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Veröffentlicht am 31.07.2022

Freundinnen für immer?

Morgen werden wir glücklich sein
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Frankreich während der Besatzung durch die Deutschen 1940 - drei Freundinnen Amiel, Marie und Genevieve stehen plötzlich auf unterschiedlichen Seiten. Lea Korte beschreibt die historische Situation sehr ...

Frankreich während der Besatzung durch die Deutschen 1940 - drei Freundinnen Amiel, Marie und Genevieve stehen plötzlich auf unterschiedlichen Seiten. Lea Korte beschreibt die historische Situation sehr eindringlich und nachvollziehbar, ebenso die verschiedene Entwicklung der Frauen. Ein wenig gestört haben mich die vielen Hackereien zwischen Marie und Genevieve. Ich hätte eher vermutet, dass bei so guten Freundinnen, dann doch der Krieg eher zusammenschweißt und unterschiedliche Meinungen zwar bestehen, aber man gerade unter Besatzung eher aufeinander zugeht. Dieser 'Streit' setzt sich in der zweiten Zeitebene im Roman, der immer wieder aufblitzenden Jetztzeit, bei den Enkelinnen der Protagonistinnen fort, dies zeigt leider, die Unfähigkeit einer Versöhnung und schürt neuen Unfrieden. Ich glaube nicht, dass die Autorin so etwas wollte, vor allem, da der Roman an ihre eigene Familiengeschichte angelehnt ist.
Wer Interesse an historischen Romanen hat, mag diesen gut lesen können, muss allerdings auch kritisch hinterfragen.

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Brauner Sumpf

Die karierten Mädchen
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Der Klappentext klang interessant: eine alte blinde Frau spricht ihre Lebenserinnerungen auf Kassetten, beginnend 1929 und es geht um ein Geheimnis, das die Familie nicht kennt. Die Autorin hat die Geschichte ...

Der Klappentext klang interessant: eine alte blinde Frau spricht ihre Lebenserinnerungen auf Kassetten, beginnend 1929 und es geht um ein Geheimnis, das die Familie nicht kennt. Die Autorin hat die Geschichte an die reale Geschichte ihrer Großmutter angelehnt. Das sprach für historisch interessante Lesestunden. Der Schreibstil der Autorin läßt sich auch wirklich gut lesen, so dass man immer weiter liest, denn es wird auf zwei Zeitebenen - jetzt und in den 1930 zigern erzählt. Im Laufe der Geschichte kam es aber anders, als ich es vorher gedacht hatte. Die Protagonistin Klara entwickelt sich während und nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gelinde gesagt zur Mitläuferin, was sie in Gegensatz zu ihrer besten Freundin Susanne setzt, die das Kinderheim, das sie leiten nicht den Machthabern unterordnen möchte. Klara gibt sich unpolitisch bis desinteressiert, versteckt aber ein jüdisches Mädchen - was aber nicht den historischen Tatsachen der Großmutter der Autorin entspricht. Sehr viel Spannung steckt nicht in der Geschichte und je länger sie dauert, desto mehr bekommt man den Eindruck, sie dient eher der Rechtfertigung, nicht anders gekonnt zu haben, denn wirklich etwas bewegen zu wollen. Das ist schade, denn die Idee an sich ist klasse. Antworten auf die damals und auch heute noch wichtigen Fragen - hat man nicht anders gekonnt? Was wäre vielleicht zu tun gewesen? Etc. werden nicht gestellt und beantwortet. Auch von der alten Frau, die die Kassetten bespricht kommt, zumindest im ersten Teil, eine Reflektion nicht wirklich vor. Vielleicht kommt das im nächsten Teil, doch hier habe ich es als sehr schade empfunden. Deshalb von mir nur 3 *** und die Hoffnung, die Autorin möge im nächsten Teil ein wenig mehr historischen Tiefgang in die Figuren legen.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

Schwere Kost

Die Ungerächten
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1947 die Welt liegt in Trümmern und hier versucht Hannah im Auftrag der Amerikaner Kriegsverbrechern auf die Spur zu kommen. In Pawel meint sie einen Gleichgesinnten zu haben, der wie sie ein Überlebender ...

