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Veröffentlicht am 20.09.2022

Unvollendeter Gran-Canaria-Krimi, der die Erlebnisse eines (über)motivierten Journalisten und auch die dunklen Seiten der Insel schildert.

Canaria Mortal
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Gran Canaria, wie man es als Tourist wohl (hoffentlich) ;- ) nie erlebt! Teil 1 von X?!

Daniel Wehnhardt, alias Daniel Verano, lädt mit diesem Kanarenkrimi ein, Gran Canaria mal nicht nur von der touristischen ...

Gran Canaria, wie man es als Tourist wohl (hoffentlich) ;- ) nie erlebt! Teil 1 von X?!

Daniel Wehnhardt, alias Daniel Verano, lädt mit diesem Kanarenkrimi ein, Gran Canaria mal nicht nur von der touristischen Seite zu betrachten, sondern bei dieser literarischen Reise auch hinter die Kulissen zu schauen. Denn auch auf dieser faszinierenden Insel gibt es Lug und Betrug, Mord und Totschlag.

Zum Inhalt werde ich nichts schreiben, denn den kann man dem Klappentext und Kurzbeschreibungen zum Buch entnehmen. Vielmehr möchte ich meine Eindrücke schildern und ein Feedback zum Gelesenen geben, wobei ich gleich mal mit der Tür ins Haus falle und einen Teil des Fazits an dieser Stelle vorwegnehme, denn man sollte wissen, dass es sich hier um den ersten Teil einer neuen Kanarenkrimi-Reihe handelt, der allerdings – und das hätte ich gerne vor dem Lesen gewusst – nicht in sich abgeschlossen ist, sondern dessen Erzählstränge offenbar frühestens im Folge-Band zu einer Lösung führen.

Die Erzählung an sich ist angenehm zu lesen, bietet sympathische und andere Charaktere, rätselhafte Geschehnisse, die zum Mitermitteln einladen, wunderbare Beschreibungen der Insel, der Menschen und deren Gewohnheiten, kleine Ausflüge in die spanische Sprache, die ich sehr genossen habe, offenbar authentische Einblicke in die auf der Insel herrschenden Probleme sowie nicht zuletzt eine spannende Kriminal-Geschichte.

Zugegeben, diese Geschichte erscheint mir an manchen Stellen etwas unglaubwürdig, was ich der Phantasie des Autors und der Unbedarftheit seiner Hauptfigur zuschreibe, dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt.

Aber - und hier kommt ein dickes Aber - einen Krimi derart enden zu lassen, in einem Stadium, in dem noch lange keine Klarheit herrscht, zu einem Zeitpunkt, zu dem einfach noch zu viele Punkte ungelöst sind, das geht gar nicht! Wenn es sich hier um den ersten Teil einer Dilogie oder sogar Trilogie handelt, dann hätte ich das gerne vorher gewusst. So aber hänge ich jetzt – nach einer an sich guten Geschichte - in der Luft über Gran Canaria und um von diesem unfreiwilligen Dauerrundflug erlöst zu werden, muss ich auf Band 2 warten und ihn lesen. Unglücklich.

Resultat sind 3,5 Sterne, weil die Geschichte mehr als 3 Sterne verdient hat, der o.g. Fauxpas aber keine 4 zulässt.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

Ein überlegt konzipiertes Kochbuch, in dem ich weniger wegen der Rezepte, als vielmehr wegen seiner Gestaltung immer wieder gerne blättere!

Kochen für Faultiere
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Der Untertitel „In 8 Minuten gesund und frisch gekocht“ hat auf mich als Küchen-Faultier eine appetitanregende Anziehungskraft, kann aber summa summarum nicht halten, was er verspricht.

Wenn ich das Buch ...

Der Untertitel „In 8 Minuten gesund und frisch gekocht“ hat auf mich als Küchen-Faultier eine appetitanregende Anziehungskraft, kann aber summa summarum nicht halten, was er verspricht.

Wenn ich das Buch in Händen halte, macht sich unvermittelt Begeisterung breit. Das Design ist einfach phantastisch: ein dickes Lob für die graphische Gestaltung, die appetitanregenden Fotos und die liebevoll-witzigen Faultier-Illustrationen, denn diese optischen Faktoren sind es, die mich das Buch immer wieder zur Hand nehmen lassen.

