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Veröffentlicht am 12.09.2022

Ein Einhorn kommt selten alleine

SAMi - Wie pflanze ich ein Einhorn?
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Ich gestehe: So ein wirklicher Einhorn-Fan bin ich nicht. Dieser ganze Einhorn-Hype ist mir tatsächlich ein wenig zu viel. Und dennoch klang dieses Buch recht interessant. Meine Tochter mag Einhörner, ...

Ich gestehe: So ein wirklicher Einhorn-Fan bin ich nicht. Dieser ganze Einhorn-Hype ist mir tatsächlich ein wenig zu viel. Und dennoch klang dieses Buch recht interessant. Meine Tochter mag Einhörner, ein Fan ist sie aber auch nicht. Und doch sind wir voll auf unsere Kosten gekommen, sogar dem Papa gefällt es.

Die Geschichte handelt von der kleinen Sally, die ihrer Oma gerne ein besonderes Geschenk machen möchte. So findet sie sich in einem besonderen Laden wieder, der Einhornsamen verkauft. Sie wird noch gewarnt, dass diese Samen sehr wählerisch sind und es vielleicht nichts wird. Was Sally direkt dazu veranlasst, die Warnung auf der Gebrauchsanweisung zu missachten und direkt alle Samen zu setzen. Das Ergebnis ist ein buntes und verrücktes Einhorn-Durcheinander.

Besonders gefallen hat mir die Erzählung von den einzelnen Pflanzen, die so wunderbar skurril und fantasievoll war. Die musikalische und sprachliche Untermalung des SAMis hat das Ganze wunderbar unterstützt. Auch die Leserin macht hier einen guten Job. Hier und da waren mir ein wenig zu viele oder lange Pausen (u. a. auch durch Laute und Musik) in der Geschichte, aber vermutlich ist das eher Geschmackssache.

Das Buch macht uns noch nach dem xten Mal lesen und zuhören Spaß. Eigentlich schade, dass es das bisher nur für den SAMi gibt, denn sonst wäre es definitiv ein Buch, dass ich oft und gerne verschenken würde.

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Bea plant und das Leben lenkt

Fast bis zum Nordkap
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Was ist das beste Mittel, um einmal rauszukommen? Ein Roadtrip durch Schweden zum Nordkap (Norwegen) natürlich. Das kann ich bestätigen, denn das haben mein Mann und ich vor gut 10 Jahren auch gemacht. ...

Was ist das beste Mittel, um einmal rauszukommen? Ein Roadtrip durch Schweden zum Nordkap (Norwegen) natürlich. Das kann ich bestätigen, denn das haben mein Mann und ich vor gut 10 Jahren auch gemacht. Wir haben uns zwar nur auf Mittelschweden konzentriert, aber immerhin. So nimmt mich dieses Buch wieder auf die Reise in die wunderschöne Landschaft eines ebenso wunderschönen Landes.

Bea lebt ein geschäftiges Leben. Sie ist kaum zu Hause und lebt für ihre Arbeit. Nur merkt sie plötzlich, dass ihr Körper das auf Dauer nicht mehr kann. Also nimmt sie sich die wohlverdiente Auszeit und mit VW Bulli Werner geht es auf die Reise zum Nordkap. Nur hat die Gute das mit „Der Weg ist das Ziel“ noch nicht so ganz verstanden. Werner jedoch schon, denn er sucht sich den denkbar besten (in Beas Augen schlechtesten) Platz aus, um seinen Dienst zu quittieren. Nach und nach lernt sie so die Menschen des Dorfes Sjöhyttan kennen. Nicht zuletzt natürlich Tischler Per, der ihr Herz schnell erobert.

Aber auch Per hat ein Päckchen zu tragen, dass nicht sofort alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Dennoch wirkt er jederzeit sympathisch, vielleicht ein bisschen zu zaudernd. Aber da steht Bea ihm in nichts nach.

