Freundschaft?
zorneskaltKriminalreporterin Rachel Walsh wartet mit Bekannten aus der Schulzeit vergebens auf ihre beste Freundin Clara O’Connor. Die vier Frauen wollten sich in einer Bar treffen, doch Clara taucht nicht auf.
Drei ...
Kriminalreporterin Rachel Walsh wartet mit Bekannten aus der Schulzeit vergebens auf ihre beste Freundin Clara O’Connor. Die vier Frauen wollten sich in einer Bar treffen, doch Clara taucht nicht auf.
Drei Tage später wird Rachel von ihrem Arbeitgeber, dem Nachrichtensender National News Network zu einer Pressekonferenz bestellt und ihre Sorgen werden zur Gewissheit. Clara O’Connor wird vermisst.
Clara O’Connor und Rachel Walsh waren in der Jugendzeit beste Freundinnen, haben sich dann voneinander entfernt und gerade wieder Kontakt gepflegt und Zugang zueinander gefunden.
In lose erzählten Rückblicken erfährt man, wie die Freundschaft entstanden ist, wie sie zueinanderstehen und was sie hat auseinander triften lassen. Sehr schnell wird Spannung aufgebaut, denn man erwartet immerzu, dass aufgedeckt wird, was genau zwischen den Frauen geschehen ist. Die Freundschaft wird geprägt von subtilen Eifersüchteleien, Sticheleien, aber auch von Verständnis und Füreinander da sein.
Ich habe lange Zeit gerätselt, warum Clara sang- und klanglos verschwunden ist. Ist sie einfach untergetaucht? Wurde sie Opfer eines Verbrechens? Oder hat sie ein sadistisches Vergnügen daran, ihre Freundin im Ungewissen zu lassen?
Diese Ungewissheit hinterlässt nämlich tiefe Spuren bei Rachel, denn sie hat sich lange Zeit über Clara definiert. Mit Rachel erfährt man auch bedrückende Szenen des Mobbings und der Ausgrenzung. Die Freundschaft wurde viele Jahre zuvor aus einer Schicksalsgemeinschaft heraus geboren und hat bei mir Fragen aufgeworfen. Spielt eine der beiden falsch und benutzt diese Freundschaft für fiese Psychospielchen? Was für eine Rolle spielen die ehemaligen Mobberinnen, die exakt am Abend, als Clara spurlos verschwindet, auch zugegen sind?
Der Schreibstil ist eher sachlich und die Autorin verliert keine unnötigen Worte. Oftmals habe ich diesen Stil als abgehackt empfunden. Das ganze Buch ist als Brief von Rachel an Clara geschrieben. Dadurch spricht sie ihre Freundin immer wieder direkt an, was ich als gewöhnungsbedürftig empfand. Ich musste mich daran gewöhnen, dass ich als Leserin nur die Sicht auf die Dinge aus der Perspektive von Rachel habe.
Eine überraschende Wendung in der Geschichte gegen Schluss hat mich begeistert und hat der Story ordentlich Drive gegeben. Was schlussendlich auch etliches in meiner Bewertung gerettet hat.