Die Faszination für die Optik lässt wohl schon erahnen, dass ich von den Rezepten nicht so überzeugt bin.
Eingeteilt in verschiedene Rubriken (Frühstück, Vegetarisch, Vegan, Fisch, Fleisch, Süßes und Drinks) mit für den schnellen Überblick sorgenden Zeichenerklärungen für die jeweils benötigten Kochutensilien, ist jedes Rezept bzgl. seiner Zubereitung übersichtlich dargestellt, wären da nur nicht diese schlichtweg nacheinander aufgezählten, nicht tabellierten und deshalb unübersichtlichen Nennungen der Zutaten.

Und diese Zutaten sind es auch, die mich immer wieder stutzen lassen: manche kann man kaum im örtlichen Handel kaufen, andere werden in solch ungenauen Dosierungen angegeben, dass das Erfolgserlebnis z.B. von der Daumen- oder Handgröße des Koches abhängt. Womöglich gelingen solche Rezepte trotzdem, aber genauere Angaben mit exakten Mengenangaben z.B. in Gramm, Milliliter oder beispielsweise „ein Teelöffel…“ (etc. pp.) wären mir lieber, auch wenn das Wiegen oder Abmessen dann ein paar Sekunden Zeit in Anspruch nähmen.

Ich habe zwar noch nicht alle Gerichte ausprobiert, bin aber bisher nicht so vom Buch und der auf die Rezepte bezogenen Umsetzung - auch bzgl. der oft sehr optimistischen 8-Minuten-Angabe - überzeugt, wie ich es gerne gewesen wäre. Vielleicht ändert sich das ja noch?!

Eines kann und möchte ich aber (nochmal) betonen: optisch ist das Buch ein Volltreffer; ich werde also immer mal wieder meine Nase in dieses Buch stecken, denn eines ist klar und hat sich auch mit diesem Buch nicht geändert: ich lese halt lieber, als dass ich koche.

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Klassischer “Who-done-it”-Krimi in Meran! Bedächtige Ermittlungen im Südtiroler Spannungsfeld zwischen Kripo-Team und Carabinieri-Truppe!

Der Banker
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Ein Kriminalroman, der in erster Linie durch die Teams aus Kriminalpolizei und Carabinieri lebendig wird und noch südtiroler Luft nach oben hat!

Siegfried Schneiders „Erster Fall für Farner und Terranostra“, ...

Ein Kriminalroman, der in erster Linie durch die Teams aus Kriminalpolizei und Carabinieri lebendig wird und noch südtiroler Luft nach oben hat!

Siegfried Schneiders „Erster Fall für Farner und Terranostra“, „Der Banker“, entführt die Lesenden in die südtiroler Kurstadt Meran, in der die beiden schon seit Schulzeiten zerstrittenen Protagonisten, vom Staatsanwalt gegen ihren Willen zur Zusammenarbeit verpflichtet, zwei anfangs scheinbar nicht zusammenhängende Todesfälle aufklären müssen.

Dass in diesem Plot sowohl auf Grund der Geschichte Südtirols als auch wegen des immer noch schwelenden Streits zwischen Chefinspektor und Sympathieträger Lukas Farner und dem eher schwierigen Charakter des Maresciallo Giovanni Terranostra Potential für Spannung(en) liegt, versteht sich da fast von selbst.

Zum Inhalt werde ich mich nicht äußern, denn erstens gibt der Klappentext diesen in Kurzform wieder und zweitens soll ja jede(r) interessierte Leser*in die Möglichkeit haben, die Fälle zu lösen.

Was mir auffällt, vor allem im Vergleich mit anderen Kriminalromanen, ist der recht geradlinige, stellenweise nüchtern wirkende Schreibstil, mit dem der Autor Orte und Personen zwar ausreichend beschreibt, dabei aber auf nähere Ausschmückungen verzichtet und nur selten einen dann allerdings unterhaltsamen, weil augenzwinkernden Humor aufblitzen lässt. Stattdessen bzw. in erster Linie stellt er die Ermittlungsarbeit der Kriminalpolizei und der sie unterstützenden Carabinieri in den Vordergrund.