Doch auch die anderen Charaktere des Buches, allen voran Pers Kinder Ebba und Olivia, beleben das Buch auf ihre eigene Weise. Vielleicht geht Beas Integration ein bisschen zu glatt. Vielleicht ist hier und da ein paar Dinge zu „weichgespült“, aber es passt sich gut in die Atmosphäre des Buches ein. Als Ergebnis hat man ein wirklich schönes Wohlfühlbuch in der Hand. Ein wenig irritierend war hier und da, dass sich die Perspektive innerhalb des Buches und Absatzes auch mal geändert hat, obwohl sonst hauptsächlich innerhalb von Kapiteln gewechselt wurde.

Der Schreibstil ist stets flüssig und sehr angenehm zu lesen. Ich konnte hier richtig durch die Seiten fliegen. Auch das macht ein Wohlfühlbuch für mich aus. Das Cover ist schön und auch ein bisschen verspielt gestaltet. Mit dem Kontrast von Matt und glänzender Prägung sticht es richtig hervor.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Susan Kaufman zeigt "ihr" New York

NEW YORK - Wie es keiner kennt
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Wenn jemand von New York spricht, hat man an sich ein recht klares Bild vor Augen. Susan Kaufman zeigt in diesem Bildband aber deutlich, dass noch viel, viel mehr in New York steckt, als die Wolkenkratzer ...

Wenn jemand von New York spricht, hat man an sich ein recht klares Bild vor Augen. Susan Kaufman zeigt in diesem Bildband aber deutlich, dass noch viel, viel mehr in New York steckt, als die Wolkenkratzer und andere typische Sightseeing-Ziele.

In diesem Bildband überwiegen tatsächlich (zumindest gefühlt) Bilder von Hauseingängen und Ladenfronten. Doch so langweilig sich das nun anhören mag, ist es definitiv nicht. Die Bilder bzw. deren Motive glänzen durch eine wunderbare Vielfalt von Individualität. Mal ist es filigrane Schmiedekunst, atemberaubende oder skurrile Architektur, einladende oder auch schon fast lustige Deko, wunderschöne Farben und Malerarbeiten... Es ist von allem was dabei.

Manche Orte wirken so einladend und gemütlich, dass man am liebsten in das Buch klettern möchte. Die Bilder der Magnolienbäume brachte mich regelrecht zum Schwärmen.

Toll finde ich auch, dass die Kapitel zu den jeweiligen Stadtteilen immer mit einer kurzen Erklärung beginnt und einer Karte mit Susans Lieblingsorten abschließt. Sollte ich einmal in New York sein, werde ich das Buch für diese Reise auf jeden Fall zurate ziehen.

Das Buch an sich ist hochwertig gemacht. Die Seiten haben eine gute Stärke, sodass das Bild auf der anderen Seite nur durchscheint, wenn man es gegen das Licht hält. Die Bilder sind nicht in Hochglanz abgedruckt, sodass man auch bei Beleuchtung in den vollen Genuss der Bilder kommt. Der Einband ist schön dick, um die Bilder darin gut zu schützen und die Prägung des Titels kommt durch die Prägung und dem Kontrast aus Matt und Glanz super zur Geltung.

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Ich kaufe mir einen Traum

Das Kaufhaus der Träume
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Nicht nur das schöne, kontrastreiche Cover ist ein Blickfang, auch der Klappentext macht neugierig. Rein von der Beschreibung auf dem Buchrücken her, hätte ich allerdings einen anderen Handlungsverlauf ...

Nicht nur das schöne, kontrastreiche Cover ist ein Blickfang, auch der Klappentext macht neugierig. Rein von der Beschreibung auf dem Buchrücken her, hätte ich allerdings einen anderen Handlungsverlauf erwartet. Böse war ich deswegen am Ende aber nicht.

Aber zurück zum Anfang: Wir lernen die Hauptfigur, Penny, direkt kennen. Sie steckt mitten in der Vorbereitung für ihr Vorstellungsgespräch bei Dallergut. Dallergut ist der Besitzer des Kaufhaus der Träume und Penny wünscht sich nichts sehnlicher, als dort zu arbeiten. Während sie also im Café sitzt und lernt, darf man als Leser bereits einige Eigenarten des Settings kennenlernen. Allem voran den Noctiluca Assam. Ganz ehrlich, ich liebe die Noctiluca. So eine grandiose und lustige Idee.

