Spannend, aber mit vielen Ungereimtheiten
Camp 21Ich habe vor ein paar Wochen das Cover zum ersten Mal gesehen und wusste, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, dass ich das Buch lesen musste.
Mike und Kayla landen beide in einem Erziehungscamp, ...
Ich habe vor ein paar Wochen das Cover zum ersten Mal gesehen und wusste, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, dass ich das Buch lesen musste.
Mike und Kayla landen beide in einem Erziehungscamp, aber schon nach der ersten Begegnung, können sie sich nicht leiden. Nach einem Vorfall landen sie in Camp 21 und werden durch elektronische Armbänder kontrolliert. Wenn sie sich mehr als 200 Meter voneinander entfernen, senden diese Armbänder Schmerzimpulse aus und sollten sie sich auffällig verhalten würde die Distanz immer weiter verkürzt werden. Während sich Kayla langsam im Camp einlebt, ist sich Mike ziemlich sicher, dass irgendwas in dem Camp nicht stimmt.
Ich fand die Story an sich hoch interessant, aber ich muss sagen, dass ich von der Geschichte mehr erwartete hätte. Es gab einige Ungereimtheiten, die mich von Anfang an gestört haben. Kayla landet in dem Camp, weil sie einem drogenabhängogen Freund geholfen hat und dabei nicht auf ihre Eltern gehört hat. Da finde ich es schon sehr extrem sie für 6 Monate wegzuschicken, da sie selbst nicht auffällig ist oder Drogen nimmt.
Mike hingegen landet dort, weil er und sein Bruder Ricky, der einen Joint raucht mit dem Auto des Vaters unterwegs sind und dabei zu schnell fahren. Zwar wehrt sich der Bruder, als die beiden angehalten werden, aber auch hier finde ich es etwas übertrieben sie direkt in ein Erziehungscamp zu stecken. Vorallem weil sich Ricky direkt wiedersetzt und sofort in Isolation geschafft wird.
Aber es gibt halt Eltern, die direkt hart durchgreifen und bis dahin fand ich das ganze auch nicht schlimm. Aber nach einer kleinen Prügelei werden Mike, Kayla und ein weiterer Jugendlicher ins Camp 21 geschafft. Das machte für mich eher wenig Sinn, da Steve, der zusätzliche Teenager schon vorher auffällig war, aber noch nie dort gelandet ist, er muss nur länger im normalen Camp bleiben.
Zusätzlich dazu ging mir die Liebesgeschichte von Mike und Kayla vie zu schnell, da sie nur ein paar Tage im Camp 21 sind und sich bei Ankunft nicht mal besonders mögen. Ich fand es etwas zu viel und da wäre eine langsamere Entwicklung etwas glaubwürdiger gewesen. Vielleicht wäre es auch glaubwürdiger gewesen, wenn mich die Charaktere von sich überzeugt hätten. Sie waren mir zwar nicht unsympathisch, aber ohne wirkliche Tiefe und insgesamt zu glatt. Abgesehen davon hatten die beiden auch mehr Glück als Verstand, denn sonst hätten sie es nicht so weit geschafft.
Den Schreibstil selbst fand ich ganz gelungen und die Story war schon spannend. Alles passiert Schlag auf Schlag und eine Handlung jagt die Nächste. Die Idee des Camps und auch die Umsetzung fand ich sehr interessant und es wirkte schon alles sehr bedrohlich. Genau wie die Zwischenkapitel zu zusätzlicher Spannung geführt haben. Das Ende war eigentlich sehr gut gestaltet, aber die letzten beiden Sätze waren an Kitsch kaum noch zu übertreffen.
Insgesamt war die Geschichte spannend und fesselnd, auch wenn sie an einigen Stellen übertrieben dargestellt wurde. Außerdem war einiges unlogisch und man hätte sich mehr auf die Charaktere, als auch die Handlung fokussieren können. Durch diese Sachen wurde viel Potenzial verschenkt.