1947 die Welt liegt in Trümmern und hier versucht Hannah im Auftrag der Amerikaner Kriegsverbrechern auf die Spur zu kommen. In Pawel meint sie einen Gleichgesinnten zu haben, der wie sie ein Überlebender ist. Das Buch greift ein sehr spannendes Thema auf und ist dabei schonungslos deutlich. Während Hannah noch menschlich in ihrem Handeln bleibt, wird Pawel im Laufe Geschichte immer mehr vom Opfer zum Täter. So verständlich das Handeln vielleicht auch sein mag und die Geschehnisse ganz furchtbar waren, war für mich irgendwann der Zeitpunkt gekommen, indem ich mich von Pawel sehr distanziert habe und den Krimi nicht mehr als reinen Krimi lesen konnte. Ja, man kann das Buch gut lesen, aber als Highlightkrimi würde ich es nicht bezeichnen.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

Tristesse

Beifang
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Die Geschichte kommt als Familiengeschichte oder als Suche nach den eigenen Wurzeln des Protagonisten Frank daher. Doch ist es eigentlich eine Geschichte über Gewalt - Eltern ihren Kindern gegenüber - ...

Die Geschichte kommt als Familiengeschichte oder als Suche nach den eigenen Wurzeln des Protagonisten Frank daher. Doch ist es eigentlich eine Geschichte über Gewalt - Eltern ihren Kindern gegenüber - den Kindern untereinander und dass über die Generationen hinweg. Sei es die rein körperliche Gewalt oder einfach die psychische, weil die Bedürfnisse der Kinder nicht gesehen werden/ gesehen werden wollen - sprich, man ignoriert sie weg und überlässt sie sich selbst. Dies Buch hätte damit eine Aufarbeitung werden können, aus der vielleicht wenigstens der Protagonist etwas lernt. Doch so trist wie schon das Cover des Buches ist - und somit passt es gut zu der Geschichte - so wenig lernt der Protagonist daraus und lacht und heult mit den Wölfen (sprich Familie) egal was auch geschieht. Ich hatte mir auf Grund des Klappentextes und des Anfangs des Buches einen anderen Gang der Ereignisse vorgestellt. So hat es für mich am Ende nur das Fazit: alles bleibt beim Alten. Schade, denn die Geschichte hat so viel Potential.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Fantasy im viktorianischen England

Der Uhrmacher in der Filigree Street
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Auch wenn ich Fantasy zwischendrin mal ganz gerne lese und mir Geschichten aus dem viktorianischen England gefallen, bin ich hier etwas zwiegespalten.
Aus dem Klappentext:
»Der Uhrmacher in der Filigree ...

Auch wenn ich Fantasy zwischendrin mal ganz gerne lese und mir Geschichten aus dem viktorianischen England gefallen, bin ich hier etwas zwiegespalten.
Aus dem Klappentext:
»Der Uhrmacher in der Filigree Street« erzählt eine mitreißende, phantastische Geschichte um eine rätselhafte Uhr und einen ebenso spektakulären wie unmöglich aufzuklärenden Bombenanschlag auf Scotland Yard. Das Buch nimmt die Lesenden mit auf eine Reise durch das viktorianische England und das Japan des 19. Jahrhunderts und es eröffnet Türen in eine ganz andere, seltsame und magische Vergangenheit. London, Oktober 1883.

Das hörte sich nach einer tollen Geschichte an und auch die Protagonistin Grace fand ich gut, doch war der Aufbau der Geschichte für mich leicht verwirrend und die Steampunkelemente haben meine Lesefreude doch gestört. Die Charaktere hätten gerne etwas mehr Tiefgang haben können und wenn man die Geschichte ein wenig raffen würde, wäre für mehr Spannung gesorgt. Nichts desto trotz gebe ich drei *** denn für den Sommer nebenbei läßt es sich schön lesen.

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