So begleiten wir Penny nicht nur durch ihre Stadt, sondern auch zu ihrem Vorstellungsgespräch und schlussendlich durch ihren Arbeitsalltag. Dabei werden Stück für Stück die Besonderheiten und die Fantasie dieses Ortes gelüftet. Man lernt jede Menge Nebenfiguren kennen. Von den verschrobenen und schrulligen Abteilungsleitern des Kaufhauses zu den Produzenten der Träume. Dabei hat die Autorin an viele kleine Details gedacht, die diese Geschichte recht lebendig wirken lässt.

Auch, dass hier und da die Geschichte eines Kunden genauer beleuchtet wird, lockert das Buch gekonnt auf und sorgt dafür, noch einmal einen besseren Bezug auf die Träume zu haben. Denn es gibt so viele verschiedene Arten von Träume und nicht jeder Traum ist auch etwas für den Interessenten.

Es gibt, in meinen Augen, allerdings keinen großen Spannungsbogen. Es ist eher eine ruhige und faszinierende Erzählung über einen ganz besonderen Ort. Auch Penny ist nicht besonders im Fokus der Handlung sondern hilft dem Leser eher, sich durch diese Welt zu bewegen. Doch alles in allem wirkte auf mich extrem stimmig, sodass mich das Buch trotzdem gefesselt hat. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen.

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Lilja und ihr Leben für die Wale. Und Jules?

The Sea in your Heart
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Lilja lebt ein Leben mit den Walen. Sie arbeitet nicht nur als Spotterin für eine Whalewatching-Agentur, sondern engagiert sich nebenbei noch ehrenamtlich bei der Organisation „Wild & Free“. Dass man ziemlich ...

Lilja lebt ein Leben mit den Walen. Sie arbeitet nicht nur als Spotterin für eine Whalewatching-Agentur, sondern engagiert sich nebenbei noch ehrenamtlich bei der Organisation „Wild & Free“. Dass man ziemlich schnell Zeuge ihrer Aktionen wird, liegt da auf der Hand. Aber ebendiese ruft den aalglatten Anwalt der Gegenpartei auf den Plan. Das Problem ist nur, dass Jules gar nicht so aalglatt ist und Lilja auch überhaupt nichts von seinem Beruf weiß, als sie ihn getroffen hat.

Soweit der, doch schon recht stereotypische, Plot. Doch Kira Mohn macht so viel mehr daraus. Ihre Schilderungen zu dem Walfang sind beeindruckend und erschütternd. Man hat das Gefühl, dabei zu sein. In der heutigen Zeit hat fast jeder schon einmal solche Bilder gesehen, doch selten sieht man hinter die Kulissen und lernt die Crew einer solchen Organisation kennen. Und auch wenn diese natürlich in diesem Fall fiktiv ist, bringt die Autorin die Emotionen und das Geschehen sehr gut und greifbar rüber.

Und auch die Chemie zwischen Lilja und Jules ist definitiv da. Beide Charaktere sind gut herausgearbeitet. Natürlich steht man mehr auf Liljas Seite, denn wer mag schon einen Anwalt, der Walfang verteidigt? Und dennoch hofft man mit ihr zusammen, dass sich mit Jules alles zum Guten wendet. Aber für diesen stetigen Hoffnungsschimmer sorgt auch Jules selbst.

Das Ende mag vielleicht ein bisschen zu viel Kuschelkurs sein. Aber mal ehrlich… Bei einer solche Geschichte braucht man das auch irgendwie. Ich hatte im Grunde kaum etwas anderes erwartet, war aber dennoch sehr froh, es zu lesen. Der Weg zum Ende war aufregend und turbulent, ich konnte sehr gut mit Lilja mitleiden und mitfiebern. Und genau darauf kommt es auch manchmal an. Auch wenn ich gerne noch ein paar Seiten mehr über die Liebesgeschichte von Lilja und Jules gelesen hätte, da das Thema Wale und Walfang doch das Buch recht dominiert. Doch man merkt, dass das Thema der Autorin wichtig ist und so wurde es mit einer wunderschönen Liebesgeschichte verpackt.

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