Tiefschürfende, mit sensibler Hand geschriebene New Adult Romance, die unter die Haut geht.
With you I hopeMia und Megan lieben sich heiß und innig, doch eigentlich sind die beiden Schwestern keine Blutsverwandte. Denn sowohl Mia, als auch Megan wurden einst von ihrer Mutter adoptiert. Während Mia sich über ...
Mia und Megan lieben sich heiß und innig, doch eigentlich sind die beiden Schwestern keine Blutsverwandte. Denn sowohl Mia, als auch Megan wurden einst von ihrer Mutter adoptiert. Während Mia sich über ihre wahren familiären Hintergründe nie große Gedanken gemacht hat, sieht es diesbezüglich in Megan völlig anders aus. Denn sie weiß nichts über ihre Eltern. Angeblich wurde sie als Vierjährige an einem Busbahnhof aufgefunden. Lediglich beängstigende Erinnerungsfetzen sind ihr verblieben, die sie regelmäßig in ihren Träumen heimsuchen. Megan hat dazu große Probleme damit, enge Bindungen einzugehen. Geschweige denn Liebesbeziehungen.
Als sie eines Tages den attraktiven Leo kennenlernt, den alle in Belmont Bay für einen Journalisten halten, fühlt sie zwar gleich eine große Anziehungskraft, versucht diese jedoch zu unterdrücken. Denn sie will nicht schon wieder einem möglichen Partner wehtun.
Doch Leo ist nicht nur ein Mann voller Geheimnisse, er ist dazu auch anders, als die Männer vor ihm. Und er scheut sich nicht davor, Gefühle zu zeigen und Wagnisse einzugehen. Allerdings muss er dafür auch Ehrlichkeit an den Tag legen und gefährliche Geheimnise lüften. Wird er letztendlich Megans Herz erobern können?
Megan, Mias große Schwester, trat bereits als Nebenfigur im Vorgängerband „With You I Dream“ in Erscheinung und fiel mir gleich als sympathische und taffe Akteurin auf. In „With You I Hope“, erzählt die Autorin nun ihre Geschichte. Und obwohl Mias Story schon streckenweise sehr bedrückend, ob ihres Hintergrundes, ausfiel, ist Megans Geschichte sogar noch ein wenig heftiger geraten.
Und da kommen wir auch gleich zu dem Problem, das ich mit der Ausgangsstory hatte. Man begreift als Leser recht schnell, was Megan widerfahren ist, bzw. kann ihre Erinnerungsfetzen relativ problemlos zu dem verknüpfen, was der Wahrheit am nächsten kommt. Man fragt sich, wieso Megan nicht selbst begreift, was einst geschah. Und die Geheimnisse, die sich um ihre wahre Herkunft ranken, lassen nur einen möglichen Schluss zu, der glaubwürdig wirken würde. Leider entschied sich die Autorin wohl auf Drängen anderer dazu, (zumindest steht es so im Nachwort geschrieben) um den Romancefaktor nicht zu gefährden, einen entscheidenden Handlungsfaden nicht zu Ende zu bringen. Und das fand ich ein wenig inkonsequent.
Bitte nicht falsch verstehen, die Autorin hat so viel Herzblut in ihren Roman gelegt, Mias Gefühlswelt dermaßen unter die Haut gehend geschildert, was dem feinfühligen Leser durchaus einiges abverlangt und dann lässt sie ihre Leserschaft sozusagen, hinsichtlich dieses einen Handlungsstrangs im Regen stehen. Auch Romancefans können durchaus Realismus vertragen, wenn es der Story und ihrer Glaubwürdigkeit dient, das möchte ich an dieser Stelle einfach mal so in den Raum stellen.
Kommen wir zur Heldenpaar. Megan agiert schon recht burschikos in manchen Lebenslagen und ich gebe zu, dass sie mir manchmal schon etwas zu zickig reagierte.
Aber auch Leos Geheimniskrämerei und vor allem wie lange er an dem einen wichtigen Geheimnis festhält, war mir am Ende zuviel. Lässt man einen Menschen, den man liebt, einfach ins Messer laufen? Zugegeben, er steckte schon ziemlich in der Zwickmühle, doch er hätte sich Megan viel früher anvertrauen müssen, für mein Empfinden.
Und so war ich nicht ganz so glücklich mit der Entwicklung der Liebesgeschichte, wie im Vorgängerband als Beispiel, was letztendlich dann für einen Punktabzug bei mir geführt hat.
Dennoch, auch der zweite Teil der „Belmont Bay“ Reihe ist ein guter New Adult mit viel Tiefgang, der ein wichtiges Thema aufgreift und mit viel Feingefühl erzählt wird.
Kurz gefasst: Tiefschürfende, mit sensibler Hand geschriebene New Adult Romance, die unter die Haut geht.