Nicht, dass ich falsch verstanden werden, solch klassische Ermittlungen gefallen mir gut, ein wenig mehr Details v.a. zu den mitwirkenden Personen hätten es aber schon sein dürfen, weil man als Lesende(r) dann die Möglichkeit gehabt hätte, wärmer mit ihnen zu werden und sich vielleicht sogar mit ihnen zu identifizieren.

Sehr gut gefallen hat mir die Zusammensetzung des Kripo-Teams, denn es ist nicht Farner allein, der hier – unterstützt von Terranostra und seinen Kollegen der Carabinieri – die Fälle löst, sondern eben sein Team, seine Kollegen, eine Gruppe von Inspektoren, die mit ihrer jeweils ganz eigenen Art Farbe in die Geschichte bringen und mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten Ermittlungserfolge erst ermöglichen.

Und obwohl ich mit dem Fortlauf der Ermittlungen recht zeitnah auf der richtigen Fährte war, war die schlussendliche Auflösung dann doch etwas anders, als von mir erwartet.

Hilfreich war das Glossar, die „Anmerkungen“ am Buchende, denn sie erklärten so manchen unbekannten Begriff wie ortstypische kulinarische Köstlichkeiten , im Buch erwähnte Gebäude, Orte und Personen.
Verlag und Autor wollen übrigens den Hinweis, dass es gerne mehr Übersetzungen der italienischen Wörter und Sätze hätten sein dürfen, als Anregung für das nächste Buch bzw. die nächsten Bände aufgreifen.

Apropos „nächstes Buch“: am Buchende wird auf die beiden Folgebände “Die Galeristin“ und „Der Baron“ hingewiesen, auf welche ich schon gespannt bin, denn mir hat „Der Banker“ gut gefallen, ich würde aber gerne erlesen und erfahren, ob die folgenden Bände lebhafter werden, man sich dann mehr mit den Figuren identifizieren kann und natürlich auch, ob und, wenn ja, wie sich die Beziehung zwischen Farner und Terranostra entwickelt. Non vedo l´ora, aber ich werde es abwarten müssen.


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Veröffentlicht am 11.06.2022

Lokalkolorit + Pflegekritik + Liebäugelei der Hauptfiguren in seichtem Krimi = lockere Lektüre, die noch viel (Nordsee)Luft nach oben hat!

Katrin Lund und der Tote am Leuchtturm
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Locker-leichte Urlaubslektüre, die viel Potential hat, sich im nächsten Band in allen Punkten zu steigern!

„Mit ´Katrin Lund und der Tote am Leuchtturm´ gibt Anette Schwohl ihr wunderbares Romandebüt ...

Locker-leichte Urlaubslektüre, die viel Potential hat, sich im nächsten Band in allen Punkten zu steigern!

„Mit ´Katrin Lund und der Tote am Leuchtturm´ gibt Anette Schwohl ihr wunderbares Romandebüt mit den Leidenschaften ´Krimi, Kochen und Küste´. Ihre Protagonistin Katrin Lund ist Chefköchin in St. Peter-Ording und stolpert eines Tages auf dem Weg zur Arbeit am Fuße des Böhler Leuchtturms über eine Leiche. Der Mann ist ertrunken, allerdings nicht im Meer. Katrins Neugier ist geweckt ...“ (Zitat LovelyBooks)

Die Ortsbeschreibungen und ein lockerer, meist aus kurzen, knappen Sätzen bestehender Schreibstil ermöglichen einen guten Einstieg in die Geschichte, auch wenn für einen Krimi vielleicht manches zu locker und deshalb stellenweise oberflächlich wirkt. Die Hauptpersonen, Köchin Katrin Lund und Hauptkommissar Dirk Huber, sind recht sympathisch, nicht nur mir als Leserin, sondern auch einander 😉, und nach und nach wird man mit ihnen auch wärmer; um sich mit ihnen zu identifizieren, fehlt den Figuren aber ein wenig Tiefe.

Die Autorin selbst hat geschrieben, dass es ihr in erster Linie darauf angekommen sei, den Fall nicht durch realistisch dargestellte Ermittlungen seitens der Polizei, sondern durch private Initiative ihrer Protagonistin und deren auch durch zufällige Ereignisse begünstigte Recherchen aufklären zu lassen. Das hätte mir durchaus gefallen, wenn dadurch der Kommissar nicht so unbeholfen und die Ermittlungen nicht so unrealistisch gewirkt hätten; auch die Hinweise im Buch hätten zum Zwecke des Mitermittelns 😉 gerne weniger deutlich sein dürfen.

