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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2022

Fesselnder Thriller zum Gruseln

Elternhaus
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Für Pianist Tobias strahlt eine verlassene, alte Villa in Hamburg eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus, sodass er gegenüber einfach nur im Auto sitzt und herüberschaut. Als Yvette Winkler das Haus ...

Für Pianist Tobias strahlt eine verlassene, alte Villa in Hamburg eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus, sodass er gegenüber einfach nur im Auto sitzt und herüberschaut. Als Yvette Winkler das Haus mit ihrer Familie bezieht, ist das die perfekte Gelegenheit für Tobias: Er freundet sich mit den Winklers an und kann somit im Haus ein- und ausgehen. Zunächst läuft alles gut, doch mit der Zeit bemerken die Winklers, dass mit Tobias etwas ganz und gar nicht stimmt...

Das Cover ist toll umgesetzt, die düstere Abbildung fängt perfekt die im Buch herrschende Stimmung ein. Das Klavier spielt ebenfalls eine größere Rolle und der gelbe Schriftzug sticht sofort ins Auge.

Der Schreibstil ist anschaulich und die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Der Leser bekommt durch die verschiedenen Perspektiven einen umfassenden Blick in die Geschichte, was gut umgesetzt und abwechslungsreich ist. Auch gibt es zwei Handlungsebenen, einmal die Gegenwart, die im Jahr 2019 spielt, und einmal die Vergangenheit, die die Jahre 1976-1983 beleuchtet. Die Charaktere sind facettenreich und authentisch dargestellt, es gibt jedoch keine Person bei den Hauptcharakteren, die man wirklich ins Herz schließen könnte, sondern die negativen Eigenschaften überwiegen. In den ersten Kapitel werden alle Beteiligten vorgestellt, was sich leider ein bisschen zieht, sodass erst gegen später endlich richtige Spannung aufkommt. Die Stimmung bewegt sich zwischen bedrohlich und gruselig und die Situation spitzt sich immer weiter zu. Es gibt ein paar unerwartete Wendungen, die ich zum Teil schon habe kommen sehen, und das Ende ist ebenfalls gelungen.

Ich kann das Buch nur empfehlen und gebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 03.08.2022

Mitreißender Reihenauftakt

Das Profil
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In Hamburg wird auf einem Spielplatz eine grausige Entdeckung gemacht: Ein Toter, dem auch noch ein Auge fehlt, ist im Sandkasten bis zum Hals eingegraben. Kriminalkommissarin Franka Erdmann und ihr neuer ...

In Hamburg wird auf einem Spielplatz eine grausige Entdeckung gemacht: Ein Toter, dem auch noch ein Auge fehlt, ist im Sandkasten bis zum Hals eingegraben. Kriminalkommissarin Franka Erdmann und ihr neuer Partner Alpay Eloglu werden mit dem Fall betraut, doch kaum haben sie angefangen zu ermitteln, wird die nächste Leiche gefunden. Dieses Mal ist eine junge Influencerin das Opfer. Schnell erhärtet sich der Verdacht, dass es derselbe Täter ist, der hier sein Unwesen treibt.

Das Cover macht neugierig und ist spannend gestaltet, die Verschmelzung aus Gesicht und Fingerabdruck ist gut gelungen.

Daniele Ziegler macht einen guten Job und man hört ihr gerne zu, auch bei doppelter Geschwindigkeit kann man ihr gut folgen.

Der Schreibstil ist fesselnd und der Perspektivenwechsel der vielen Charaktere ist super umgesetzt, sodass der Leser einen Rundumblick in die Geschichte erhält. Die Tätersicht finde ich immer besonders spannend und auch hier enttäuscht sie nicht. Ebenso trifft der Autor mit seinem gewählten Thema über Social Media und das ständige Teilen aller Lebensereignisse den Geist der Zeit. Besonders gut gefallen hat mir die Definition von "verrückt", die irgendwann in einem Gespräch erläutert wird. Die Charaktere sind authentisch gezeichnet und die Beziehung der neuen Partner entwickelt und verbessert sich glaubwürdig im Laufe der Geschichte. Der Spannungsbogen baut sich kapitelweise immer weiter auf und ich habe das Buch an einem Stück verschlungen. Die Hintergründe und Auflösung des Falls haben mich ebenfalls überzeugt und ich denke, die folgenden Fälle des Teams werden genauso aufregend.

Ich freue mich schon auf weitere Bände der Reihe und gebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 22.07.2022

Spannende Geschichte über Gift und Mord

Die versteckte Apotheke
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Als Caroline gerade schwer mit privaten Problemen zu kämpfen hat, versucht sie in London, ihren Kopf klar zu bekommen und unternimmt einen Mudlarking-Ausflug, wo im Uferschlamm nach Schätzen gesucht wird. ...

Als Caroline gerade schwer mit privaten Problemen zu kämpfen hat, versucht sie in London, ihren Kopf klar zu bekommen und unternimmt einen Mudlarking-Ausflug, wo im Uferschlamm nach Schätzen gesucht wird. Dabei stößt sie auf ein mysteriöses Glasfläschchen, das sie auf die Spur einer giftmischenden Apothekerin vor 200 Jahren führt.

Das Cover ist wunderschön gestaltet und ein toller Blickfänger. Das dunkle Blau lässt die bunten Blüten im Vordergrund noch besser erstrahlen. Auch das Fläschchen passt gut zur Geschichte und die Karte am Buchanfang hilft dem Leser, sich zu orientieren.

