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Veröffentlicht am 10.08.2024

Geschichten aus einer offenen Ehe

Co-Fucking
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Anna Weiss erzählt in ihrem Buch "Co-fucking" auf nonchalante Weise von sowohl guten als auch schlechten Erfahrungen und Abenteuern aus ihrer offenen Ehe. Es werden viele verschiedene Themen angesprochen, ...

Anna Weiss erzählt in ihrem Buch "Co-fucking" auf nonchalante Weise von sowohl guten als auch schlechten Erfahrungen und Abenteuern aus ihrer offenen Ehe. Es werden viele verschiedene Themen angesprochen, wie zum Beispiel unterschiedliche Beziehungskonzepte, die Herausforderungen beim Dating, die Rolle der Frau und des Mannes, der Umgang mit Eifersucht und Vertrauen in einer Beziehung und noch vieles mehr. Man erhält auch in einem Kapitel Einblicke in die Sichtweise ihres Ehemannes Alex, was ich spannend fand.
Die Kapitel waren kurz gehalten und thematisch in sich abgeschlossen, weshalb sie immer mal wieder zwischendurch gelesen werden konnten. Die ein oder andere Anekdote hat mich zum Schmunzeln oder Nachdenken gebracht. Offene Beziehungen sind im Gegensatz zu monogamen Beziehungen weiterhin sehr schlecht angesehen. Anna Weiss trägt einen Teil dazu bei, dies zu ändern und Vorurteile abzuschaffen. Ich wollte aus Interesse das Buch lesen, jedoch konnte es mich nicht überzeugen, da viele andere Themen im Vordergrund standen, was die Thematik der offenen Ehe eher in den Hintergrund rückte. Es geht hierbei um individuelle Erfahrungen und kommt eher Tagebucheinträgen nach.

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Hatte mir mehr erhofft

Hope's End
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Kennt ihr das, wenn man zu viel will und dann vom Wesentlichen abkommt? So kam mir Hope’s End vor… Ich hatte das Gefühl, dass Riley Sager so viele unerwartete Plot Twists wie möglich in die Geschichte ...

Kennt ihr das, wenn man zu viel will und dann vom Wesentlichen abkommt? So kam mir Hope’s End vor… Ich hatte das Gefühl, dass Riley Sager so viele unerwartete Plot Twists wie möglich in die Geschichte bringen wollte, was diese wiederum im Großen und Ganzen sehr unglaubwürdig und ungereimt wirken lies.

Doch zuallererst zum Inhalt der Geschichte: Kit McDeere, eine junge Frau aus Maine, tritt ihre neue Stelle als Vierundzwanzig-Stunden-Pflegekraft in Hope’s End an. Ihr Job wird es sein, Lenora Hope zu betreuen. Die Lenora Hope, die vor fast fünfzig Jahren ihre Eltern und ihre Schwester grausam ermordet haben soll. Lenora hat die Tat bisher vehement abgestritten, doch nun ist sie bereit, Kit alles zu erzählen. Da sie nach einem Schlaganfall gelähmt ist und nur noch ihren linken Arm bewegen kann, kommuniziert sie mit Hilfe einer Schreibmaschine. Je mehr Kit erfährt, desto gefährlicher wird es für sie und auch sie selbst muss sich ihren eigenen Dämonen der Vergangenheit stellen.

Ich hatte bereits „NIGHT – Nacht der Angst“ von Riley Sager lesen dürfen, was mir sehr gut gefallen hat, und mich daher umso mehr über das Rezensionsexemplar zu Hope’s End gefreut. Meine Erwartungen waren dadurch zugegebenermaßen hoch, dennoch hat mich das Buch leider etwas enttäuscht. Es waren wieder viele Plot Twists enthalten und durch die Schreibmaschineneinträge von Lenora, welche durch eine andere Schriftart gekennzeichnet waren, kam Abwechslung in die Geschichte. Zudem ist man sich auch nie sicher, wer nun die Wahrheit erzählt und wer nicht.

Das Setting in Hope’s End hat mir insgesamt gut gefallen. Die Zeit scheint dort stillzustehen. Da das marode Anwesen nahezu wacklig am Rande einer Klippe steht und die Risse im Haus immer größer werden, wird eine unheilvolle Untergangsstimmung vermittelt. Man hat das Gefühl, dass in jeder Ecke des Hauses das Böse schlummert und nur darauf wartet hervorzukriechen. Das Cover mit dem grellen rot im Hintergrund des Hauses verdeutlicht dies sehr gut. Die Charaktere wirken ebenfalls sehr unheimlich, selbst Kit trägt ihr eigenes Geheimnis. Mit ihr konnte ich allerdings nicht warm werden und fand ihr Verhalten teilweise sehr naiv.

