doch läuft es mit einem Italiener wirklich besser?
„Dolce Vita für Fortgeschrittene“ von Dori Mellina hat mir genau das gegeben, was ich erwartet habe. Dieses Buch hat sich als wunderbare Urlaubslektüre für laue Sommerabende bewiesen.
In diesem Buch kommt fast nichts zu kurz. Es gibt sympathische Figuren, die selbst durch die Klischees der Länder leben. Besonders die Italiener sind laut, familienbezogen, gut und teuer angezogen sowie ausgestattet und stehen auf gutes Essen. Immer wieder habe ich mich gefragt, ob es denn Klischees sind, wenn das Buch von einer Italienerin geschrieben wurde.
Auch die italienischen Ausdrücke, mit den passenden Fußnoten, sind stilecht in jedem zweiten Satz der Italiener zu finden. Dadurch kam das passende Flair auf.
Auch witzige Situationen und schlagfertige Unterhaltungen gab es ohne Ende. Ich konnte mir die italienischen Familien und die deutsch-italienischen Zusammentreffen gut vorstellen.
Das Einzige, was für meinen Geschmack etwas zu kurz gekommen ist, ist die Tiefe der Themen. Kein einziger Themenbereich wird wirklich genauer behandelt. Die Agentur läuft nebenher, Alex taucht auf und verschwindet wieder, mit Martin kriselt es irgendwie aber auch wirklich nur irgendwie usw.
Es gibt wenig was wirklich bis ins Detail dem Leser nahegelegt wird. Man rauscht wie auf einer Vespa an der Handlung vorbei.
Aber vielleicht ist das auch gar nicht schlimm. Es ist einfach ein schöner Roman für Zwischendurch und da braucht es keine wirkliche Tiefe. Ich habe mich trotzdem unterhalten gefühlt. Eine gute Empfehlung.