interessantes Revival
Emiko Jean hat mit „Tokyo Ever After“ ein schönes japanisches Revival von „Plötzlich Prinzessin“ geschaffen. Ihr flüssiger Schreibstil und die angenehme Kapitellänge sorgen dafür, dass man gut durch die ...
Emiko Jean hat mit „Tokyo Ever After“ ein schönes japanisches Revival von „Plötzlich Prinzessin“ geschaffen. Ihr flüssiger Schreibstil und die angenehme Kapitellänge sorgen dafür, dass man gut durch die Story kommt und sich in das Leben und die Welt der Charaktere reinfühlen kann.
Die Lebensfreunde und Impulsivität, die die Protagonistin Imiko bereits auf den ersten Seiten versprüht, macht sie wirklich liebenswürdig und auch wenn ich sagen muss, dass ich ihr Handeln nicht in allen Belangen verstehen konnte, habe ich auf jeden Fall sehr mit ihr mitfühlen können. Ihr Leben wird Schlag auf Schlag auf den Kopf gestellt und sie muss sich nicht nur mit dem Gedanken anfreunden, dass sie plötzlich einen Vater hat, den sie kennenlernen kann, sondern muss sich auch noch in einem fremden Land zurecht finden – und das als Prinzessin, die im Fokus unzähliger Augen steht. Die japanischen Kultur und die Frage nach der Zugehörigkeit und dem wahren Zuhause wurden in diesem Zusammenhang sehr schön dargestellt. Man konnte Imikos Hadern und ihre Schwierigkeiten, sich in der Welt zurecht zu finden, sehr gut nachvollziehen und den Zwist in ihrem Inneren richtig spüren.
Die Beziehung zwischen Imiko und ihrem Bodyguard Akio wirkte für mich dafür leider etwas „gezwungen“. Das Potential war da, aber mir erschien die Entwicklung zu abrupt. Obwohl kaum Zeit aufgezeigt wird, in der die beiden wirklich miteinander agieren, mögen sie sich plötzlich, wodurch die Dynamik für mich einfach zu sehr verloren gegangen ist.
Storymäßig gibt es keine großen Überraschungen, vieles ist recht vorhersehbar, was bei Büchern dieser Art aber nicht unbedingt schlimm ist.
Sehr unterhaltsamer Roman mit einer diverseren Repräsentation als üblich.