Abschließend kann ich sagen, dass die Geschichte anfangs etwas gebraucht hat, um Fahrt aufzunehmen und sich dann doch in einen Pageturner zu verwandeln (da man unbedingt wissen möchte, was damals wirklich geschah). Nichtsdestotrotz fand ich die Storyline etwas zu wild und an den Haaren herbeigezogen, was mich zwischenzeitlich sehr verwirrt hat. „Hope’s End“ wäre daher nicht meine erste Wahl, wenn es um ein Buch von Riley Sager ginge.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Nichts für schwache Nerven

Ich, Sperling
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Jakob, Sohn von niemandem, schreibt an seinem Lebensabend die Geschichte seiner Kindheit nieder. Nicht wissend, woher er stammt und wer seine Eltern sind, wächst er in einem Bordell im spanischen Carthago ...

Jakob, Sohn von niemandem, schreibt an seinem Lebensabend die Geschichte seiner Kindheit nieder. Nicht wissend, woher er stammt und wer seine Eltern sind, wächst er in einem Bordell im spanischen Carthago Nova im 4. Jahrhundert nach Christus auf. Die Prostituierten, welche „Wölfinnen“ genannt werden, ziehen den Jungen auf und zeigen ihm, wie er sich zu verhalten hat. Anfangs hilft er noch in der Küche und der Taverne aus, bis er selbst dazu gezwungen wird, im oberen Teil der Taverne zu arbeiten – dort wo die Wölfinnen arbeiten.

Der Einstieg in das Buch hatte mich direkt gepackt und lässt erahnen, wie brutal es im weiteren Verlauf der Geschichte zu sich gehen wird. Teilweise zieht sich das Buch dann jedoch über die fast 600 Seiten und einige Teile hätte man meiner Meinung nach durchaus kürzen können. Der historische Roman ist in vier Abschnitte aufgeteilt, die von den unterschiedlichen Etappen des Jungen im Bordell berichten. Das Cover mit dem Mosaik passt zum geschichtlichen Hintergrund des römischen Reiches.

Insgesamt muss ich sagen, dass mich das Buch sehr mitgenommen und betrübt hat, wenn man bedenkt, welch menschenverachtendes Verhalten den Sklaven gegenüber an den Tag gelegt wurde. An manchen Stellen wurde mir auch ein bisschen übel, da die Geschehnisse teilweise sehr explizit beschrieben wurden und daher nichts für schwache Nerven sind. Das Buch erzählt jedoch lediglich von der Kindheit des Jungen – durch den Klappentext „Ich […] schreibe diese Geschichte meines Lebens nieder“ dachte ich, dass die ganze Geschichte des Mannes erzählt werden würde. Deshalb kam das Ende für mich etwas zu abrupt und war, wenn man den Gesamtverlauf der Geschichte betrachtet, eher unpassend.

Eigentlich lese ich gerne Geschichten, die aus der Perspektive von Kindern erzählt werden (z. B. Wer die Nachtigall stört…, Der Gesang der Flusskrebse), doch „Ich, Sperling“ war für meinen Geschmack zu brutal und das Ende nicht rund, deshalb kein Muss.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Gemischte Gefühle

One Second to Love (Breaking Waves 1)
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Die fünf Freundinnen Avery, Isabella, Odina, Lee und Josie lernen sich im Surfcamp auf der Insel Harbour Bridge kennen, einer kleinen Insel vor der Küste South Carolinas. Die fünf unterschiedlichen Mädchen ...

Die fünf Freundinnen Avery, Isabella, Odina, Lee und Josie lernen sich im Surfcamp auf der Insel Harbour Bridge kennen, einer kleinen Insel vor der Küste South Carolinas. Die fünf unterschiedlichen Mädchen vereint ihre Leidenschaft für das Surfen und es entsteht eine innige Freundschaft. Doch seit ihrem letzten gemeinsamen Sommer ist Josie spurlos verschwunden. Niemand weiß, was mit ihr geschehen ist. Seitdem meidet die deutsch-amerikanische Avery die Insel. Sie widmet sich ihrer Musikkarriere und wird ein gefeierter Rockstar. Um über ihren Liebeskummer wegen ihres Bandkollegen Jake hinwegzukommen, entscheidet sich Avery jedoch dazu, nach zehn Jahren wieder nach Harbour Bridge zurückzukehren und entdeckt dabei neue Hinweise zu Josies Verschwinden.