Der Schreibstil lässt sich gut lesen und man kann tief in die Geschehnisse versinken. Die unterschiedlichen Perspektiven aus der Gegenwart bzw. Vergangenheit bieten dem Leser einen abwechslungsreichen Einblick in die Leben der Protagonisten. Es ist interessant, über die verschiedenen Gifte und deren Wirkungen zu lesen. Die Hauptcharaktere sind sympathisch und man folgt ihnen gerne. Der Part in der Vergangenheit hat mir ein klein wenig besser gefallen, da dort die Morde und Giftmischungen beschrieben werden. Aber auch Carolines Suche nach mehr Informationen über die Apothekerin ist fesselnd geschrieben. Eine Wendung gegen Ende des Buches, die mit Caroline zu tun hat, finde ich leider etwas unstimmig und zu konstruiert. Dafür gibt es jedoch weitere Twists, die mich positiv überrascht haben.

Das Buch hat mir gut gefallen und ich habe es innerhalb von nur 4 Stunden verschlungen. 4 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.07.2022

Spannender Bretagne-Krimi

Bretonische Nächte
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Im bereits 11. Fall für Kommissar Dupin und sein Team wird es persönlich! Zuerst stirbt die eigentlich gesunde fast 90-jährige Tante Kadegs, wobei niemand der Familie oder Freunde wirklich darüber erstaunt ...

Im bereits 11. Fall für Kommissar Dupin und sein Team wird es persönlich! Zuerst stirbt die eigentlich gesunde fast 90-jährige Tante Kadegs, wobei niemand der Familie oder Freunde wirklich darüber erstaunt ist. Denn die Tante war davon überzeugt, dass sie demnächst sterben müsste, da sie gehäufte Vorboten des Todes gesehen hatte, an denen kein inbrünstiger Bretone zweifelt. Als jedoch kurz darauf Kadeg selbst auf dem Grundstück der Tante niedergeschlagen wird, schrillen bei Dupin die Alarmglocken und ermittelt in alle erdenklichen Richtungen.

Das Cover passt wunderbar zum Buch und zur restlichen Reihe, das Blau lädt ein, tief in die Geschichte am Fluss Aber Wrac’h einzutauchen.

Christian Berkel und die detaillierten Beschreibungen hauchen den Geschehnissen Leben ein und man kann sich die bretonische Kulisse sehr gut im Kopf vorstellen.
Die Reihe lässt sich zwar problemlos unabhängig voneinander lesen, ich habe jedoch jeden Teil gelesen und mag sie gerne.
Es gibt wieder so einige Verdächtige und bis fast zum Schluss ist die Identität des Schuldigen offen. Die Aufdeckung ist lückenlos gelungen und auch privat gibt es ein Happy End.

Der Krimi kommt ohne große blutige Szenen aus, punktet aber mit seinen sympathischen Figuren und dem enormen Wissen über die Bretagne. 4 Sterne

Veröffentlicht am 01.07.2022

Fesselnder und realistischer Thriller

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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Kommissarin Emer Murphy muss sich nach einer Psychose schonen und die Zeit der Krankschreibung zur Erholung nutzen - eigentlich. Doch plötzlich verschwindet die zweijährige Poppy und Emer kann nicht anders: ...

Kommissarin Emer Murphy muss sich nach einer Psychose schonen und die Zeit der Krankschreibung zur Erholung nutzen - eigentlich. Doch plötzlich verschwindet die zweijährige Poppy und Emer kann nicht anders: sie muss einfach ermitteln und versuchen, das Mädchen zu retten. Auch wenn das heißt, gegen den ärztlichen Rat zu handeln und ihre Psychopharmaka abzusetzen - denn nur ohne Medikamenteneinfluss kann Emer ihre erstaunliche Intuition spüren.

Das Cover finde ich toll, die bunten Farben ziehen die Aufmerksamkeit auf das Buch, gleichzeitig strahlen der schwarze Hintergrund und die Silhouette des Mädchen etwas Düsteres aus.

Die Geschichte beginnt spannend, der Prolog lässt für das verschwundene Mädchen nichts Gutes erahnen und man muss einfach weiterlesen. Wir tauchen tief in die Geschehnisse ein, da die verschiedenen Perspektiven zu einem breiteren Informationsfluss verhelfen. Je weiter man in der Geschichte gräbt, desto mehr entpuppt sich, dass alles mehr Schein als sein ist. Zum Beispiel die scheinbar perfekte Ehe, die von zwei Personen geführt wird, zwischen denen das Verhältnis eher kalt rüberkommt. Die Charaktere haben viele Ecken und Kanten und sind dadurch besonders authentisch, vor allem Emer ist außergewöhnlich und gleichzeitig sympathisch. Die Auszüge von Kommentaren aus den Internetforen sind gut gelungen und bringen Abwechslung in die Geschichte. Der Fall wartet mit vielen überraschenden Wendungen auf, eine davon habe ich schon erahnt, aber die anderen haben mich eiskalt erwischt. Auch, dass von Kapitel zu Kapitel manchmal etwas übersprungen wird und man erst nach ein paar Sätzen/Seiten erfährt, was zwischen den Kapiteln geschehen ist, finde ich gut gelungen. Die Auflösung und das Ende haben mir ebenfalls gut gefallen, sie passen stimmig zum Rest der Ereignisse.

Dieses Debüt kann ich nur empfehlen und ich freue mich schon auf weitere Fälle von Emer! 4 Sterne