Eine amüsante Geschichte mit einer originellen Grundidee!
Handlung: Die "The Secret Book Club"-Reihe von Lyssa Kay Adams stand ganz lange Zeit auf meiner Wunschliste, da ich die Grundidee einer Männerfreundesgruppe, die Liebesromane lesen um Frauen und deren ...
Handlung: Die "The Secret Book Club"-Reihe von Lyssa Kay Adams stand ganz lange Zeit auf meiner Wunschliste, da ich die Grundidee einer Männerfreundesgruppe, die Liebesromane lesen um Frauen und deren Bedürfnisse und Wünsche besser zu verstehen, wirklich vielversprechend fand. Als mich meine liebste Buddyread-Partnerin Sofia (you know, von sofiasworldofbooks) im Sommer besucht hat, hat sie mir vier Bände der Reihe mitgebracht (❤). Letzte Woche habe ich nun endlich Zeit gehabt, mal mit dem ersten Band zu starten. So vielversprechend ich die Grundidee fand, so wenig überzeugend war leider die reine Rahmenhandlung für mich. Gavins und Theas Ehekonflikt las sich für mich leider total konstruiert und auch die vielen küchenpsychologischen Erklärungen ihrer Unsicherheiten, Vergangenheit und vor allem die fehlende Kommunikation zwischen den beiden haben mich etwas genervt. Sieht man darüber hinweg hatte ich mit dem Buch aber ganz großen Spaß!
Schreibstil: Das liegt vor allem daran, dass die Autorin hier ein sehr gelungenes Erzähltempo vorlegt - in den 400 Seiten gibt es keine Längen, aber auch keine überstürzten Entwicklungen, sodass man das Buch gemütlich in wenigen Stunden wegsuchten kann. Zwischendurch gibt es immer wieder Ausschnitte aus dem fiktiven Buch "Die Verführung der Gräfin", das Gavin im Rahmen des Buchclubs als Vorlage für seine Ehe verwendet. Die Abschnitte sind in einer anderen Schriftart geschrieben und ebenfalls sehr amüsant zu lesen. Toll ist auch der Humor der Autorin. Auch wenn einige Szenen ein wenig klischeehaft (z.B. der Russe mit den Verdauungsproblemen oder die zickige blonde Spielerfrau) oder übertrieben sind, gibt es viele wirklich exzellent platzierte Pointen genauso wie etliche zutreffende Aussagen und feministische Ideen, die Lust auf mehr von der Autorin machen!
Figuren: Auch die Figuren sind größtenteils liebenswert charakterisiert. Über Gavins Blindheit Thea gegenüber muss man manchmal ein bisschen die Augen rollen und auch Thea hat ihre verbohrten Momente, in Kombination sind die beiden aber in ihren Anstrengungen, sich selbst und ihre Kinder zu beschützen und ihre Ehe zu retten, zuckersüß. Dadurch, dass beide abwechselnd aus ihrer Sicht in Form eines personalen Erzählers erzählen, erfahren wir beide Sichtweisen des Konflikts und können uns in beide gut hineinversetzen. Gut gefallen haben mir auch anderen Männer aus dem Buchclub wie Malcolm, Mack oder Del, die hier allerdings noch etwas blass bleiben. Da es ja aber noch vier weitere Bände in der Reihe gibt, bin ich zuversichtlich, dass sich das noch ändern wird. Ich bin nun vor allem sehr gespannt auf Mack, der in Band 2 auf Theas halsstarrige Schwester Liv treffen wird. Der kann sich auf was gefasst machen!!!
Die Zitate:
"Die erste Regel des Buchclubs?". Sie schluckten herunter und antworteten im Chor. "Niemand verliert ein Wort über den Buchclub."
"Die Abwertung des Pumpkin Spice Latte ist ein perfektes Beispiel dafür, wie toxische Männlichkeit unser Leben bis in die banalsten Alltagsdetails durchdringt. Wenn Frauen etwas mögen, macht sich unsere Gesellschaft automatisch darüber lustig. Wie über Liebesromane. Wenn Frauen die mögen, müssen sie albern sein, stimmt´s?"
"Ihr lest Liebesromane?"
"Wir nennen die Handbücher."
Das Urteil:
"The Secret Book Club - Ein fast perfekter Liebesroman" ist eine amüsante Geschichte mit einer originellen Grundidee, einem gelungenen Erzähltempo, exzellent platzierten Pointen und einigen feministische Ideen, die gekonnt über die sehr konstruierte Handlung hinwegtäuschen. Trotz inhaltlicher Kritikpunkte hatte ich viel Spaß mit der Geschichte und werde gleich mit Band 2 weiterlesen!