„One Second to Love“ ist der Auftakt der vierteiligen Breaking Waves Reihe und besticht mit einem traumhaften Inselsetting und lockeren Surfervibes. Das turbulente Rockstarleben von Avery, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, bietet dazu einen starken Kontrast. Es geht um Freundschaft, Liebe, Schuldgefühle und ein großes Geheimnis: Was ist damals mit Josie passiert? Im Hier und Jetzt flüchtet Avery vor ihrem Bandkollegen und langjährigen besten Freund Jake auf die Insel. Doch je weiter sie sich von ihm zu lösen versucht, desto näher kommen sich die beiden. Durch zahlreiche Rückblenden erhält man zudem Einblicke darüber, wie die Freundschaft zwischen den fünf Mädchen entstanden ist, sich weiterentwickelt hat und letztendlich zerbrochen ist.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich das Buch mit gemischten Gefühlen gelesen habe. Der Klappentext klang vielversprechend, insbesondere das Inselsetting hat mich fasziniert. Das Cover und der Farbschnitt gefallen mir jedoch sehr! Leider konnte mich die Geschichte anfangs nicht packen. Sie schreitet viel zu langsam voran und ich habe mich teilweise gefragt, was mich noch am Lesen hält… Es scheint nichts Gutes zu passieren, weshalb ich kurzzeitig die Freude am Lesen verloren hatte. Fast alle Charaktere schienen mir unnahbar und waren mir unsympathisch: Die Beziehung zwischen Avery und Jake wirkte auf mich sehr toxisch und auch bei den Mädchen habe ich mich die ganze Zeit über gefragt, weshalb sie überhaupt befreundet waren? Nach zwei Drittel des Buchs hat es sich allerdings zum Besseren gewendet, was mein Trübsal über die bisherige Geschichte vergessen ließ. Jake konnte Sympathie-Punkte bei mir gewinnen und es wurde richtig leidenschaftlich. Ich konnte mich mit einigen der Charaktere anfreunden und habe gebannt weitergelesen.

Im Großen und Ganzen ist das Buch kein Muss und das Ende konnte mich nicht komplett über den holprigen Start hinwegtrösten, daher vergebe ich nur drei Sterne. Das letzte Drittel hat mich dennoch positiv gestimmt, dass die nächsten Bände besser werden könnten. Daher werde ich der Breaking Waves Reihe eine zweite Chance geben und auch Isabellas Story in Band 2 lesen. Darüber hinaus sind noch einige Fragen offengeblieben, zu denen ich dringend eine Antwort benötige. Ich hoffe, dass mir die anderen Bände mehr zu sagen.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Thriller in Anführungszeichen

Nur du und ich
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Steven, ein angesehener Literaturprofessor, und seine Freundin Ellie, eine Collegestudentin, sind trotz der unterschiedlichen Charakterzüge und des Altersunterschiedes seit einigen Monaten ein Paar. Die ...

Steven, ein angesehener Literaturprofessor, und seine Freundin Ellie, eine Collegestudentin, sind trotz der unterschiedlichen Charakterzüge und des Altersunterschiedes seit einigen Monaten ein Paar. Die beiden verbringen nun ihren ersten gemeinsamen Urlaub für ein Wochenende in einem abgelegenen Ferienhaus auf Long Island. Doch beide verbergen Geheimnisse, die dort ans Licht kommen und nur einer wird das Wochenende überleben.

Der Thriller ist in drei Abschnitte (für jeden Tag des Wochenendtrips) aufgeteilt und abwechselnd aus der Sicht von Ellie und Steven geschrieben. In über 377 Seiten erzählt die Autorin Laure van Rensburg die Geschichte eines ungleichen Paares, deren Taten und Schuldzuweisungen zu dem Tod einer Person führen. Schon zu Beginn des Buches merkt man, dass die Beziehung der beiden von Eifersucht und Misstrauen geprägt ist und stark toxisch wirkt. Keiner der beiden ist mir sympathisch. Die bedrohliche Atmosphäre gibt zu Wissen, dass irgendein dunkles Geheimnis im Verborgenen schlummert und ein tödliches Spiel gespielt wird.

Das Cover und der Einstieg in das Buch haben mich angesprochen. Leider muss ich sagen, dass mir der Inhalt insgesamt nicht gefallen hat. Manche Szenen sind sexuell sehr aufgeladen, wodurch das Buch teilweise eher einem Erotik-Roman gleicht als an einem Thriller. Mich hat gestört, dass viele Szenen und Unterhaltungen sehr aufgesetzt wirkten, teilweise sogar absurd waren. Viele Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen und ich musste mich nahezu zwingen, das Buch zu Ende zu lesen. Ohne großen Spannungsbogen hat sich die Geschichte leider sehr in die Länge gezogen und auch von der Auflösung/dem Ende hätte ich mehr erwartet. Generell hatte ich mir von diesem Thriller deutlich mehr erhofft und bin leider enttäuscht worden. Die wichtige Message, die die Autorin eigentlich vermitteln wollte, ging in die gegensetzliche Richtung. Ich vergebe daher nur gut gemeinte drei Sterne.

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