Die Geschichte, deren krimineller 😉 Teil meiner Meinung nach zu kurz kommt, gefällt mir im Großen und Ganzen recht gut, für einen Krimi ist mir das Erzählte aber – wie gesagt - zu seicht. Irgendwie wirkt das Buch unentschlossen und mäandert zwischen einem SPO-Reiseführer, einem Bericht über die Zustände eines betreuten Wohnens und den damit verbundenen Schwierigkeiten im Bereich der Pflege, den eventuellen Anfängen einer Romanze der Hauptfiguren und der seltsam flachen Kriminalgeschichte hin und her. Diese Geschichte ist zwar sehr gut zu lesen und auf eine lockere Art auch unterhaltend, konnte mich jedoch in ihrer eigentlichen Intention des Krimis nicht begeistern.

Trotzdem oder gerade, weil mir hier so Einiges fehlt, interessiert es mich, wie es im nächsten Band um Katrin Lund weitergeht, denn ich würde gerne erfahren, ob sich etwas zwischen ihr und Dirk Huber entwickelt, ob der Kommissar dann professioneller agiert und ob der Schwerpunkt dann vielleicht mehr auf der kriminalistischen Geschichte liegt, denn ein Krimi soll es doch eigentlich sein?!

3-Sterne-Krimi + 4-Sterne-Erzählung -> 3,5 Sterne!

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Chronologische und dialoglastige Recherche aus Journalistensicht - guter Plot, leider zu eindimensional erzählt!

Der tote Journalist
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Die Polizeireporterin Gesa Jansen und ihr schöngeistiger Kollegen Björn Dalmann recherchieren in Hamburg den Fall ihres ermordeten Kollegen Uwe Stolter. Dalmann, in der Redaktion eigentlich zuständig für ...

Die Polizeireporterin Gesa Jansen und ihr schöngeistiger Kollegen Björn Dalmann recherchieren in Hamburg den Fall ihres ermordeten Kollegen Uwe Stolter. Dalmann, in der Redaktion eigentlich zuständig für kulturelle Dinge, soll Gesa bei Ihrer Arbeit unterstützen, muss sich aber natürlich erst in die Arbeit eines Polizeireporters einarbeiten.

Das führt zu Spannungen, vor allem, weil die knallharte Chefredakteurin um jeden Preis den Mordfall Stolter vor der Polizei aufklären und so die Titelstory lancieren will. Das Notizbuch des Mordopfers spielt dabei eine zentrale Rolle und lässt Machenschaften, Intrigen und Amigotum erahnen, so dass es für die ermittelnden Reportern durchaus gefährlich werden kann.

Ich war gespannt, wie sich ein Krimi liest, dessen Hauptfigur nicht ein(e) Kommissar(in) und sein/ihr Team sind, sondern eine Polizeireporterin und ihre Kollegen und Kolleginnen.

Das Thema und die Geschichte gefielen mir, die Umsetzung leider weniger.

Was mir auffiel, waren sich oft wiederholende Beschreibungen („sie rutschte auf ihrem Stuhl herum“, „es bildete sich eine steile Falte auf der Stirn“, „sie wippte nervös mit dem rechten Fuß“ etc.); da hätte es doch zur Darstellung von Nervosität, Ärger oder Zorn auch andere Beschreibungen gegeben, die mehr Abwechslung gebracht hätten.

Zudem gab es zu viele Gespräche und Dialoge, zu wenig Atmosphäre, nur sehr wenig Lokalkolorit,
statt erhoffter Vielschichtigkeit eher Eindimensionalität durch den Einsatz einer einzigen Perspektivperson,
blass bleibende "Nebenfiguren" und die Lösung des Falls in - nach diesen umfangreichen Recherchen - erschreckend wenig Sätzen sowie ein paar Ungereimtheiten, die entstehen, weil in der Geschichte Bezug genommen wird auf Fakten, die vorher gar nicht erwähnt wurden;
all das lässt mich zu dem Schluss kommen, dass dieser Krimi nicht der Meine war.

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